Morgen
Ich kann mich daran erinnern, dass ich vor einem Jahr – nach DER REISE – wieder meine Wohnung betrat und dachte “Das war´s jetzt also. Gar keine große Sache. Warum hast Du Dir eigentlich so viele Gedanken gemacht?”. Und anschließend fühlte ich mich ein wenig hohl und leer und wußte nicht so recht warum.
Jetzt weiß ich es wieder. Ich fühlte mich leer, weil ich das Vierteljahr vorher jeden Tag in Gedanken bei der Reise war. Ich habe bloß niemandem etwas erzählt, von den Stunden der Planung und dem gedankenverlorene Starren auf Landkarten. Und natürlich WAR es eine große Sache, dass wird mir jetzt wieder bewusst. Es kam mir nur wie nichts vor, weil alles so gut lief. Keine Panne, kein Unfall, nichts geklaut worden, alles prima. Das hätte auch ganz anders laufen können. Was, wenn ein Reifen geplatzt wäre, oder ein Passatfahrer mal wieder einen extrem schlechten Tag gehabt hätte oder was, wenn ich mich direkt nach Verlassen Mumpfelhausens auf die Klappe gelegt hätte.
Hätte, Hätte, Fahrradkette.
Schlimmes ausmalen kann man sich ja viel, wichtig ist, dass man die Angst überwindet. Aber wegen dieser Restzweifel hatte ich im letzten Jahr niemandem was erzählt. Weder von dem was ich vorhatte, noch von der Vorbereitung. Das war letztes Jahr. Heute bin ich ruhiger, weil ich 2012 viele Erfahrungen mit mir und dem Motorrad und der Strasse sammeln konnte. Trotzdem bin ich nun ein wenig aufgeregt. Nicht falsch verstehen, aber DIE LANGE REISE wird nochmal ein Viertel länger, was die Kilometerzahl angeht, und ein Drittel, was die Zeit angeht. Ja, ich bin aufgeregt. Aber das legt sich, wenn ich erst einmal unterwegs bin. Ich freue mich auf das, was da kommt. Auch wenn besseres Wetter dringend nötig ist, auf einer der von mir ausgesuchten Strecken schneit es jetzt gerade wieder, und hier in Südniedersachsen gibt es die schlimmsten Überschwemmungen seit X Jahrzehnten. Es regnet, stark, lange und viel zu viel. Die Temperaturen sind unter 10 Grad – das ist alles nicht richtig, und ich hoffe, dass ich irgendwann in den nächsten Wochen gutes Wetter treffe.
“Ich bin dann mal weg” zu schreiben wäre jetzt das naheliegenste, aber das ist zu ausgelutscht. Oder auch “Und so beginnt es”, aber das ist zu pathetisch, und außerdem mochte ich Babylon 5 nie so richtig. Also sage ich gar nichts und schalte das Blog einfach mal auf Sendepause. Das Wiesel wird mich auf die LANGE REISE begleiten, es ist schon ganz wieselig vor Freude, dass es endlich wieder verreisen darf. So ein Wiesel ist halt abenteuerlustig.
Anders als Huhu, der Pinguin, der hinter dem Kommentarkasten wohnt.
Huhu sorgt ja dafür, dass hier die WordPress-Engine rund läuft. Er ölt die unlogischen Verbindungen, säubert die Spamfilter, schmeißt alte Entwürfe weg, korrigiert auch schon mal Rechtschreibfehler (oder baut welche ein, ich bin mir da manchmal nicht sicher), malt Captchas mit der Hand, fummelt am CSS rum und tippt den RSS-Feed und was weiß ich was noch. Ist halt eine Menge Arbeit, so ein Blog. Auch wenn es so aussieht als gäbe es wochenlang nichts neues – hinter den Kulissen muss die Wartung laufen, und das macht hier unser Blogpinguin.
Eigentlich weiß ich nicht wirklich, was Huhu so macht, aber so lange das Blog läuft… Huhu ist ja sehr bescheiden. Manchmal sehe ich ihn irgendwo rumwerkeln, dann wiederum ward er tagelang nicht gesehen. Ich vermute, dass er dann in seiner kleinen Wohnung sitzt und liest. Rausgehen tut er jedenfalls nie, glaube ich, dass DRAUßEN ist einfach nichts für einen Blogpinguin, der nur seine Couch und Fischstäbchen liebt.
Den längsten Weg, den Huhu zurücklegt, ist der vom WordPress-Maschinenraum ins Badezimmer, wo er gelegentlich mal das altersschwache Quietscheentchen besucht. Das Entchen ist so alt, dass es nicht mehr quietscht, sondern nur noch grunzt, aber die beiden verstehen sich gut. Das Entchen bleibt auch am Liebsten wo es ist und seine Ruhe hat.
Also gehen das Wiesel und ich jetzt auf Reise, und Huhu sorgt dafür, dass hier alles aussieht wie immer.
Auch in diesem Jahr die Bitte an die werte Leserschaft: Bitte hinterlassen Sie keine Fischstäbchen im Kommentarkasten.
Danke.
Zusammengefasst:
– Es geht los und ich freue mich. Zwei Tage vor Abreise mit wirklich ALLEM fertig zu sein und keine losen Enden zu hinterlassen tut gut.
Das ist zu tun:
–
3 Gedanken zu „Morgen“
Dann bleibt mir wohl nichts, als dir eine gute Reise zu wünschen. Möge dein Weg gepflastert sein mit zahllosen positiv-aufregenden Erlebnissen und interessanten Begegnungen!
Und gutes Wetter. Versteht sich von selbst.
Da kann ich mich nur anschließen, ich wünsche Dir eine unvergessliche Zeit voller toller Erlebnisse und ohne allzu schmerzende Handgelenke.
Komm heil wieder und lass Dich vom Wiesel nicht zu sehr durch die Gegend scheuchen 😉
Viel Spaß!