Familiäre Dialoge -IV-
“Was willst Du denn hier?!”
– Hallo, Vater, ich freue mich auch Dich zu sehen.
“Ja, aber was willst Du hier?”
– Ich bin mal vorbeigekommen, weil ich Dich seit Wochen telefonisch nicht erreichen kann und mir das ein Bißchen Sorgen gemacht hat.
“Ich bin halt viel beschäftigt und habe einen strengen Zeitplan einzuhalten! Da bin ich nicht oft zu Hause!”
– Und das Handy? Darauf habe ich es auch dauernd probiert.
“Das Handy habe ich IMMER dabei!”
– Und warum gehst Du da nicht dran?
“Weil die Telekom die Nummer von dem Ding verkauft hat! Da rufen dauernd Leute drauf an, obwohl keiner die Nummer hat. Aber nicht mit mir, NICHT mit mir! Ich gehe da nicht dran, wenn ich eine Nummer nicht kenne.”
– Und Du kennst MEINE Nummer?
“Sohn, denk doch mal nach! Natürlich nicht! Woher soll ich die denn kennen? Du rufst ja nie an!”
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Noch ein Dialog
Anderer Dialog
Noch ein anderer Dialog
7 Gedanken zu „Familiäre Dialoge -IV-“
doch ich kenn das auch… Besuch zu Hause irgendein runder Geburtstag meines Vaters. Am 1. April hatte in Berlin die Berliner Morgenpost den Geck raus gebracht…wer bereit ist seinen Keller frei zu machen und dann Atommüll Fässer einzustellen bekommt pro Fass 5000,00 DM. man müsste sich unter folgender Adresse melden und auch gleich genau angeben wie viel Fässer man bereit sei aufzunehmen. Ich erzählte es so aus Jux meinen Vater und er sofort, also ich denke so 10 Fässer würden bei uns auch in den Keller passen auch in den alten Rübenkeller würden noch welche passen. Ich stand starr weißt du was Atom Müll ist. Ja, bekam ich zur Antwort aber deine Grünen übertreiben ja immer der Müll ist ja gut verpackt. Da gibts ja ne Garantie drauf.
ich fasste es nicht . Zurück in Berlin …lasen wir das sich viele auf diese Anzeige hin gemeldet hatten und bereit waren den Atommüll im Keller zu bunkern,
über Ostern versucht meine Mutter telefonisch zu erreichen..Aussichtslos. Sie trägt seit ein paar Jahren ein Hörgerät. Aber eben nicht immer nur wenn ihre Kaffeetanten da sind . Sonst nicht, man muss ja die Batterien schonen. Nach Ostern hatte ich gegen die Mittagszeit dann Mal Glück.
Sofort kam, du hast dich Ostern nicht gemeldet..
das stimmt so nicht ganz ich habe es öfter versucht.
Dann habe ich es nicht gehört kam dann .
Wird wohl so sein konterte ich.
war schön sagte sie, Osterfeuer, Osterspaziergang wir waren bei Ilse
schön sagte ich. Gut zu hören das es dir gut geht.
dann..Du hättest Ostern aber anrufen können
habe ich doch versucht, mehrmals hast du etwa wieder auf deinen Ohren gesessen?
nein ich habe das Telefon nicht gehört.
okay. Hast du dein Hörgerät..
ich kam nicht zu Ende… ich bin nicht nach Münden gekommen und die Batterien sind so teuer.
es wird doch sicher auch welche in Göttingen geben, Thea(meine Schwester) kann dir sicher welche besorgen und wir teilen uns die Kosten.
nein..ich weiß nicht ob es die in Göttingen gibt. Warum hast du Ostern denn nicht angerufen.
Wenn immer schon unlogisches Denken fließend in Altersstarrsinn übergeht. Damit ist bei meiner Mutter auch zu rechnen.
Ja, Eltern haben manchmal eine ganz eigene Logik. Das scheint uns aber sicher auch deshalb so, weil wir Kinder uns weit von ihren Welten entfernt haben…
In meinem Fall nö. Meine Mutter war schon immer sehr speziell in ihrer Logik. Mich davon zu entfernen war harte Arbeit.
Wenn man das als Aussenstehende liest, entbehrt es schon nicht einer gewissen tragischen Komik…
Dessen bin ich mir bewusst, schon während so ein Dialog abläuft 😀