Wie gesagt

Wie gesagt

Kurz nach halb eins in der Nacht. Ich liege im Bett und bin schon halb im Land der Träume, als das Telefon losscheppert.

Ich: “Grmpfl?”
“Jaaaa, Hallo. Wie gesagt, da gibt es Rolladen und Buttergemüse, danach ein lecker Nachtisch. Und Kartoffeln gibt es auch, mit Soße. Und vorweg Suppe.”
Ich: “Vater, bist du das?”
“Ja! Wer sonst!”
Ich: “Stimmt, wer sonst ruft mich mitten in der Nacht an um mir von Essen zu erzählen?”
“Wie gesagt, ich war noch unterwegs und habe telefoniert.”
Ich: “Aha.”
“Schläfst du schon?”
Ich: “ja.”
“Wie gesagt, ich telefoniere noch, es gibt Rouladen.”
Ich: “Wo, Wann? Ich brauche mehr Details!”
“Haha, das hat der Hallervorden auch immer gesagt, in diesem Film mit Terence Hill!”
Ich: “Du verwechselst da was.”
“Was soll ich denn da verwechseln, natürlich an Ostern, wann denn sonst?”
Ich: “Lädst Du mich gerade zu einem Osteressen ein?”
“Nein. Kannst aber gerne dabei sein wenn Du willst. Wie gesagt, das gibt es bei der Martha.”
Ich: “Ja, dann danke für die Einladung, aber Ostern bin ich nicht da.”
“Wie gesagt, Du kannst kommen. Wenn Du da bist.”
Ich: “Bin ich nicht.”
“Dann sage ich Martha Bescheid, dass Sie mir Deine Roulade einpackt.”
Ich: “Mach das. Gute Nacht.”
“Wieso?”
Ich: “Weil ich jetzt schlafe?”
“Ehrlich?! Wie gesagt, ich telefoniere noch. Ist ja noch nicht so spät.”

Mit diesen Worten legte er auf, vermutlich um jemanden anderes zu terrorisieren.
Die Absurdität dieses Gesprächs liegt nur leicht über Normal-Null, aber dieser “wie gesagt”-Tick ist neu.
Es wird schlimmer.

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4 Gedanken zu „Wie gesagt

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