Sixtus vs. Street View Gegner
Der ehemalige elektrische Reporter Mario Sixtus schreibt alles, was man über die aktuelle Streetview-Hysterie wissen muss. Und mehr. Seine These: Grundrechte wie freie Meinungsäußerung oder das recht, sich frei durch den öffentlichen Raum zu bewegen, waren in der Vergangenheit eher theoretischer Natur. Erst das Netz lässt sie in der Lebenswirklichkeit der Menschen ankommen. Dadurch, so der weitergesponnene Gedanke, gefährden Netz- und Googlegegner die Grundrechte von allen.
Das Stück ist wirklich äußerst lesenswert.
Money Quote:
Der öffentliche Raum bleibt ein öffentliches Gut – auch im Internet” (…) [Auslassung S.]. Genau, möchte ich hinzufügen, und wer Hausbesitzern das Recht geben will, zu bestimmen, ob vor ihrer Haustür fotografiert wird oder nicht, oder in welcher Qualität diese Fotos veröffentlicht werden, übereignet ihnen einen Teil der Hoheitsrechte an unserem Allgemeingut. Wenn Immobilienbesitzer in den öffentlichen Raum hereinregieren dürfen, sind wir auf dem besten Weg zu einer Re-Feudalisierung dieses Allgemeinguts.
Wenn das Internet kein rechtsfreier Raum sein soll, dann gelten eben auch unsere Rechte im Netz – auch das Anrecht auf den öffentlichen Raum. Jeder Angriff auf Foto-Dienste wie Street View ist ein Angriff auf diese Grundrechte. So einfach ist das.
Lesebefehl! http://blog.zdf.de/zdfdasblog/2010/08/erst-dienste-wie-street-view-m.html
2 Gedanken zu „Sixtus vs. Street View Gegner“
Logisch geschrieben, das mag ich 🙂
Es gibt genau einen Punkt der mich stört, und das ist die Kamerahöhe von 3 Metern (290cm um genau zu sein). Dies hebelt in der Praxis eben doch die Funktion vieler Zäune und Hecken aus, und das Argument “Strecke ich meinen Arm mit Kamera aus habe ich auch drei Meter” ist etwas sinnfrei.
Ich denke Google hätte gut daran getan die Höhe auf 1,8 Meter zu fixieren, dann hätten sie jetzt vermutlich keinerlei Ärger.