Schlauch
“Chef, was machen wir mit der Wohnung im 2. OG?”
“Da bauen wir eine Arztpraxis rein”
“Aber das ist doch voll unpraktisch, die besteht doch praktisch nur aus einem langen Gang!”
“Mir ´och egal. Sollen die zusehen, was sie daraus machen.”
So oder so ähnlich muss es abgelaufen sein. Interessante Verwendungsweise für den langen Schlauch: Er wurde zum Wartezimmer umfunktioniert, hübsch vollgestellt mit kleinen Bistrotischchen mit jeweils zwei Stühlen. Originell.

Nebeneffekte: Bevor man an einem besetzten Tischchen Platz nimmt, fragt man wie im Restaurant höflich “Darf ich mich zu ihnen setzen?”. Und nach der ersten Viertelstunde wundert man sich unweigerlich, wo zum Teufel eigentlich der Kellner bleibt.
Wenigstens gibt es ein ungeschütztes, offenes WLAN. Trotzdem: Wenn mir eines zuwider ist, dann ist das sinnlose Warterei.
Warum macht man eigentlich bei Ärzten Termine?
30 Gedanken zu „Schlauch“
Wirklich gut gemacht. Erinnerte mich zunächst an eine Straußenwirtschaft. 😉
Termine dienen nur dazu, dass man Gewissheit hat, wann das Warten anfängt. Ist doch schon mal ein erster Schritt.
Ha! Kenn ich! Da war ich auch schon!
Das ist doch dieses Haus, in dem in jedem Stockwerk eine andere Arztpraxis ist und im Erdgeschoss eine Apotheke? Und irgendwo nebenan ist dieser Trekkingladen, oder?
Genau das ist es, Zimtapfel.
Donkysfreund, was ist denn eine Straußenwirtschaft? Werden da nur Landvögel bedient?
*einmisch*
Eine Straußwirtschaft ist ein von Winzern und Weinbauern saisonal geöffneter Gastbetrieb, in dem sie zu bestimmten Zeiten ihren selbsterzeugten Wein direkt vermarkten. Es sind auch die Begriffe Besenwirtschaft und Besenschänke, Rädlewirtschaft sowie Hecken- oder Häckerwirtschaft verbreitet. ( dank an die allwissende Informationshalde: http://de.wikipedia.org/wiki/Besenwirtschaft )
WLan und dann auch noch ungeschützt? dirty Internet.
Weingüter, vor allem in touristischen Weingegenden wie Mosel oder Ahr, bieten manchmal eine Leckereien in ihren Hof an inkl. Bewertung, um die Leute zum Wein probieren zu locken, damit sie anschließen die Kisten ins Auto schleppen.
Damals hingen sie einen Strauß/Besen an den Hof, damit man wusste, dass geöffnet ist, weil es keine festen Öffnungszeiten gab. Daher der Name. Heute sind diese Güter oft schon schmuckvolle, halbe Gastwirtschaften, die eben auch oft mit rankenden Eingängen wie in der Praxis einladen. Straußenwirtschaften haben aber ganz andere Beschränkungen. Z.B. dürfen sie nur “Kleinigkeiten” anbieten (Strammer Max, Kartoffelsalat etc.), kein Bier (!) und auch nur paar Monate im Jahr geöffnet haben. Und müssen natürlich eigenen Wein anbauen.
Äh…ja…sag ich doch.
Und Spundekäs, jammi!
Menno, Bewirtung, nicht Bewertung.
Was ist denn Spundekäs??
Besten Dank an alle für die Erklärungen! Das ist e-Learning 2.0!
Wenn jetzt jemand noch ausführen könnte was ein Spundkäs ist, würde ich vor Freude meinen Wobbel runzen.
Möchte hier jemand sehen, wie Silencer seinen Wobbel runzelt 😯 ??? Sie Färkel 😀
Das Weinlaubdeko heute noch erlaubt ist.. erinnert mich an die dunklen JAhre, als man in Deutschland nur zum Italiener, Jugoslawen oder Chinesen essen gehen konnte. Da gab es auch diese grälichen verstaubten Fischernetze an der Decke… und Asti-Flaschen mit Tropfkerzen. Gruslig!
(reicht ein ß bzw. zwei s nach)
Oder war es Lambrusco?
Runzen, nicht runzeln.
Ich möchte, dass meine Mundart hier respektiert wird! Und mein Wobbel auch!
Dann erkläre ich Ihnen vielleicht auch, was das eigentlich ist.
Runzen? Ist das noch schlimmer als Runzeln? Was für eine Mundart ist das? Dann überlege ich mir, ob ich eine Erklärung will 😉
Spundekäs ist eine rheinhessische Frischkäsezubereitung, die in Straußwirtschaften zusammen mit Salzgebäck serviert wird, als kleines Schmankerl zum Wein.
Aha – Danke! Was ein Schmankerl ist, weiß ich sogar. Jetzt kann ich voll Freude das Runzen meines Wobbels genießen.
(Wobbel: Kleines Gebäckteilchen/Runzen: In Kaffee einstippen)
Sagen Sie mir bitte noch, aus welcher Gegend Sie und diese Worte kommen?
Das ist ja zum obergurgln komisch hier! 😀
Mensch, tun mir die Gesichtsmuskeln weh…
(Notiz an mich selbst: Dringend mehr lachen! )
@WeltdesWissens
Klang die Ankündigung des Runzens nicht auch für Sie anfangs irgendwie ‘komisch’ (http://tinyurl.com/abozdo) ? Ich bin immer noch sehr verunsichert …..
Mich würde aber auch sehr interessieren, wo dieser Ausdruck denn Verwendung findet.
Mhhh…ich mag Straußis…und auch Brägele mit Bibeliskäs 😀
Sollte ich auch mal zu diesem Arzt gehen, lohnt es sich??
Und keine Ahnung, vielleicht sollten Ärzte wie beim Amt einfach so Wartemarkenautomaten hinhängen, wäre ehrlicher…
Rüdiger: Meine Güte, ihr macht Euch ja Gedanken! Wie rührend!
WdW: Ich komme aus einem unbedeutenden und langweiligen Seitenarm des Leinetals, wo die Leute merkwürdiges Sprechen kultivieren. Vorzugsweise in Einmachgläsern mit feuchter Watte.
Wobbel ist laut dem Lexikon-seltsamer-Wörter-die-einem-Tränen-in-die-Augen-treiben ein kleines Gebäck aus Mürbeteig mit Rosinen.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer Ortschronik aus dem Jahre 1537:
“Es sei keinem Unwissenden geraten, an diesem Ort zu weilen, denn man würde ihn fortbringen und ihm den Quaker aufschneiden, das Zappelnicht in alle vier Winde verstreuen, die Wampe mit vielen Haken entzweireißen und sein Wobbel an einer Lanze aufspießen ja was ist denn?”
Das Wort “runzen” kommt aus Unbiskant und bildet lautmalerisch das Geräusch nach, das entsteht, wenn man seinen Wobbel zu viel eingestippt hat und man sich an dem Madder verschluckt.
Katha: Ich frage jetzt gar nicht, was Brägele sind. Und verstrahlten Käse aus Biblis will ich hier auch nicht. Das führt mir hier alles zu weit mit diesen Lokalfressereien.
Es sind BRATKARTOFFELN mit angemachtem Quark..
oh, das hört sich jetzt auch schon wieder schlüpfrig an…
Kein Wunder, dass Sie von dort geflohen sind (aka “weggemacht habe”).
Pst Rüdiger.. ich finde das immer pärvärser hier… ich trau mich kaum noch hierher.
Hmmm…Bratkartoffeln… 🙂
Liebe Frau WdW, dass ist alles Definitionssache. Sie sind hier jedenfalls immer willkommen, ich werde sie persönlich beschützen.
Ich weiß ja nicht, Herr Silencer. Klingt nach einem Bratkartoffel-Verhältnis 😀
OMG, ich will nicht wissen was DAS schon wieder ist.
Obwohl –
eigentlich doch.
Was ist das?
Also, Bratkartoffelverhältnis ist mir so bekannt:
Eine ältere Dame, ein älterer Herr, meist beide verwitwet. Er erledigt Sachendfür sie, sie kocht im Gegenzug für ihn. Manchmal wohl auch Bratkartoffeln. Ergo:Bratkartoffelverhältnis.
Wikipedia weiß dies auch ähnlich zu berichten. http://de.wikipedia.org/wiki/Bratkartoffelverh%C3%A4ltnis
Herr Silencer ich könnte Ihnen aber auch mal Bratkartoffeln und Kuchen kredenzen, ohne den dazugehörigen Kontext 😀
Älter muss man dazu gar nicht sein 😉
Früher, da hatten verwitwete Damen noch allenfalls einben “Bekannten”. Heute ist das bei älteren Damen immer noch so 😀
“Verwitwete” – oh man, ich habe gerade “verwitterte Damen” gelesen…
Sie alter Charmeur Sie 😀