Im letzten September war´s, als mir ein Foto in die Hände fiel. Die Aufnahme war schon etliche Jahre alt. Was mich selbst erstaunte: Darauf trug ich schon meine jetzige Sehhilfe. Früher, also gaaaanz früher, bekam ich alle halbe Jahr eine neue Brille, weil meine Augen so rapide schlechter wurden. Nach der Pubertät bremste der Verfall des Augenlichts ab, und ich freute mich daran, eine Brille länger als von 12 bis Mittag tragen zu können.

Wer sich nicht unbedingt freute war mein Optiker, dem ich trotz der unregelmäßiger werdenden Besuche und der steigenden Entfernung zwischen seinem Arbeits- und meinen Wohnorten troy blieb. Der Mann ist ein echter, alter Handwerker, ein Meister seiner Profession. Nicht nur ein Verkaufsautomat wie die Humansurrogate, die in Vielmannfillialen rumstehen und nur Preisschilder vorlesen können.

Just diesen Optikermeister hatte ich mir vorgenommen zu besuchen, um mal wieder ordentlich Geld bei ihm zu lassen. Ordentlich Geld nicht etwa für eine Manolo Blanic-Fassung, sondern weil ich sehr spezielle Gläser brauche, und die Krankenkasse der Meinung ist, das sie sowas nichts angeht.

Geplant war der Besuch für die Tage zwischen den Jahren 2009. Er wurde wegen der Witterung, es hatte gerade vorher geschneit, auf die erste Januarwoche verschoben. Und dann nochmal auf das letzte Januarwochenende, aber da gab es Eis. Und auf das zweite Februarwochenende, aber da hat es gerade wieder frisch gschneit. Wenn ich also richtig rechne, haben wir seit zwei Monaten durchgehend eine Witterung, die einen Ausflug ins Harzvorland zu einem zweifelhaften Vergnügen macht. So langsam darf das echt mal anders werden.
Natürlcih wollte ich schon lange mal wieder einen echten Winter erleben. Aber das der so lange anhalten soll, davon war keine Rede. Pah.

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