ADAC-Bashing

ADAC-Bashing

Ich finde es nachgerade unerträglich wie gerade auf den ADAC eingeprügelt wird. Anlass des Ganzen war ja, dass sich ein Mitarbeiter die Abstimmungszahlen zum “Auto des Jahres” aus dem Hintern gezogen hat.

Natürlich geht das nicht, der Mann gehört gefeuert, und eine öffentliche Entschuldigung ist auch angebracht. Das ist tatsächlich auch passiert, aber was dann folgte, ist bemerkenswert: Nahezu jedes Medium, ganz vorneweg der SPIEGEL, berichtete in geradezu tendenziöser Weise über die “Machenschaften” des Vereins. Der Vorstand wurde zu Terminen mit Helikoptern geflogen! Mitarbeiter sollen Pannenopfer überteuerte Batterien aufgeschwatzt haben! Skandal! Skandal!
Natürlich nutzten die üblichen Verdächtigen aus der Politik, insb. Herr Seehofer, dass Kielwasser der Berichterstattung, um gleich mal sowas wie die Verstaatlichung des ADAC zu fordern.

Das zeigt vor allem eines sehr deutlich: Der ADAC ist mächtig. So mächtig, dass die Medien anscheinend alle noch mindestens eine Rechnung mit ihm offen haben, und sie nutzen die Gelegenheit, um mal ordentlich loszudreschen. Er ist sogar so mächtig, dass er Politikern auf den Sack geht, die ihn deshalb gerne unter der eigenen Kontrolle hätten. Letzteres überrascht nicht wirklich, der ADAC ist halt die Autofahrerlobby, so schlecht das auch ist, aber wenn die Damen und Herren Abgeordneten endlich mal die Gesetze zur Korruptions- und Lobbyismusbekämpung durchbringen würden, die sie schon seit Jahren blockieren, hätte sich das Thema vielleicht auch schon erledigt.

Dennoch wird mir bald schlecht, wenn ich die Art und Weise der Berichterstattung sehe und wie sich jetzt an Kleinigkeiten hochgezogen wird. Ich habe es in der Vergangenheit schon hier kund getan und tue es jederzeit wieder: Der ADAC ist der einzige Verein, bei dem ich stolz bin Mitglied zu sein, obwohl ich ihn nicht selbst gegründet habe. Wer einmal gesehen hat, wie erleichert Menschen sind, denen der Verein mit seinen Rettungshubschraubern, Krankentransporten oder, ganz simpel, der Pannehilfe geholfen hat, der weiß was ich meine.

Und ehrlich gesagt ist es mir scheißegal, ob der Vorstand einen Hubschrauber, der gerade gewartet wurde und eh aus dem Verkehr ist, für Diensttermine nutzt. Das sehe ich nicht als Verschwendung von Mitgliedsbeiträgen. Falls es das doch ist, kann auch das Medien und Poltik egal sein: Es ist ein Verein, der kann tun und lassen was er will.

Ein letztes Wort noch zum Thema “teure Batterien”: Ich selbst habe meine 2011 verstorbene Batterie auch gegen eine ausgetauscht, die ich direkt am ADAC-Wagen gekauft habe. Ja, die Varta hat 10 Euro mehr gekostet als im Geschäft. Aber dafür hatte ich keine Lauferei, keinen Hassel mit dem Einbau und brauchte mich nicht um die Entsorgung der alten Batterie kümmern. Dafür habe ich eine Batterie bekommen, bei deren Werte die Werkstatt später staunte “wir haben noch nie eine mit so irre guten Werten gesehen”. Man bekommt also eine Dienstleistung UND ein hochwertiges Produkt für einen vernachlässigbaren Aufpreis. Und DAS soll jetzt ein Skandal sein? Kommt mal klar, SPIEGEL und Co.

4 Gedanken zu „ADAC-Bashing

  1. Tja Hunde die bellen beißen nicht heißt es so schön im Volksmund. Und die, die da so herzhaft bellen, haben meist mehr Dreck am Stecken, als hier von ihnen aufgedeckt wird, um ihren eigenen Dreck zu verdecken/vertuschen.
    Ich bin jetzt zwar kein ADAC Mitglied, doch ich finde was die Jungs manchmal zu leisten haben, das sollte sich mal eine Woche lang ein Spiegelschmierfink antun, dann lassen sie in Zukunft diese Überreaktionen bleiben. (so hoffe ich immer noch)

  2. hm, es gibt definitiv zwei Seiten so weit so gut, doch wer ist hier der kooperierende Part? Oder wer ist Täter und wer Opfer. Ne also nach Stockholm… so weit würde ich jetzt mal nicht gehen 😉
    Es könnte allerdings auch eine Schlammschlacht sein, die dem ADAC im Nachgang Sympatien unter dem “gemeinen Volke” einbringt, dann gebe ich dir Recht. 😀

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