Komische Hobbys (II): Sich als Presswurst verkleiden

Komische Hobbys (II): Sich als Presswurst verkleiden

Was treibt manche Leute eigentlich dazu sich als Presswurst zu verkleiden und so auf die Strasse zu gehen?

Ja, liebe Radrennfahrer, ihr seid gemeint!
Zumindest die Freizeitsorte.
Bei schönem Wetter windet der schwabbelige Büroangestellte den verranzten Körper in ein schreibuntes Meerschweinschenkostüm, stülpt sich die gestreamlinete Styrolhaube über den Schädel, klemmt sich das 5-Kilo-Rad zwischen die Arschbacken und macht raus auf die Bundesstrasse, “Sport treiben”. Natürlich nicht allein, denn dabei geht es auch ums gesehen werden, also infiltrieren die Versager den öffentlichen Strassenverkehr mindestens in Dreiergruppen.

Nicht nur, dass die Säcke freiwillig aussehen wie Presswurst auf Rädern.
Nein, da es ja eine Freizeitbeschäftigung ist, nimmt man´s auch mit dem Leistungsgedanken nicht so ernst. Da wird im Schritttempo zu Dritt nebeneinander hergefahren und zwischendurch auch noch mal quer über die Straße gegrüßt. Gernervte Autofahrer, die endlich eine Lücke im Gegenverkehr auszunutzen wollen um das auf Kunstdarm gezogene Freizeitradlerpack zu überholen, interpretieren das hingeschlenzte Handzeichen als international anerkannte Willensbekundung zum Abbiegen und legen daraufhin eine Vollbremsung hin.

Warum tritt eiegntlich niemand diese Kaputten von Ihren Titanrädern? Das sie es verdient hätten beweist doch schon der Klamottengeschmack. Rennräder sind zudem meist gar nicht Strassentauglich, ist ja auch ein “Sportgerät”. Ja, herrje, das ist mein Tennisschläger auch, deshalb käme ich trotzdem nie auf die Idee auf der B64 ein Match zu veranstalten.

Sportgeräte und Spielzeuge haben im Strassenverkehr nichts zu suchen, und erwachsene Männer mit einem Fetisch für hautenge Ganzkörperanzüge sind in Dominakellern eh´besser aufgehoben. Da kann man nämlich die Tür hinter ihnen abschließen und den Schlüssel wegwerfen.

4 Gedanken zu „Komische Hobbys (II): Sich als Presswurst verkleiden

  1. Da hatte ganz offensichtlich jemand richtig Spaß. 🙂

    Die Freizeitsportler, die das passende Saison-Outfit der professionell Mitstreiter haben müssen, sind auch mir suspekt. Ich finde es ebenso wie Du affig wie zugleich amüsant, vor allem wenn es sich um Figuren handelt, die auf die Betonung bestimmter körperlicher Merkmale besser keinen gesteigerten Wert legen sollten.

  2. Und diese Primärfarben! Und die Litfaßsäulenbedruckung! Und die rasierten Beine!
    Und die bekloppten Sonnenbrillen!
    Und wie die Arschlöcher immer gucken, wenn ich (Eine Frau! Ohne Helm!) sie auf meinem ganz normalen (Herren-)Rad überhole – in Jeans, T-Shirt und Sommerlatschen.

    Die Radl-Karnevalisten versauen wirklich JEDES Landschaftsbild.
    Aber diese Halbprofis, die BEIM ÜBEN mit ihren Klamotten noch Tortur de Fronx spielen müssen, statt EINMAL DEZENT gekleidet die Landstraßen längs fetzen, sehen genau so schlimm aus.

    Danke für den Beitrag, Silencer, hier tut das Kommentieren gut.

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