TOAZ: Eulenfest in Einbeck
Jedes Jahr freue ich mich auf dieses Wochenende im Oktober: Eulenfest! In Einbeck! Einbeck muss man übrigens kennen. Nicht nur, weil der Ort eine bizarr schöne und uralte Innenstadt hat:
Einbeck, das ist der Ort, ohne den die Bayern ganz schön doof aus der Wäsche gucken würden. Die Einbecker können nämlich Bier, und das nicht nur sehr gut, sondern auch schon sehr lange. Das Bier war so gut, dass es nach München an den dortigen Hof exportiert wurde. Das Einbecker Bier galt als das Beste überhaupt. Sowas wollte man auch vor Ort haben, weswegen die Münchner einige der Einbecker Braumeister einkauften, um auch in Bayern Bier nach Einbecker Art herzustellen. Durch die bayerische Mundart wurde aus “Einbeck´schem Bier” erst “Einböcksch´sches Bier” und schließlich die Kurzform: Ein Bock Bier. Ohne Einbeck gäb´s kein Bockbier. Und die Bayern wüssten nicht was sie trinken sollen. So einfach ist das.
Außerdem ist Einbeck Schauplatz eines besonders unappetitlichen Gags von Till Eulenspiegel gewesen. Der grenzdebile Clown des 15. Jahrhunderts kam auf seinen Reisen auch durch Einbeck und heuerte in einer der Brauereien an. Man sagte ihm, dass Hopfen und Malz in die großen Siedepfannen kämen. Also schnappte sich der Schalknarr des Braumeisters Hund, der ebenfalls Hopfen hieß, und warf ihn in die kochende Sud. Wie das Tier im Todeskampf zappelte, soll Eulenspiegel gesagt haben “Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt”. Als der Braumeister später das tote Tier erblickte, entfuhr ihm ein “Jetzt sind Hopfen und Malz verloren!”. Soviel zur Etymologie für heute.
Dem Tierquäler zum Gedenken steht eine Eulespiegelstatue auf dem Marktplatz rum und einmal im Jahr wird das Eulenfest gefeiert. Im Prinzip ist das ein dreitägiges Musikfest der Region, wo alles von der siebenjährigen Blockflöte bis hin zur Seniorenrockband auftreten darf (oder, in manchen Fällen, muss).
Außerdem gibt es eine Fressmeile, einen Rummelplatz, einen Antikmarkt und -am Samstag- einen Flohmarkt! Beim Eulenfest ist die ganze Innenstadt ist ein riesiger Flohmarkt, und den liebe ich. Schon immer. Ich wurde in Einbeck geboren, und seit ich denken kann war ich immer auf dem Eulenfestflohmarkt auf Schatzjagd. An diesem Tag, ein Mal pro Jahr, kehre ich nach Einbeck zurück. Heute nicht mehr in der Hoffnung Star Wars Figuren zu erbeuten, sondern um die lockere und entspannte Atmosphäre zu genießen, die für mich Synonym für Oktober ist. Und genauso vielgesichtig: Ich habe schon Eulenfeste bei 5 Grad Minus mitgemacht oder im T-Shirt, bei strömenden Regen genauso wie in der prallen Sonne. Eulenfest ist was ganz Besonderes, und auch wenn ich Stadtfesten normalerweise nichts abgewinnen kann und sie meide wo es geht: Das Eulenfest liebe ich.
Zum Eulenfest werden traditionell Eulen verzehrt, gemacht aus einem leckeren, leicht an Spekulatius erinnernden Teig.
Nicht nur wegen des Flohmarkts komme ich gerne in die Stadt zurück, auch wenn es natürlich die Stöberei nach Dingen ist, die mich an genau diesem Tag nach Einbeck zieht. Es sind auch die Leute und die Stadt selbst. Einbecks historischer Stadtkern ist nicht nur sehr gut erhalten, die ehemaligen Wallanlagen sind wunderschöne Parks, die im Oktober meist in allen Farben leuchten und durch die sich herrlich spazieren lässt.
Eingebettet in die Parks sind immer wieder kleine Seen, an denen zahlreiche Enten ihr Unwesen treiben. Die Einbecker Parklandschaft stammt vermutlich aus den 50er oder 60er Jahren, zumindest wirkt einiges an der Ausstattung so. Auch in den moderneren Ecken der Innenstadt wirkt es an manchen Stellen, als sei die Zeit stehengeblieben. Wenn man aber genau hinsieht, entdeckt man Perlen. Wie diese hier:
Das ist der Kontor der Einbecker Senfmühle, und die Einbecker Senfmühle ist ein Rentnerprojekt. Drei ehemalige Geschäftsführer Einbecker Unternehmern war der Ruhestand zu langweilig, und im Rotweindunst einer langen Nacht wurde die Idee geboren, mal was ungewöhnliches zu machen und zu gucken, ob man das vermarkten kann. Also kaufte man die Räume einer alten Fleischerei und eine kleine Mühle mit einem Mühlstein und begann mit der Senfherstellung zu experimentieren. Zwei Jahre später war man zufrieden, und die Rentner brachten den “Einbecker Senf” auf den Markt. Zunächst nur in zwei Geschäften in Einbeck, aufgrund der großen Nachfrage gibt es den Senf mittlerweile in einem Umkreis von 100 Kilometern um Einbeck herum zu kaufen.
Der Grund ist der besondere Geschmack. Bei industriell hergestelltem Senf wird der Senfsaat zuerst das Öl entzogen (was sich für viel Geld an die Pharmaindustrie verkaufen lässt) und anschliessend unter großem Druck und Hitze produziert. Das vernichtet fast alles, was echten Senf ausmacht. In der Einbecker Senfmühle wird anders produziert. Hier wird die Saat geschrotet, mit Gewürzen versetzt und dann ruhen gelassen, wodurch eine Fermentation in Gang kommt. Genau wie bei der Bierherstellung entsteht Maische, und anders als beim Bier wird diese dann in Granitmühlsteinen vermahlen. Was dabei herauskommt ist schon fast Senf, aber erst nach weiteren Wochen der Ruhezeit kommt er in den Handel.
Fertiger Einbecker Senf hat eine starke Note nach Essig, ist mild scharf und entfaltet seinen vollen Geschmack erst im Abgang – ein ganz anderes Erlebnis als die Industriesenfe, die bestenfalls nach scharf schmecken. Die experimentierfreudigen Einbecker Senioren kreieren immer wieder neue Sorten. Aktuell gibt es Küchensenf, Traubensenf, Chilisenf, Honigsenf und -neu- Bockbiersenf. Online übrigens hier.
Ein Besuch in Einbeck lohnt sich – nicht nur, aber gerade auch während des Eulenfests.
43 Gedanken zu „TOAZ: Eulenfest in Einbeck“
schon wieder was gelernt am frühen Sonntagmorgen, danke! 🙂
auf dem ersten Foto, die Häuser stehen schief aber die rechte Tür und die Fenster senkrecht zur Straße?
Jup, interessantes Hintergrundwissen, das du einem da mitgibst. 🙂 Gerne mehr davon 🙂
Und Eulen verzehren? Du kommst aus einem kranken Ort, JAWOHL!
Die Herkunft des in der Pfanne verrückt werdenden Hundes hatte ich schonmal nachgeschlagen, aber natürlich längst wieder vergessen. Vielen Dank für die Geschichte dazu, damit bleiben solche Dinge bei mir viel besser haften. 🙂
Sieht sehr urig dort aus! Einbeck kannte ich bisher nur dem Namen nach, musste gerade erst mal gugeln, wo das überhaupt genau liegt.
Gab’s ausser Senf auch Flohmarktbeute?
Markus: Ja, genau so ist es. Die Fassaden haben sich über die Jahrhunderte Verschoben, Die Hauswände stehen aber noch gerade.
Owley: History is our playground 🙂
Katja: Ach, stimmt, ich wollte ja noch eine Landkarte dazu machen… reiche ich evtl. noch nach, Sorry. Flohmarktbeute gab es dieses Jahr leider nicht, was auch daran lag, dass verhältnismäßig wenig Stände da waren. Das angekündigte schlechte Wetter hat wohl viele abgehalten zu kommen.
Ach was. Das war keineswegs als Kritik gemeint, dass ich’s nachschlagen musste, eigentlich eher als Eingeständnis meiner schlechten Geographiekenntnisse. 🙂
Katja: Keine Bange, habe ich nicht als Kritik aufgefasst, sondern als sinnvolle Anregung. Ich war halt schon selbst drauf gekommen, hab´s dann aber vergessen…
Na dann ist ja alles gut. 🙂
sag mal – ich habe mal gehört beim Eulenfest würde aus dem Brunnen Bier statt Wasser kommen ist das so oder ist das eine Eulenspiegelei
Leandrah
recherieche gerade für eine Geschichte daher wird die Info benötigt
Nein, das ist Quatsch.
bist du da sicher das das Quatsch ist. denn Freunde aus der Alfelder Gegend haben das immer erzählt muss aber so 30 Jahre her sein. Vielleicht noch aus einer Zeit begründet als der Rummel und die Konzerte noch nicht die Herrschaft übernahmen.
Kannst Du dich da nicht noch ein bisschen besser informieren?
“Kannst Du dich da nicht noch ein bisschen besser informieren?”
Wie wärs mit selber machen? Du willst es doch unbedingt wissen. Herr Silencer ist keine öffentliche Einbeck-Infothek.
Gnichel. Da klicke ich EINMAL auf das Profil einer neuen Kommentatorin, und dann ist das Seggsspäm. Jetzt bin ich noch ein bißchen besser informiert.
Frau Zimt hat recht, ich bin keine Einbeck-Infothek, allerdings findet Einbeck im Netzz nicht statt, und wen soll man fragen?
Ich habe mal etwas tiefer gegraben und eine Zeitzeugin gefragt. Und tatsächlich: Leandrah hat recht. Das erste Eulenfest gab es in den frühen Siebzigern, und anscheinend gab es da sowas wie Hygieneverordnungen nur auf dem Papier. Die haben es wirklich gebracht und haben den Eulenspiegelbrunnen auf dem Marktplatz an die Brauerei angeschlossen (quasi), und dann gab es Freibier für alle. Das ganze hat man aber nur die ersten paar Jahre gemacht. Entweder aus hygienischen Gründen oder, was ich für wahrscheinlicher halte, danach hatten so viele Leute davon Wind bekommen, dass die Innenstadt wegen Überfüllung geschlossen werden musste.
Interessant ist es allemal, also: Danke, Leandrah, für die Animation tiefer zu graben.
WdW: Das ist eine Dienstleistung, und hier wird niemand wegen Dienstleistungen ausgegrenzt 🙂
Ehrenwert, Herr Silencer, ausgesprochen ehrenwert!
In meiner Heimatstadt, die ja als Kirschenstadt weltbekannt ist, soll früher während des alljährlichen Kirschenfestes Kirschsaft aus dem Brunnen auf dem Marktplatz geflossen sein. Ich selbst habe davon aber immer nur gerüchteweise gehört, das Ding nahm wohl ein ähnliches Ende.
(Und ich war wirklich heilfroh, der Stadt nur TAGE vor dem diesjährigen gesellschaftlichen Topereignis endgültig den Rücken kehren zu können. Puh! Gerade nochmal Glück gehabt!)
hatte ich auch versucht und die Einbecker Brauerei angeschrieben aber bisher keine Nachricht erhalten.
Danke jedenfalls das Du eine Möglichkeit gefunden hast das herauszufinden.
Und gleich noch eine Frage darf ich in der Geschichte die ich gerade für meine Seite schreibe und wo das Eulenfest eben auch am Rande erwähnt wird, und (diese Geschichte kommt im nächsten Jahr auch sicher in einen neues ebook) einen Link zu deiner Seite setzen?
und gleich nochmal einen Artikel Ausschnitt aus der Einbecker Morgenpost vom 13.10.2012 den ein sehr kundiger User des Internets heute für mich gefunden hat
http://www.einbecker-morgenpost.de/interessantes-nachricht/items/auftakt-zum-groessten-fest-der-region.html
Das Eulenfest findet zum 38. Mal statt – an die Anfänge erinnerte Moderator Eberhard Schmah: Damals sei Freibier aus dem Eulenspiegel-Brunnen geflossen. Andere Zeiten seien es gewesen, sagte Bürgermeister Ulrich Minkner – heute gebe es andere Traditionen, etwa den Besuch aus den Partnerstädten.
Zimt: Funny Facts! was mir dabei einfällt ist ebenfalls ein Funfact, über mich selbst: Ich habe einen Sprachfehler. Ich kann kein Sch auf S aussprechen, weshalb mir das Wort Kirschsaft nicht ohne Pause über die Lippen kommt. 🙂
Leandrah: Gern geschehen. Es wäre mir eine Ehre verlinkt zu werden, danke das Du fragst. Sag bitte mal kurz Bescheid, wenn das eBook rauskommt. Falls Du es übrigens noch genauer benötigst: Die Zeit des Bierbrunnens war in den ersten 3 bis 4 Jahren, also ca. 1974-78. Der “kundige User” hat meinen Respekt. Ich bin normalerweise ganz gut in der Disziplin “googeln und Archive durchstöbern”, aber den Artikel der Einbecker Mottenpost habe ich nicht finden können.
Danke werde es ausrichten. Und Danke das ich verlinken darf. Einbeck ist eine nette Kleinstadt -ein Freund aus der Nähe von Alfeld heiratete dort und ich aß dort mein erstes Kiwi Sorbet was er als ich dieses misstrauisch beäugte mir als rasierte Stachelbeeren verkaufte. –
Und von allen Beschreibungen die ich mir angesehen habe gefällt mir deine am Besten.
Ich komme übrings aus der …nein ich verrate es Dir nicht mal sehen Du von allein fündig wirst – eine Aktion die ich zu Leandrahs 4. Geburtstag auf meine Seite stellte Jetzt darfst Du auf meinen Spuren wandeln:
Tipp – geboren in Niedersachsen
In einen Ort……………..noch auf der Seite Niedersachsens geteilt durch einen Fluss………….. auf der anderen Seite Hessen Ort…………..
Einzige Verbindung durch eine Fähre welcher Art…………………
Aufgewachsen in einem Ort………….wo bis vor 2 Jahren noch im Guinnes Buch der Rekorde ein Mann verzeichnet war, (jetzt aber von einem Türken abgelöst wurde), als größter Mensch der Welt Größe dieses Mannes…….
Sein Name …………………………….. sein Beruf……………………. den er im Ort ausführte. Dieser Mann diente später seinem König. Auf dem ehemaligen Thieplatz steht sein Denkmal. Heute hat er eine andere Funktion,welche………………………..
Zur Schule bin ich in die Stadt der Hasenmelker ………………..gegangen. Warum Stadt der Hasenmelker lese die Sage und nenne mir den Grund………………………
Meinen Führerschein habe ich in der 3 Flüsse Stadt……………………. gemacht- von der auch Alexander von Humboldt der Ansicht war das sie zu einer der 7 schönsten gelegensten Orte der Welt gehört wie heißen die 2 Flüsse ………………………………die sich hier küssen und den 3. Fluss…………… dadurch auf den Weg bringen – auch der Dr. Eisenbarth praktizierte hier in dieser Stadt. Rathaus und Schloss sind aus einem besonderen Stein welchen…………………….
Von dort führte mich mein Weg in die Stadt der Eselsfresser……………………. zum arbeiten. Warum Eselsfresser? lies die Sage und …………………………
Diese Stadt hat unter anderen die meistgeküsste Jungfrau………………………. Und man kann die Männer dort an der Leine spazieren führen.
Gewohnt habe ich zu dieser Zeit in einem Flecken namens ………………
wozu eine Burg die …………………….genannt wird und auch von Goethe 1801 bedichtet wurde als er dort einen Besuch abstattete – wie heißt diese Burg………………………..der Begriff Sydekum bedeutet:…………….
Von dort aus führte mich die Liebe nach Teddystadt …………….
Merkwürdigkeiten türmen sich hier auf: Lippenstift…………….
Hohler Zahn……………… schwangere Auster…………………..
Puderdose………………. der Sechser………………….
Übersetze die Begriffe – fülle die Lücken denn 28 Antworten werden gesucht
na da bin ich aber neugierig ob du es hinbekommst.
Oh, feines Rätsel. Dankesehr – dem werde ich mich mal in einer ruhigen Stunde widmen. Versprochen. Ad hoc kann ich schon sagen, dass Du mal bei mir um die Ecke gewohnt hast und jetzt auch nicht weit von hier weg bist.
Das hat die Brauerei auf meine Anfrage geschrieben
vielen Dank für Ihre Mail und Ihr damit verbundenes Interesse an unserem Unternehmen.
Im Jahr 1974 sprudelte tatsächlich anlässlich eines Stadtfestes (wohl dem Vorläufer vom „Eulenfest“) Bier aus dem Eulenspiegel-Brunnen auf dem Marktplatz. Ab dem Jahr 1975 gab es dann das „Eulenfest“.
Viele Grüße aus der Einbecker Brauerei
Annelies Rittgerodt
Danke der Rückmeldung! Schön, dass die Brauerei noch geantwortet hat. Vermutlich mussten die selbst erstmal Akten abstauben.
wie gefällt Dir das:Unbedachte Worte
sind ungeschminkte Worte
Worte, die auf der Zunge lagen
und
herauspurzelten
ohne
den Filter des
Nachdenkens.
Ehrliche Worte
wenn man so will.
Laut gedacht und dann gesagt.
Offen und frei.
Um dann
den missbilligenden Augen
gegenüber zu stehen
Reiß dich zusammen, heißt es oft.
Überleg dir was du sagst.
Hast Du denn kein Taktgefühl.
Worte
die anerzogenen Regeln
entstammen.
Worte
die sich verstecken müssen.
Die
erst geschminkt,
übertüncht werden müssen,
sind
Notlügen
um gesellschaftsfähig zu sein,
zu bleiben.
©26.11.2012 Christa Helling
Finde ich einen sehr poetisch zusammengefassten Gedankengang. Wieso wählst Du diese Stelle, um ihn zu offenbaren? Ich hoffe, das hat keinen direkten Bezug zu mir – ich hätte Dich ungern mit unbedachten Worten verletzen wollen. Wenn ich es doch getan habe, entschuldige ich mich dafür – das war nicht meine Absicht.
nein ich wollte nur mal mich auf einem neuen Gebiet versuchen… bisher habe ich 3 ebook veröffentlicht und bin am 4. zusammenzustellen. 1 Text ist noch bei einem Verlag auch mal etwas ganz anderes Hoffe das es gedruckt wird.
Mild
das Wetter noch,
die Menschen angezogen.
Die Stimmung verhalten
man weiß nicht was noch kommt.
Alles so unsicher
unsicher wie es weitergeht.
Nicht nur mit dem Wetter-
alles befindet sich
im Schwebezustand.
Mild
ist weder warm noch kalt
Mild
ist wie
eigentlich, eventuell und vielleicht.
Nichts Halbes, nichts Ganzes
unsicher eben
oder
wie Ruhe vor dem Sturm!
©Christa Helling 29.11.2012
wie gesagt ich versuche mich gerade in mehreren Richtungen
Und das Debut feierst Du hier, ganz versteckt, in dem kleinen Blog? Ich fühle mich geehrt. Aber evtl. solltest Du Deine Seite einfach um die Rubrik ergänzen? 🙂
Ich habe übrigens die ganze Zeit an Deinem Rätsel herumgeraten (und gegoogelt). Hier meine Lösung, die im ersten Teil bestimmt nicht richtig ist – das mittlere Drittel fiel mir leicht, aber der Rest war ganz schön knifflig. Danke für diese gute Unterhaltung, ich habe viel gelernt und mir ein paar Orte notiert, die ich im nächsten Frühjahr besuchen werde! Und hey, Du kommst direkt aus meinem Lebensumfeld 🙂
In einen Ort GERADE.noch auf der Seite Niedersachsens geteilt durch einen Fluss………….. auf der anderen Seite Hessen Ort HEDEMÜNDEN?
Einzige Verbindung durch eine Fähre welcher Art ????
Aufgewachsen in einem Ort NIEMETAL wo bis vor 2 Jahren noch im Guinnes Buch der Rekorde ein Mann verzeichnet war, (jetzt aber von einem Türken abgelöst wurde), als größter Mensch der Welt Größe dieses Mannes 248 CM
Sein Name CHRISTOFFEL MÜNSTER sein Beruf GÄNSEHIRT den er im Ort ausführte. Dieser Mann diente später seinem König. Auf dem ehemaligen Thieplatz steht sein Denkmal. Heute hat er eine andere Funktion,welche PARK?
Zur Schule bin ich in die Stadt der Hasenmelker DRANSFELDgegangen. Warum Stadt der Hasenmelker lese die Sage und nenne mir den Grund (VERSEHENTLICH ESEL STATT HASEN GEFANGEN UND DEN GEMOLKEN)
Meinen Führerschein habe ich in der 3 Flüsse Stadt HANN. MÜNDEN gemacht- von der auch Alexander von Humboldt der Ansicht war das sie zu einer der 7 schönsten gelegensten Orte der Welt gehört wie heißen die 2 Flüsse WERRA UND FULDA die sich hier küssen und den 3. Fluss WESER dadurch auf den Weg bringen – auch der Dr. Eisenbarth praktizierte hier in dieser Stadt. Rathaus und Schloss sind aus einem besonderen Stein welchen ??? (SIEHT NACH SANDSTEIN AUS….)
Von dort führte mich mein Weg in die Stadt der Eselsfresser GÖTTINGEN zum arbeiten. Warum Eselsfresser? lies die Sage und (HABEN DEN DRANSFELDERN IHREN “HASEN” ABGENOMMEN UND GEFRESSEN – Auf was für Drogen waren die denn damals alle??)
Diese Stadt hat unter anderen die meistgeküsste Jungfrau, das GÄNSELIESEL Und man kann die Männer dort an der Leine spazieren führen.
Gewohnt habe ich zu dieser Zeit in einem Flecken namens BOVENDEN
wozu eine Burg die PLESSE.genannt wird und auch von Goethe 1801 bedichtet wurde als er dort einen Besuch abstattete . Der Begriff Sydekum bedeutet: Ein TURM DER PLESSE, von dem man einen weiten Blick nach Süden hat.
Von dort aus führte mich die Liebe nach Teddystadt BERLIN
Merkwürdigkeiten türmen sich hier auf: Lippenstift GEDÄCHTNISKIRCHE
Hohler Zahn ALTE FRAUENKIRCHE schwangere Auster KONGRESSHALLE
Puderdose NEUBAU AN DER GEDÄCHTNISKIRCHE der Sechse SECHSERBRÜCKE
Übersetze die Begriffe – fülle die Lücken denn 28 Antworten werden gesucht
na da bin ich aber neugierig ob du es hinbekommst.
also Hedemünden ist falsch – der Ort heißt Hemeln auf der niedersächsischen Seiten und auf der hessischen Veckerhagen früher heute Reinhardshagen
es ist die Weser die die beiden Orte mit einer Gierseilfähre verbindet
er diente dem König von Hannover – und er stellt heute das Wappen von Varlosen oder heute Niemetal 4
genau es ist Sandstein und zwar um ganz genau zu sein Wesersandstein
Sydekum heißt Sieh dich um
Lippenstift ist der Turm der neuen Gedächtniskirche
Hohler Zahn -der alten Gedächtniskirche
Puderdose ist zu dem Lippenstift das Kirchengebäude
der Sechser ist eine alte Münzeinheit aus den Zeiten von Heller und Pfennig und hat sich bei den alten Berlinern so gehalten das es das 5 Pfennig Stück war
——-
Nein lieber nicht dann wären die die auf meiner Seite sind irritiert… denen gefallen meine anderen Geschichten auch
wie gefallen dir denn diese?
und woher kommst Du?
Tipp: Hemeln hat unten bei der Fähre ein Gasthaus zur Fähre mit riesigen Biergarten
Plattenkuchen und Flaschenbier und Schlachteplatte
wird gern von Bikern aufgesucht von Hannover und Göttingen
HEMELN! Ja, Mist, das meinte ich eigentlich auch. Ich hatte den Bikertreff mit der Fähre im Kopf und habe dann die beiden Ort mit H verwechselt 🙂
Und die Berliner haben wirklich eine komische Afffinität zu schrägen Namen. Wie gesagt: Gang lieben Dank für das unterhaltsame Rätsel, ich habe echt was gelernt. Ich selbst komme gar nicht so weit weg, aus einem Ort 60 km nördlich von der Eselfresserstadt, aus einem Ort, den man gemeinhin nur vom Umsteigen am Bahnhof kennt. Geboren bin ich in der Stadt mit dem Bockbier. 🙂
ist es Bad Gandersheim? ich habe gerade Nikolaus gespielt bei allen Geschäften bei denen ich immer so im Kiez (das ist in Berlin etwas anderes als in HH in Berlin ist es der vertraute Wohnbereich im Umkreis von etwa 1 km rundherum) einkaufe. Ich finde 1x im Jahr sollte man Danke sagen für die Freundlichkeit. Habe also schon letzten Monat Raben gebastelt ,gefüllt und bei den Nachbarn heute morgen um 7h schon vor die Tür gestellt und bei meiner Buchhändlerin,meinen Schusterinnen, meinen Blumenhändlern , in der Apotheke ,bei dem kleinen Kaisers,beim Bäcker und bei meiner Zeitungsfrau direkt abgegeben . Die überraschten Gesichter die Freude war schön zu sehen. Und wenn ich heute noch ein Päckchen vom Paketboten bekomme bekommt der auch noch eins.
Nein, aber dicht dran 😉
Deine Nikolausaktion ist superlieb – bei uns hier mache ich das mit den Paketboten, die haben sich das wirklich verdient. Hast Du so einen großen Schuhbestand, dass sich gleich mehrere Schusterinnen kümmern müssen? 😉
Seesen?
nö, ehrlich gesagt, trage ich meine Schuhe immer recht lange weil ich da ziemlich viel Geld für ausgegeben habe.. also wenn da ein Absatz abbricht, oder was mit der Sohle ist gehe ich zu dem kleinen Schuhladen des Westens ja so heißt er, und da sind 2 Schusterinnen am Werk die total nett sind , die haben als ich letztens die Geschichte für meine 2. Homepage, der Stiefelknecht geschrieben habe , es gibt ja so einige Herren die stehen auf Stiefelsex und da war mein Gedankengang ..Stiefelknecht wäre passend und die hatten einen da und ich durfte ihn fotografieren und der steht jetzt auf der Seite zu der Geschichte als Bild einfach eindeutig-zweideutig. Tja und meine Schuhprobleme lasse ich eben dort beheben.
Copyshop habe ich gestern vergessen die haben auch einen Nikolausraben bekommen.
Wo hast du denn die süßen Smilies her?
wie gefällt Dir denn meine Seite?
Nein, nicht Seesen 🙂
Das ist ja interessant – Findest Du viele Anregungen im Alltag?
Die Smilies macht wordpress.com automatisch. Und Deine Seite finde ich ziemlich gut – man hat nicht das Gefühl, dass das Business im Vordergrund steht, sondern die Dienstleistung. Das kommt sympathisch rüber.
Kreiensen?
ich gehe aufmerksam durch die Welt. dann schau mal auf meiner 2. Seite nach die habe ich gemacht weil ich in den 4 Jahren wo es meine gibt so oft kopiert wurde aufgrund der Bilder und meiner Art Werbung zu schreiben. Da hat es mich einfach nochmal gejuckt und ich habe Bilder einer rothaarigen gekauft, was sehr schwer ist denn die großen Agenturen die Bilder verkaufen , bieten Erotische Fotos an aber die Nutzungsbedingungen schließen Erotik aus. Ein Münchner Anbieter war dann aber so nett mit dem Fotografen zu reden der mir die Bilder dann zusagte aber ich darf kein Gesicht zeigen. telefonsex-iris ist die Seite jetzt und das auch schon zweideutig siehe Iris ist ein Teekesselchen = Auge und Blume. Die Bildergalerie haben wir in die Blume gebettet
und wenn Du dir die Geschichten da ansiehst und die eindeutig-zweideutigen Bilder da siehst Du dann schon das ich mir sehr viele Gedanken mache etwas gezielt rüber zu bringen , nicht platt sondern mit einen gewissen Niveau. Das setzt mich auch von der Konkurenz ganz schön ab.
Hast Du zufällig ein Honigkuchen Rezept zur Hand mit Zuckerrübensirup allerdings so wie meine Oma es früher gemacht hat …ich habe da im Moment eine solche Lust drauf. Das war ein Blechkuchen der dann zum Bäcker zum abbacken gebracht wurde und hinter her sind alle Frauen mit den Puderzucker Schnee dahin gezittert und haben den noch warmen Kuchen damit überstrichen. Dann wurde er immer nur Stückchenweise an den einzelnen Adventssonntagen rausgerückt.
Oma ist nicht mehr, meine Mutter hat es nicht und Tante kann sich nicht erinnern
und ich da soooooooooooooooooo einen Hunger drauf
Ja, jetzt hast Du´s.
Die zweite Seite ist ebenfalls gelungen – wirkt sehr persönlich, nicht wie bei einem seelenlosen unternehmen.
Du fragst mich HIER nach Honigkuchen? Du kommst auf Ideen! 😀
wo sollte ich dich denn sonst fragen
ich habe das Rezept… von einer anderen Tante bekommen, einer aus Hemeln. Ich bin dort in dem Haus geboren was mit zu den ältesten dort gehört und zwar das neben dem Forstamt. Mein UR-Ur-Ur- Ur- und noch ein paar Ur Großvater hat die Blaufärberei in die Gegend gebracht.
Ideen? davon lebe ich … als Iris ist mir heute Nacht die Idee zu Kalendergeschichten gekommen und den Januar habe ich heute geschrieben und auf die Seite gesetzt. Es ist mir tatsächlich mal gelungen eine Kurzgeschichte zu verfassen. Juchhu
Blaufärberei? So richtig klassisch mit blauem Wunder, so wie hier beschrieben?
http://silencer137.wordpress.com/2012/09/03/trier-2012/
es gibt ein Buch: Hemeln 834-1984 ein Klassenkamerad meiner Mutter hat es geschrieben und meine Oma hat mir eins abgegeben.. leider hat sich die Seite mit der Muster der Blaufärberei selbstständig gemacht muss sie suchen um sie ins Buch wieder einzufügen.
Jedenfalls steht da drin: Im 16. Jahrhundert finden wir in allen Leinen anbauenden Gegenden auch Färber. Sie benutzen als Beizmittel statt Urin Alaun, für das Münden Umschlagplatz war. Zeitweilig gab es eine Alaunsiederei in Veckerhagen und zu Anfang des 18.Jahrhunderts eine in Münden. Die ebenfalls nötige Aschenlauge aus Buchenholz war ohne Schwierigkeiten zu erhalten.
Es ist zu vermuten ,dass sich nach dem Dreißigjährigen Krieg ein Blau-Färber in Hemeln niedergelassen hat. Diese Annahme wird allerdings nur dadurch belegt ,dass sich am Haus Hauptstr. 11 (10) ,das 1666 gebaut wurde , im obersten Giebelbereich ein eingeschnitzter Doppeladler befindet, der das Wappentier der Blau-Färber ist. Dazu hat dieser Doppeladler
noch Blütenbüschel in den Fängen, die sich durchaus als Färberwaid deuten lassen.
In Hemeln ist die Verwendung von Urin als Beize noch aus diesen Jahrhundert überliefert.
Versuche , auch andere Farben möglichst preiswert herzustellen ,hatten nur selten Erfolg. Lediglich für einige Farben sind Farbrezepte überliefert, die bei geringen Ansprüchen durchaus zu gebrauchen waren.
Die Sitte , dass die Blüten – nicht die des Johanniskrautes – Johannistag und die Früchte um Michaeli gesammelt werden mussten,hat sich in Hemeln bis heute gehalten.Die Beeren und Blätter durften nicht gewaschen werden!
Für den Alltagsgebrauch ist die Färbung mit Heidelbeersaft, z.B. in Bühren,verbürgt. Die darin enthaltenen -heute Myrtillin genannten Farbstoffe- sind ohne jeden Zusatz und ohne “Umweg” der Verküperung sofort zu verwenden.Der Saft ergibt ein rotstichiges Blau, das allerdings nicht sehr haltbar ist und gelegentlich nachgefärbt werden muss.
Eine braunschwarze Farbe kann man aus den grünen Schalen der Walnüsse gewinnen. Die Einfärbung von Wolle wurde in Hemeln noch in der 50er Jahren mit Nussschalen praktiziert.
und jetzt kommt es- Nach Veckerhagen kam 1850 nach einigen zünftigen Wanderjahren der Blaudrucker Ludwig Holzkamp aus einer Boffzener Blaudruckerfamilie. Seine Blaudruckerei ging gut. Auf dem Jahrmärkten der Umgebung fand er zusätzlichen Absatz,so dass er sich bald nach einem größeren Haus umsehen musste.
Holzkamp konnte 1860 das Haus eines Händlers und Schnapsbrenners mit 8 Morgen Lnad in Hemeln für 300 Taler kaufen, in dem er Platz fand die Küpen aufzustellen und eine Druckerei einzurichten, und wo er auch genügend große Trockenböden vorfand. Die vorbeifließende Weser stellte Wasser zu Verfügung und nahm die verbrauchte Färberbrühe auf. In Hemeln betrieb Holzkamp eine Generation lang seinen Blaudruck. Im Dorf gibt es heute noch Stoffe , die uns zeigen , dass nicht nur ein einfarbiger Blaudruck möglich war,sondern auch mehrfarbige übereinander liegende Blautöne hergestellt werden konnten. Diese indirekte Stoffdrucktechnik heißt Reservedruck und lässt den angedruckten Stoffflächen ihre natürlich helle Farbe. Der Blaudrucker hierzulande benutzte vornehmlich Leinen,das gewaschen,getrocknet und geglättet wurde. Der Druck erfolgte mit Druckmodeln, die von Holzkamp selbst hergestellt waren, aber leider nach dem letzten Krieg fortgegeben wurden. Nur noch eine Holzmodel mit den Initialen LH (Ludwig Holzkamp) besitzt mein Onkel der genauso heißt der war viele Jahre Bürgermeister von Hoiersdorf und wohnt in Schöningen
Die von Holzkamp vewendeten Tauchrahmen sind noch vorhanden, und bei Umbauarbeiten fand man 1979 auch Indigo, wie er damals benutzt wurde.
also wenn Du auf die Suche gehen willst… da rüber etwas mehr zu erfahren dann kann man in Hemeln am besten ansprechen die Besitzerin des Gasthaus Krone, den Wirt von dem Gasthaus zur Fähre, und Willi Pape.
Woah, danke für die Fleissarbeit das alles abzutippen. Ich finde es superinteressant, wenn von Häusern (Personen natürlich auch) die Geschichten so schön dokumentiert sind. Alles klar, Ausflug nach Hemeln ist ebenso gebucht wie ein Besuch des Hauses 🙂
weißt Du was ein Terneidsname ist?
Es gibt so schöne Dinge aus der Vergangenheit der Ortschaften… die fast in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich.
Bis eben wusste ich nicht was es ist 🙂 Ich wusste aber auch nicht, dass wir Göttinger als Terneidsname “Esselsfresser” haben – Danke für die Nachhilfe 😉
und die Dransfelder Hasenmelker
aus einer Geschichte die geschrieben habe und hoffe das sie mal gedruckt wird , liegt noch beim Verlag…leider noch keine Rückmeldung erhalten 🙁
weil mir das wieder einfiel mit den Terneidsnamen hatte ich recheriert unter anderen bei dem
Bürgermeister von Varlosen ( ich bin dort aufgewachsen)
„Warte, warte“, sagte Anja, „ich habe es gleich, das war unsere
Fahrradtour an der Nieme entlang. Dieses Dorf, das mit Vögeln zu tun
hatte.“
Bernd lachte. „Ah, ich weiß es wieder – das Elsterndörp. Und das
V von Vögeln ist der Anfangsbuchstabe des Ortes: Varlosen. Wisst Ihr die anderen Stationen noch? Jaja, gleich habe ich es,
»dat sal mek enlêwe [leiwe] hâgen sîn.* (aus den Sagen
Niedersachsens entnommen, aber auch bekannt, weil die Geschichte von zu Hause her immer wieder in der Kindheit erzählt wurde)
Anja prustete.
„Dieses Platt – heute für mich ein schlimmerer Zungenbrecher als zu der Zeit, wo man inmitten der Dörfer aufwuchs und das von Eltern und Großeltern so zu hören bekam. Eine Fremdsprache zu Hause, denn mit uns sprachen die Eltern Hochdeutsch. Einzelne Worte blieben hängen, andere gerieten in Vergessenheit.“
„Löwenhagen – das Dorf der Lehmkleckerer *(da gab es so viele
Maurer), wenn ich mich richtig erinnere oder es aus deinem Kauderwelsch
so interpretiere“, lachte Jonas.
Bernd warf ein: „Die Nachbardörfer hatten auch so einen – Wie sagt man eigentlich dazu? –Terneidsnamen (Ortsneckname)‚ Ellershuische Holteböcke‘. In Ellershausen am Walde hatte man vermehrt mit Holz zu tun, viele Waldarbeiter. Dann noch die Imsche Knüttebuils, übersetzt in Imbsener Strickbeutel, oder die Bührener Besenbinder. Schade, dass diese Bezeichnungen mit der Zeit verloren gehen.“
Sinnliche Geschichten mit Bildungsanspruch, klasse!
man kann finde ich ,das eine mit dem anderen schön kombinieren. 😉
wie gefällt Dir diese Szene – ist mir eingefallen als ich selbst einen Kind mit Pustefix in der Hand Seifenblasen machen sah, eigentlich hatte ich es eilig…aber dann hat es mich einfach gefesselt <<<
„Schau,“ sagte sie, „Seifenblasen – ist das nicht immer wieder schön, mit
welcher Leichtigkeit sie sich sorglos in die Lüfte erheben… Die
einen schimmernd, durchsichtig, so filigran, wie Träume, die
zerplatzen können… Und doch nimmt jedes Kind diesen Zauber mit ins Erwachsenenleben.“
„Ja“, sagte er, „und es gibt kaum jemanden, der nicht stehenbleibt, wenn
ein Kind mit dem Pustefix in der Hand diesen zauberhaften Wunderwerken
nur mit Pusten oder Blasen Leben einhaucht. Sicher, vergängliches
Leben, aber diese wenigen Augenblicke schenken uns Glücksmomente,
bringen den Zauber der Kindheit, der Wünsche und Träume wieder
näher. Egal wie traurig man ist, beim Zusehen, wie sie leicht in der
Luft tanzen, wirbeln, schweben, zaubert es doch ein Lächeln ins
Gesicht.“
Beistimmendes Lächeln folgte auf diese Worte.
Tim und seine Freundin strahlten ebenfalls um die Wette, versuchten
groß und größere zu pusten, genossen das Publikum.
„Gib mal her“, sagte Anja da zu Tim.
„Kannst Du das denn auch?“
„Klar! Das ist etwas, das man nie verlernt, aber pass mal auf, was Jonas
und ich gleich machen.“
Tim gab seines Anja. Das Mädchen, etwas zögernd fragend: „Wer ist
denn Jonas?“
„Ich“, sagte dieser lächelnd.
„Hier…“
„Na dann zeigt mal.“
Anja pustete, fing die Blase wieder ein, und Jonas setzte eine andere
daran. Anja ließ sie wieder los, fing sie wieder ein, und Jonas setzte
an einer anderen Stelle wieder eine dran, so lange, bis es wie eine
Blume aussah.
„TOLL!“ Tim war beeindruckt.
Anja reichte das Pustefix der alten Dame. „Darf ich wirklich?“ fragte
diese Tim.
„Ja.“
Es war erstaunlich, wie sich das Gesicht der Frau veränderte, wie ein
inneres Strahlen es überzog, als sie begann zu pusten, vorsichtig, und
wie diese filigranen bunt schillernden Seifenblasen sich ihren Weg gen
Himmel suchten, nicht wissend, wie vergänglich sie waren, und doch mehr
nachhaltigen Zauber hinterließen, als ihr kurzes Sein ausmachte.
Noch mehr Hausbewohner hatten sich dazu gesellt, blickten hinter den
zauberhaften Blasen hinterher… Jeder und jede hatte die eine oder
andere zauberhafte Erinnerung daran, und somit entspann sich ein
munteres Erzählen.