Herbstwurst mit Passwort

Herbstwurst mit Passwort

“L´estate è passato”, sagt Silvia, der Sommer ist vorbei.
Ich mag nicht mehr wiedersprechen, morgens ist es kalt und abends wird es früh dunkel.

“Wenn jemand stirbt der niemanden hatte, dann wird die Trauer um ihn einfach zufällig irgendjemandem auf der Welt zugewiesen. Das ist der Grund, weshalb man manchmal scheinbar grundlos von Traurigkeit überfallen wird.”

Den Tweet hatte ich morgens gelesen, leider gleich wieder vergessen von wem, fand aber den Gedanken dahinter irgendwie nett und die Melancholie guckte um die Ecke.
Und dann ist der abend da und der lange Tag geschafft und das Haus liegt still da und draußen riecht es nach Herbst und die Melancholie schleicht sich heimlich ein und macht ein leicht trauriges aber irgendwie auch heimeliges Gefühl, und ich will versuchen dieses Gefühl in Worte zu fassen – muss aber auf dem Weg dahin feststellen, dass ES NAHEZU UNMÖGLICH IST IN WORDPRESS EIN NEUES PASSWORT ANZULEGEN, weil es zu kurz ist oder zu ähnlich oder nicht kompliziert genug und am Ende habe ich zwar ein neues Passwort, kann mir das aber keine zwei Sekunden merken und bevor ich noch den Artikel beginnen kann ist die Melancholie verflogen und der kalten Wut auf die Passwortparanoiker dieser Welt brennt heiß und zornig.

Ach, Wurst.

2 Gedanken zu „Herbstwurst mit Passwort

  1. Ich würde manchmal ganz gerne Traurigkeit gegen Wut eintauschen können. Aber ich kenne auch diese Tage, wo man die Melancholie schon ein bisschen umarmen könnte und möchte und wo es seltsam ist, wenn sie dann schon wieder wegflutscht. Die ersten bunten Blätter sind ja auch immer recht hübsch!

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