Momentaufnahme: Juni 2015

Herr Silencer im Juni 2015
Ich mache mein eigenes Glück.

Wetter: Zu kalt für die Jahreszeit, aber gerade dadurch angenehm: 25 Grad sind OK, 35 müssen es nicht immer sein. Also, in Siena. In Deutschland zittert man derweil bei teilweise einstelligen Temperaturen und Regen vor sich hin. „Ein normaler, deutscher Sommer“, schreibt Jörg Kachelmann.
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Lesen:

Tim Parks: An Italian Education
Parks ist Brite und lebt seit 30 Jahren in Verona. In diesem Buch beschreibt er die ereignisreichen Jahre nach der Geburt seiner Tochter, die mit schlaflosen Nächten, dem Umzug in ein neues Heim und Begegnungen mit dem italienischen Schulsystem und italienischen ELTERN verbunden sind. Die Anekdoten sind Aufhänger für tiefe Einblicke in italienische Denkweisen und Handlungsmuster. Meist vergnüglich und unterhaltsam geschrieben, aber gelegentlich gibt es Kapitel, die sich ohne jeglichen Erkenntnisgewinn dahinziehen wie Kaugummi. Ein guter Lektor hätte mindestens die 15 Seiten über Kinderlieder ersatzlos gestrichen.

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Hören:

Chantal Kreviazuk: Leaving on a Jetplane
Schöner Song, von der Frau mit dem unausprechlichen Nachnamen besser intoniert als das Original von John Denver. Kam im Film „Armageddon“ vor, ging mir in den letzten Wochen nicht mehr aus dem Kopf.

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Sehen:

Drachenzähmen leicht gemacht [Aufzeichnung]
So lange sie denken können, kämpfen die wackeren Wikinger gegen einen ganzen Schwarm Drachen, der immer wieder ihr Dorf überfällt. Hicks, Sohn des Clanchefs, soll eines Tages in dessen Fußstapfen treten. Leider ist Hicks überhaupt nicht als Krieger geeignet und zeigt wissenschaftliches Interesse an Drachen. Seine Grundlagenfoschung ermöglich ihm schließlich, was niemand für möglich gehalten hätte: Kommunikation mit dem Feind!
Ein sehr vergnüglicher Animationsfilm – nicht so ADHS-hektisch wie „Lego – Der Film“, aber mit vergleichbarer Cleverness umgesetzt. Das Design der Drachen ist Banane, der Rest des Looks aber sehr knuddelig, die Animationen sehr detailliert und die Story spannend und voller Wendungen. Mehr davon!

Pretty Woman [Aufzeichnung]
Gelangweilter Firmenvernichter mit gestörtem Sozialverhalten hält sich eine Prostituierte als zweckdienliche Begleitung für gesellschaftliche Anlässe.
Pretty Woman, neben „Dirty Dancing“ DER Frauenfilm der 80er. Dabei ist die Handlung strunzdumm, die Charaktere wandelnde Klischees und der Plot ebenso sexistisch wie vorhersehbar. „Pretty Woman“ ist ein intellektuell unterfordernder wie langweiliger Film, dass habe ich in den 80ern gesagt und auch dreißig Jahre später bleibe ich dabei. Die einzigen Schauwerte sind die Hauptdarsteller, abseits davon kann man sich aus heutiger Sicht noch an den damaligen Auswüchsen im Bereich Mode/Autos/Technik freuen.

Despicable Me 1 & 2 [Aufzeichnung]
Gru ist ein Bösewicht aus einem James Bond Film. Einem ALTEN James Bond Film, in dem noch Katzen gestreichelt werden. Als er Konkurrenz von jungen Bösewichten bekommt, beschliesst Gru, einen großen Coup zu landen: Er will den Mond klauen! Dumm nur, dass er dazu die Hilfe von drei Waisenkindern benötigt. Die quartieren sie prompt bei ihm ein und machen ihn zum Ersatzpapa, was letztlich dazu führt, dass Gru wider Willen zum, uh, Guten wird.
Banana? Die heimlichen Stars der Filme sind natürlich die Minions. Aber auch wenn die mal nicht im Bild sind, beeindruckt die Fülle an Details und Anspielungen in beiden Filmen. „Despicable me“ funktioniert ähnlich wie „The Incredibles“, zeigt sich dabei aber familienkompatibler – auf eine weniger überdrehte und herzige Art, die mir sehr gefällt. Und Huhu übrigens auch, der saß ganz gebannt vor dem Bildschirm.

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Spielen:

– Nix, keine Zeit dafür.

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Machen:
Die Sommertour mit dem Motorrad, 5.079 5.479 Kilometer durch 5 Länder.

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Neues Spielzeug:

Archiv Momentaufnahmen ab 2008

Kategorien: Momentaufnahme | 3 Kommentare

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3 Gedanken zu „Momentaufnahme: Juni 2015

  1. Psst: du hast deiner Strecke 400 km geklaut. 🙂

    Hast du den Tim Parks auf der Reise gelesen? Ich mache das total gerne, dass ich Bücher, die irgendwie mit meinem Reiseziel zusammenhängen vor Ort lese.

    Aber uh, die Jetplane-Version bleibt für mich im ersten Anhören weit hinter John Denver zurück.

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  2. Hihi, Du hast Recht. Die 400 km hatte ich in der tat zunächst vergessen, weil für diese Distanz der Tacho ausgefallen war. Ist geändert.
    Ja, den Parks habe ich unterwegs gelesen und konnte seine Beobachtungen direkt mit der Realität abgleichen.

    Versionen sind zugegebenermaßen Geschmackssache, ich stehe grundsätzlich mehr auf Frauenstimmen, vielleicht liegt daran.

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  3. Bis auf die Kinderlieder, nein? 😀

    Ich hab hier schon ‚Ein Jahr in Andalusien‘ liegen, um es im nächsten Urlaub dort zu lesen. 🙂

    Bei Stimmen habe ich keine Geschlechterpräferenz. Ich glaube, bei der Frau mit dem schwierigen Namen fehlt mir entweder Volumen oder irgendetwas Markantes in der Stimme und deswegen mag ich den ollen Denver da lieber.
    Aber zum Glück gibt es ja ganz verschiedene Geschmäcker. Wäre traurig, wenn aus der Kunst/Literatur die Vielfalt verschwinden würde, weil alle das gleiche mögen. 🙂

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