Basel II

Basel II

Randnotizen aus einer anderen Welt (aka Schweiz):

– Wenn man mit Euros bezahlen möchte wird man entweder ausgelacht oder bekommt Spielgeld als Wechselgeld rausgegeben.

– Meine Kontaktperson dort sieht aus wie Jack Dingsbums (der Doktor) aus “Lost” – gleiches Gesicht, gleicher Haarschnitt, nur zwanzig Jahre jünger. Wie sein Doppelgänger in der Fernsehserie hat er alles cool im Griff, kennt jeden, weiß alles und managed das Projekt perfekt – und ist dabei nur Praktikant, der dort gerade seine Diplomarbeit geschrieben hat.

– An Schweizer Türen steht nicht “Drücken” sondern “Stossen”, was mich immer wieder schmunzeln lässt.

– Es gibt Leute, die einen wahrhaft hypnotischen Ton in der Stimme haben. Als Zuhörer versinkt man Sessel, hat ein angenehmes Prickeln zwischen den Schulterblättern, lauscht der Stimme und bemerkt erst beim Signalsatz “Danke für ihre Aufmerksamkeit”, dass man maximal die Hälfte des Gesagten mitbekommen hat.

– Auf Schweizer Bahnhöfen kostet die Toilettenbenutzung kein Geld.

– Alles auf Schweizer Bahnhöfen ist in kleinen, geschlossene Glaskästen untergebracht – die Polizei, der Zoll, die Buchhandlung und die winzige Snackbar “Les Garecons” (ein französisches Wortspiel das sogar ich verstehe!). Letztere erlaubt das Rauchen – mitten im Nichtraucher-Bahnhof – bei gleichzeitiger Internetbenutzung. Man stelle sich vor: Ein Glaswürfel, gefüllt mit Rauch und Gestalten mit affenartiger Körperhaltung.

– Es gibt noch sporadisch Passkontrollen in den grenzüberquerenden Zügen. Und wenn der Ausweis abgelaufen ist, wird man wird fürchterlich angemotzt und darüber aufgeklärt, dass man ja Glück habe Bahn zu fahren, ein Flugzeug wäre jetzt ja ohne einen abgeflogen.

– Als ob irgendwer in der Schweiz fliegen wollte, jetzt wo es am Flughafen Zürich Ganzkörperscanner gibt, auf deren Monitoren man nackt erscheint.

– In der Schweiz ist so wenig los, dass die Zeitungen auch Meldungen bringen wie “Frau FAST überfallen”. Uh. So gehen einem nie die schlechten Nachrichten aus, man denke nur daran wieviele schlimme Verkehrsunfälle beinahe passieren.

3 Gedanken zu „Basel II

  1. Es ist möglich, dass Beinahe-Meldungen über Beinahe-Unfälle die Aufmerksamkeit der Bürger im Vorgriff schärfen. Somit können diese bereits im Vorfeld verhindert werden. Präventiv pperativer Journalismus – Sehr fortschrittlich.

    Ganzkörperscanner sind die p0rn-quellen von morgen. Ich bin mal gespannt, bis aus Versehen die technisch nicht möglichen Videoaufzeichnungen in Portalen auftauchen, die es gar nicht gibt.

    wie z.B. die hier: http://www.youtube.com/watch?v=TzPULn5WPmk

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