Auf Kosten der Anderen: Die Opfer der FDP

Auf Kosten der Anderen: Die Opfer der FDP

Werden Lebewesen bedroht und in die Enge getrieben, fangen Sie, an sich mit Zähnen und Klauen zu wehren. Der Verstand ist ausgeschaltet, der Organismus läuft nicht mehr rational, sondern ist nur noch auf “Überleben” eingestellt. Es wird verzweifelt um sich geschnappt und gebissen, in der Hoffnung, irgendwie aus der Klemme zu kommen.

Nichts anderes kann man aktuell bei der FDP beobachten. Diese Partei der reichen, dummen Jungen versinkt gerade in der verdienten Bedeutungslosigkeit und ist dabei zu einer Fußnote der politischen Landschaft zu werden. Um das zu verhindern, ist dem politischen Personal jedes Mittel recht, und sei es die Profilierung auf Kosten der Kleinen. Jüngstes Beispiel des irrationalen Todeskampfes: Der Versuch, aus der Insolvenz der Drogeriekette Schlecker politisches Kapital für sich zu schlagen. Erst verhindern die FDP-Wirtschaftsminister der Länder die Gründung einer Auffanggesellschaft für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dann stellt sich Parteichef Fipsi Rösler hin, faselt was von politischer Verantwortung der FDP, mit der Geldverschwendung nicht zu machen sei und rät allen Betroffenen sich einer Anschlussverwendung zuzuführen. Wie das Aussehen kann, konkretisiert Bundeswirtschaftsminister Brüderle mit weinschwer klingendem Zungenschlag: Die Entlassenen sollten doch bitte mit Spezialisten zusammenarbeiten um ihr Zukunft zu gestalten, nämlich den Spezialisten vom Arbeitsamt.

Geht es noch zynischer? “Notleidenden Banken” wurden Beträge in Fantastilliardenhöhe hinterhergeschmissen, vollkommen ohne Absicherung und ohne Kontrolle, was genau die damit tun. Das redete niemand bei der FDP von Verantwortung. Aber wenn es um 70 Millionen für die kleinen Kassiererinnen geht, DANN wird NATÜRLICH genau hingeschaut! Klar, die gehören ja auch nicht zur Klientel der FDP.

Zu deren Zielgruppe gehöre ich, rein statistisch, beruflich und demografisch gesehen, aber wenn ich nicht schon bekennender FDP-Nichtwähler wäre, spätestens jetzt würde ich sie abschreiben. Aus unternehmerischer Sicht ist es nämlich auch nicht so einfach, wie Bubi Rösler sich das vorstellt. Die Verhinderung einer Auffanggesellschaft trifft nicht nur die 11.000 Mitarbeiterinnen, die ohnehin schon für auf-der-Straße-stehen vorgesehen sind. Ein nicht unerklecklicher Anteil von denen wird nämlich gegen ihre Entlassung klagen, und ein Investor, der den Rest von Schlecker übernehmen möchte, wird damit auch zum Ziel der Klagen, weil er die quasi mitübernimmt. Sowas macht keiner freiwillig. Mit anderen Worten: Mit diesem beschissenen Manöver hat die FDP es geschafft, das Ende von Schlecker zu besiegeln und damit insgesamt 36.000 Arbeitsplätze zu vernichten.

Sie feiern das als Erfolg. Irrationaler Todeskampf, halt. Wenn Ihnen irgendwann mal erklärt, was sie da eigentlich gemacht haben, fallen sie vermutlich aus allen Wolken und beteuern, sie hätten von nichts gewusst. So wie neulich, als sie den Landtag in NRW zerbröselt haben.

So ist das mit reichen, dummen Jungen. Die haben kein Gespür dafür, das es NICHT OK ist, wenn man anderen Kindern das Spielzeug kaputt macht oder sie zusammentritt und dabei “ist nur Spass” ruft.
Vielleicht erklärt denen das jetzt ausgerechnet der Seehofer Horst, der mehr als irritiert über den FDP-Misthaufen ist. Wenn sogar die CSU sich schockiert gibt, dann ist das Ende der FDP nahe. Ich hätte mir nur gewünscht, dass der Weg in den Tod dieser Randgruppenpartei nicht mit 36.000 Existenzen gepflastert wäre.

2 Gedanken zu „Auf Kosten der Anderen: Die Opfer der FDP

  1. Schlecker (und seine Mitarbeiter) ist das Opfer von Schlecker (dem Management) geworden. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin kein FDP-Fan, ich habe nichts dagegen, wenn sie aus der Parteienlandschaft verschwinden, aber ich sehe auch nicht ein, dass irgendeine Partei oder ein Bundesland eine Transfergesellschaft unterstützt. Nicht im Kapitalisumus, sorry.
    (Und bevor jetzt das Banken-Argument kommt: ja, das war kacke. War ich auch nicht dafür. Aber man muß einen Fehler ja nicht zweimal machen.)

  2. Nach meinen Infos ging es nicht um eine Transfergesellschaft (die tatsächlich nur die Arbeitslosigkeit rauszögert), sondern um eine Auffanggesellschaft (die rechtliche Dinge wie die klagen regelt und es dem Unternhemen erlaubt, frei von bestehenden Verbindlichkeiten zu agieren), und dabei noch nicht mal um deren konkreten Unterhalt, sondern der Zusage einer Bürgschaft. Und das, bei allem Respekt, kann man mal machen, wenn das Unternehmen prognostizierbar eine Zukunft hat.

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