Der schwarze Spiegel
Der Tonfall, in dem der Spiegel schwarzmalt, wird immer zynischer:
Noch sind die Verbraucher im Kaufrausch – doch damit dürfte es bald vorbei sein: Im kommenden Jahr werden die vermutlich zunehmende Arbeitslosigkeit und die sich verschärfende Rezession den Konsum ersticken, prognostizieren Experten.
…und unterstützt seine Düstervisionen täglich durch mehere Artikel. Jedem “Experten” wird das Mikro unter die Nase gehalten, damit er auch noch mal fix anbringen kann wie schlimm alles im nächsten Jahr wird. So ohgottohgottohgott schlimm. So fürchterlich schlimm, dass wir uns alle wünschen werden kein Geld für Weihnachten ausgegeben zu haben. Das werden wir bereuen, wenn wir alle bettelnd an Strassenecken sitzen.
Mag ja alles sein, nur: Wir wissen doch schon, das alles böse und richtig scheiße wird. Durch die ständige Wiederholung kriegt man nur Depressionen, das braucht gerade echt kein Mensch, sowas will keiner hören. Was verspricht sich ein Medium von einer solch negativen Grundhaltung? Kassandras mögen die Leute genauso wenig wie “Wölfe!”-Rufer, im schlimmsten Fall setzt das Spiegel-Orakel noch selbsterfüllende Prophezeiungen in die Welt.
Naja, wenn die Politiker jetzt schon Anfangen zu überlegen ob der Bau von Autobahnen helfen kann, vielleicht wird dann ja auch bald die Presse verstaatlicht und muss dann Jubel- und Aufbaumeldungen schreiben.
Bis es soweit ist, Spiegel, vielleicht einfach mal den Lieblingsspruch von Dieter Nuhr beherzigen.
2 Gedanken zu „Der schwarze Spiegel“
Juhuu! Baut mehr Autobahnen, dann wird alles gut!
War doch schon immer so… oder?
Ich weiß ja auch nicht was ich von der ganzen “nächstes JAhr geht die Welt unter” Progaganda halten soll.
Im Zweifelsfall lehne ich mich entspannt zurück und grinse den ganzen Schlaumeiern die immer kichern “hihi, wo arbeitet der Stockmann jetzt” zurück:
“In einer Institution die schon locker und entspannt die letzten 3.000 Jahre überlebt hat – in einer Bibliothek.”
Weltfrieden!