Differentialdiagnose
Einer der faszinierendsten Aspekte der Popularität von House ist ja, das gefühlt 7/8 der Menschen plötzlich mit dem Begriff Differentialdiognose was anfangen können.
Anrufer: “Diese Software da, das geht nicht. Eben hat einer zu mir gesagt, er macht das Internet an, und dann gibt er Nutzername und Passwort ein, und dann geht das nicht. Das ist nicht der erste der sagt, dass das nicht geht.”
Während des Telefonats logge ich mich in sein CMS ein. Ohne Probleme. Die meisten der Benutzer werden allerdings über einen zentralen Service authentifiziert, d.h. irgendwo, in irgendeiner Höhle beim Anrufer, steht ein LDAP-Server. Bewacht von Rechenzentrumsbären. Dementsprechend habe ich keinen LDAP-Account zum Testen.
Ich: “Hm. Haben Sie schon in ihrem Rechenzentrum nachgefragt?”
Anrufer: “Ja klar, die sagen es läuft alles.”
Ich: “Ja, klar. Ich habe keinen Zugriff auf den LDAP, haben Sie denn einen Account mit dem “das nicht geht”?”
Anrufer: “Nee.”
Ich: “Können Sie mir denn ein wenig mehr Informationen geben als “Da sagt einer da geht was nicht? Zum Beispiel, ob es beim Einlogversuch einen Fehler gab?”
Anrufer: “Nee. Wieso Details? Reicht es denn nicht wenn ich sage das geht nicht?”
Ich: “Sehen sie: Bestimmte Sachen macht ihr Rechenzentrum, und wenn bei denen was nicht läuft geht da auch was nicht. Ich kann aber von hier aus nicht prüfen lassen ob bei denen alles funktioniert, deshalb muss ich eine möglichst präzise Fehlerbeschreibung haben, um daran ermitteln zu können wo es klemmt.”
Anrufer: “Versteh ich nicht. Können Sie nun machen das es wieder geht? Oder ist das Rechenzentrum schuld?”
Ich: “Hmmm. Lassen Sie es mich anders erklären. Ihr Typo3 hustet und hat Fieber. Da es mir nicht sagen kann was es hat, muss ich mir die Symptome angucken und anhand derer überlegen was es haben könnte.”
Anrufer: “Ah, sagen sie doch gleich das sie eine Differentialdiagnose machen wollen.”
Ich: “Nun, wie nennen es gerne Fehleranalyse, aber ja…”
Ab da war das Telefonat zielorientiert, der Anrufer bei der Sache. Vermutlich sah er sich selbst im weißen Kittel, dabei helfend einen Todkranken zu heilen.
8 Gedanken zu „Differentialdiagnose“
*lol* “Differentialdiagnose”, den Begriff muss ich mir merken. Bisher muss ich wirklich schwer arbeiten um einfachen Anrufer aus ihrer nutzlosen Geringsilbigkeit (kaputt, geht nicht, klickt nicht, macht nichts, …) herauszulotsen, um die Infos zu entlocken die ich brauche. Mit kleinen Kindern zu diskutieren ist meist leichter.
Ich habe Differentialgleichungen ja nie gemocht. Dr House dagegen… ach.
Und was hatte Typo3 nun? Lupus?
Es ist NIE Lupus. NIe.
Das glaube ich erst, wenn ich alle Folgen – auch die zukünftigen – bis zum Schluss gesehen habe.
😉
In der allerallerletzten Folge wirds dann sicherlich doch mal Lupus sein. Nur des Gags wegen. 😀
Ich bitte darum! Nur soll es keinen von der Stammbesetzung treffen, ja?
Ist 13 nicht sowieso schon fast hin? (Hab die letzten Folgen verpasst)