Alles neu…

Teurer Monat, der Mai. Aber gut, ich wusste das Anschaffungen anstanden und konnte lange drauf sparen.

In die Kategorie „unsexy, weil es nur der Erhaltung des Status Quo dient“ fällt dabei die Wartung des Motorrads. Neue Reifen und neue Bremsen kosteten viel Geld, aber an diesen Punkten KANN man einfach nicht sparen. Für sowas Geld auszugeben ist aber ungefähr so befriedigend wie Gemüse im Supermarkt kaufen.

Ebenfalls ausgetauscht: Der Tachomitnehmer, den es im vergangenen komplett zerfickt hatte und der von einem italienischen Mechaniker vorsichtig wieder in Form gedengelt wurde.

Ebenfalls ausgetauscht: Der Tachomitnehmer, den es im vergangenen komplett zerfickt hatte und der von einem italienischen Mechaniker vorsichtig wieder in Form gedengelt wurde.

More Sexy ist da schon die neue Reisekamera. Wieder eine Lumix, denn deren Fotomodus „Hand Held Nightshot“ ist für mich unverzichtbar. Sowas hat die Konkurrenz meines Wissens nach nicht.

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Es handelt sich um eine TZ61 von 2013, gebraucht gekauft. Die neueren Modelle von 2015 und 2016 haben kein GPS und machen schlechtere(!) Bilder, so dass ich bei der „alten“ hängengeblieben bin. Die ist ein ordentliches Stück größer als die TZ41, die mich bislang begleitete, und passt nicht mehr einfach so in die Hosentasche. Aber in die Jackentasche geht sie noch, immerhin.

Wenn man schon mal beim Kamera kaufen ist, warum nach einer aufhören? Die kleine Rollei Actioncam, die bislang am Motorrad saß, ist deutlich in die Jahre gekommen. Ersetzt wurde sie jetzt durch eine Garmin VIRB XE.

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Die macht nicht nur feine und besser stabilisierte Bilder, sie ist auch eine mobile Sensorphalanx, hat eine ordentliche und funktionierende Fernbedienung und vernetzt sich mit dem Garmin Navi. Das Beste: Sie ist ohne Zusatzgehäuse wasserdicht. Die Rollei musste bei jedem Regenschauer abmontiert werden, der Garmin macht das nichts aus.

Hört sich doof an, aber es stimmt: Wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin, laufe ich viel. Das motorisierte Zweirad bringt mich an Orte, die ich dann zu Fuß erkunde. Meist laufe ich dann in den Motorradklamotten durch Städte oder klettere damit auf Berge. Dabei kommen viele Kilometer zusammen, und das sieht man den Sohlen der Motorradstiefel an. Am Vorderfuß ist praktisch kein Profil mehr vorhanden, es bilden sich erste Löcher und Risse.

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Ansonsten sind die Stiefel noch tadellos, aber mit solchen Sohlen kann man nicht mehr fahren. Zu groß ist die Gefahr, damit schon beim Anhalten auf feuchter Straße weg zu rutschen.

Moppedstiefel sind extrem wichtig. Daran zu sparen bringt einem nur Ärger. Die Stiefel retten einem im Notfall die Extremitäten, und billige Stiefel, die nicht wasserdicht sind oder in denen man schwitzt oder friert, sind das Grauen. Leider kann man Motorradstiefel nicht einfach so neu besohlen. Also mussten die ansonsten tadellosen Alpinestars ersetzt werden.

Im Geschäft habe ich mich spontan in ein Paar Daytonas verliebt. Das sind praktisch die Apples unter den Stiefeln: Teuer, aber jeden Cent wert. Die passten auch gut, nur an einer Stelle drückten sie – und zwar ausgerechnet an dem Zehengelenk, dass im vergangenen Jahr kaputt war.

Das hat die Entscheidungsfindung stark vereinfacht, und so sind es sind es wieder Alpinestars Web Goretex geworden, das Nachfolgemodell meiner bisherigen Stiefel.

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Klobiger im Aussehen, dafür aber leichter als die alten. Ganz glücklich bin ich damit nicht, denn auch wenn die immer noch die höchste Schutzklasse haben und damit in der Sicherheitsoberklasse spielen, haben sie doch deutlich dünnere Protektoren als das Vorgändermodell.

Neu vs. Alt: Die Neuen links) haben auf der Rückseite Dehnungelemente.

Neu vs. Alt: Die Neuen links) haben auf der Rückseite Dehnungelemente.

Früher war der Reflektor in eine Lederdoppelung eingelassen...

Früher war der Reflektor in eine Lederdoppelung eingelassen…

...während er beim Nachfolgemodell auf einer Naht sitzt. Das sieht unschön und weniger wertig aus, dafür fängt er mehr Licht ein.

…während er beim Nachfolgemodell auf einer Naht sitzt. Das sieht unschön und weniger wertig aus, dafür fängt er mehr Licht ein.

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Die alten Stiefel werfe ich ungern weg. Mit denen habe ich 40.000 Km zurückgelegt, bin damit auf Berge und den schiefen Turm von Pisa geklettert, über die Expo in Mailand gelaufen und ungezählte Kilometer in Städten unterwegs gewesen. Macht´s gut, ihr treuen Begleiter…

Schließlich musste ein neuer Nierengurt her, denn der Klettverschluss des 5 Jahre alten Billig-FLMs klettete nicht mehr. Eigentlich sollte es wieder ein Billigschutz werden, denn ohne gute Jacke fahre ich ohnehin nie, da muss der Nierengurt nicht viel können. Er sollte lediglich steif sein und den Rücken ein wenig stützen.

Leider gibt es sowas momentan gar nicht mehr. Die jetzigen Nierengurte sind alle aus dünnem Neopren, manchmal mit labberigen Plastikstützen „verstärkt“. Die Alternative wäre eine Lordosenstütze, die über einen Knubbel auf der Wirbelsäule die Wirbel stützt (Das ist noch ein Zugeständnis an die Tatsache, dass Moppedfahrer immer älter werden: Es gibt orthopädisches Motorradzubehör). Auf langen Fahrten ist so eine Stütze sicherlich bequem. Ich bin bloß nicht ganz sicher, ob das im Falle eines Sturzes wirklich der Weisheit letzter Schluß ist, ausgerechnet auf der Wirbelsäule einen Knubbel zu tragen.

Zum Glück gibt es gerade etwas neues von Rukka. Der finnische Qualitätshersteller hat seit einigen Wochen einen Steißbeinprotektor im Programm. Das Ding ist ein dünner Nierengurt aus Outlast-Material, das Wärme speichert und bei Kälte wieder abgeben kann.

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In einer Netztasche auf der Rückseite steckt ein Protektor, der die untere Wirbelsäule schützt.

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Der Protektor ist aus D30 Material. Das Zeug fühlt sich an wie Knete und ist so elastisch, dass man es nicht am Körper spürt. Im Falle eines Aufpralls wird es schlagartig fest und schützt dadurch. Die orange Knete erreicht nicht so gute Dämpfungswerte wie die Schaum- und Gelprotektoren im Rest des Motorradanzugs, aber als zusätzlicher Schutz ist das ok.

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So, und was will uns der Herr Silencer mit dem ganzen Sermon sagen? Ganz einfach: In einigen Wochen geht es wieder auf die Straße. Wieder fast einen Monat lang auf dem Motorrad durch Europa. Das sind die Vorbereitungen darauf, und man, bin ich schon vorfreudig.

Kategorien: Motorrad, Reisen | 5 Kommentare

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5 Gedanken zu „Alles neu…

  1. Alles neu, nur der alte Kerl sitzt noch auf’m Möpp.
    Ich gönne dir das Spielzeug von Herzen, bin selbst dafür empfänglich.
    Habe auch ein paar Cent investiert: Neue Zündleitungen und Spulen, 3-Sec.Zelt plus Reisegerödel.
    Nachteilig: Je mehr „Klauverführer“ am und um dem Lenker sind, ist das Abstellen etwas zeitaufwendiger geworden.

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  2. Der neue Nierengurt sieht super aus und die Knete finde ich extrem interessant! Ich freue mich mit dir vor!

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  3. Michael

    Alles neu macht der Mai. Gute Entscheidung mit den Motorrad-Stiefeln. Hab diese auch, und mehr als zufrieden. Strömender Regen macht denen gar nichts aus. Ich hab Protektoren in der Jacke und von Vanucci nochmals eine Protektorenweste.

    Jetzt will ich mir noch ein Navi zulegen. Bin mir aber noch nicht ganz sicher, welches es werden soll.

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  4. Albrecht: Genauso, der alte Kerl sitzt noch am Lenker.

    Jalesco: Danke!

    Michael: Da bist Du gut geschützt, so soll es sein!

    Bei Navis bin ich gerade sehr zwiegespalten. Das Garmin ZUMO 590 macht mich gerade sehr glücklich, weil es Reifensensoren mitbringt und gut navigiert. Dafür ist die Bedienoberfläche suboptimal und es gibt kein „Such mir mal ne kurvenreiche Strecke“. Die Funktion bringt der brandneue Nachfolger, das 595, mit. Das Ding kostet aber 700 Steine.

    Das TomTom 400 ist keine Alternative. Umständliche Bedienung und ein kapazitiver Bildschirm, der im Regen verücckt spielt.

    Vermtulich fährt man momentan am Besten mit einem Zumo 390 (Günstig und Garmin-Qualität) oder guckt sich nach was von Becker oder so um.

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  5. Kommt darauf an, welche Länder man draufhaben will, beim günstigen Garmin dürfte es nur Zentraleuropa sein. Garmin kann NICHT zwischen Schnellstraße und Autobahn unterscheiden, bin trotz ausgeschalteter AB auf Touren des öftern auf diese geleitet worden.
    Im Moment: Blaupunkt 35, tut genau was es soll, aaaaber: Bei -4 * spielte es verrückt, manchmal friert es ein. Wenn ich aber ne x-beliebige Route eingebe, erkennt es den Standort (beim nur nach Karte fahren) gleich. Aktivhalterung, Slot bis 32 GB!…..Garmin hatte „nur“ 4 GB, dafür halt kein Mp-Player und kein Video, aber Option kurvenreiche Strecke. Bemängelung, daß „nur“ Hochformat geht, halte ich für absurd. Abbiegepfeile läßt sich auf groß schalten und ich fahre rein visuell, die Ohrknöpfe brauche ich nicht. „S“ kann es bestätigen: Autobahn ausgeschaltet berechnet es die Tour von Heidelberg nach Konstan..z..ta/RO in einem Rutsch. Das müsste Tomtom und insbesondere Garmin erst mal als Premiumvorleistung zeigen.
    Preis: Naja, mit 36! Monaten Garantie und lebenslangem Update habe ich es regulär für 140€ gekauft. Für den Preis nehme ich gewisse Einschränkungen in Kauf und bin bereit, bei Unzulänglichkeiten auch das Gehirn einzuschalten.
    Für den Fall der Fälle werde ich trotz allem noch ein altes Nüvi auf Longtour mitnehmen, das kann ja auch OpenStreet lesen.

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