Bahn, Du bist…nicht doof. Ist gut jetzt?

Bahn, Du bist…nicht doof. Ist gut jetzt?

Einige werden sich vielleicht gefragt haben: “Dieser ganze Aufriss mit der nicht dabeigehabten Bahncard damals – wie ist das eigentlich ausgegangen?”
Nun, wahrscheinlich hat sich das niemand wirklich gefragt, aber ich schreibe das trotzdem mal hier hin.

Also: Erstmal war Erleichterung angesagt, weil sich die Bahncard wieder angefunden hat. Steckte mitsamt meiner Krankenkassenkarte in einem Lederetui, dass mir beim Aussteigen aus dem Auto aus der Tasche gefallen war. Da lag es auch noch, im Parkhaus, am Abend.

Am nächsten Tag dann hin ins Reisezentrum, mit dem ganzen Beleggeraffel. Wir erinnern uns: Ein Onlineticket für die Hinfahrt, was mangels Bahncard gar nicht akzeptiert wurde, ein “Reisekostennacherhebungsbeleg” für eine Ersatzkarte plus Nachlösezuschlag plus Strafzahlung (dreimal so teuer wie das Onlineticket) und ein Beleg über 25 Prozent freiwillig gezahlten Aufschlag für die Rückfahrt, was aber so ja auch nicht richtig war. Nunja.

Im Reisezentrum zeigte man Verständnis und mit dem Finger auf die bösen Zugbegleiter, weil “Das geht ja gar nicht, das kann doch so nicht richtig sein.”
Achja? Dummerweise gab es außer Kollegenbashing nicht viel Hilfe im Reisezentrum – man verwies an das Fahrkartenservicecenter in Hamburg, dahin solle ich doch die Belege schicken, mit einem erklärenden Schreiben.

Ha, nicht so schnell, so fix gebe ich keine Originalbelege aus der Hand! Also erstmal Erklärung geschrieben und per Mail an das Servicecenter geschickt.
Die Adresse ist gut auf den DB-Webseiten versteckt, und offensichtlich will man auch nicht wirklich Mails haben, dort in Hamburg, denn es kam postwendend eine zurück. Mit dem sinngemäßen Inhalt: “Danke, dass Sie uns eine Mail geschickt haben. Leider bekommen wir mehrere davon, deshalb dauert die Bearbeitung ein paar Tage”. Nunja.

Positive Überraschung: Nach zwanzig Minuten kam eine echte Antwort. Tenor: Nö, das war schon richtig so, wie die Zugbegleiter das gemacht haben, aber schicken´ se die Belege trotzdem Mal ein.

Gesägt, tun getan. Ich legte eine Kopie meiner Bahncard bei und ein launiges Anschreiben, in dem ich kund tat, dass die Bahn voll nett ist und ich doof sei. Das aber nur, wenn sie mir alles erstatten würden was über das billig-billig-Onlineticket hinaus gezahlt wurde und wir vor allem die horrende “Fahrpreisnacherhebung” vergessen könnten.
Ansonsten wäre es anders rum.

Wer auch immer in Hamburg sitzt, hatte plötzlich Gefallen am Mailen gefunden, zwei Tage später kam nämlich schon wieder eine. Mit dem Inhalt: “Ach, wir erstatten mal diesen 25 Prozentaufschlag, abzüglich Rücknahmegebühr, macht genau einen Keks. Und unsere Forderungen gegen Sie, die werden nicht davon berührt, das wird verrechnet!”

Von der Fahrpreisnacherhebung kein Wort.
Die Forderungen der Bahn allein daraus beliefen sich immerhin noch auf runde 150,- Euro. Also wartete ich, dass mir mal jemand mitteilt WIEVIEL die Bahn noch von mir will und wohin ich das überweisen sollte. Eine Bankverbindung war nämlich nirgends angegeben.

Und so wartete ich… und wartete… und warte noch heute.
Mittlerweile gehe ich mal davon aus, dass irgendein freundlicher Servicecentermitarbeiter das ganze klammheimlich gecancelt hat. Wegen Kundenzufriedenheit oder weil er nicht der Doofmann sein wollte oder wasweißich. Auf jeden Fall gibt es keine klare Ansage, Aussage, Entschuldigung oder Anweisung. Einfach nur Schweigen.

Ach Bahn, weder Deine Zugbegleiter noch das Innenpersonal halten sich an die Vorschriften, um Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Was sagt uns das? Oder sind das die internen Dienstanweisungen? Gebt der Meute was sie will, Hauptsache gutes Image?

Du verwirrst mich, Bahn. Erst so einen Stress, und nun – nichts!
Aber gut, weil ich es so versprochen habe: Du bist nicht doof.
Diesmal.
Aber hör bitte jetzt auf mit dieser höflich-schweigenden Freundlichkeit, okay? Das bringt mein ganzes Weltbild durcheinander.

5 Gedanken zu „Bahn, Du bist…nicht doof. Ist gut jetzt?

  1. Ich stehe auch total drauf, wenn einem die Fraggles in den Verkaufsschaltern Sachen verkaufen, die dann dafür sorgen, dass das Zugpersonal einen vor Publikum und schön laut wie einen Schwarzfahrer abkanzelt, weil der Schalterfraggle irgendeine Sonderregelung vergessen hat, wegen der das Ticket dann doch 11,80 € mehr kosten sollte, als man bezahlt hat. Dabei hatte man einfach nur eine Fahrkarte von A nach B verlangt.

  2. ich wäre das vorsichtig. Die Bahn ist bei solchenSachen immer recht fix im ausbuchen an Inkassounternehmen. Stillschweigend.

    Ich hatte letztes Jahr ja Ärger mit der Bahn, weil ich im Zug eine Karte lösen wollte, dann der Zug aber anfuhr, weswegen es mich kurz auf einen Sitz drückte. Das wertete der Schaffner als Versuch mich um den Ticketpreis zu drücken. Zahlen musste ich die Gebühr. Die Bahn war der Meinung, dass der Schaffner schon richtig entschieden haben wird.

  3. Schonzeit:
    Ja, auf Inkassounternehmen hatte der Zugfraggle schon hingewiesen, deshalb habe ich auch so lange mit diesem Eintrag gewartet. Das Ganze ist jetzt schon sechs Wochen her, ich habe weder Originalbeleg noch sonst irgendeine Zahlungsaufforderung bekommen.

    Was Dir da im Zug passiert ist, ist natürlich der Hammer. Mach da mal einen Blogeintrag draus!

    Buchstäblich: Stimmt, irgenwie können sich Schalterfraggle und Zugfraggle nicht ausstehen.

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