Eigentlich wollte ich einfach durch die Absperrung rauschen. So wie immer. Durch das schnelle Personenvereinzelungssytem in der Londoner U-Bahn kann man nämlich einfach so durch zu laufen, ohne den Schritt verlangsamen zu müssen. Man muss nur seine Plastikkarte in einer fließenden Bewegung vor das Lesegerät halten, Zack, die Absperrung schwuppt zur Seite, und schon ist man in der Tube.
An diesem Morgen klappte das nicht, ich lief mit vollem Schwung gegen das Gitter. Meine Oystercard wollte nicht. Eine freundliche Angestellte von Transport for London war sofort zur Stelle und fand auch gleich die Ursache: Das Guthaben auf der Karte war aufgebraucht. Am Abend zuvor waren noch über 20 Pfund darauf gewesen. Die waren nun weg. Aber warum?
Aktuelle EC- und Kreditkarten sind kein dummes Stück Plastik mehr. Im Chip sitzt ein kleiner Computer, und in die Karte eingebacken ist eine Kupferantenne. Außerdem gibt es immer noch den Magnetstreifen und die Kartennummern, mit denen bezahlt werden kann.
Ein Zahlungskarte der Gattung der Kredit- oder Debitkarten angehören hat heute nicht nur eine, sondern gleich mehrere Bezahlfunktionen. Was die eigene Karte kann, erkennt man auf den darauf abgebildeten Symbolen. Und ja, es lohnt sich, die mal genauer anzugucken, wie meine London geschichte verrät.
Kreditkarte: Gibt es seit 1894, und so sicher sind sie auch. Insbesondere die Kreditkartenfunktionen, bei denen der Magnetstreifen ausgelesen wird oder mit einem Imprinter ein Abdruck(!) der erhabenen Kreditkartennummern genommen wird sind hoffnungslos unsicher, werden aber nur noch sehr selten verwendet. Bei Kreditkarten wird meist per Nummer plus Unterschrift oder PIN oder mit der Nummer plus Sicherheitsnummer bezahlt. Abrechnung erfolgt monatlich, vierteljährlich oder jährlich. Das Verfahren ist bei deutschen Händlern unbeliebt, weil die Teilnahme am Kreditkartennetzwerk und die Gebühren höher sind als bei nationalen Debitkarten. Die EU hat zwar das Interbankenentgeld auf 0,3% des Preises gedeckelt, aber das macht leider nur einen Teil der Kosten für den Händler aus.
Girocard/Electronic Cash: Nationale Debitkarte der Deutschen Kreditwirtschaft. Bis 2007 hieß die EC-Karte, jetzt Girocard. Debitkarten belasten, anders als Kreditkarten, zeitnah das eigene Konto. Identifikation erfolgt mittels PIN und Onlineabfrage der Bankensperrdatei im Hintergrund. Ist recht sicher und für den Einzelhandel günstiger als Kreditkarten. Giropay hat damit nichts zu tun, dass ist das Überweisungsverfahren im Internet.
Prepaid-Kreditkarte: Sieht aus wie eine Kreditkarte, steht auch Mastercard oder Visa drauf, ist aber eine Debitkarte. Allerdings kann man damit nur ausgeben, was man auf dem Konto hat, man bekommt also keinen Kredit im eigentlichen Sinne. Das macht bei 95% aller Zahlungen keinen Unterschied und ermöglicht Kostenkontrolle, weil man sich nicht in Schulden stürzen kann. Allerdings akzeptieren Mietwagenfirmen diese Karten in der Regel nicht um Kautionen zu hinterlegen. Mitarbeiter solcher Firmen werden regelmäßig darauf trainiert Prepaid-Karten zu erkenne, um sie dann abzuweisen.
Electronic Cash Chip: Genau wie Giropay, aber normalerweise offline. Hier wird im Chip der Karte ein monatlicher Kreditrahmen definiert. Der Chip sagt der Kasse, für wie viel Kredit er noch gut ist. Ist ds Limt noch nicht erreicht, entfallen die Kosten für Onlineabfrage. Die erfolgt nur, wenn das Limit im Chip erreicht ist oder über einen definierten Zeitraum keine Verbindung zwischen Bank und mehr aktiv war.
Maestro oder V PAY: Debitfunktion von Mastercard (Maestro) oder VISA (V Pay). Verhält sich genauso wie Electronic Cash. Unterschied: Maestro wird weltweit nahezu überall akzeptiert, speichert aber wichtige Infos im Magnetstreifen und ist deshalb anfällig für Skimming, dem Datenklau am Lesegerät. V PAY speichert die Infos im Chip der Karte und ist deshalb Skimmingsicher, wird aber nur in Europa, und hier auch nicht in allen Ländern, akzeptiert. Bei beiden Verfahren ID mittels PIN.
Elektronische Lastschrift: Weil die Einzelhändler sich gerne die Gebühren für die Banken sparen wollen, verwenden sie das Lastschriftverfahren mit Unterschrift als Identifikation. Hierbei wird über den Magnetstreifen die Kartennummer gelesen und dann die Unterschrift aus dem Kassenbon mit der auf der Karte verglichen. Oder auch nicht. Nachteil: Unsicher, auch für Händler, denn Lastschriften können ins Leere laufen und der Händler auf den Kosten sitzen bleiben. Für Kunden ist es auch unsicher, denn die Unterschriftprüfung ist ungefähr so sicher wie Homöopathie eine Wissenschaft. Mit dem ELV können auch geklaute Karten belastet werden.
Elektronische Lastschrift Online:
Für den Kunden ändert sich nichts, auch hier wird lediglich mit der Unterschrift identifiziert. Im Hintergrund wird abgefragt, ob die Karte gesperrt ist. Allerdings nicht bei den Banken, sondern bei der Firma Ingenico, was das Ganze für den Einzelhandel billiger als die Abfrage der Sperrdatei bei den Banken macht.
Geldkarte: Hier wird ein Betrag der eigenen Wahl vom Bankkonto in den Chip der Karte übertragen und von da aus quasi abtelefoniert. Nennt sich auch elektronische Geldbörse. Hat bei meiner Volksbankkarte nie funktioniert, mittlerweile nutzt außer Rauchern am Zigarettenautomaten und Herrn S. aus G. an der L. niemand mehr diese Funktion.
NFC: Die Near Field Communication erlaubt kontaktloses bezahlen. Karten werden nur noch oder an ein Lesegerät gehalten und nicht hineingesteckt. Man braucht sie nicht mal aus dem Geldbeutel zu holen, sondern hält den einfach ans Gerät. Auch manche Handys können bereits NFC-Bezahlung. Vorteil: Der Bezahlvorgang geht schneller. Nachteil: Keine Identifikation oder Bestätigung. Eine PIN wird erst bei Beträgen über 25 Euro verlangt. VISA nennt NFC „PayWave“, Mastercard „Pay Pass“ und die Deutschen Banken „GiroGo“. Apple hat eine NFC-Bezahlung über seine Geräte entwickelt, die den Fingerabdruckleser einbezieht. ApplePay gibt es in Deutschland aber noch nicht (Stand: 08/16).
So, und wo sind nun meine 20 Pfund in der Londoner U-Bahn hin verschwunden?
Ganz einfach. Die U-Bahn-Karte verwendet die gleiche NFC-Technologie wie meine Kreditkarte, und die Tube akzeptiert inzwischen beides als Fahrschein. Man kann also entweder die Oystercard oder die Kreditkarte verwenden, um durch die Absperrung zu kommen.
Ich habe beide Karten im selben Portemonnaie, und nun war Folgendes passiert: Am Vorabend hatte die Tube die Oystercard eingelesen, als ich eine Fahrt begann. Beim Verlassen der U-Bahn hatte die Auslassschranke aber nicht die Osyster-, sondern die dahintersteckende Kreditkarte angefunkt. Die war nicht eingestempelt, also wurde von der gleich mal der Maximalbetrag für 24 Stunden wildes Fahren abgebucht. Als am nächsten Morgen die Oystercard zum Einchecken verwendet wurde, stellte das U-Bahnsystem fest, dass der Checkout vom Vorabend fehlte – und nahm an, ich sei die ganze Nacht über alle Zonen Londons umhergefahren. Dafür wurden dann 20 Pfund abgebucht.
Was lehrt uns das? Zahlungsmethoden sind vielfältig und werden immer bequemer und schneller. Aber damit steigt leider auch das Fehler- und Mißbrauchspotential. Als Endnutzer kann man außer Totalverweigerung dagegen nicht viel machen, denn zugunsten der Bequemlichkeit entfallen Möglichkeiten der Kontrolle.
Danke für diese Zusammenstellung – da habe ich auch noch Einges lernen können, obwohl ich Kartenzahlungsfan bin.
Ich würde hier gern mal eine Lanze für die Kreditkarten brechen – oder zumindest mal einwerfen, wie ich sie nutze. Als Vielreisender habe ich mir angewöhnt, grundsätzlich und überall (auch in Deutschland, wenn möglich) Kreditkarten zu verwenden. Warum finde ich das gut?
– Kreditkarten sind der einzige weltweite de facto Standard für das elektronische Zahlen in Geschäften und das Abheben von Geld. Nur in wenigen Ländern (Deutschland, zuweilen in der Niederlanden) ist es mir passiert, dass Kreditkarten nicht akzeptiert wurden. In solchen Fällen kann man es dann meist mit Maestro und V-Pay versuchen und sollte Erfolg haben.
– Kreditkarten sind sicher! Zumindest, wenn man sie mit einer PIN ausgestattet hat. Normalerweise wird dann nämlich IMMER auf die PIN zurückgegriffen und nicht manchmal auf Unterschrift/Lastschrift (Funfact: Die Karten-Dienstleister für EC/Maestro usw. führen Listen von guten bzw. schlechten Kunden. Die guten Kunden (also mit positiver Schufa oder was auch immer) bekommen die „Erlaubnis“, per Lastschrift (was ja unsicherer ist) abgewickelt zu werden. Die Geräte wissen in der Regel, welche Art von Kunde ich bin). Es gibt zwar ein paar Ausnahmen von der PIN-Pflicvht, aber meist kann man eine Kreditkarte von einer ordentlichen Bank nur noch mit PIN (oder NFC) nutzen.
– Kreditkarten können NFC! Gerade weil Kreditkarten einen weltweiten Standard darstellen, klappt auch NFC weltweit. Wie gut das ganze dann auch mit Maestro und V-Pay funktioniert, kann ich mangels Erfahrungen nicht sagen. Bei Kreditkarten habe ich das aber in Deutschland (ja!), Polen und Schweden hinbekommen. Warum das toll ist:
– Kreditkarten sind schnell! Weil man sie mittlerweile grundsätzlich auf PIN eingestellt sind, geht es schon mal im Normalfall recht flott. NFC ist dann nochmal deutlich flotter, da bis 25 € keine PIN gebraucht wird. Damit schlägt dann das Kartenzahlen endgültig Bargeld im Tempo, zumindest bei vernünftiger Hardware auf der Gegenseite.
NFC ist aber auch für die Zukunft super, weil es das Zahlen noch sehr viel sicherer macht: In dem Moment, in dem ich NFC von der Karte in ein elektronisches Gerät verlagere, stellt das Gerät sicher, das NFC nur dann funktioniert, wenn mich mich gegenüber dem Gerät autorisiert habe. Dieser Schritt der Sicherheit fehlt derzeit in Deutschland noch, wird aber von vielen Terminals bereits unterstützt.
Und ist das alles nicht wahnsinnig unsicher, mit NFC und so zu bezahlen? Und warum überhaupt den Banken so viele Daten geben? Warum nicht das gute alte Bargeld?
In Punto Sicherheit mache ich mir wenig Sorgen. Grundsätzlich lebe ich nach der Maxime: Neue Technik finde ich so lange sicher und nützlich, bis ich etwas Gegenteiliges erlebe. Ich habe also nicht per Default Angst vor Neuerungen. Aber auch konkret sind (zumindest Kreditkarten) sicher, denn vernünftige Banken bieten einen Online-Zugriff wie auf das Giro-Konto an. Allerdings werden sämtliche Kreditkartenbuchen sofort vorgemerkt, also an die Bank gemeldet und das sehe ich dann umgehend in der Banking App.
Ausserdem sind Banken da sehr kulant, wenn etwas schief geht bzw. man kann dann leicht stornieren. Mit einem regelmäßigen Blick auf das Konto (der so selbstverständlich sein sollten, wie den Mail-Eingang zu prüfen) lässt also leicht auf Missbrauch reagieren.
Einen Fall von Missbrauch habe ich allerdings noch nie erleben müssen, obwohl ich meine Karte wirklich überall benutze und in jedes Lesegerät stecke. Lediglich ein einziges Mal hatte mir ein mir unbekanntes Hotel die Kreditkarte belastet, da man sich bei der Eingabe vertippt hatte. Das kann aber auch mit jedem anderen Konto oder Zahlungsmittel mal passieren, so lange nicht ausschließlich Bargeld besitzt.
Und was die Daten angeht: Wir hinterlassen so viel mehr Datenspuren (etwa bei jedem Anmelden am Mobilfunkmasten) an anderen Stellen, dass die Handvoll Bankdaten hier eher wenig ins Gewicht fallen. Zumal ich diese Daten selbst einsehen kann und auch für mich nutzen kann, etwa zur besseren Übersicht, wohin mein Geld so geht.
Was Bargeld angeht: Natürlich ist DAS der noch viel größere de facto Standard zum Bezahlen. Aber ist es nicht etwas albern, stets gedrucktes Papier aus einer Maschine zu holen, um Waren in Geschäften zu erhalten? Bei dem dann nicht mehr genau weiß, wofür ich es verwendet habe und das auch noch verloren gehen oder gestohlen werden kann?
Ich schreibe diesen Kommentar in Schweden, dem ersten Land, im dem einige Geschäfte beginnen das Zahlen mit Bargeld explizit nicht mehr anzubieten. Weil es Aufwand macht, die bedruckten Scheine immer hin- und her zu fahren. In allen Ländern, in denen es in diese Richtung geht, sind Kreditkarten DER Standard, also warum nicht schonmal anfangen, sich dafür einzurichten? Und den Schweden geht es damit am Ende auch nicht schlechter als uns. Vermutlich im Gegenteil.
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Ich habe sogar noch eine Kartenkategorie vergessen: Die Kreditkarte, die eigentlich eine Debitkarte ist. Das wäre ein Spaß geworden beim nächsten Mal am Mietwagenschalter.
Danke für Deinen langen Beitrag. In Schweden Nehmen erste Geschäfte kein Bargeld an? Krass.
Ich stimme Dir zu, die Kreditkartenaversion der Deutschen ist schon nervig. Die der Händler kann ich nachvollziehen, es ist nunmal ein Unterschied, ob ich 0,2% der Umsatzes oder 4 Prozent zahlen soll.
Wo ich Dir nicht zustimme:
1. Übertragbarkeit: Dein Verhalten lässt sich nicht auf andere Menschen übertragen. Die allerwenigsten checken ihre Kontotransaktionen wie ihre Mails. Und selbst wenn: Wenn jede Kleinigkeit über Karte läuft, verlieren sich doch gerade unter-25-Euro-Transaktionen im Grundrauschen der nicht menschenlesbaren Transaktionen. Auch das Verhalten Deiner Karte lässt sich nicht übertragen. Bei meiner Bahncard-Kreditkarte wird die PIN NIE abgefragt.
2. Es ist NICHT egal was an Daten anfällt. Das Geschäftsmodell der Kreditkartenfirmen sind Transaktionsgebühren, das der Banken das Zinsgeschäft. Jetzt deckelt die Politik Transaktionsgebühren, und Zinsen gibt es auch nicht mehr. Und nun? Kommt die Stunde der disruptiven Fintechs, und was die mit Daten anstellen, da haben wir gerade bei N26 den Anfang erlebt.
3. Bargeld ist keineswegs albern. Du sprichst so verächtlich über „kleine bunte Scheine“ als ob da Leute mit Glasperlen bezahlen. Tatsache ist aber: Mit physischen Zahlungsmitteln, kommt man auch beim Infrastrukturkollaps weiter. Und in Bar bekommt man Waren und Dienstleistungen, die es auf Kreditkarte nicht gäbe, insbesondere in Ländern mit sehr hoher Umsatzsteuer. Das bunte Papier hat also durchaus seine Daseinsberechtigung und ist keineswegs albern.
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Ja, habe ich in Schweden schon 2-3 Mal erlebt. In Kopenhagen hingegen war das lustigste, dass auf dem Flohmarkt (!) alle Stände angeboten haben, über App und Telefonnummer zu bezahlen. Hier hat die dänische Bank eine solche App im Angebot.
Zu deinen Punkten:
1. Klar, das ist nicht 1:1 auf jeden übertragbar. Allerdings glaube ich schon, dass wir in diese Richtung gehen werden. Selbst meine Mutter hat (ohne mein Zutun) begonnen, in ihrem Online-Banking jede Buchung kritisch zu prüfen. Die Kleinigkeiten bleiben Grundrauschen, gerade im Urlaub, aber in der Alltagsnutzung kenne ich meistens meine Läden in denen ich kaufe, ganz gut. Selbst wenn es nur kleine Beträge sind, weiß ich wie mein Edeka heißt usw. Das Schöne ist, dass ich dann leicht danach gruppieren kann und genau sagen kann, wieviel Geld ich übers Jahr wo lasse.
2. N26 ist sicherlich ein großes Negativbeispiel, die gesamte Bankenszene erscheint mir aber sehr, sehr konservativ, was Datenschutz angeht (und das ist eigentlich ganz gut so). Und: In der Summe lässt sich sehr wohl auch mit geringen Gebühren Geld verdienen, gerade wenn die Anzahl der Buchungen hoch geht. Da müssen wir uns auch nicht einreden lassen, dass das alles so besonders aufwändig und teuer wäre – die Kosten für die Technik gehen laufend runter und da können 0,3 % eines jeden Kaufes dann auch ein gutes Geschäftsmodell sein.
Das Problem in Deutschland ist ja vor allem die große Anzahl an Beteiligten: Kartendienstleister, Bank, Dienstleister der Bank und Kreditkartenfirmen möchten gern an einem simplen technischen Vorgang mit verdienen. In anderen Ländern haben viele Geschäfte – wie es mir scheint – direkt Geräte von den Banken oder gar dem Dienstleister der Bank. Das sind dann 1-2 unnütze Dienstleister weniger. Vielleicht kommen wir da auch noch hin.
3. Klar kommt man mit physischen Dingen bei der Infrastrukturapokalypse weiter. Aber auch nur ein bisschen weiter, denn ein solcher Kollaps ist – wenn er länger dauert – in der Regel dann ein so großes Problem, das Bargeld da nicht sehr lange hilft. Eher Lebensmittelreserven und andere Nutzgegenstände, die als Tauschmittel herhalten könnten …
Ich will das Bargeld ja aber auch nicht abschaffen, sondern plädiere nur dafür, dass wir für Kartenzahlung einfach nur einen Standard weltweit nutzen und das seltsame Gebahren der Banken, an simpeln Dienstleistungen mitzuverdienen, möglichst nicht durch Standards wie Geldkarte, V-Pay oder Girocard kontaktlos unterstützen.
Und ich plädiere dafür, Neuerdungen nicht wegen einer hypothetischen Gefahr zu verteufeln und zu hoffen, „das das wieder weg geht“. Die gleichen Ängste musste ich mir 1998 auch schon als erster Kunde für Online-Banking an meiner Sparkasse anhören und *nur* 20 Jahre später nutzt das meine Mutter endlich auch und die Frage, ob das gefährlich ist, stellt sich keiner mehr. Eine tatsächliche Gefahr hat wohl nie bestanden. Das hätten wir dann aber auch gleich so haben können.
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Flohmarkt? Krass!
1. Ja, neee. Die meisten Leute haben einfach keine Kontrolle über ihre Käufe und haben Angst davor Abrechnungen anzugucken. Das ist auch ein Grund, weshalb die Prepaidkarten beliebt sind: Die setzen harte Limits, da braucht man sich um die Details nicht kümmern.
2. Es sind ja nicht 0,3%. Das ist nur die gedeckelte Transaktionsgebühr zwischen den Banken. Die Gesamtgebühr beträgt 3-4 Prozent, weil da noch andere Anteile eingehen. Wenn ich das richtig gelesen habe, kostet das auch ohne unnütze Zwischendienstliester so viel. Allein für Bereitstellung des Systemzugangs wollen Mastercard und VISA schon richtig Kohle sehen. Vielleicht mehr als in anderen Ländern?
3. Naja, ich rede hier nicht von Zombiapokalypse. Guck mal letzte Woche: Erdbeben, ganze Region ohne Strom, tagelang. Oder Frankreich, letzten Sommer: Atomkraftwerke zu heiss, flächendeckender Stromausfall im Süden. Da geht mit Karte dann mal einfach gar nix.
Allgemein stimme ich Dir aber zu: Neues ruhig ausprobieren. Ich mag die NFC-Zahlung und finde Apple Pay faszinierend und würde es sofort nutzen. Deshalb sehe ich aber durchaus auch die Probleme der Händler mit hohen Gebühren (die evtl. in anderen Ländern schon lange auf die Produkte umgelegt sind, aber bei uns noch nicht?) und räume Bargeld durchaus noch eine Daseinsberechtigung ein.
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