Connected
Achja, ich liege gerade im Klinikum. Nix Schlimmes. Ich bin allergisch gegen ein Betäubungsmittel, hat man jedenfalls vor Ewigkeiten mal festgestellt. Mein Zahnarzt meint nun, das ich gar nicht gegen auf Betäubungsmittel selbst, sondern gegen die damals verwendeten Konservierungsstoffe reagiere. Um seiner Position Nachdruck zu verleihen, betreibt er Arbeitsverweigerung. Ein Ersatzpräparat ist halt teuer.
Nun ist es für mich auch aus anderen Gründen wichtig zu wissen ob das stimmt. Deshalb muss ich zum Allergietest.
Leider ist es mit einem simplen Pricktest nicht getan; Es muss eine Provokation sein. Bei sowas wird geguckt, wieviel man mir von dem Kram geben kann, bis der Körper am Rande des Kollaps steht. Das ist nicht ganz ohne, deshalb muss man dafür vier Tage stationär aufgenommen werden.
Selbst im Krankenhaus wird’s digital. Nein, mit Tablets läuft hier niemand rum. Aber ich habe das große Glück auf einer Station zu liegen, die Testweise Multimediastationen an den Betten hat. Damit kann man telefonieren, fernsehen und ins Internet gehen. Wenns denn funktioniert. Die Software lagged bei Eingaben wie Sau und hängt jeder Eingabe eine halbe Sekunde hinterher.
Das billige Plastik hat vermutlich keine lange Lebensdauer, aber das echte Ärgernis ist das Display: Es ist nicht kapazitiv, was für die Anwendung OK ist. Aber selbst für einen klassischen Touchscreen ist das Ding zu schwergängig, der Betrachtungswinkel zu niedrig und das Bild zu matschig.
Alles in allem: Lökerkram, von dem ich gar nicht wissen will, wie viel die Medizinfirma, die das anbietet, dem Krankenhaus dafür abknöpft.
Nee, da nutze ich lieber meinen eigenen Rechner. Eingeklinkt in das hyperschnelle Wissenschaftsnetz der Uniklinik läuft selbst Filmstreaming in HD, da kommt keine Langeweile auf. Zugegeben, ein Luxus, den die wenigsten Patienten hier haben.
2 Gedanken zu „Connected“
Sieh trotzdem zu, dass du da so schnell wie möglich wieder raus kommst. Wir wünschen Dir jedenfalls, dass es nicht zu schlimm wird und die dich nicht wirklich an den Rande eines Kollaps bringen.
“Gestern am Rande des Kollaps, heute schon einen Schritt weiter”
(OH GOTT MEIN HIRN LÖST SICH AUF HIER)