Für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.
“German Autobahn” hauchen die Amis voller Verzückung und haben dabei Gedanken an unbegrenzte Raserei im Kopf. In fast kaum einem anderen Staat der Welt gibt es Strassen ohne ein generelles Tempolimit – die Autobahnen in Deutschland bilden hier eine Ausnahme. Dabei hat Deutschland dichteste und weltweit drittlängste Autobahnnetz, und MAN DARF DARAUF SO SCHNELL FAHREN WIE MAN WILL – ein Traum für Freizeitrennfahrer. Zumindest wenn man das so liest. Dabei sieht die Realität ganz anders aus: Zwei Drittel der Autobahnen haben feste oder wechselnde Tempolimits (je nach Wetter-/Baustellenlage), und auf dem verbleibenden Drittel, immerhin noch 4.000 Kilometer, kann man auch nicht unbegrenzt schnell fahren, weil man da halt einfach nicht alleine unterwegs ist. Da gibt es die Oma im Twingo genauso wie die LKW, und die erfordern Rücksichtnahme und menschliches Handeln, genau wie überall sonst im Strassenverkehr.
Nach fast 2.000 Kilometern Autobahn innerhalb der letzten 5 Tage muss ich ganz klar sagen:
ICH BIN FÜR EIN GENERELLES TEMPOLIMIT VON 130 KM/H.
Während Autobahnfahren in anderen europäischen Ländern eine entspannte und größtenteils fliessende Angelegenheit ist, bedeutet es in Deutschland permanenten Krieg. Man merkt den Unterschied sehr deutlich, wenn man von einem Land ins andere fährt, aber auch schon bei kleineren Fahrten im Inland ist Autobahn eine anstrengende Sache. Hier schreibt übrigens kein schmollender Verlierer, der von anderen im Wettbewerb dauernd abgezogen wird – sowohl das Kleine Gelbe AutoTM als auch das Motorrad sind schneller als fast alles, was da draussen unterwegs ist – sondern WEIL DIESES GANZE SCHEISSSPIEL KEIN WETTBEWERB, sondern einfach nur KRANK IST.
Man spielt nicht Krieg oder Bedrohung. Aber exakt das passiert auf der BAB. Da sind zunächst mal diejenigen, die von einem Rechtsfahrgebot noch nie was gehört haben: Die permanent-Links-Fahrer und die auf-der-Mittelspur-eingepennt-Lowperformer. Ärgerlich, aber nun. Wirklich gefährlich ist was anderes: Es vergehen kaum zwanzig Sekunden, bis einem ein Drängler im Kofferraum hängt – ganz egal, ob man 120 oder 200 fährt, ob Tempolimit herrscht oder nicht. Es wird gedrängelt, gelichthupt und genötigt, dass man es mit der Angst zu tun bekommt. Die Autobahn dient anscheinend vielen zum Dampf ablassen, und Mittel zum Zweck ist das eigene Auto. Die Folgen reichen von Stress über Stau aus dem nichts bis hin zu Toten.
Ein Tempolimit, dessen Einhhaltung konsequent kontrolliert wird – in Frankreich etwa stehen alle 5 Kilometer stationäre Radarfallen würde gegen diese Art von Terror Wunder wirken. Zudem würde die Zahl der Unfalltoten sinken, der Staat wurde Einnahmen generieren, der Umwelt würde es besser gehen und generell wären sehr viele Menschen entspannter und besser drauf. Ausserdem wäre VW von der Pflicht entbunden, alle paar Jahre wieder so eine beschissene Passat- oder Golfgurke mit NOCH MEHR PS vorzustellen, sondern könnte sich endlich mal darauf konzentrieren, alternative Antriebe zu entwickeln. Die müssen dann halt nicht 150 PS beim Einstiegsmodell haben. Außerdem gäbe es wieder ein wenig mehr miteinander – in Zeiten, in denen die Autobahnen zur Lagerhalle für die Wirtschaft geworden sind, geht es eigentlich nicht ohne halbwegs fairen Umgang miteinander.
Mir ist schon klar, dass die Bundesregierung an die Einführung eines Tempolimits nicht ran will, weil es unpopuär ist. Aber wie mir ein alter Römer neulich beigebracht hat: “Führung ist, anderen Leuten zu sagen was sie tun sollen, damit es ihnen besser geht.” Und dafür sind die Schergen gewählt, oder? Wenn wir faktisch ohnehin ein Tempolimit haben, und dessen offizielle Benennung nur positive Effekte hat – was hält die Politik davon ab?
Meine Hoffung ist ja, dass, wenn man denen nur laut genug klarmacht, dass ein aktuell stiller Teil der Bevölkerung FÜR ein Tempolimit ist, sie sich dann irgendwann mal trauen, das gegen den Springerverlag und die Automafia umzusetzen. Sicher, mit Merkel, der wandelnden Abwrackprämie, und ihrer Bande von Lobbyistenopfern, wird das nichts mehr, aber vielleicht mit einem Nachfolger.
18 Gedanken zu „Für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.“
Beim Tempolimit bin ich völlig bei Dir, wenngleich ich nicht glaube, dass die jemals kommen wird. Die Auto-Industrie hierzulande hätte so keinen Grund mehr übergroße, übermotorisierte Wagen bauen zu müssen. Und auch weil die Amis so schön seufzen, wenn es auf die Auffahrt geht und man bis zum ersten Stau mal kurz draufdrückt. 😉
OT1: Auch sehr sexy fände ich die “alle 5km Blitzer-Sache”. Das wäre mal richtig cool.
OT2: Stelle Dir die bundesdeutschen Autobahnen in den USA vor. Es wären kilometerweite Massaker. Also entweder Autobahnkrieg oder nahezu unkontrolliert Schusswaffen kaufen können.
“ICH BIN FÜR EIN GENERELLES TEMPOLIMIT VON 130 KM/H.”
Da bin ich aber überhaupt nicht deiner Meinung!
Das Argument mit den Dränglern finde ich unpassend für diese Diskussion. Die hat man auch bei Tempolimit und auf ausländischen Autobahnen (In F evtl. nicht wegen der Überwachung, aber da bin ich ebenfalls absolut dagegen). Einfach rechtzeitig Platz machen und gut. Idealerweise sollte man, wenn man schon selber auf der linken Spur fährt, auch den rückwärtigen Verkehr im Auge haben.
Schleicher und LKWs, die den Verkehrsfluss “blockerien” sind schlimm. Genauso wie selbsternannte Hilfs-Cheriffs (wenn dann auf z.B. 120 beschränkt ist und die Kisten dann nebeneinander fahren, weil sich der linke denkt: “nö, den Hinteren lass ich jetzt nicht vorbei, der hat sich auch an die Geschwindigkeit zu halten und schneller als 120 darf ich ja nicht und dass der rechts neben mir auch 120 fährt, da kann ich ja nichts dafür!”)
Die Diskussion mit den PS finde ich nicht gerade passend für Autobahnen.
Der Golf mit 75PS fährt auch 170+. Zumal mehr PS auch für mehr Sicherheit sorgen, vgl. beim zügigeren Überholen auf zweispurigen Straßen. (Irgendwann will der 75PS-Golf den LKW nach 5km Schleichfahrt eben auch mal überholen, und da wird er einfach auch mal ohne 2km Sicht nach vorn den Blinker setzen…)
Auch wenn ein Unfall mit 200kmh+ höchstwahrscheinlich tödlich endet und auch für andere unschuldige Verkehrsteilnehmer so enden kann, stehe ich in dieser Diskussion für mein Ego. Auch ich kann unschuldiges Unfallopfer werden, ja.
Und genauso kann ich von der Leiter fallen, weil einer blind dagegenläuft oder mir der Blumentopf auf dem Fensterbrett zur Straße runterfällt….
Der Krieg findet nur in den KÖPFEN statt. Sei es im Berufsverkehr auf der Tempo-80-Zone, im Stau auf dreispurigen Autobahnen mit dauernden Spurwechslern und Standspurraser, oder eben auf unbeschränkten Strecken mit Dränglern. Wer kühlen Kopf bewahrt, kann sich auch nicht aus der Fassung bringen lassen.
Ich bin auch für ein Tempolimit. 90kmh fuer alle! Ist am effektivsten so.
Ich kann Dir nur Recht geben. Wie entspanntes Autofahren geht, habe ich gelernt als ich in die Schweiz ausgewandert bin. Hier gilt ein generelles Tempolimit von 120 und Übertretungen werden mit drakonischen Strafen geahndet. Da wird es sehr schnell sehr teuer bis hin zu einem prozentuellen Anteil vom Lohn. Die Strafen für Geschwindigkeitsübertretungen in Deutschland sind eher lächerlich.
http://www.linker.ch/eigenlink/verkehrsbussen.htm unter Punkt 3.
Es ist bewiesen, dass es mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung weniger Verkehrstote gibt. Dazu muss man nur in die Nachbarländer schauen und sich die Entwicklung anschauen. (Gilt übrigens auch bei einer Lichtpflicht am Tage).
Vor mehr als 10 Jahren hat der ADAC mal einen Test gemacht und zwei 5er BMWs von Flensburg nach München fahren lassen. Der eine Fahrer hatte die Aufgabe, im Rahmen der Regeln mit maximal möglicher Geschwindigkeit zu fahren und der zweite Fahrer sollte maximal 120 fahren. Im Ziel waren die beiden 15 Minuten auseinander. Ja, der schnellere hat gewonnen.
DAmnZZR: Das Argument mit den Dränglern ist für mich das alles entscheidende und gehört untrennbar zu der Diskussion. Ein Tempolimit muss natürlich auch kontrolliert werden, und wenn dem so ist, dann lohnt sich drängeln nicht mehr. Tut es ohnehin nicht, Du kommst nicht schneller ans Ziel , der Geschwindigkeitsvorteil ist nur gefühlt. Drängler, Raser und Co. machen auf nicht-tempobeschränkten Strecken 70 Prozent der Unfälle im Jahr aus. Also 70% der Unfälle auf 30% der Autobahnstrecken. Halleluja.
Wenn das Tempolimit kontrolliert wird, hast Du auch keine Hilfssheriffs mehr auf den Strassen. Ich weiß genau was Du meinst, diese Blockwarte, die Verkehrserzeihung leisten wollen. Die lehnen sich dann nur zurück und machen nichts, weil sie genau wissen, dass Du mit dem Gedrängel und Gerase spätestens in der nächsten Radarfalle den Denkzettel bekommst. Im Ernst, sei mal in der Schweiz, Italien, Frankreich oder Spanien unterwegs.
Das der Krieg nur in den Köpfen stattfindet und Du auf Dein Ego bestehst, darfst Du gerne den Berufskraftfahrern in meinem Bekanntenkreis erzählen, die diese SCheiße jeden verdammten Tag mitmachen müssen.
Ich lasse auch gerne mal die Sau raus, aber tue das auf der Bahn immer seltener. Wer weiß denn schon, ob hinter der nächtsen Biegung nicht gerade ein LKW überholt oder ein Golf mit 140 kreuzt? Wen ich von hinten mit 240 ankomme, hat keiner mehr so richtig Zeit zu reagieren. Auf dem Motorrad spürt man die Physik noch am eigenen Körper, in den rundumgedämmteten Passasts der Handelsvertreter nicht mehr. Die wissen schlicht nicht mehr, wo die Grenzen sind, weil das Fahrzeug sie komplett von allem abkoppelt.
In einer idealen Welt überholen wir alle und fahren dann wieder brav rechts rüber. Ich mache das so. Die Realität sieht aber anders aus. Da fahren Leute auf die mittlere Spur und pennen da sofort ein, auch wenn rechts alles frei ist, wird nicht mehr gewechselt. Andere fahren nur noch auf der linken Spur, mir Blinker links, obwohl die Autobahn Kilometerweiter vor Ihnen leer ist. Woher kommt dieses Zwangsverhalten? Aus diesem “ich habe der längsten”-Gedanken in den Köpfen der Leute. Der weniger eine Rolle spielt, wenn sie wissen, dass sie nicht schneller dürfen und das empfindlich teuer wird.
Dirk: Danke für die Infos und die Quelle, die kannte ich auch noch nicht.
@Silencer:
Jetzt übertreib die ganze Problematik aber auch nicht. Von ~300.000 Unfällen im Jahr finden ~20.000 auf deutschen Autobahnen statt. Wie kommst du da auf 70%? Da sind das Abbiegen und Bäume viel größere Gefahrquellen für die Verkehrssicherheit.
Ich fahre auch viel Autobahn (im letzen Jahr rund 18.000 km zu allen denkbaren Uhrzeiten und da war alles von der Kurzstrecke von 100 km bis zur Langstrecke von 1000 km dabei). Dabei bewege ich mich meist mit Tempo 120 vorwärts. Von einem Krieg auf deutschen Autobahnen habe ich dabei noch nichts mitbekommen. Mal dran gedacht, dass da auch dir die nötige Gelassenheit fehlen könnte (soll kein Angriff sein, sondern eine bloße Anregung zur Selbstreflexion 🙂 )?
Gedrängelt wird übrigens auch in der Stadt und auf Bundesstraßen. Das Problem ist in den Köpfen der Menschen und liegt nicht etwa an den paar Kilometern unbeschränkter Autobahnstrecke. Zudem sollten Verbote immer das letzte Mittel zur Problemlösung sein. Man kann an diese Problematik des Drängelns nämlich auch anders rangehen. Passt nur nicht so gut zum “me first”-Zeitgeist.
Denn mal ganz im ernst: Das von dir beschriebene Drängeln ist ja keine verkehrsspezifische Besonderheit, sondern kommt immer da vor, wo viele Menschen zusammentreffen-
Hi Nudel! 😉
Das Phänomen des Drängelns nimmt dort massiert zu, wo große Geschwindigkeitsunterschiede gefahren werden. Um deren Abbau geht es, denn die sind es, die Aggressionen aufbauen. Schön zu beobachten, wenn man aus der Schweit nach Deutschland kommt. Eben noch fuhren die Schweizer ganz entspannt vor sich hin – und plötzlich rasten sie aus und rasen und Drängeln los. Offensichtlich schützt das Schweizer Tempolimit sie vor sich selbst, die Selbstregulierung versagt bei so etwas unvernünftigem wie dem Autofahren.
Du bist so viel und dabei recht langsam auf Autobahnen unterwegs, und hast solche Spiele wie hier beschrieben nicht erlebt? Trotz dauernden Beobachtens des rückwärtigen Verkehrs hing Dir nach dem Rausziehen nicht plötzlich ein lichthupender Irrer mit 50 Cm Abstand am Heck? Du bist nie als “Bestrafung” ausgebremst worden, nachdem Dich jemand überholt hat, den Du in seinen Augen geärgert hast? Respekt. So ein Glück würde ich mir auch wünschen. Denn ja, auch wenn ich an mit Arbeite und versuche, lange Autobahnfahrten gelassen und mit Richtgeschwindigkeit zu meistern, mich ärgert es immer noch, dass andere Leute mich und andere in Gefahr bringen und ihr Auto nutzen, um anderen Angst zu machen. Dazu gehört die subtile Rumdrängelei genauso wie die konkrete Gefährdung, etwa wenn jemand versucht, mich links zu überholen – obwohl ich gerade selbst auf der linken Spur mit dem Motorrad fahre.
Die Frage, die ich mir aber stelle: Muss ich erst den Gelassenheitsgrad eines buddhistischen Hardcoremönches erreichen, um den Schwachsinn, den sich manche Zeitgenossen zusammenfahren, zu ertragen? Oder kann Deutschland vielleicht noch den Anschluss an die zivilisierte Welt finden, in dem wir – wie der Rest – ein Tempolimit einziehen?
Sorry übrigens zu den Prozentangaben, die sind verwirrend. Von allen tödlichen Unfällen auf Autobahnen passieren 70 Prozent auf den nicht-beschränkten Abschnitten.
Bezüglich des Fahrverhaltens der Bewohner unserer Nachbarländer kann ich mich nicht wirklich äußern, da ich selbige fast nur mittels Bahn und Flugzeug aufsuche. Aber ich sehe bei meinen Autofahrten auch, dass auf jeden unvernünftigen Autofahrer unzählige vernünftige kommen – insgesamt sind unsere Straßen ja doch noch ziemlich sicher. Damit stellt sich halt für mich die Frage, warum man auf Grund des Fehlverhaltens einiger weniger ein Verbot für alle erlassen soll?
Wie wäre es mit empfindlichen Strafen für Verkehrsverstöße? Bzw. überhaupt einer ausreichenden Kontrolle um die bisherige Regelung durchzusetzen? Wann wird denn wirklich mal eine Abstandsmessung vorgenommen? Ich kann mich spontan nicht erinnern, in der jüngeren Vergangenheit eine solche wahrgenommen zu haben. Auch die Geschwindigkeitskontrollen sind recht witzlos. Auf Autobahnen werden Geschwindigsüberschreitungen erst ab einer Überschreitung von mindestens 20 km/h erfasst, innerorts ab 10 km/h. Und selbst von diesen Messungen sind die meisten fehlerhaft, so, dass man schon wirklich Pech haben muss, den Bußgeldbescheid dann auch tatsächlich zu erhalten. Dies berücksichtigend komme ich bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h immer noch auf Geschwindigkeitsdifferenzen von immerhin 70 km/h (auf der einen Seite der LKW mit 80 km/h, auf der anderen der PKW mit “straflosen” 150 km/h).
Und zu deiner Frage: Ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern mal ausgebremst worden zu sein. Wahrscheinlich bin ich dafür auch einfach zu langsam. *g*
Lichthupende Irre hatte ich allerdings schon einige am Heck. Und ja, mich ärgert diese völlig sinnfreie Gefährdung auch. Meist fahr ich aber auch gar nicht erst rüber, wenn ich sehe, dass jemand mit dem einschlägigen Fahrzeug von hinten angesaust kommt und lasse ihn erst noch vorbei. Das kostet ein paar Sekunden, bringt aber ein enormes mehr an Sicherheit.
Btw.: Mein Krad habe ich schon seit langem verkauft, da mir der Betrieb zu gefährlich war. Als Kradler erlebt man nämlich tatsächlich so einigesAber auch hier empfand ich Autobahnen nie als besonders schlimm. Ich erinnere mich spontan viel mehr an Landstraßen, wo man meinte, dass man auch überholen kann, wenn ein Krad auf der Gegenfahrbahn fährt.
Insofern kann ich deinen Standpunkt verstehen, glaube aber nicht, dass ein Tempolimit das Allheilmittel ist. Diese Ansicht stützt sich aber nur auf persönliche Erfahrungen und einen Vergleich zu unseren Nachbarländern habe ich, wie bereits angedeutet, nicht wirklich. Da mich ein Tempolimit zudem nicht tangiert, hätte ich gegen einen Versuch nicht einmal etwas einzuwenden, abgesehen von meiner allgemeinen Abneigung gegen Verbote auf unzureichender Tatsachengrundlage.
Übrigens: Besonders gelassen bin ich nicht unbedingt. Im Verkehr habe ich mir aber eine stoische Gelassenheit angewöhnt und stecke im Zweifel lieber zurück. Für alles andere ist mir der Straßenverkehr schlicht zu gefährlich.
PS: Ich glaube(!) nicht, dass das Drängeln dort massiert zunimmt, wo große Geschwindigkeitsunterschiede gefahren werden. Am schlimmsten wird meiner Meinung nach in Baustellen gedrängelt. Auch beim Besuch von Konzerten und anderen “Großereignissen” wird im Eingangsbereich und allen anderen Engpässen (Stichwort Loveparade) gedrängelt. Bei freier Fahrbahn fällt es einfach nur am besten auf. Achte doch mal auf geschwindigkeitsbegrenzten Autobahnabschnitten auf den durchschnittlichen Sicherheitsabstand. Wo findet man da mal mehr als 5 Meter?
Ich kann dir nur zustimmen! Wenn wir in den Sommerurlaub Richtung Kroatien fahren, dass beginnt die Phase der Entspannung (beinahe) schon auf der Autobahn ab “hinter Deutschland”. Es ist einfach viel angenehmer den Tempomat rein zu druecken und beim Ueberholen eines LKW *nicht* Sorge haben zu muessen, dass einem ein gestoerter Draengler wieder im Kofferraum sitzt, da es ihm nicht flott genug geht.
Zu dem Rechtsfahrgebot habe ich uebrigens letztens gelesen, dass das nicht mehr zwingend ist. Allerdings finde ich den Artikel nicht mehr.
Widersprechen moechte ich bei “man ist nicht schneller am Ziel”. Ich bin schon von Bayern nach Hause (680 Kilometer) in etwas unter fuenf Stunden gefahren. Allerdings an einem Sonntagmorgen, allein und ein Stein auf dem Gaspedal 🙂
Das Argument der Verfechter der freien Fahrt “einfach rechtzeitig Platz machen und gut.” finde ich beinahe schon zum kotzen. Wenn ich auf der Autobahn vier LKWs ueberhole, dabei 120 oder 130 km/h fahre, dann dauert das halt mehr als drei Sekunden. Und es ist mir schon mehr als einmal passiert, dass dann ein lobotomierter Raser schon auf Hoehe des ersten LKW derart draengend aufgefahren ist, dass man spontan die vollgesch**** der Tocher auf den Hintermann werfen moechte.
Ich will auf der Autobahn bei einem Ueberholvorgang nicht in Panik verfallen muessen, weil wieder so ein minderbemittelter Affe den Eindruck erweckt, er schiebt mich gleich von der Bahn, weil es *ihm* nicht schnell genug geht.
Sicher, Schleicher und Blockierer sind auch aergerlich, keine Frage. Aber in der Regel sind es die Raser, die ich im Zusammenhang mit gefaehrlichen Situationen sehe.
Nudel: Im Kern hast Du recht, Kontrollen würden in jedem Fall schon was bringen.
also grundsätzlich ist das so:
man brauch kein Tempolimit aber man sollte 2/3 des kompletten Autoverkehrs verbieten. aber mich nicht, natürlich.
wenn ich sehe wie entspannt ich vor ein paar Wochen auf der A31 mit so 140-150 km/h Schnittgeschwindigkeit von Oberhausen nach Emden gekommen bin, ist das schon schön.
aber da fährt auch keiner rum. deshalb ist das meine deutsche Lieblingsautobahn.
Das fahren im Ausland mit Geschwindigkeitslimit halte ich allerdings tatsächlich für wesentlich angenehmer wie meistens in D, egal ob mit dem LKW oder PKW (oder Wohnmobil, haha) unterwegs, und sicherer ist es allemal. denke ich wenigstens, weil entspannter.
Ausnahme sind die Niederlande, da gilt das allgemine Tempolimit immer nur für Ausländer.
die niederländer selber haben damit ja an sich nichts zu tun und ich habe auch noch niemanden getroffen der eine erwähnenswerte Strafe bekommen hat. und ich war früher viel und regelmässig in NL unterwegs.
und ja, die NL-Geldstrafen werden in D eingefordert, mittlerweile allerdings auch andersrum.
so 20 Jahre später halt …
damals, also ganz ganz früher, so vor ca 14 Jahren, konnte man die Strecke Köln-Merheim – Straelen, so 110 km, auch noch in 37 Minuten zurücklegen, Tante Gooogles Maps sagt heute so 1 Stunde 1 0Minuten oder so .aber da gab es auch noch keine 130 Beschränkung auf der A3 und ich war morgens so gegen 5 Uhr mit einem verkappten Rennwagen unterwegs.
also, ich will sagen: ich bin früher sehr viel und sehr schnell gefahren, aber heute geht das einfach nicht mehr, ich wollte es auch nicht mehr und ich habe keine Problem mit Geschwindigkeitsbeschränkungen und halte das für sinnvoll.
Markus: Wenn kein Verkehr ist flieg ich auch gerne mal tief, legendär die Strecke Göttingen-Halle auf der brandneuen A38 früh am Morgen, 190 Kilometer in 55 Minuten… Aber das ist dann halt das sonst unerreichabere Ideal einer German Autobahn und schon fast Rennstrecke. Im echten Leben wollen halt mehr als drei Leute die Autobahn auf einmal benutzen.
Maggus: Hm, bei etlichen Kurven, Brücken und Strassenzuständen würde ich auf solche Tempolimits nicht verzichten wollen.
Generell 120/130 sehr gerne, AAAAABER: weg mit den restlichen, teils wegen Baumängeln bedingter, 80/90/100/110-Zonen, die sich gerne mal alle 10 km abwechseln (Baustellen ausgenommen).
tjaja, und was bleibt?
Trackdays auf der Nordschleife oder anderen Gelegenheiten.
demnächst wieder, wenn ich etwas Kohle übrig habe…
🙂
hihi
DAS werde ich auch mal machen, nächstes Jahr, Niederlande, mit der Kawa.
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Ups…
Hahaha, es gibt noch Gerechtigkeit!