Tim Burtons Alice – nicht im Kino?
Jetzt jammern die europäischen Kinobetreiber und drohen mit einem Boykott von “Alice im Wunderland”, dem nächsten großen Film von Tim Burton mit Johnny Depp.
Grund: Disney möchte die Veröffentlichung von der DVD-/BluRay-Version drei (bzw. in Deutschland vier) Monate nach dem Kinostart ansetzen.
“Ach und weh”, jammern jetzt die Kinobetreiber, “was uns da an Einnahmen entgeht!”
Meine Meinung dazu: Welcher Film – außer vielleicht Avatar – hat denn heutzutage noch Laufzeiten von drei Monaten auf einer relevanten Anzahl von Leinwänden? Die Mehrheit der Filme doch nach sechs Wochen schon aus den Multiplexen verschwunden.
Und falls die Betreiber Angst haben, dass jemand sagt: Nee, ich gehe nicht ins Kino, die DVD kommt ja bald – ja, dann kann ich nur sagen: 1. Gibt es das Risiko IMMER, 2. Hätte von dem vorgezogenen Heimkinostart keine Sau Notiz genommen, wenn jetzt nicht das große Wehklagen ausgebrochen wäre.
Zumal Alice auch noch ein 3D-Film ist – momentan das verdammt einzige Alleinstellungsmerkmal von Kinos, alles andere geht zuhause besser/schöner/billiger.
Ich finde das Vorgehen von Disney richtig. Eigentlich müsste man sogar noch weiter gehen. Ich behaupte mal: Wenn Konsumenten unmittelbar nach dem Kinobesuch, von mir aus im Kinofoyer, die Chance hätten den Film zu Kaufen, wäre die Zahl der illegalen Downloads signifikant niedriger.
Ein Gedanke zu „Tim Burtons Alice – nicht im Kino?“
Da versteh einer die Deutschen und ihre Kinos.