Magnum & ich

Magnum & ich

Wahnsinn. Alle 8 Staffeln “Magnum” (156 Folgen! 7380 Minuten! 123 Stunden!) auf 44 DVDs für aktuell gerade mal 45 Euro (statt sonst zwischen 87 und 120 Euro). Billiger kann man´s nicht mal selbst machen.

Danke an Mick Schnelle für den Tip.


Ich weiß was Sie jetzt denken. Und Sie haben recht.

Ach, Magnum. Lief in meiner Kindheit immer am Sonntag auf N3, aber leider erst gegen kurz vor 22.30 Uhr – viel zu spät, als das ich als 12jähriger das hätte sehen dürfen. In meinem Zimmer stand zwar schon ein 27cm Schwarz-weiß-Fernseher, was damals Luxus war, doch hatte der noch Drehregler und keine Fernbedienung. Zu allem Übel befand er sich auch noch am Fussende meines knarrenden Bettes. Direkt unter meinem Zimmer befand sich das Wohnzimmer der Eltern, und meine Mutter wusste natürlich genau was Sache war, wenn zur Uhrzeit “kurz vor Magnum” mein Bett knarrte. Den Fernseher vorher anschalten ging auch nicht, da sie um kurz nach 10 ihre Patrouille machte und an der Tür horchte. Und meine Mom war echt ein Fuchs. Sie hatte mich schon mehrfach erwischt – keine Ahnung wie sich sich durch unserer knarrendes und quietschendes Haus schleichen konnte, aber plötzlich war immer mal wieder die Tür aufgeflogen und eine Stimme dröhnte “Guckst Du etwa fern??” – Wenn ich das verneinte, wurde das Licht ausgmacht – um zu schauen, ob die Mattscheibe des Fernsehers noch nachleuchtete. Das machten die Phosphorbeschichteten Dinger damals, und das war fast immer ein eindeutiges Zeichen, dass das Gerät zuvor in Betrieb gewesen war. Meine Mutter war also schlau wie ein Fuchs und hatte Ohren wie eine Eule. Was also tun?

Letztlich verfiel ich auf folgenden Trick: Ich stellte den Fernseher korrekt ein und schaltete ihn nicht am Schalter aus, sondern zog den Stecker aus der Dose und friemelte mir den zwischen die Zehen des rechten Fußes. Dann rutschte ich im Bett ganz nach unten, so dass ich mit den Füßen die Steckdose erreichen konnte, die dort in der Wand eingelassen war. In dieser Haltung, ganz unten im Bett, Brille auf der Nase, Fernsehstecker zwischen den Zehen, lag ich ganz still und wartete die mütterliche Patrouille ab. War diese durch und die Zeit gekommen, bugsierte ich den Stecker in die Dose. Der schwarz-weiße Bildschirm sprang an, und mit fast unhörbarer Lautstärke erklang die Titelmelodie von… MAGNUM

Selbstredend zog ich bei jedem noch so kleinen Geräusch den Stecker und lag atemlos im Dunkel. Aber der Trick klappte immer wieder, offensichtlich war mein quietschendes Knarrbett DER Indikator für die Aufpasserin.

Am nächsten Tag war ich zwar meist total übermüdet, aber hey, ich war auch der HELD. Wenn ich morgens im Zug zur Schule in allen Details erzählen konnte, was gestern wieder bei Magnum los war, wieviele Frauen er gerettet und wie er sich mit Higgins gezofft hatte – dann hingen meine Klassenkameraden an meinen Lippen und wünschten insgeheim, sie wären so mutig wie ich – der Meister der beweglichen Zehen.

5 Gedanken zu „Magnum & ich

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