Momentaufnahme: März 2015

Herr Silencer im März 2015
SCHNIEF.

Wetter: Stark wechselhaft. Zu Anfang normaler März, leichte Plustemperaturen, stetig steigend. Mitte des Monats heftige Schwankungen: Nachts Minusgrade, tagsüber 15 Grad. Dann einen Tag Sonnenschein, den anderen Schneefall. Am Montatsende unfreundliches Sturm/Regenwetter bei einstelligen Temperaturen.
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Lesen:

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues [Kindle]
Paul Bäumer bekommt von seinen Lehrern eingeimpft, dass er zur Ehrenjugend gehört und es seine Pflicht ist, in einen kurzen Krieg gegen Frankreich zu ziehen. Er meldet sich freiwillig und wird in die Vernichtungsmaschinerie des ersten Weltkriegs hineingezogen. Das endlose Sterben um ihn herum macht es ihm unmöglich weiter als Mensch zu funktionieren.
Ein Roman, sicher, aber Remarque erlebte den ersten Weltkrieg ab 1917 tatsächlich an der Front mit. Seine Erlebnisse und die von anderen, die er im Lazarett notierte, sind in dem Buch zusammengeführt. Bedrückendes Zeitdokument über den ersten Weltkrieg und was der Krieg mit Menschen anstellt.

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Hören:

Femme Schmidt: Femme Schmidt [CD]
Tolle Jazzstimme, aber auf diesem Erstling stimmt der Stil noch nicht so ganz. Die zwischenzeitlich erschienenen Singles „Heart shaped Gun“ und „Kill Me“ schlagen da bessere Töne an. Vielleicht braucht Frau Schmidt noch bis zum nächsten Album, um zu sich selbst zu finden (wie ich diese Formulierung verabscheue, aber hier passt sie).

Klaas Heufer-Umlauf, Jan Böhmermann: Förderschulklassenfahrt [MP3]
Die Klasse 9c der Claudia-Nolte-Förderschule Vechta macht eine Klassenfahrt nach Berlin. Mit dabei: Zwei Inklusionsschüler, Jerome, Frau Retkowski und der irre Bogdan. Der zweite Teil spielt ein Jahr später: Die Personen sind allesamt nicht mehr an der Schule, treffen sich aber unvermittelt in einem Freizeitpark.
Was kommt dabei raus, wenn zwei der größten Talente im deutschen Fernsehen zusammenkommen und ein „Eventhörspiel“ improvisieren? Na klar: Quatsch. Stellenweise ganz guter Quatsch, der mich beim Hören giffeln lies, etwa wenn Jerome die Theorie entwickelt, dass Coolness von Schwerkraft beeinflusst wird und beim beschleunigen im Bus herumschwappt, weswegen die coolen Leute immer hinten sitzen. Über lange Strecken hinweg ist es aber unschöner Quatsch. Gerade die Darstellung der behinderten Mitschüler ist unterträglich, unlustig und einfach nur nervig. Zudem sind die Hörspiele mit 60 Minuten sehr kurz und hören unvermittelt auf. In jedem Fall das Geld nicht wert, selbst wenn man die beiden Autoren mag.

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Sehen:

House, Staffel 8 [DVD]
Serie über einen Arsch, der zufällig ein gutes Gespür für Diagnosen hat. Nachdem zum Ende von Staffel 7 wieder mal alles den Bach runtergegangen ist sitzt Dr. House nun tatsächlich im Gefängnis. Natürlich kommt er da wieder raus und schafft es irgendwie sogar zurück in die Klinik, aber diesmal ist er so weit über alle Grenzen hinausgegangen, dass die Konsequenzen schlimm sind: Cuddy ist weg, das Team aufgelöst und das Ende naht.
Wow. Was für ein Abschluss einer gelungenen Serie. Die achte Staffel dreht nochmal voll auf, zeigt einen House in ekliger Hochform und bietet ein Ende, das anders nicht hätte sein können. Sehr toll.

I, Frankenstein [BluRay]
Frankensteins Monster lebt schon 250 Jahre und jagt in der heutigen Zeit Dämonen. Die dritte Fraktion in diesem geheimen Krieg ist ein Clan von waffentragenden Engeln, die als Gargoyles Wache auf der Erde halten. Als der Oberdämon beschließt mit Frankensteins Formel Zombies zu erschaffen, kommt es zur offenen Schlacht.

Bei manchen Filmen kann ich mir genau vorstellen wie sie zustande gekommen sind. Im Falle von „I, Frankenstein“ hat irgendein 5jähriger eine Geschichte um Frankenstein, Zombies, Dämonen, Gargoyles und Engel mit Wachsmalstiften zu Papier gebracht und ist damit stolz zu seinem Papa gelaufen. Weil der ein arabischer Scheich war und Sohnemann einen Gefallen tun wollte, hat er eine Produktionsfirma, Bill Nighy und Aaron Eckhart gekauft und einen Film daraus gemacht. Ich habe ja großen Spaß an kruden Stories (bin der einzige lebende Fan von „Van Helsing“), aber hier macht es die grauenvolle Inszenierung kaputt. Der Film hat überhaupt kein sinnvolles Pacing, die Effekte sind unterirdisch, und in der Summe hat man immer wieder das Gefühl, hier einer überlangen Folge „Buffy“ beizuwohnen, nur ohne clevere Dialoge oder sympatische Charaktere.
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Spielen:

Valiant Hearts: The Great War [PS4]
Ein junger Deutscher heiratet eine Französin und beginnt ein Leben als Bauer in Frankreich, als der erste Weltkrieg ausbricht. Er wird des Landes verwiesen und muss für Deutschland in den Krieg ziehen, wo er grausamerweise seinem Schwiegervater im Grabenkrieg gegenübersteht. Währenddessen erleben eine belgische Krankenschwester, ein amerikanischer Fremdenlegionär und ein Sanitätshund andere, aber nicht minder schlimme, Abenteuer.

„Valiant Hearts“ ist ein Sideproject von Ubisoft. Der Publisher nutzt seine Cashcows wie „Assassins Creed“ und die „Far Cry“-Serie, um solche kleinen Spieleperlen zu entwicklen, die sich dann auch schonmal mit schwierigen Themen befassen. Valiant Hearts möchte die Geschichte und das Grauen des ersten Weltkriegs durch persönliche Geschichten vermitteln, und tut das über Comicgrafik, sanfte Klaviermusik und simple Rätselspielchen. Dazwischen gibt es jede Menge Fakten über den großen Krieg. Der Spagat zwischen bewusst anspruchslosen und einfachen Spielelementen und ernster Erzählung gelingt leider nicht immer, aber immer noch gut genug um emotional zu berühren und Wissen zu vermitteln. Wer alles liest, lernt viel – Valiant Hearts ist einen spielerische Geschichtsstunde. Hut ab vor diesem Experiment, die Welt braucht mehr Spiele wie Valiant Hearts.

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Machen:
Krank sein, das erste Mal in drei Jahren. Bäh.
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Neues Spielzeug:

Neue Reifen für´s Mopped, wieder Pirelli Angel GT.

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Archiv Momentaufnahmen ab 2008

Kategorien: Momentaufnahme | 17 Kommentare

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17 Gedanken zu „Momentaufnahme: März 2015

  1. Ich glaub ich mochte Van Helsing 😉

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  2. Tja, dann müssen wir jetzt heiraten. Tut mir leid, geht nicht anders, wir sind offenbar füreinander bestimmt.

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  3. *g* ups?
    Mein zweiter Antrag 😉
    Nunja, muss das sofort erledigt werden oder darf das noch so zehn bis zwanzig Jahre warten?

    Ändert es was, dass mir hauptsächlich Hugh Jackman gefallen hat? Wobei ich den abstrusen Film mit den lustigen Effekten schon auch okay fand. So wie Hänsel und Gretel.

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  4. Wie, habe ich dir schon mal einen gemacht? War mir nicht bewusst, dass ich das laut ausgesprochen habe.

    Sagen wir mal so: In Anbetracht der Tatsache, dass ich GESTERN ABEND ERST Händel und Gretel gekauft habe und den gut finde: 5 Jahre.

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  5. Zufälle gibt´s.

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  6. Nein, meinte nur es wäre mein zweiter Antrag gewesen, der erste war nicht von dir 🙂

    Dass wir beide unterirdische Actionfilme lustig finden, finde ich bemerkenswert (ich mag die Selbstironie der Filme, schätze du auch)! Was Owley wohl dazu sagen würde! 😀

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  7. Was Owley dazu sagt? Ich glaube, der hat nichts dagegen, wenn wir heiraten. 🙂 Nein, im Ernst: Ihm fehlt noch die nötige Gelassenheit für so halbtrashige Filme. Der ärgert sich zu schnell darüber. Etwas, das mir nur bei überzogen Artsy-Fartsy-Kunstfilmen passiert.

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  8. Jaaa! Braucht uns ja gar nicht mehr wundern, wie sehr wir uns einig sind. Kunstfilme sind auch nicht meins, 300 war ganz lustig, aber auch eine gewagte Mischung. Für diese schwarz-weißen, viel gelobten Filme wie The Artist o.ä. bin ich vielleicht zu einfach gestrickt.
    Und Van Helsing & Co finde ich besser als diesen unsäglichen Typen da. Weißt eh, der mit der lustigen Brille 😉 Bei diesen Filmen ärgere ich mich nämlich.

    Und heute schaue ich mir FF7 an.

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  9. An dem Typen ist nichts lustig, nichtmal seine Brille 🙂 Viel Spaß bei FF7 – ich habe (gerade.gestern.Abend.) den 6. Teil geguckt 🙂

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  10. zimtapfel

    Ich möchte ja nicht stören, aber – darf ich Blumen streuen? 😇

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  11. Ich hatte wirklich Spaß bei FF7 🙂

    Und Frau Zimtapfel, sollte es dazu kommen, natürlich gerne, ich muss aber zugeben dass ich doch noch hoffe eine Heirat auf etwas anderem/mehr aufzubauen. 😳

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  12. zimtapfel

    Zögern Sie nicht allzu lang. Der Herr Silencer ist schon ne ziemlich gute Partie.

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  13. Um Blumen streuen zu dürfen würden Sie alles behaupten, nicht wahr? 🙂

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  14. Mme PdC

    Ich muss das tun. Mein letztes Mal Blumenstreuen ist über 30 Jahre her.

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  15. Ich durfte noch nie Blumen streuen *nur mal so anmerk*

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  16. Ach House… Die Serie würde ich mir glatt ein zweites Mal von vorne bis hinten ansehen. Seltsamerweise weckt dieser misanthropische Kauz in mir mehr Muttergefühle als zahlreiche youtube-Videos von Babypandabären.

    (*hat auch noch nie Blumen gestreut*)

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  17. 🙂

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