Momentaufnahme: August 2016

Herr Silencer im August 2016
DumdiDum.

Wetter: Total pervers: Nachts einstellige Temperaturen von bis 7 Grad, tagsüber dann fast 25 Grad. Dabei aber fast den ganzen Monat trocken. In der vorletzten Woche dreht der Hochsommer auf und liefert tagsüber 35 Grad, nach Starkregen geht es dann mit 12/28 Grad weiter.

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Lesen:

Ernest Cline: Ready Player One
Die Zukunft. Alle Menschen hängen an einem 3D-Facebook, dessen Schöpfer irgendwo einen Schatz versteckt hat. Den findet nur, wer alle möglichen 80er-Jahre-Eastereggs versteht.

Von Kritik und Leserschaft für seine Hommage an die 80er gefeiert, erweist sich „RP1“ schnell als one-Trick-Pony, denn mehr als 80er Jahre Nostalgie bleibt kaum. Für die Vorstellung des Grundsettings, einer Schnitzeljagd in der virtuellen Welt OASIS, wird fast 1/5 des Buchumfangs als Exposition verschwendet. Danach schleppt sich die Handlung dahin und verstrickt sich immer wieder in ausschweifender Prosa. Wieviel besser (und kürzer) das Buch mit der harten, kurzen und präzisen Sprache eines William Gibson gewesen wäre, lässt sich nur erahnen. Bin erst zur Hälfte durch, bislang ist es liest es sich aber zäh und ist für meinen Geschmack zu sehr verhaftet in der 8-Bit-Heimcomputerära der 80er. Deren willkürliche Referenzen nerven.

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Hören:

Tarja: The brightest Void und The Shadow Self [iTunes]
Erst jahrelang kein neues Studioalbum, und nun gleich zwei in kurzer Folge? Fast. „The shadow Self“ ist wirklich ein neues Album mit ausgesuchten Songs und Texten. Roher und wieder stimmgewaltiger als die überproduzierten Vorgänger und dadurch das beste Tarja-Album seit Langem.

„The brightest Void“ hingegen ist Tarjas Resterampe. Alles, was nicht gut genug für „Shadow Self“ war und eigentlich weggeschmissen gehört, hat man in ein eigenes Album gepackt. Das ist seinen Preis nicht wert. Hier wird versucht, die Reste vom Boden des Schneideraums zu verhökern, und so hört sich der seichte Mischmasch auch an.

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Sehen:

Dexter, S.7 & 8 [Netflix]
Dexter Morgan ist ein sozial gut funktionierender Psychopath und Serienkiller. Er bringt nur andere Serienkiller um, und davon gibt es in Miami viele. Als er sich in eine Giftmischerin verliebt und seine Vorgesetzte hinter seine Machenschaften kommt, wird nicht nur Dexters Verhältnis zu seiner Schwester auf eine harte Probe gestellt.

Eigentlich hatte ich angenommen das „Dexter“ zu lange lief. Dem ist aber nicht so, in den letzten beiden Staffeln wird nochmal ordentlich auf- und am Rad gedreht. Mit hervorragenden Charakteren wie dem George-Clooney-Lookalike Isaak oder Charlotte Rampling als Dexters „Schhöpferin“. Eingige Wendungen sind total überdreht, mangelnde Spannung kann man der Serie aber nicht vorwerfen. Umso seltsamer ist es, auf was für einer bittersüßen und wenig dramatischen Note sie endet. Als wäre den Machern am Ende der Mut ausgegangen.


Ghostbusters
[Kino]
Weibliche Ghostbusters, doofe Männer. Muss man nicht gut finden, kann man aber – und dabei lachen. Der Film ist viel besser als ihn viele gemacht haben. Besprechung siehe hier.

Batman V. Superman [X]
Aus nicht nachvollziehbaren Gründen will Batman dem Dings ans Leder. Die Auseinandersetzung dauert 8 Minuten, der Film drei Stunden, kann man sich ausrechnen wie gut das funktioniert.

Ich hatte Batman V. Superman nach den ersten Reviews boykottiert. Meine Verweigerung an der Kinokasse sollte Warner Bros. signalisieren: So nicht! Nehmt dem Eulenfilmman bitte das DC-Universum weg! Zack Snyder ist der Anti-Midas!

Scheint leider nicht gefruchtet zu haben, er darf auch die „Justice League“ gegen den Baum fahren. Das Grundproblem aller Snyderfilme, das ich seit Jahren anprangere: Er denkt nur in Momenten. Dagegen interessieren ihn Szenen, Story oder Charaktere überhaupt nicht. Für Snyder ist nur wichtig, dass ein Moment in dramatischen Bildern dargestellt wird. Dabei kommt dann sowas raus wie ein schießener und tötender Batman, saudumme Hauptfiguren (ich sage nur: Martha) und in der Summe einfach strunzdumme Filme, die überhaupt keinen Spass machen. Watchman, der Eulenfilm, Man of Steel, nun Batman v. Superman, demnächst die Justice League – alles, was Snyder anfasst, wird zu Scheiße.


Suicide Squad
[Kino]
Noch ein Trottelfilm aus dem Warner Bros-Irrenhaus, bei dem Der Eulenfilmmann mitgeredet hat. Nicht ganz so eine Katastrophe wie BvS, aber dennoch bitte weiträumig umfahren. Besprechung hier.

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Spielen:

Dragon Age: Origins [XBOX 360]
Das Land Ferelden: Die Grey Wardens, eine kleine Bruderschaft von Kämpfern, verteidigt die Welt gegen fiese Ekelviecher aus anderen Dimensionen. Dann werden sie verraten, und nur der Spieler bleibt übrig, um eine neue Allianz der zerstrittenen Völker zu schmieden, den Ruf der Grey Warden wieder herzustellen und die Welt vor den Drachen zu retten.

DA:O lag hier schon Ewigkeiten auf dem Pile of Shame. Im Fahrwasser des großartigen „Witcher 3“ habe ich mich nun an das als episch geltende Dragon Age gewagt und bin damit knap zur Hälfte durch. Leider merkt man „Origins“ sein Alter deutlich an. Beim Erscheinen vor 7 Jahren war das Spiel wohl bombig, mittlerweile sind die Grafik total veraltet, die Bedienung ist fummelig und unintuitiv, das Inventar geht heutzutage problemlos als Frechheit durch und die Userexperience ist inkonsistent. Als Spieler wird man von Optionen erschlagen, dabei bleibt vollkommen unklar, was eigentlich relevant ist. Muss mein Zauberer Dinge craften können? Benötigt der Kämpfer wirklich Taktiken, oder reicht Zweihandkampf? Wozu dient Herbalism, wenn es doch nie eingesetzt wird?

Nicht gealtert ist der tolle (englische) Voicecast und die fein ausgearbeitete Geschichte, von der leider immer wieder durch die tumben Nebenquests abgelenkt wird. Auch der Schwierigkeitsgrad ist extrem unbalanciert, immer wieder musste ich auf „leicht“ zurückschalten, weil manche der nicht-umgehbaren Kämpfe einfach zu schwer waren.

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Machen:
Motorrad-Perfektionstraining in Gründau. Affenwald besuchen. Seit langer Zeit mal wieder im Kino gewesen, und das gleich zwei Mal.

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Neues Spielzeug:
Einen Sumo und einen Bilderrahmen

Archiv Momentaufnahmen ab 2008

Kategorien: Momentaufnahme | 2 Kommentare

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2 Gedanken zu „Momentaufnahme: August 2016

  1. Den Player One hab ich letztes Jahr irgendwann gelesen. Was mich am meisten genervt hat, ist wie unrealistisch begabt der Protagonist dargestellt wird. Nicht nur, dass er alle Spiele beherrscht, noch dazu versteht er sämtliche popkulturellen Anspielungen und weiß unfehlbar nicht nur die Serie, aus der etwas entliehen ist, sondern sogar die Episode?

    Die Idee dieser Schnitzeljagd an sich, fand ich recht nett und war häufiger an die Zeiten erinnert, als ich viele Adventures gezockt habe und jenes Gefühl, wenn man tagelang an einem Rätsel festhing und dann plötzlich die zündende Idee hatte und im Flugzeug das Ei in die Mikrowelle gelegt hat. 😀

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  2. Ah, genau, an den Stellen hing ich auch. Und jetzt gerade bin ich an der Stelle, wo er vom allwissenden Popkulturnerd nun auch noch zum Meisterhacker mit Masterplan mutiert. Ziemlich doof. Aber zum nebenbeilesen…

    Ansonsten: Zak McKracken lebe hoch!

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