Radlerin gesucht

Gerade in der Zeitung gelesen: Die hiesige Polizei sucht eine Radlerin, die bei Rot über eine Ampel gefahren ist und dabei telefoniert hat.

Wäre das eine Stellenausschreibung, müssten sich Hunderte darauf bewerben. Im Ernst: Götham ist eine Fahrrad- und Studentenstadt. Hier wird traditionell und schon immer scheiße gefahren. Bei Nacht unbeleuchtet zu Dritt nebeneinander verkehrt rum durch die Einbahnstrasse? Standardsituation hier. Besoffen in Blitztempo durch die Fußgängerzone? Alltag. Bei rot über die Ampel? Völlig normal.

Als Autofahrer, selbst als Radfahrer und sogar als Fußgänger kann man sich hier nur sehr, sehr vor- und umsichtig bewegen. Auch als Fußgänger gehört ein Schulterblick vor abrupten Bewegungen und Richtungswechseln einfach dazu, weil man sonst umgefahren wird.

So weit, so normal. In den letzten zwei Jahren ist es aber radikal schlimmer geworden, weil gefühlt jeder zweite Radfahrer während der Fahrt an seinem Smartphone rumfummelt und den Blick darauf hat, und nicht auf der Straße. Was geht in denen eigentlich vor? Wie können die ernsthaft Verkehrsteilnehmer sein, wenn sie während der Fahrt nur eine Hand am Lenker haben während Augen, Hirn und Führungshand Textnachrichten eingeben?

Die Folgen lassen sich in freier Wildbahn gut beobachten. Da wird (unabsichtlich) über rote Ampeln gefahren und dadruch Auffahrunfälle verursacht, und ich habe schon selbst erlebt, wie Radfahrer gegen ein geparktes Autos geknallt und ein anderer in eine Hecke gefallen ist, das Telefon noch fest umklamert. Ein Dritter ist mittig gegen einen Laternenpfahl gefahren. Das war ein Vollpfosten. Auf beiden Seiten.

Ist das in anderen Städten ähnlich schlimm?

Kategorien: Betrachtung | 3 Kommentare

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3 Gedanken zu „Radlerin gesucht

  1. In Wiesbaden empfinde ich die Radfahrer als nicht schlimm, dafür ist die Audi-Dichte recht hoch.

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  2. Götham?

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  3. „Das war ein Vollpfosten. Auf beiden Seiten.“

    Herrlich! :mrgreen:

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