Teufel III: Erdbeben
Nun mussten bloß noch die gerade angekommenen Boxen des “Concept E Magnum” mit dem eigenen Rechner und der darin verbauten 5.1 Soundkarte verkoppelt werden.
Was sich nicht als ganz einfach gestaltete: Teufel hatte damals, 2004, keine entsprechenden Adapter beigelegt, ausserdem musste in der Soundkarten-Software erst noch ein wenig rummanipuliert werden (was der Kalibrationsassistent eigentlich macht und warum in der verf%$§§ Doku die Ports verkehrt benannt werden bleibt wohl das Geheimnis der Soundkartenhersteller).
Erster Versuch
Nun denn, alles ist angeschlossen, die Diagnose besagt dass alles läuft… auf zum ersten Test!
Nach kurzer Euphorie erste Ernüchterung: kracht ja gar nicht so wild.
Irgendwas stimmt da noch nicht.
Kopfschüttlend zockele ich in die Küche um mir einen Kaffee zu machen….
… und bin gerade noch in der Lage ein Glas aufzufangen, dass sich aus dem Regal vibriert hat.
Irgendwie haben sich die Bässe erst in den nächsten Räumen so richtig ausgebreitet – typisches Symptom eines Downfire-Systems, mein Untermieteri tut mir jetzt schon Leid.
Eine schnelle Positionsänderung des Subwoofers später zeigt das “Concept” aber auch im dafür vorgesehenen Raum, was es wirklich kann…
So viel Spass war selten
Ich gebe es gern zu: ich hatte noch nie eine hochwertige HiFi-Anlage. Aber selbst wenn ich mir die teueren Komponenten reiner Audio-Anlagen bei Freunden anhöre: das Gespann aus Au.digy II ZS und Concept E Magnum stellt alles in den Schatten, was ich bisher an Film- und Musikintensität gehört habe.
Filme bekommen mit einem Mal eine ganz neue Dimension; allein was die Coruscant-Szene in “Star Wars II” durch den Dolby-Sound gewinnt, ist kaum zu beschreiben. Die Speeder scheinen von allen Seiten heranszusausen und quer durchs Wohnzimmer zu fetzen. Von der Szene mit den seismischen Bomben ganz zu schweigen: wenn hier die Asteroiden auseinanderbrechen, wackelt die ganze Wohnung.
Die Teufel-Boxen erweisen sich dabei als extrem Pegelfest: egal ob hochmodulierte Passagen (die “Diva-Szene” in “5th Element”) oder knackige Basstiefen (Erdbeben und Tempeleinsturz in “Cradle of Life”, Schlachtszenen in “LotR II”) – es ergeben sich keinerlei Verzerrungen im Sound oder gar ein Scheppern in den Gehäusen, selbst bei hohem Schalldruck. Das einzige was zu scheppern beginnt, sind lose Gegenstände im Wohnzimmer – oder in der Wohnung darunter. Effekte werden so überaus naturgetreu repliziert, dass ich mich immer wieder dabei ertappe, wie ich mich irritiert umsehe, in der Annahme das hinter mir irgend etwas umgefallen ist ? oder schon mal zum Hörer greife, weil das Klingeln des Telefons im Film sich wie echt anhört.
Sowohl die Verarbeitung der silbernen Schwergewichte wie auch die Ausstattung (IR-Fernbedienung, jeder Kanal einzeln regelbar, crossover-modulation, Umschalter für Aufstellungswinkel in Relation zum Hörer) lassen keine Kritteleien zu oder Wünsche offen. Das ganze ist äußerst schwer und wertig gestaltet. Und genauso hört es sich auch an.
“Ante oder ´ Ühn?”
Fazit: absolut lohnenswert, so ein 5.1 Ding.
Was allein Filme dadurch gewinnen ist schlichtweg unglaublich, wenn man es vorher nicht anders kannte. Wenn man ein gutes Ausgabegerät (eine “Ante”) hat (Dicke Anlage oder Rechner mit 5.1 Karte) sollte man kein “´Ühn” dranklemmen, sondern vernünftige Boxen. Und die produziert Teufel alle mal.