Seitdem klar ist, dass der Führungsstil des Bundeskanzlers Frau Merkel als schlimmste Sanktion ein mißbilligendes Herabziehen der Mundwinkel kennt, laufen alle Quartalsirren permanent Amok.

Heute mäandert mal wieder die unsägliche Erika Steinbach durch die Medien, die im ARD-Morgenmagazin dem polnischen Deutschlandbeauftragten, dem 88jährigen Władysław Bartoszewski, einen “schlechten Charakter”. Wie sie dazu kommt? Nun, nach eigenem Bekunden hat Sie ihm bewundernde Briefe geschrieben und darauf keine Antwort erhalten. Dazu fiel dann selbst dem ARD-Moderator nichts mehr ein.
Ein solches Verhalten kennen wir normalerweise nur von Backfischen, nicht aber von einer 67jährigen Frau.

Um den Vorfall mal ins Verhältnis zu rücken sollte man wissen, dass Frau Steinbach keine halbdemente Omi ist, die einem Haufen ewiggestriger, entschädigungsgeiler Preussen vorsitzt, wie es gerne in den Medien dargestellt wird. Vielmehr ist sie seit 1990 Mitglied des Bundestags, Angehörige der CDU Bundestagsfraktion und sogar deren Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Ironie in Menschengestalt, denn von jemandem, der im humanitären Bereich tätig ist, erwarte ich anderes als die Leistungen der Frau Steinbach. Zu denen gehört u.a. der Satz, das man in einer Demokratie auch mal das Faktum aussprechen können müsse, dass Polen zuerst mobil gemacht habe. Sicher darf man das. Man muss aber mit den Reaktionen umgehen die natürlich und glücklicherweise erfolgen, wenn man versucht durch die stetige Wiederholung dieses “Faktums” zu implizieren, dass der deutsche Überfall auf Polen eine Art von Vorwärtsverteidigung war. Frau Steinbach ist zu lange auf dem politischen Parkett und und in der Öffentlichkeit unterwegs, als das sie nicht wüsste, was ihre Worte anrichten.

Deren Negativausschläge kann man z.B. auf ihrer Wikipediaseite nachlesen. Steinbach provoziert ganz kalkuliert und testet damit seit Jahren in regelmäßigen Abständen das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen auf Belastbarkeit. Das ist unerträglich, zum Mal sie sich, ebenfalls mit schöner Regelmäßigkeit, bei besonders absurden Ausfällen, damit herausredet, halt auch nur ein Mensch zu sein. Ich kann das nicht glauben und vermute, das sie Politikerin ist. Und so lange Menschen wie Steinbach in der CDU ihren Hafen finden, erübrigt sich die Diskussion um eine neue, ultrakonservative Partei. Darauf noch ein heruntergezogener Mundwinkel!

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