Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass man mal bitte die Kirche im Dorf lassen sollte. Selbstverständlich würde die Briten nicht aus der EU austreten. Und natürlich würde der irre Trump schon in der Nominierungsrunde des Präsidentschaftswahlkampfes rausfliegen, schließlich würden die Republikaner nicht so verrückt sein, den selbsternannten Milliardär zu ihrem Kandidaten zu machen.
Nun.
Ich mache keine Vorhersagen mehr.
Ich bin angewidert. Auch zwei Tage nach der Wahl schüttelt es mich immer noch vor Abscheu, wenn ich daran denke, dass der orangefarbene Hassprediger in Kürze Präsident der USA sein wird. Wobei das allein noch nicht so schlimm wäre, der Präsident hat weit weniger Macht, als wir Europäer immer denken. Aber im Fall von Trump kommt nun noch hinzu, dass sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus republikanisch sind und auch der Highcourt in Kürze stramm rechts sein wird. Damit kann die Justiz nicht mehr als Korrektiv funktionieren.
Das System aus Checks & Balances ist damit zerstört, und die größte Überwachungs- und Mordmaschinerie der Welt ist in den Händen eines Psychopathen und seiner Gefolgschaft aus religiösen Fundamentalisten, die sich von einer Armee aus Hassbürgern treiben lassen.
Und die USA sind ja nicht allein. Überall kommen alte Männer an die Macht, die versprechen, die Zeit um 100 Jahre zurückzudrehen. Die Orbáns, Kacinzkis und Erdogans sind alle Ausdruck einer verzweifelten Sinnsuche in der Vergangenheit. Auch die alten Männer können den Lauf der Zeit nicht entgültig aufhalten, aber sie können so viel Schaden anrichten, dass wir uns global 20, 30 Jahre brauchen werden, um wieder auf dem gesellschaftlichen Stand von 1990 zu sein.
Wie sagt Stephen Colbert so schön: Lachen hilft. Man kann nicht gleichzeitig lachen und Angst haben, und dem Teufel gefällt es nicht, wenn man sich über ihn lustig macht. In diesem Sinne: Hier ein Video, in dem ein Huhn den Trump besiegt.
Tsä. Ich hatte mich ja voll und ganz auf Ihre Vorhersagen verlassen. Und nun?
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