Last Week Tonight: Überwachung der Penisse
John Olivers Redaktion hat sich mal mit dem Thema Überwachung durch die NSA beschäftigt. Erschreckendes Ergebnis einer (vermutlich nicht repräsentativen) Umfrage: In den USA weiß kaum jemand, wer Edward Snowden ist. Die wenigen, die den Namen schon mal gehört haben, verwechseln ihn mit Julian Assange oder denken, er hätte militärische Geheimnisse an die Russen verkauft. Und Überwachung durch die NSA? EGAL.
Oliver wäre nicht der härteste Comedytalker, wenn er nicht doch einen Dreh finden würde, die Leute für die Machenschaften der Geheimdienste zu interessieren. In diesem Fall: Penisfotos. Des eigenen Penisses. Anhand dieses konkreten Beispiels werden Programme wie Prism und Tempora plötzlich greifbar und zum Aufreger.
Für Edward Snowden ist es ungewohnt, sein Denken und seine Botschaft um Penisse zu wickeln, aber seht selbst:
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4 Gedanken zu „Last Week Tonight: Überwachung der Penisse“
ich habe mir das neulich angesehen und mich gefreut. Allerdings hatte ich den Eindruck, als hätte Snowden nicht so recht gewusst, wer ihm da gegenüber sitzt und was ihn erwartet. Diese Ebene der Diskussion war ihm offenbar neu.
John Oliver is King.
Snowden konnte damit überhaupt nicht umgehen, man kann förmlich sehen wie schwer ihm das alles fällt. John Oliver ist fantastisch. Ich rätsele aber schon die ganze Zeit rum, was es über eine Gesellschaft aussagt, wenn die einzige Quelle für ungeschminkte Information und das Aufzeigen von Zusammenhängen eine Sendung ist, die als Comedy eingestuft wird. In Deutschland sind wir mit der heute-Show auch schon so weit.
Ihre Frage vermag ich nicht zu beantworten. Einerseits ist es eine beunruhigende Frage, andererseits freut es mich, dass solche Sendungen (noch) produziert und gesehen und geschätzt werden. Wenn es das nicht gäbe, dann würde ich am Zustand der Welt restlos verzweifeln.
PS: Ich finde Snowden nicht unsymathisch von seinem Auftreten her, aber man merkt schon, dass er zwar sein Standardinterview “runterspulen” kann, aber auf unvorhergesehenes nicht so recht flexibel reagiert. Wobei ich nicht weiß, wie man nicht wissen kann, wie John Oliver solche Interviews angeht. Außerdem schont er sich selbst auch nicht, was ich sehr schätze.