Post von der Johann Huber OHG
Ein skurriler Fall, der heute den Weg durch meinen Spamfilter gefunden hat.
Schon der Betreff ist merkwürdig und sieht nicht aus wie die übliche Spam-Mail:
“Bitte, besuchen Sie unsere Webseite und – wenn es Ihnen möglich ist – helfen Sie drei seit dem 14./15.O8.2OO1 bis heute unschuldig Verfolgten. Vielen Dank! Uebersandt per fremder E-mail-Adresse, da unsere illegal blockiert oder gelöscht werden!”
Noch kruder als der epische Betreff ist die Empfängerliste, hier hat offensichtlich jemand ein Telefon- oder Branchenbuch ins CC gepackt. Absender ist die Johann Huber OHG aus Eschenlohe – ein Unternehmen, das bereits aus dem Unternehmensregister gelöscht wurde.
Der eigentlich Text ist aber erst richtig kryptisch:
Klage von Hans Georg Huber vom O5.O2.2OO8 an den 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs auf Aufhebung/öffentliche
Nichtigerklaerung des gesamten nichtigen “Mordverdachtsverfahrens”
1 Ks 31 Js 24914/O1 des Landgerichts München II, samt den FolgeverfahrenSehr geehrte Damen und Herren,
bitte, besuchen Sie unsere Webseite und – wenn es Ihnen möglich ist – helfen Sie drei seit dem 14./15.O8.2OO1 bis heute unschuldig Verfolgten. Vielen Dank!
wir verweisen auf die Klage von Hans Georg Huber vom O5.O2.2OO8 an den 1. Strafsenat des Bundesgerichtshofs. Diese finden Sie unter Punkt II unserer Webseite http://www.XXXXXXX.XX (Unkenntlichmachung Silencer) im oberen Teil. Hiervon einige Auszüge:
…und dann folgen Seitenweise Auszüge mit Verweisen auf Verfahren sowie ein angehängtes PDF.
Was ist denn da los?
Nun, anscheinend, das Ergab zum zumindest eine kurze Recherche im Netz, gibt es die besagten Personen und Verfahren wirklich und das Schreiben ist ernst gemeint.
Begonnen hat alles 2001, als Katharina H. (82) getötet wurde. Nach einem Gerichtsverfahren 2002 galt der Fall als abgeschlossen – es war Mord.
Doch 2004 tauchte plötzlich der Enkel der Ermordeten, der heute 32-jährige Christian Georg H., auf der Bildfläche auf und liess u.a. Postwurfsendungen an alle Haushalte verteilen und schrieb Schmähbriefe an die Medien, in denen er angebliche Korruption in Eschenlohe und die Willkür der Behörden anprangerte sowie den Rücktritt des Bürgermeister des Ortes, des bayerischen Ministerpräsidenten und, weil er schon mal dabei war, auch gleich des Bundeskanzlers zu forderte.
Irgenwann hat Christian H. dann das Internet für sich entdeckt und trötet seitdem in Abständen seine, in einem kruden Juristendeutsch-Imitat verfassten, “aufklärenden” Pamphlete in die Weiten des Netzes resp. die elektronischen Postkästen fremder Leute.
Das letzte Mal im Oktober 2007, nun ist es wieder soweit.
Diesmal fühlt er sich zu Unrecht verfolgt und enteignet und ruft die Bevölkerung auf, diese “Unrecht” gegen seine Person nicht zu tolerieren..
Nun, allein schon wegen des Spams könnte man ihn zu recht verfolgen.
Lohnt aber nicht – wir haben es hier mit einem vermutlich sehr, sehr kranken Menschen zu tun, der sich laut einer Whois-Abfrage gerade in Ungarn versteckt.
3 Gedanken zu „Post von der Johann Huber OHG“
Kann den nicht jemand zum Therapeuten schicken?
Wenn du “Hallo Welt” sagst, dann sieh zu, das du was zu sagen hast.
(Spruch meines ehem. Informatiklehrers)