Mobile iPhone me?

Mobile iPhone me?

So, endlich die Keynote von Onkel Jobs & Co gesehen.
Hat sich mal wieder sehr gelohnt.

Weniger wegen der vorgestellten Dinge. SDK, AppStore, iPhone-Software 2.0 – alles genau so schon im März durchgekaut. Echt neu war nur die Oberfläche/einige Funktionen des mobile me Dienstes und die GPS-Funktion des iPhone 3G.

Was aber wesentlich spannender war: die großartigen Strategien, mit denen Apple Marktführer wird.

Wenn ich Manager von RIM wäre, würde ich jetzt nagelkauend unter meinem Schreibtisch hocken.

Die iPhone-Businessfunktionen zielen auf die Gruppe der Backberry-Träger, und das iPhone ist way cooler als diese 90er-Jahre-Kisten. Und das sind die Apple-Jungs richtig angegangen: Behaupten, man hätte die Fortune 500 Firmen gefragt, was sie bräuchten um das iPhone zu nutzen und dies dann angeblich alles umzusetzen ist ein genialer PR-Zug. Der Werbetrailer mit en begeisterten Firmenbossen ist zwar öde, aber zukünftig wird immer darauf verwiesen werden: “Wie, ihr könnt das iPhone nicht in eurem Unternehmen einsetzen? Disney kann das, die US Army auch. Warum ihr nicht? Sicherheitsbedenken? Nun, die Creme der Sicherheitsfirmen hat keine Bedenken und nutzt das iPhone auch.” – Großartig, so muss man das angehen.

Gleichzeitig wird der Consumer-Bereich aufgerollt. Selbst wenn wieder mal Dollar eins zu eins in Euro umgerechnet werden: durch das neue Preismodell in Kombination mit den neuen Subventionierungsmöglichkeiten wird das eine neue Schlacht gegen die ganzen Nokia und Samsung Mittelkasse/Multimedia-Spielzeuge werden. Nicht nur Fanboys werden dem rosa Elefanten die Bude zurückhaltend einrennen.

Der “mobile Me”-Dienst ist zwar weniger spektakulär, trotzdem sind die Wortwahl von Phil Schiller sowie das Logo ein klares Zeichen, wem hier das Wasser abgegraben werden soll. “It´s like an Exchange Server, but for anyone. There are some of us not working in companies, but boy, we wish we had Exchange functionality”.
Aha. Microsofts Exchange Server ist nicht für den Endkundenbereich gedacht, die Push-Server von RIM auch nicht. Und Apple gibt sowas jetzt für alle frei.
Ebenfalls nett: da fabulieren Microsofts Ingenieure seit einem Dreivierteljahr über die mysteriöse “Cloud”, die zukünftig alles mit allem vernetzen soll und zeigt Prototypen kruder Anwendungen, die so in 5 Jahren unser Leben verändern sollen – und Apple besetzt diesen Begriff. Schiller redete permanent von der “Cloud”, wenn er mobile me meinte. Das das Logo eine Wolke ist kann dann auch kein Zufall mehr sein.

Daneben gab es dann wie üblich noch die handwerklich perfekte Keynote sowie viele kleine Seitenhiebe auf Konkurrenten. Und ein netter Werbespot mit der Botschaft: endlich ist der vielherbeigeredete iPhone-Killer da. Es ist das iPhone 3G.

Woah. Die Zukunft trägt ein Apple-Logo.

3 Gedanken zu „Mobile iPhone me?

  1. zwei Aspekte fehlen mir hier auf dem Weg zur Weltherrschaft:

    – ToDo Applikation. Mir ist total schleierhaft warum Apple diese Trivialtechnik weder in ihrem Exchange Support noch in ihrem Mobile.me unterstützt. Im Managebereich ist dies derzeit ein großes Thema – siehe “gettingthingsdone”. Und das würde m.E wunderbar in ihre “enhance your life” Strategie passen.

    – Es ist völlig unklar wie Mobile.me mit Exchange zusammenarbeiten wird. Die Oberfläche lässt OWA total alt aussehen, das wäre daher auch für Firmen hochinteressant – eben als neues Frontend für Exchange.

  2. Ja, der letzte Punkt ist mir noch nicht ganz klar: Wie passt das alles zusammen? Nicht nur Exchange und MobileMe sind zusammen zu bringen, ebenso der Mac OS Server – denn auch auf diesen kann ich synchronisieren und auch dort habe ich eine irgendwie geartete Webapplikation, die sowas wie Exchange-Funktionalitäten mitbringt. Die sind aber so simpel, billig und funktionsamrs (wenn auch nett gemacht), dass einem das Weinen kommt. Eigentlich sollte zumindest der Max OS Server MobileMe einfach mitbringen, fertig installiert.
    Mal sehene, wir kriegen nächste Woche so einen Server geliefert…

  3. Ich glaube weder, dass Out-of-the-Box Mobile Me mit Exchange läuft noch das der Mac-Server das mitbringt. Das Angebot ist nicht als Businessanwendung gedacht.

    Wir haben es hier mit einem Dienst für Endkunden zu tun, die als Privatpersonen gerade keinen Exchangeserver haben. Oder überhaupt einen Server.

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