Argh-Hmpf-Pfffh
Und es geht lustig weiter: Statt einem modernen ICE ist der Anschlusszug ein Uralt-IC. Schienenersatzverkehr, sozusagen. Das der Zug alt ist, damit könnte ich leben. Das er vollgestopft ist mit Bekloppten wiegt da schon schwerer.
Bei den alten Wagons kann man die Fenster öffnen. Natürlich findet sich eine Bekloppte, die genau DAS macht. Mit geschlossenen Augen steht die Baumumarmerin am Fenster und lässt sich den Wind durchs graubezopfte Haar wehen. Das hinter ihr Leute am Schreien und Gestikulieren sind, weil bei Tempo 150 Druckwellen reihenweise Trommelfelle zerstören, stört sie gar nicht. Eine Frau vom Typ Oberstufenlehrerin in den 50ern macht ihr schließlich pantomimisch klar, dass sie das Fenster schließen soll. Baumumarmerin will nicht. Beide Frauen diskutieren das und einigen sich: Das Fenster wird bis auf einen Spalt zugeschoben. Der schlechtestmögliche Kompromiss. Es ballert immer noch tierisch, aber die Baumumarmerin bekommt keinen Luftzug mehr ab. Immerhin bekommt so keine der beiden Seiten was sie wollte, ist ja auch ein Ergebnis.
Die Frau neben mir fummelt mit ihrem iPhone rum, bemerkt meins und quatscht los: “Über die Akkulaufzeit brauchen wir ja nicht zu reden.” – Ja, dann lassen wir es halt, du dumme Nuss, aber warum quatscht Du mich dann an?
Die Sonne brezelt gnadenlos in den Wagon. Ab und an kommt ein kurzer Tunnel. Nach dem zweiten springt der Bekloppte vor mir, der Mann der Lehrerin und dem Anschein nach selbst auch einer, auf und sieht sich hektisch um. Er sucht den Lichtschalter, weil nur die Hälfte der Deckenleuchten an ist und man “ja nichts lesen kann wenn dauernd das Licht weg ist”. Das ist ihm so wichtig, dass er den Zug abläuft, sich die Zugbegleiterin schnappt und sie zwingt, die komplette Beleuchtung einzuschalten. Also rollern wir jetzt im gleissenden Tageslicht mit Festbeleuchtung durch die Landschaft.
Und noch zwei Stunden bis Buffalo.
9 Gedanken zu „Argh-Hmpf-Pfffh“
Dabei fällt mir ein: Bei einem Online-Ticket, wie bekommt man da den Zuschlag erstattet? Die Fredis am Bahnhof fühlen sich nicht dafür zuständig. Und der Internet-Auftritt… *beisst ein Loch in den Tisch*
Mir ist nämlich neulich genau das passiert… nur dass ich noch einem Oldie mein Handy leihen musste, weil er dringend seinen Termin absagen musste… mit drei (3!!) Anrufen…
OT:
@weltdeswissens
Hat er wenigstens anschließend die Gespräche zahlen wollen?
WdW: Nur der Zuschlag soll erstattet werden? Lohnt sich das? Immerhin werden 15 Euro Bearbeitungsgebühr fällig.
Drei Anrufe mit geliehenem Handy ist dreist.
es ist schon erstaunlich, dass sich in der Handywelt irgendwie die Iphone Besitzer meinen alle solidarisieren zu müssen. Da wird sich auch schon Mal zugenickt und gegrüsst, als würde man einen Käfer fahren.
Und dabei ist es mittlerweile doch fast etwas Besonderes KEIN iPhone zu haben. In gewissen Kreisen zumindest.
Nunja, er hat es halbherzig angeboten, Ruediger.. ich habe den angebotenen Euro dann aber abgelehnt. Schlimmer als die Kosten finde ich ja, etwas so persönliches (denn das ist es für mich) wie mein Handy an Fremde ausleihen zu sollen.
15 Euro, Silencer? Die Bahn wird ja echt immer schlimmer. A****************!!!
Schäbig nenne ich so eine Handlung. Ganz ehrlich, mein Handy würde ich für einen Nicht-Notfall nicht verleihen wollen, da gäbe eine Absage. #hugh
Beim nächsten Mal werde ich das auch so handhaben, Ruediger, versprochen!