Nicht-Twittern
Ich halte Twitter bekanntlich für eine Seuche.
Für alle, die Twitter noch nicht kennen: Das ist ein ständig nicht erreichbarer Webdienst mit zweifelhaften Datenschutzbestimmungen, dafür wird man regelmäßig mit Sicherheitslücken bedacht. In diesen Dienst können Nutzer kurze Lebenszeichen, sog. Tweets, eingeben. Kurz meint: Maximal 140 Zeichen.
Diese Kurznachrichten erscheinen dann auf der Twitterseite des Nutzers.
So weit, so gut. In der Praxis scheinen Tweets hauptsächlich aus inhaltsfreien Trivialmeldungen zu bestehen z.B. die Beschreibung der gerade eingenommenen Mahlzeiten (“Kantine war heute wieder lecker. Frikadelle mit Pampe.”), was man gerade in der eigenen Nase gefunden hat (“Boah. So wie meine Nase läuft, kommt bald Gehirn mit raus”) oder wo es wohl was im Sonderangebot gibt (“Sonderangebot : Liebespuppe Jasmine”).
Nunja.
Kaum hat man sich einen Twitter-Account zugelegt, kleben einem Follower am Arsch. Das sind Leute mit eigenem Twitter-Konto und zu viel Zeit, die die Tweets von anderen abonnieren und ihnen damit quasi bei der Verrichtung der täglichen großen und kleinen Geschäfte folgen.
Den meisten Twitterern geht es um die Gewinnung möglichst vieler Follower, um so ein eigenes pseudo-soziales Netz aufzubauen, in das man dann seine Trivialitäten, Befindlichkeiten (“Die kalten Ravioli waren sehr lecker, werden aber wohl Blähungen übelster Art verursachen. Ich hoffe, ich überstehe die Nacht….”) und Fragen (“Weiss jemand, wo es die Liebespuppe Jasmin im Sonderangebot gibt?”) hineinrufen kann.
Ich warte nur darauf, dass allen frenetischen Twitter-Nutzern irgendwann aufgeht, wie albern das Ganze eigentlich ist, und sie sich schamerfüllt davon distanzieren.
Ich twittere NICHT, und das tue ich hier. Sinn und Zweck meines Nicht-Twitterns ist primär der Erkenntnisgewinn über einen Dienst, der aktuell gehypt wird wie zuletzt der schnarchlanweilige Rohrkrepierer Second Life.
Wie lange ich noch Nicht-Twittern werde weiß ich nicht. Momentan muss ich erst einmal versuchen möglichst viele Follower loszuwerden.
Was gelegentlich zu Irritationen führt, gebärden die sich doch wie eine Horde Schafe.
“Ihr seid alle Individuen! Und jetzt hört auf mir zu folgen!” – beliebtes Zitat von Monty Python. Reaktion des durchschnittlichen Twitter-Followers darauf: Interessiertes Glotzen und freundliches wiederkäuen.
Na, die werden schon sehen. Spätestens, wenn ich meine Spezialentwicklung, einen Tweet, der beim Lesen erblinden lässt, fertig habe, werden die ganz schön dumm gucken.
Hehe.
Ich werde hier berichten wie die Followervergrämung läuft.
Bitte folgen Sie mir bis dahin NICHT auf Twitter. Nicht mal unauffällig.
10 Gedanken zu „Nicht-Twittern“
Es wäre gelogen, würde ich behaupten hiervon unbeeindruckt zu sein. *mäh* 😉
Dieser Beitrag erinnert mich gerade ein wenig an den Taubenbergrämer *Duck und weg*
soll ich mir jetzt ein twitter acc machen oder nicht?
also ich hab nix zutun also dann…
ich glaub du magst twitter nicht.
Paluu, TU ES NICHT!
Markus: Schön, wie Du so punktgenau die Sachen auf selbigen bringst. 🙂 Du brauchst nur eine Zeile, wo ich mir den Wolf schreiben muss – kann man Dich als Ghostwriter engagieren?
immer!
das gäb ein Spass!
🙂
ich kann auch Geschichten die mit ‘es war einmal..’ anfangen.
und was is wenn ich mit ein twitter mache…?
aber ne
ich spiel lieber plastic rock!
Guter Mann.
Solltest Du doch Twittern wollen: Follow me bloß nicht.
und wenn…?xD
Frisst Dich der Failwhale.