Jahresendgame

Jahresendgame

Früher: Als studierender Single, der zudem immer über die Weihnachtsfeiertage arbeiten musste, hatte ich jede Menge Zeit. Luxus, klar, das war mir aber auch damals schon bewusst.

Wenn ich mir über die Feritage nicht gerade in der leeren WG selbst englische Romane in Theaterbühnenlaustärke vorlas, blieb Zeit für Rechnerpflege – und zum Computerspielen. Die Tradition des “Jahresendgame” ward geboren.

Den Anfang machte 1994 “Wing Commander III – Heart of the Tiger”. DamalsTM ein Game mit unverschämten Hardwareanforderungen. Bei Karstadt wollte man es mir nur widerwillig verkaufen – drei Mal fragte die Bedienung nach, ob ich mir WIRKLICH SICHER sei, dass ich 8 MB Hauptspeicher in meinem 486/DX2-66 hätte. Ja, ich war mir sicher, hatte ich doch NUR für dieses Spiel zwei Wochen vorher noch fix 4 MB zum Preis von 200 DM aufgerüstet. So ging die Spielepackung in Form einer Filmdose aus Blech(!) inkl. T-Shirt, Kalender und gedrucktem Bonusmaterial doch noch über die Theke. Den halben Dezember, die Feiertage und den Jahreswechsel hielt mich die Story um die Kilrathi vom Studieren und sozialen Kontakten ab.

Im Jahr darauf war es “Wing Commander – The Price of Freedom”. Über die Feiertage spielte ich es tagsüber, ging Nachts arbeiten, spielte es nach der Arbeit im Morgengrauen weiter. Irgendwann war die Müdigkeitsgrenze überschritten. Insgesamt 54 Stunden ohne Schlaf brauchte es, bis der Abspann über den Bildschirm lief. Während draussen die Welt einschneite. In den Folgejahren blieb ich im Dezember der Fliegerei treu (“Privateer 2: The Darkening”,1996 und “Wing Commander – Prophecy”, 1997).

In späteren Jahren, nachem das Genre der Space Operas tot war, waren es oft Adventures, die mir die Feiertage versüssten, z.B. “Grim Fandango” (1998) oder “Escape from Monkey Island” (2000). Dazwischen gab es auch mal härtere Kost, die aber eher desinteressiert weggespielt wurde (Quake IV, dt. Version, 2005). Wenn ich schon was spiele, muss das Game eine gute Geschichte erzählen, um mich auch über die Feiertage zu fesseln. Ruhe, Zeit, eine gute Geschichte auf die man sich einlassen kann – was gibt es Besseres? In manchen Jahren fehlte entsprechend hochwertiger Nachschub, weshalb der Dezember oft geprägt war von Klassikern mit hohem Wiederspielwert.

Die letzten Jahre habe ich daher mit den jeweils neuen Abenteuern von Ms. Croft verbracht (“Anniversary”, 2007 und “Underworld”, 2008) verbracht – nicht so exzessiv wie zu Studizeiten, aber erinnere ich mich an die vergangenen Dezember nicht über die, recht austauschbaren, Feiertage, sondern über die Games, die ich in den Jahren gespielt habe.

Das Jahresend-Game ist mittlerweile eine schöne und gepflegte Tradition im Hause Silencer.
Kennt sowas noch jemand? Spielt hier noch jemand über die Feiertage? Und falls ja: Was?

3 Gedanken zu „Jahresendgame

  1. Ja und nein. Eigentlich nutze ich ein paar Tage ohne Arbeit gleichfalls sehr gerne mit einem Game. Bei mir bezieht sich das aber weniger auf das Jahresende, weil ich ohnehin die letzten Jahre fast immer arbeiten musste. Dieses Jahr wollte ich GTA-IV weiter spielen, doch musste ich mich unbedingt mit dem Apfel beschäftigen und zudem in Ruhe einige umfangreiche Angebote studieren.

    Gegen Ende des letztes Jahres kam ich von Portal und Half-Life 2 (mit den Episoden) kaum weg zu bekommen.

  2. Gibt’s bei mir auch. Zumindest wenn ich als Single im Urlaub zuhause hocke.
    Im ersten Jahr der Wii war das Spiel Zelda – Twilight Princess. An letztes Jahr kann ich mich nicht erinnern 🙁
    Und heuer war/ist es Super Mario Galaxy. Was fürs kindliche Gemüt. Star Wars The Force Unleashed hab ich zwar auch, aber mir ist mehr nach Hüpfen als Lichtschwertgemetzel.

    Soo lange zurückerinnern wie du kann ich mich nicht in meiner Videospielkarriere.
    Nur noch dass ich mich mit Star Trek Abenteuern und Herr der Ringe am PC stunden- und nächtelang beschäftigt habe. Und ein komplett unterbewertetes Spiel für die PS2 hat mich auch gefesselt. Leider ist mir der Name entfallen, aber es kam von Ubisoft. 🙂

  3. Neinl, Jahresendgame gibt es bei mir nicht. Auch jetzt, als Studi, wird sich das nicht etablieren. Ende Januar sind Klausuren und Projektabgaben.
    Aber dann sind wahrscheinlich zwei vergleichsweise ruhige Monate angesetzt. Und wenn dann Diablo III und StarCraft II endlich erhätlich sein sollten… 🙂

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