Die Machete-Lösung oder: In welcher Reihenfolge soll man die Star Wars-Filme ansehen?

Die Machete-Lösung oder: In welcher Reihenfolge soll man die Star Wars-Filme ansehen?

Disclaimer: Die Argumentationslinien orientieren sich am grandiosen Post von Ron Hilton und den Folgebeiträgen in Blogs und Foren. Ich habe die nicht erfunden. Dieser Post ist kein Plagiat, sondern dient der Würdigung und Verbreitung einer großartigen Idee von jemandem anderem.

Eine Frage bewegen die Star-Wars-Liebhaber meiner Generation schon lange im Herzen:
In welcher Reihenfolge soll man die Star Wars Filme zum ersten Mal sehen? Das erste mal im Leben Star Wars sehen war für uns etwas ganz besonderes. Wir erlebten die Abenteuer von Luke Skywalker und seinen Sieg über das Imperium und wollten auch Helden sein. Aber dann kam die Prequel-Trilogie, und damit Jar-Jar, Medichlorianer und jede Menge anderer Mumpitz, der Star Wars nicht gut tat. Kann man junge Menschen noch für die Filme begeistern, wenn man so anfängt?

Die Reihenfolge der offiziellen Nummerierung und so wie sie George Lucas sich denkt, also I, II, II, IV, V, VI, geht mal gar nicht. Nicht nur, dass der Werdegang von Anakin zu lang (und im Fall von Episode I auch zu langweilig ist), so erfahren wir auch im Vorfeld Dinge, die uns, die wir mit Episoden IV, V und VI groß geworden sind,den Mund haben offen stehen lassen: Leia ist Luke SCHWESTER?? Vader ist LUKES VATER???

Nein, das geht so nicht. Wenn wir neue Leute an unsere geliebten Star Wars Filme heranführen wollen wir, dass sie alles mitbekommen, was uns damals so gerockt hat. Inklusive der großen WTF-Momente. Wir wollen Reaktionen. So wie hier, als der kleine Junge zum ERSTEN MAL IN SEINEM LEBEN hört, dass Vader Lukes Vater ist. So ging es uns nämlich auch.

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Dann also doch lieber in der Releasereihenfolge, also IV, V, VI und dann I, II, III?
Kann man machen, aber wenn man das Ende schon kennt ist alles nach VI nur Bonusmaterial, und im Fall von EP I nicht mal gutes. Außerdem taucht am Ende von VI in der Special Edition Anakin Skywalker auf. Funktioniert also, holpert aber.

Rod Hilton schlägt nun eine sehr coole Variante vor, die für mich tatsächlich auch funktioniert. Rod nennt dieses Gambit “Die Machete Reihenfolge”, nach seinem Blog “Absolutely no Machete Juggling”:

Man fängt mit IV – Eine Neue Hoffnung an, geht weiter mit V – Das Imperium schlägt zurück und nutzt DANN, nach der Enthüllung, das Vader Lukes Vater den Cliffhanger von V und schiebt Episoden II und III ein, um dann mit VI – Return of the Jedi abzuschließen. Also: IV, V, II, III, VI.

Anakin Skywalkers Geschichte wird damit in einem langen Rückblick erzählt, zu einem Zeitpunkt, an dem die Hauptüberraschung nicht mehr verdorben wird. Der Twist mit Luke und Leia wird dramatischer, weil sie sich bereits geküsst haben, wenn wir erfahren, dass sie Zwillinge sind. Und das Ende von Episode III lässt einen schon mit sehr trüber und Hoffnungsloser Stimmung zurück, weil nun klar ist, wie evil der Imperator wirklich ist – was das Finale in VI nur noch besser zur Geltung bringt. Das beste ist aber: Das Gesamtwerk bleibt die Geschichte der Rebellion und Lukes Heldentat, die es für mich immer war, und wird nicht die Geschichte von Anakin, wie Lucas immer behauptete und was schlicht bullshit ist.

Der ein oder andere wird gemerkt haben, dass in der Machete-Reihenfolge Episode I fehlt. Das stimmt und ist Absicht. Zum einen ist Episode I zu lang und zu weilig, außerdem passiert NICHTS, was in irgendeiner Art und Weise relevant für das Verständnis der späteren Filme wäre. Anakin kommt von Tattooine? Geschenkt, wird in der Exposition von Episode II auch erklärt. Amidala ist eine Prinzessin? Irrelevant, später ist sie Senatorin. Der Wegfall von Episode I hat den Vorteil, das das Pacing der Geschichte besser wird UND der ärgerliche Blödsinn wegfällt, denn nahezu alles, was in der Prequeltriologie schlecht ist, findet in Episode I statt: Jar-Jar, Handelsroutenbesteuerung, Poderennen, Fascho-Medichlorianer und unbewfleckte Empfängnis – alles mit einem Handstreich weg. Yeah!

Was übrigens nicht heisst, das man Episode I nie sehen darf. Nur eben nicht im ersten Duchlauf, wenn man das allererste Mal Star Wars erlebt. Das ist was ganz besonderes, und das sollte sich niemand durch den Lucas´schen Spätwerkmurks verderben lassen.

Danke, Rod Hilton!

8 Gedanken zu „Die Machete-Lösung oder: In welcher Reihenfolge soll man die Star Wars-Filme ansehen?

  1. Ich widerspreche. Wir reden von Kindern – die finden automatisch die Prequels cooler. Insofern geht IV, V, VI, I, II, III völlig in Ordnung. Hab ich so geschaut, hat der Neffe so geschaut. Und wir sind beide Fanboys. Vorallem, sag mal einem von SW angefressen Jungen “Oh, wir gucken übrigens Episode I nicht, der ist doof.” – Viel Spass, dabei, das durchzuziehen. 😉

  2. Ich habe darauf eine sehr einfache Antwort: Man schaut erst VI, V, IV, wenn man danach noch Lust auf mehr hat, holt man sich die Vorgeschichte I, II, III, und wenn man dann immer Bock hat, schaut man wieder VI, V, IV, da sich die Rezeption doch ein wenig verändert.

    Im Gegensatz zu anderen würde ich Episode I deutlich empfehlen, der Film hat Durchaus viel Tolles. Im Gegensatz zur unterirdsichen Episode II, den man schauen muss, wenn man der Gechichte folgen will, was viel schlimmer ist.

  3. Als Kind war ich absolut kein Fan von StarWars. Bin ich heute noch nicht. Natürlich sollte man aber die beiden Trilogien kennen, schon deswegen, um viele Jokes und Sarkasmen im alltäglich Unterhaltungs-TV und Internet zu erkennen.

    Hätte ich damals die Folgen IV-V-VI zuerst gesehen und dann mit I weitergemacht, hätte ich II und III nie gesehen. Nicht wegen der Story, sondern schlicht wegen den verschiedenen Zeitalter der Produktions-, Bild- und Kulissen-Qualitäten. Vom schlechteren zum Besseren geht ja mal überhaupt nicht. Schon garnicht als Kind/ Jugendlicher von heute.

    Die Reihenfolge von Ron Hilton ist aus meiner Sicht Quatsch und für ein Kind, wie oben schon erwähnt, nicht sinnvoll.
    Außerdem wird einem hier die Meinung eines Erwachsenen aufgezwängt, gegen die Kinder sowieso grundsätzlich rebellieren (werden).

    Von daher: anschauen wie es die Menschheit erlebt hat; in der Release-Reihenfolge und gut ist.

  4. Owley: Auch wenn man keine gesetzlichen Auftrag hat, einen moralischen hat man immer. Auch als Onkel. Besonders bei Star Wars.

    Damn: Kinder muss man an das ranführen was gut für sie ist. Das ist kein aufzwängen, das ist Erziehung. Sonst würden Kinder von morgens bis abends Süßigkeiten fressen. 😀

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