Comeback
Bin wieder da.
Und ziemlich tot.
Jetzt steht die Umsetzung des Satzes “Get a life” in leichter Abwandlung (Get your life back) auf dem Programm. Aber erstmal geht es morgen mit einer Fortbildung weiter. Rhetorikseminar – mit einem sehr interessanten Dozenten. Im Vorfeld sollten wir unsere Präsentationen an ihn schicken. Bin gespannt was uns da Morgen erwartet. Und wie andere Leute ihre Präsentationen so aufbauen.
Generell scheinen immer noch viele, auch professionelle, Präsentatoren nach den Grundsätzen zu verfahren “Wieviel Text bekomme ich wohl auf ein Slide”, “wieviele Slides bekomme ich in meiner Vortragszeit wohl unter” und “Mein Vortrag besteht darin, die Inhalte der Folien vorzulesen”. Haben sich diese Unsitten eigentlich erst mit Powerpoint so verbreitet?
Der Gegentrend setzt sich da leider nur langsam durch, auch wenn viele Präsentationen immer besser werden. In den letzten Tagen habe ich viele gute Präsentationen sehen dürfen – die beeindruckendste war eine aus 178 Folien, abgespult in 20 Minuten. Auf jeder Folie nur ein Wort oder ein Bild, die im Sekundentakt wechselten. Sehr cool. So verhindert man, dass einem das Publikum wegdämmert.
5 Gedanken zu „Comeback“
Vor den Slides wurden die Flipcharts vorgelesen. Und davor die Overheadprojektoren, und noch davor waren es die Episkope.
Ich weiß nicht, wofür Du Präsentationen brauchst, intern oder extern. Oft werden interne Präsentationen auch als anschließende Dokumente oder Protokolle missbraucht, um Fallen wie “War ja nicht abgesprochen.” auszuweichen. Deshalb muss alles nach dem Motto “Wer schreibt, der bleibt.” rein.
Ansonsten gilt: Wo was steht, wird es gelesen und wer lesen muss, hört nicht zu.
Intern: Gar nicht. Ich habe das Glück Chef zu sein. Und von meinen Leuten verlange ich sowas nicht, da reicht mir das Gespräch beim Kaffee. Alle Präsentationen sind extern.
Anhand Präsentationen Leute festnageln zu wollen ist sinnfrei. Dafür gibt es Verträge. Sollte es anders sein, würde ich in einer Präsentation bewusst unkonkret bleiben. Ein Grund mehr, wenig Text auf Folien zu bringen. Mittlerweile arbeite ich dabei am liebsten (und fast ausschließlich) mit einzelnen Bildern oder Kurzfilmen. Textwüsten oder Screenshots mit Laserpointer-Gewackel sind mir ein Greul.
Bilder, vielleicht verbunden mit Schlagworten oder Phrasen, brennen sich auch viel mehr ein.
Ich arbeite in einer großen, sehr großen Firma, bei der sich immer neue Leute begegnen und Vertrauen deshalb nicht immer gleich eine Rolle spielén kann. Und Verträge gibt es intern zwar auch (bei Geldfüssen zwischen Tochterfirmen), Absprachen oft aber nur in Form von Protokollen und eben zweckentfremdeten Präsentationen.
Aber ich glaube, bei Deiner Präsentation würde ich mich genüsslich zurücklehnen…erstmal. 😉
Heute auch wieder gehört das Powerpoint-Folien oft mißbraucht werden, z.B. als Handout. Duh.
Ein radikaler Ratschlag: nicht mehr als sechs Worte pro Folie.