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Irgendwas macht Geräusche im dunklen Schlafzimmer. Als ob ein Insekt irgendwo gegen fliegt, immer und immer wieder. Naja, das wird schon müde werden.

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Was ist denn mit dem dummen Vieh nicht in Ordnung? Seit einer halben Stunde verbeult es sich schon den Kopf. Egal, ich habe keine Lust aufzustehen. Ohrenstöpsel rein und gut.

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Kurz vor dem Aufstehen. Immer noch macht irgendwas Geräusche. Irgendwas im Kleiderschrank. Nein, stimmt nicht – die Quelle des Geräuschs ist höher, die merkwürdigen Laute kommen aus Richtung der Reisetasche, die auf dem Kleiderschrank steht.

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Es klingt ein wenig, als ob jemand mit einem Finger sanft auf die Tischplatte klopft. Was kann das nur sein? Vorsichtig nehme ich die Tasche vom Schrank. Auf alles gefasst und gaaanz langsam, als ob sie gleich explodieren könnte, öffne ich sie und leuchte mit einer Lampe hinein. Nichts. Und das Geräusch ist verstummt. Merkwürdig. Achselzuckend gehe ich ins Bad.

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Ich werde. Irre. Da ist es wieder.
Noch einmal leuchte ich die ganze Tasche aus, prokele in Ecken herum und durchsuche die Vortaschen. Nichts.Ist das ein Poltergeist? Falls ja, gibt er sich nicht besonders viel Mühe. der sollte aus der Poltergeistgewerkschaft ausgeschlossen werden.

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Das ist mir trotzdem unheimlich. Die Tasche bleibt nicht im Schlafzimmer. Wer weiß, was das für ein Vieh ist? Vielleicht eine Schlange, die unter der vernieteten Bodenplatte der Tasche sitzt? Oder eine Riesenspinne? Ich habe keine Angst vor sowas, aber solche Tierchen im Schlafzimmer sind… unhygienisch.

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Die Tasche lehnt, luftdicht eingepackt in einen Müllbeutel, in der prallen Sonne im Arbeitszimmer. Wenn das Viech im Inneren hockt, wird ihm die Hitze den Gar aus machen.

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Abends sitze ich am Rechner, und in meinem Rücken macht es immer noch

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Das ist doch nicht zum Aushalten! So wie der stete Tropfen den Stein undsoweiter, sägt gerade das ständige, leichte Geräusch an meinen Nerven. Ich packe die Tasche aus dem Müllsack aus und untersuche den Innenraum, Quadratzentimeter für Quadratzentimeter. Nichts.

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Jetzt horche ich die Tasche ab, Stück für Stück. Da, aus der Ecke kommt es. Aber da ist nichts. Muss aber. Was sagte Sherlock Holmes so schön? “Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt, die Wahrheit sein, so unwahrscheinlich sie auch klingen mag”. Wenn also Innen in der Tasche nichts ist, dann muss, so unwahrscheinlich das auch ist…

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…an der Außenseite der Tasche klebt ein weißes Gespinst, ca. 5 Zentimeter lang. Im Kokon ist eine blaue Raupe, die schnell entsorgt wird (in dem Moment denke ich nicht daran ein Foto für die Nachwelt zu machen). Keine Ahnung ob das Geräusch von Ihren Bewegungen kam oder von Ihren fruchtlosen Versuchen das Plastikgewebe der Reisetasche zu essen – die kleine Raupe hat mich einen Nacht und einen Tag ganz schön auf Trab gehalten.

13 Gedanken zu „Tapp-Tapp-Tapp

  1. Fehlt ja nur noch der Gugelschlupftrank und das weiße Kanienchen und dann warten wir auf den Blumertag auf das der Hutmacher wieder futterwacken kann… dann wohl ohne Absolem, den hast ja nu entsorcht.

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