Ha, die Italiener können es doch noch. Das Referendum am Sonntag fand genug Beteiligung um die grotesken Berlusconiideen vor die Wand zu fahren. Neben einem Gesetzesentwurf, nach dem Berlusconi nie wieder vor Gericht hätte erscheinen müssen, wenn ihm nicht danach ist, und dem Plan die Trinkwassernetze an Konzerne zu verhökern, galt es auch über irgendwas mit Atom abzustimmen.

Für einen Gutteil des deutschen Qualitätsjournalismus ist dieses Atomdings mal wieder zu kompliziert, daher schreibe ich es hier nochmal hin: Es ging nicht darum, dass Italien aus der Atomkraft AUSSTEIGT (“damit ist Italien das zweite Land nach Deutschland, dass den Ausstieg aus der Kernenergie beschliesst”, NDR Info). Es ging schon etwas mehr darum, keine weiteren Atomkraftwerke zu bauen (“Damit hat das italienische Volk den Bau weiterer Atomkraftwerke verhindert”, ZDF heute), aber auch dadurch entsteht ein falscher Eindruck. Was ich ni all den Sendungen zum Thema nicht gehört habe, war die klare Aussage, dass es um einen Wiedereinstieg in die Kernenergie gegangen wäre – denn das letzte von vier italienischen Atomkraftwerken wurde bereits 1990 abgeschaltet. Auch wenn die deutschen Medien ihr Land so gerne weit vorne sehen: Den Ausstieg hat Italien schon lange vor Deutschland geschafft.

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