Kulturkanon Videospiele
Manchmal werde ich mir ja selbst unheimlich. Wie heute morgen, als ich so im Bett rumlag und nicht aufstehen wollte. Während ich im Halbschlaf rumdämmerte, sinnierte ich darüber, dass alte Säcke wie ich (sprich: knapp über dreizig) ja nun irgenwie, äh, “in der Mitte der Gesellschaft ankommen” (Würg!). Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in der Videospiele, und dieser Begriff umfasst Konsolen- und Computerspiele, zum Massenmarkt geworden sind.
Wir haben auf dem Schulhof 3,5 Zoll-Disketten mit “Bubble Bobble” und jeder Menge Viren drauf getauscht, die wir mit XCOPY weiterkopierten. Wir hatten zu Hause einen Amiga oder Atari ST, was einer Glaubensfrage gleichkam. Wir guckten mitleidig auf die Spinner Generation vor uns, die nicht glauben wollte, dass ihr C128 tot war und der PC keine Zukunft als Spielemaschine hatte. Wir belächelten die Konsolenspieler mit ihren pixeligen Minispielchen auf dem Fernseher. Wir lehnten uns zurück und spielten “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug”, ließen “Test Drive” über den 1084s-Monitor laufen und mogelten uns bei “Strip Poker” die Tussis nackig.
Mitte der Neunziger redeten wir dann nicht mehr über Homecomputer. Unsere Generation war beim PC angekommen, den brauchte man ja ohnehin für´s Studium. Sagten wir zumindest den Geldgebern (Oma, Eltern). Stimmte ja auch, irgendwie. Was wir unseren Sponsoren nicht sagten, war, das wir nächtelang an Autoexec.bats und config.sys rumschraubten, Interrupts hin- und herschoben, die Unterschiede zwischen Expanded Memory und Extended Memory lernten und Kanäle tauschten, damit aus der Roland- oder Soundblasterkarte (schon wieder eine Glaubensfrage!) Ton rauskam.
Dann kam Windows 95, und unser hart erarbeitetes Herrschaftswissen verlor rapide an Wert. Also suchten wir uns was neues und erarbeiteten uns diese neumodische Dings, dieses Internet. Das 28.8er Modem war von ELSA, machte die Geräusche einer Katze, die gerade überfahren wird, der Netscape Navigator war der beste Browser der Welt, AOL-Nutzer doof und das Web bestand aus genau 5 Seiten: Spiegel Online, der Homepage des Uni-Rechenzentrums, Yahoo und 2 so Pornodingern. Alles, was man als Studi braucht.
Dazu wurde Diablo, Wing Commander III und Star Craft gespielt, Command & Conquer gezockt und System Shock gedaddelt.
Phasenweise haben uns Videospiele nicht die Bohne interessiert, aber irgendwie sind wir doch immer mal wieder bei ihnen gelandet. Heute spielen wir vielleicht nicht mehr am PC, weil wir halt alte Sackgesichter sind, die zu faul sind um selbst an der Kiste rumzuschrauben. Oder weil wir begriffen haben, dass das Leben zu kurz ist, um sich mit Windows zu beschäftigen. Also nutzen wir stattdessen coole Apple-Produkte, auch für die Arbeit, und stellen uns zum Daddeln die Bude mit Konsolen und Full-HD-Glotzen voll. Egal, als Berufstätige können wir uns das ja jetzt leisten.
Wir waren in vielerlei Hinsicht Pioniere. So, wie sich die ersten Siedler Stück für Stück die neue Welt eroberten, haben wir uns Grundlagen und Wissen über Technik und Software erarbeitet. Wir haben Neuland betreten und mussten dafür nicht mal Eingeborene vertreiben. Wir haben Technologien und Märkte bei der Entstehung begleitet und manchmal auch wieder zu Grabe getragen. Wir haben Dinge erlebt, die es für die Generationen zuvor nicht gegeben hat und die für die Generationen nach uns anders, weil selbstverständlich ist. Selbstverständlich ist für uns nichts, wir begegnen allem Neuem mit Aufgeschlossenheit und Freude, fragen uns aber tief im Innern, ob es nicht doch wieder Treiber zu installieren gilt.
Das alles ging mir durch den Kopf als ich da so rumlag und zu dem Ergebnis kam: Eigentlich ist es nun an uns, den trägen Pioniersäcken, mal unsere Videospiele da ankommen zu lassen wo sie hingehören. Sie als ernsthaften Bestandteil von Kunst und Wissen zu einem akzeptierten Teil unserer Kultur zu machen.
Und wie tut man sowas, als faltiger Bildungsbürger? In dem man einen Kanon schreibt. Einen Kanon der Videospiele, die man gespielt haben muss, um mitreden und die Gesellschaft voranbringen zu können.
Eine Stunde später las ich Mensch2.0 Tweet, in dem er “Mafia” zum Teil des Kulturkanons erklärte. Das war der Punkt, an dem ich mir unheimlich wurde. Kann ich Tweets schon per Gedankenkraft empfangen? Habe ich am Ende schon ein Twitterimplantat?
Egal, ein Kanon will aufgestellt werden.
Ich fange hier einfach mal mit einigen Vorschlägen an. Ich kenne mich allerdings nicht in allen Genres gleich gut aus und halte Sportspielespieler für schräg, daher ist für die Vervollständigung INPUT erwünscht. Bitte schreibt Spieletitel mit Begründung, warum die in den Kanon müssen, in die Kommentare. Wir streiten uns dann darüber.
Adventures:
Maniac Mansions
Monkey Island I+II
Indiana Jones and the Fate of Atlantis
(MM definierte das Genre Point&Klick, ansonsten sämtlichst wegen der stark erzählten Stories, Humor und Ideen)
Shooter:
– Wolfenstein (ha!)
– Duke Nukem 3D (Humor! Schweinwachen! Schrumpfstrahler! Stripperinnen!)
– Doom (Die Mutter aller Egoshooter. Wolfenstein war de Großmutter.)
– Counterstrike (hier wurde aus Games “esport”)
– Rescue on Fractalus (Sidescroller Shooter)
Strategie:
– Dune (erstes Echtzeitstrategiespiel)
– Command & Conquer
– Star Craft
– Caesar III (wuselig, Aufbaupionier)
– Sim City (das erste Aufbauspiel)
– Civilisation
– Commandos (Schleich/Team-Strategie)
– der Patrizier
– Siedler
Rollenspiel:
– A Bards Tale
– Fall Out (Entscheidungen haben Auswirkungen auf das Leben anderer Leute!)
– Mass Effect (Weltraum- Action RPG und tolle Story)#
– World of Warcraft (Millionen Spieler/innen können nicht irren)
Actionspiel:
– Tomb Raider (definierte das Genre Action-Adventure)
– Tom Raider Underworld (Die Königin der Action-Adventures)
– System Shock 2
– Diablo II (Hack & Slay bis zur Sucht)
– Thief (erstes und bestes Schleichspiel)
– Deus Ex (erstes vernünftiges Action-RPG-Schleich-Shooter-Spiel mit zig Lösungsmöglichkeiten)
– Bioshock (dürftiges Moralmodell, toller Storytwist, irre Geschichte, Atmosphärisch ganz weit vorn)
– GTA IV (erstes vernünftiges Open World Spiel mit toller Story, eine ganze simulierte Stadt)
– Red Dead Redemption (Eine ganze Welt inkl. Flora und Fauna simuliert)
– Assassins Creed II (Ort der Handlung, Story)
– Mafia (??? Warum?)
– Wing Commander (definierte das Genre der Space Soap)
– Wing Commander III (Space Soap mit echten Schauspielern auf mehr als einer CD)
– Jedi Knight (Star Wars Shooter mit Lichtschwertern)
Sportspiel:
– NHL Hockey von EA
– Decathlon (Atari VCS 2600, eines der ersten Rüttelspiele. Nachfolger: Summer Games, Winter Games, California Games)
– Kick Off
Musikspiel:
– Rock Band 2 (Kennt man Rock Band, kennt man Guitar Hero und Singstar)
Simulation:
Strange:
– Die Sims (Digitale Puppenstube)
22 Gedanken zu „Kulturkanon Videospiele“
Wow, du schreibst mir aus der Seele… wenn ich heute von 25-MHz-Turboknöpfen und XCopy erzähle, hört keiner mehr zu…
Um deine Liste zu ergänzen (was mir spontan noch einfällt)
Adventures:
Day of the Tentacle
Indiana Jones and the Last Crusade
Phantasmagoria
Shooter:
Shadow Warriors
Battlefield 1942
Strategie:
Dungeon Keeper
Age of Empires 2
Siedler 2
Command & Conquer Red Alert 2
Rollenspiel:
Secret of Mana
Terranigma
Breath of Fire 2
Lufia 2
Final Fantasy VII
Might & Magic 7
Dungeon Master
Actionspiel:
Destruction Derby
Death Rally
Sportspiel:
Anstoß 2 Gold (wobei fast Simulation)
International Superstar Soccer Deluxe
Da vergisst man soviel, die komplette Wing Commander Reihe zum Bleistift…
Einigen wir uns bei Adventures einfach auf: “Alles von Lucasarts” 🙂
Etliche der Namen die Du nennst kenne ich, aber ich würde gerne wissen: Was macht die besonders?
Kannst Du da ein paar kurze Worte zu verlieren? Dann bastele ich das in den Artikel rein.
Oh, und Wing Commander, na klar. UND JEDI KNIGHT!
Ja, Strategie hat mir auch gefehlt. Ich sag nur: Caesar III. 8) Ave.
Ha ha! Und dann fällt mir ja noch so was wie “You don’t know Jack” ein. Sparte: Unnützes Wissen für alle. Wird das so genannt? Egal, sehr lustige Unterhaltung war das auf jeden Fall. 😀
Strategie:
Kaiser – Mit bis zu 9 Spielern und einem Bug bei den Steuern zum Kaiser des heiligen römisches Reiches deutscher Nationen aufsteigen. In Basic. Herrlich.
M.U.L.E. – 4 Spieler besiedeln den Planeten Irata. Einfach eines der besten Spiele aller Zeiten (in der Atari 800 Version).
Sportspiel:
Decathlon – Atari VCS 2600, meine erste Sehnscheidentzündung, hach, wie schön
Kick Off – Für Fußball brauchte es dann doch 16 Bit (Amiga und ST), auch wenn Microprose Soccer auf dem Zeh Vierundschlechtzig schon ganz akzeptabel war.
Zu den “Games” brauche ich doch wohl nicht ernsthaft was zu sagen:
Summer Games
Winter Games
California Games
Shoot ´em up:
Rescue on Fractalus – Technisch (zumindest auf dem Atari XL) ein Genuss, und Aliens grillen macht einfach Spaß.
Action Spiel:
Koronis Rift – Auch hier setzte Lucasfilm Games Maßstäbe (und auch hier ist die Atari XL Version die grafisch und technisch beste)
Adventure:
Alternate Reality – The City – Konnte man auch gut als Grafik und Sounddemo nehmen. Einfach genial.
Ich bezeichne mich ja eher als Nichtspieler aber neben den Lucasfilm-Adventures gab es noch ein paar Ausnahmen die mir die hier noch fehlen: Was ist mit Sim City? Und auf dem C64/Amiga muss definitiv noch Turrican mit dazu…
Sehr schön geschrieben und doch auch ernüchternd, denn ich erst im hohen Alter mit der Computerei und dem daddeln angefangen. Ich fühle mich bisweilen, als wenn ich etwas verpasst habe. Mein P1-Fujitsu-Laptop mit 64MB RAM und 1,5GB Festplatte tat gute Dienste beim surfen, mailen und schreiben, nur zum spielen taugte der nichts. Mein erstes Spiel war dann Anno 1602 und ich dort habe ich eine Welt geschaffen, die mich gleichermaßen fesselte wie auch unglaubliche Mengen an Zeit kostete.
Erst als ich endlich genug Geld aufwandte um mir einen gescheiten Rechner zuzulegen, kam die Lust auf ‘große’ Spiele wie Medal of Honor Allied Assault, dann Battlefield 1942, Call of Duty 1. Die Zeit vorher habe ich somit komplett ausgelassen, auch weil kein Equipment zur Verfügung stand. Zu den beschriebenen Anfangszeiten waren Autos und dicke Stereoanlagen irgendwie wichtiger. 🙂
Uuhhhhh, so schöne Erinnerungen zum Sonntag. Was mir noch in der Liste fehlt: Civilisation (Strategie), Commandos (Strategie?), NHL Hockey von EA (Sport),Der Patrizier (Simulation) und natürlich Caveman Ugh-Lympics (Steinzeitolympiade) 🙂
Danke für die Vorschläge. Begründungen, WARUM die in den Kanon reinmüssen wären noch nett.
Schildmaid: Ja, YDKJ war witzich.
ModNerd: Sim City! Natürlich! Turrican fand ich auch toll, war aber eigentlich nur ein Metronoid-Nachmacher.
Rüdiger: 1,5 GB! Davon hätte ich nicht zu träumen gewagt, meine erste hatte 400 MB! 🙂
Witzigerweise waren Autos bei uns nie wichtig. Das konnten die ältesten Kisten sein, Hauptsache sie fuhren. Aber einen guten Rechner, ui, da konnte man mit prahlen. Seltsam, wie sich das verschiebt.
Patrick: Danke! Commandos wollte ich in der Tat auch immer mal spielen.
Ich gehöre ja mehr zur Generation Gameboy/SNES. Und ich bin auch immer wieder zu den Videospielen zurück gekehrt, auch wenn ich eine lange Zeit gar nicht gespielt habe.
Ich schreib mal danieder was mir so sehr spontan eingefallen ist.
Sportspiele
– Pro Evolution Soccer 5 (Meilenstein des Fusballspielens)
– Wii Sports, Wii Sports Resourt und Wii Fit (ich meine …)
– Martio Kart
Legenden
– Tetris
– Mario
– Sonic
Rollenspiele
– Final Fantasy VI und VII
– Secret of Mana (tolles Spiel für dreie)
– Dragon Quest V und VI (wenn auch erst spät in Eurp erschienen)
– Fire Emblem (einzige Strategie-Rollenspiele die ich kenne wo die Einheite tot bleiben)
– Lufia 2
– Baldures Gate I und II
– Fable
– Shemnue (Einführer der Quicktime-Events …. ähm, der offenen Spiele)
– Kingdom Hearts
Adventurs
– The Legend of Zelda III u.a.
Shooter
– Half-Life
Hmm. Ich sehe ein wenig das Problem, dass hier kein Kanon entsteht, sondern ein “Top 10 jeden Genres”
Ein Kanon sollte aber nicht mehr als 20, 30 Titel umfassen.
Mein Ansatz zur Nennung von Titeln wäre daher anders: man darf nur 10 nennen, das müssen aber die sein, von denen man sagen würde: die haben mir soviel bedeutet wie die besten Bücher, Filme, Platten, Theaterstücke die ich je rezipiert habe. Hier meine Liste, harte Arbeit:
– The Bard’s Tale 1 auf dem Amiga. Nach Monaten durchgespielt, mein erstes RPG und dafür verantwortlich, dass ich angefangen habe mich für Karten zu interessieren was zu einem Erdkunde-LK und aktuellem DFG-Projekt geführt hat.
– Loom. Das m.E nach beste Lucas Arts Spiel und eines der ganz wenigen bei denen ich geweint habe. Toller Schwanensee Soundtrack.
– Jedi Knight – besser wird Star Wars als Spiel nie wieder werden.
– Operation Flashpoint – Kriegs “Simulator” der einen lehrt, dass Krieg Angst macht und oft nicht die bessere Ausbildung oder Taktik entscheidend ist ob man überlebt oder stirbt, sondern: Glück.
– Mafia – der Gegenentwurf zu GTA: 100% Focus darauf eine Geschichte zu erzählen, tolles Setting, einer der schönsten Soundtracks.
– Counterstrike – zum ersten Mal seit man ganz jung war wieder etwas wirklich gemeinsam spielen.
– Guitar Hero World Tour: das Versprechen, mit einem Computerspiel wirklich Schlagzeug spielen lernen zu können.
– Mass Effect 1+2 (und hoffentlich 3): eine Space Opera von der Lukas nur noch träumen kann. Die wohl besten Charakterzeichnungen in einem Comouterspiel bisher, die (Sex)Partnersuche in Teil 2 gestaltet sich schwieriger als bei GZSZ
– Assasins Creed 1 + 2 (und hoffentlich 3) irgendwo zwischen überambitioniert, detailversessen, repetativ und humanistischem Impetus entsteht: vermutlich Kunst.
– Fallout 3 – in seiner Gesamtheit vielleicht das beste, komplexeste und erwachsenste Computerspiel aller Zeiten. In seinen bitteren Konsequenzen noch geringfügig radikaler als Mass Effect.
Rescue on Fractalus ist kein Scroll-Spiel sondern hatte als erstes eine – wie der Name vermuten lässt – fraktale 3D Grafik.
Hier noch mal Kandidaten bei denen es mir leid tut, dass sie es nicht in meine TOP10 geschafft haben und warum nicht:
– Alan Wake. Beschäftigt mich immer noch, das spricht dafür dass das Spiel vieles richtig macht auf der Ebene der Story. Das Gameplay ist aber etwas verkorkst, und man fühlt es hätte größer werden können.
– Vietkong – brachte letztlich als Shooter nichts neues, aber es hatte doch einen ganz eigenen Charme.
– Bioshock – ein ganz tragisches Spiel, das alles will und dann doch nicht erreicht. So was gefällt mir ja per se schon mal.
– Fahrenheit – funktioniert als Spiel nicht so recht, aber man sieht sofort das Potential. Heavy Rain setzt es vielleicht um, wäre einer der wenigen Gründe mir eine PS3 zu hohlen.
– Resident Evil 5 und Call of Duty Modern Warfare 2 – zwei Bestien von Computerspielen, beide ohne Story aber mit einem Spektakel das man einfach goutieren muss.
– Gothic: in Bezug auf Open World RPG vielleicht das visionärste, aber trotz drei Anläufen habe ich es nie weiter als bis zu 1/3 gespielt.
– Shadow of the Colossus: jedes Pixel schreit “Kunst”, und es wäre mein Lieblingsspiel wenn nicht diese grausamen Kletter/Springpassagen wären. vielleicht das düsterste Ende aller Spiele überhaupt.
– Red Dead Redemption: noch habe ich es nicht durch, aber nach ca. drei Stunden verläuft sich die Story zu sehr.
M2.0: Richtig, erst einmal entstehen hier Top 10, aus denen dann ein Kanon gesiebt wird. Geht kaum anders, wenn man sich nicht in allen Genres über alle Zeiträume gleich gut auskennt.
So, meine Begründungen finally ^^
Adventures:
Day of the Tentacle… Schräger Grafikstil, schräger Humor, schrägstes Adventure aller Zeiten.
Indiana Jones and the Last Crusade… Selbst heute noch besser als alle modernen Adeventures. Wer Monkey Island spielt, muss Indiana Jones spielen.
Phantasmagoria… Mit eines der ersten Adventures auf CD mit echten Schauspielern – und definitiv eines der gruseligsten und brutalsten Spiele aller Zeiten (trotz übelster Lokalisierung).
Shooter:
Shadow Warriors… mindestens genauso gut wie Duke Nukem 3D – ist ja auch vom gleichen Entwickler.
Battlefield 1942… Im Mehrspielermodus bis heute noch ungeschlagener Spielspaß – der erste Shooter in dem du zu Fuß, in Panzern oder Flugzeugen unterwegs sein kannst. Und das beste waren die Stunts, die der TNT möglich machte 😀
Strategie:
Dungeon Keeper… Einmaliges Setting (als Böser den Helden ordentlich einheizen), super ausgereiftes Spielprinzip, herrlich schräg und Böse.
Age of Empires 2… Durch die verschiedenen Epochen spielen hat vor allem im Mehrspieler Spaß gemacht. Dann gabs noch individuelle Helden. Strategieherz, was willst du mehr?
Siedler 2… Der (grafische) Vorreiter für alle Annos und Civilizations im gewissen Sinne. Schon für damalige Zeiten super komplex.
Command & Conquer Red Alert 2… Lustige Kampagne, doch ernstzunehmendes Strategiespiel.
Rollenspiel:
Secret of Mana… Fesselnde Geschichte, großer Spielumfang, tolles Kampf- und Zaubersystem, geniale Musik und niedliche Grafik. Einfach eines der besten Rollenspiele.
Terranigma… Geniales Spielprinzip, die Erde wieder auferstehen zu lassen und Entscheidungen zu treffen, der Zivilisation zu helfen oder nicht. Und zudem eines der besten JRPGs aller Zeiten.
Breath of Fire 2… Sehr spannende Story, super Musik, für den SNES geniale Grafik, tolles Kampfsystem.
Lufia 2… Langsam kann ich mich ja nicht mehr wiederholen. Auch ein geniales RPG – aber vor allem die Ahnenhöhle und das schwerste Rätsel der Welt haben Lufia 2 zu was besonderem gemacht.
Final Fantasy VII… Ohne Worte ^^ – Beste Story, Charaktere, Kampfsystem, Welt, Musik, Grafik und so weiter.
Might & Magic 7… Riesiger Spielumfang und ein Spielprinzip, was man erlebt haben muss. Man kann sein eigenes Schloss ausbauen, begehen und mit Läden füllen.
Dungeon Master… Die Dungeon-Spiele von früher haben selbst heute noch Charme, solche Spiele werden heute nicht mehr entwickelt – Schade!
Actionspiel:
Destruction Derby… Damals das erste Rennspiel mit Schadensmodell – und das wurde so richtig ausgelebt.
Death Rally… Mit Duke Nukem und Co. bewaffnete Flitzer steuern, Zuschauer überfahren, Raketen abschießen, Autos pimpen etc – und es ist mittlerweile Freeware!
Sportspiel:
Anstoß 2 Gold (wobei fast Simulation)… Die mit Abstand verrückteste Fussball-Manager-Simulation aller Zeiten. Schiri bestechen, Pressemitteilungen abgeben, Spieler dopen… einfach zum totlachen.
International Superstar Soccer Deluxe… Revolutionäres Fußballspiel, das selbst heute noch mehr Spaß macht als alle FIFAs und PESs zusammen.
Tolle Idee, bei der ich gerne dabei bin:
1) Final Fantasy 7. An dem Spiel führt kein Weg vorbei; erstmals eine epische Story; Charaktere, die wirklich Emotionen wecken und den Oberboss aller Viedeosiele Sepiroth
2)Die drei Legenden die einen mit dem Video/Computerspielvirus infiziert haben
– Tetris
– Mario
– Sonic
3) Battle Island 2; rundenbasierte Strategie, wie Sie mittlerweile ausgestorben ist as its best. Knackiger Schwierigkeitsgrad und “clevere” CI.
4) Anstoss 2; 100ete und mehr Stunden damit verbracht. Ein Fussballmanager, wie er besser nicht mehr wurde
5)Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging habe ich nie gespielt, muss aber in einen Kanon; da es als erstes Spiel eine neue (alte) Generation zum Videospielen brachte
Jaja, sorry – ich kommentiere immer nur bei Widerspruch. Aber den habe ich an dieser Stelle. Wer einen ernsthaften Kanon will und kein subjektives Gedöns, muss schon die Grundkategorien definieren – kurzum: ein Kanon ist nie demokratisch, außer vielleicht er wird von der Bildzeitung aufgestellt. Sonst läuft es auf “das finde ich aber nicht so toll/hat mir keinen Spaß gemacht/fand ich doof/geh weg” hinaus; und dann würde dieser Impetus hier dem, was M2.0 in seiner Bioshock-Begründung geschrieben hat, leider sehr nahe kommen.
Deswegen die Frage: Was ist die Grundlage, ja die Grundfrage dieses Kanons?
An dieser Stelle ein Blick in die USA. Hier gibt es entsprechendes bei der Library of Congress. Die Grundanforderung war/ist, dass die Spiele jeweils den Beginn einer neuen Spielära darstellen. Hier haben es auf die initiale Liste geschafft: Spacewar! (1962), Star Raider (1979), Zork (1980), Tetris (1985), SimCity (1989), Super Mario Bros. 3 (1990), Civilization I/II (1991), Doom (1993), die Warcraft Serie (Beginn 1994) und Sensible World of Soccer (1994). Darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Aber es lässt sich eben darüber streiten, weil es einen Grundnenner gibt.
Ich hätte ganz generell noch vieles dazu zu sagen, gehe jetzt aber erst Mal mit M 2.0 essen – und streite mich dabei mit ihm ausgiebig darüber weiter, dass Computerspiele schon längst Kulturgut sind (sehr interessant: http://www.kulturrat.de/dokumente/streitfall-computerspiele.pdf ), die Feuilleton-Hörigkeit früherer Jahrzehnte in diesem Zusammenhang langsam überholt ist und sowieso und überhaupt.
(Übrigens folgt aus der Einleitung konsequenterweise, dass ich sonst sehr einverstanden bin mit dem, was hier steht…)
Der Kanon ist mir schon ernst, wird aber keinen Anspruch auf in Beton gegossene Gültigekeit erheben. Es soll keine gesammelte Favoritenliste sein, allerdings auch nicht übertrieben wissenschaftlich oder verstaubt werden, sondern eine halbwegs moderne Empfehlung “Was man gespielt haben muss und warum es Dein Leben verändern wird”. Das beherbergt potentiell eine Menge treffliches Streitpotential, allein über Bioshock kann man soviel schreiben…
Nichtsdestotrotz steht momentan hier der Spass an der Freude im Vordergrund, schlicht weil mir momentan die Zeit fehlt, das mit detailliertem wissenschaftlichen Background zu versehen. Daher est einmal die Sammelphase. Wer natürlich hier Ansprüche und andere Dinge postulieren möchte, sei dazu herzlich eingeladen.
Simulation: Rollercoaster Tycoon 1 und 2 (mit add ons) menschen mit ner looping achterbahn durch die luft katapultieren XD
Zoo Tycoon + Add Ons. (aber nur der 1.)
menschen im zoo einsperren und tiere freilassen
– ne sind einfach mit die besten simulationen.
Sorry falls jemand das schon erwähnt hat.
Donkey Kong für Atari – war einfach nur genial, meine oma hat deswegen alles stehen und liegen lassen XD
Ist zwar kein Spiel aber Emulatoren für den PC!!!
Wenn ihr Jedi Knight erwähnt Fehlt aber KOTOR! Bevor Mass Effect fand ich dass echt einfach nur genial im Rollenspielgenre
Ich bin besonderer Freund der Adventure-Spiele, deshalb nur wenige Beiträge zu den anderen Sparten:
Action: Tomb Raider the Angel of Darkness
–> Erstes PC-Spiel, für das quasi eine eigene orchestrale Filmmusik oder besser Game-Musik 😉 komponiert und eingespielt wurde, die noch dazu wirklich hervorragend ist.
Sport: Need for Speed Porsche
–> Das Spiel besticht durch die Übernahme der Fahrphysik der echten Porsches vom 356-er bis zum modernen 911-er. Grafik ist gelungen, Force-Feedback realistisch und abwechslungsreich. Die drei Modi “normales Rennen”, Werksfahrermodus (Geschicklichkeitstests mit versch. Porsche), Evolution (Beginn mit 356-er bis in die Neuzeit, die man sich alle nach und nach durch Gewinnen von Rennen erfahren muss) stellen eine Innovation dar. Dennoch bleibt das Spiel überschaubar gegenüber den mir zu konfusen nachfolgenden Rennspielen.
Knobelspiele:
Sokuban / London Docks
–> Wer den Star Writer 6 dazu überreden konnte, das Easter Egg zu öffnen wurde oft schon als Held gesehen, wenn nicht sogar als vermeintlicher Hacker misstrauisch beäugt, bis schließlich die Tastenkombination 999 unter Makros zum offenen Geheimnis wurde. Vielleicht das Solitär seiner Zeit?
Auch wenn man Kisten schieben musste.
(Daneben gab es übrigens auch ein Tetris in dem Programm)
Nun zu den Adventures:
Auch wenn alle Lucas-Arts-Adventures nicht schlecht sind, herausragend sind sie nicht alle, sondern meiner Meinung nach nur:
Loom
–> Es ist toll, in wieweit hier die technischen Möglichkeiten umgesetzt wurden. Das Spiel war (ursprünglich) mit nur 16 Farben programmiert, lieferte aber trotzdem wirklich tolle Bilder. Hinzu kommt die wirklich gelungene, ergreifende Geschichte, zu der es sogar vorab ein Hörspiel als Einleitung auf Kassette gab, die man sich vorher anhören sollte. Einer meiner besonderen Favoriten!
Grim Fandango
–> “Zu Ehren des Tod ein weiteres Brot!” Eine der Sätze des Protagonisten Manny Calavera, die sich in den Alltag im “Real live” eingeschlichen haben. Manny ist tot und eigentlich “Reiseverkäufer” für die frisch Verstorbenen für ihren Weg durch die Unterwelt, in der auch nicht alles mit rechten Dingen (, sondern viel mehr mit Korruption) zugeht. Eine weitere Besonderheit ist hier neben der Handlung und dem skurrilen Design im mexikanischen Sinne (alle Charaktere sind Skelette) der wirklich tolle Soundtrack mit viel Jazz-Musik.
Nicht von Lucas Arts/Film aber trotzdem nennenswert:
Star Trek – A final Unity von Spectrum Holobyte
–> Eines jener Spiele, das für die damalige Zeit sehr hohe Systemanforderungen hatte, insb. brauchte man einen 486-er. Nicht nur ich habe mehrere Jahre darauf hingefiebert, das Spiel endlich spielen zu können. Dann aber kam man sogar in den Genuss, dass die Schauspieler aus Star Trek TNG selbst ihre Charaktere sprachen und einer Handlung, die wirklich gut ins Star Trek-Universum passt.
Simon the Sorcerer (Ubisoft?)
–> Das Spiel zeichnet sich dadurch aus, das es wirklich das gesamte Genre auf die Schippe nimmt und wirklich durch und durch witzig gestaltet ist – selbst in der Anleitung, die so geschrieben ist, als hätte Simon sie geschrieben (was zum Geier soll ich eigentlich mit der silbernen Wurfscheibe machen, die der Packung beiliegt?). Simons Kommentare sind so frech, dass man sich vielleicht noch mal überlegen sollte, ob man das Spiel wirklich Kindern schenken soll, mit deren Eltern man auch hinterher noch befreundet bleiben möchte 😉 – jedenfalls ein ziemliches Kontrastprogramm zu den sonst so braven und sauberen Adventures wie z. B. von Lucas.
The longest Journey von Funcom
–> Das Spiel lebt insb. von der tollen Handlung, in der die weibliche Protagonistin April Ryan, eine Kunststudentin unsere Welt (Stark) und die parallel bestehende magische Welt Arcadia retten muss. Es ist wirklich eine besondere Geschichte, die mich besonders berührt hat.
The moment of Silence von House of Tales, Bremen
–> ein wirklich gelungenes deutsches Adventure von Tobias Schachte und Martin Ganteföhr, das auch in erster Linie durch die gelungene, tief gehende Handlung, die sich kritisch mit nicht allzuferner Zukunft beschäftigt. Der Synchronsprecher von Bruce Willis leiht übrigens dem Protagonisten seine
Stimme.