Ich wurde gerade von einem Gast drauf angesprochen, dass bei mir recht viele ausländische Produkte zu finden sind. War mir gar nicht mehr so bewusst, aber ich neige dazu, Alltagsdinge und Verbrauchsmaterialien aus dem Ausland mitzubringen. Zum Beispiel Zahnpasta oder Zahnseide.
Der Grund ist ganz einfach. Schon bei so simplen Dingen wie Zähneputzen versetzen mich diese Dinge für einen kurzen Moment an den Ort, an dem ich sie gekauft habe. Ich nehme die Zahnpastatube in die Hand und bin für einen kurzen Erinnerungsblitz in Venturina. Ich fasse die Zahnseide an und bin in Rom. Ich greife zum Gewürz und rieche die Provence. Ich nehme den Teebecher in die Hand und spüre London. Diese Mitbringsel aus dem Supermarkt sind für mich wertvollere Erinnerungsträger als das Plastikmodell des Eiffelturms. Diese Erinnerungsblitze sind natürlich irgendwo auch Eskapismus. Da der m.E. aber ohnehin der geistigen Gesundheit dient, ist das voll OK.
Albern? Vielleicht.
Aber meine Art über kleine Dinge und Handlungen ein wenig Reisefreude in den Alltag zu retten.
An mein Herz!
So mache ich es auch, gerade geht meine Zahnpasta aus Kalifornien zur Neige und ich hatte vergessen, meine Freundin zu bitten, mir welche mitzubringen.
Ich werde leiden, wenn ich wieder deutsche Zahncreme nehmen muss! 🙂
Aber dieses „Urlaub im Alltag“ ist doch was schönes, oder werden wir dadurch realitätsverfremdet?
Ach was, und wenn…..träumen ist immer schön!
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Wir haben halt doch viel gemein 🙂
Ich glaube, dass ist eine Strategie mit dem Alltag umzugehen und dient dem Erhalt der geistigen Gesundheit. Von daher: Das ist etwas sehr gutes!
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Ich nutze als Kaffeedose eine Dose, in der vor 20 Jahren mal in Frankreich eine Art Kakao verkauft wurde. Ich denke jetzt nicht jedes Mal, wenn ich Kaffee koche, an meine Zeit als Au Pair in Südfrankreich, aber ab und an schon. Ich finde Gebrauchsgegenstände, die man sich auf Reisen gekauft hat, wie Tassen oder (für mich) auch Schals und Tücher auch viel schöner als irgendwelcher nutzlos herumstehender Nippes.
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Ganz genau. Ich bin ja seit einigen Jahren komplett zu ess- und trinkbaren Reiseandenken übergegangen, da hat man ja doch viel mehr von als von so kitschigen Stehrumchen. Wenn das Malta-Meersalz demnächst alle ist wartet schon das Flor de Sal aus Spanien, ebenso wie die ganz entzückende Dose Pimentón de la Vera. Nur das Olivenöl ist leider schon lange alle, obwohl ich doch immer halbe Koffer voll heim schleppe.
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@Annesch: Ganz genau! Für Tassen bin ich in der Tat auch anfällig. Schals und Schmuck bringe ich gerne als Geschenke mit. Hat halt einen anderen Wert, ob die Kette beim Händler um die Ecke gekauft wurde oder auf Murano 🙂
@Zimt: „Stehrumchen“ ist ja auch mal ein schöner Ausdruck 😀
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Kommt drauf an, mit was ich verreise. Mit dem Auto darf es schon was popeliges wie Steine sein, gerne Lochgestein. Mit dem Motorrad nix, außer Bilder. Mit dem Flieger gerne was exotischeres zum Anziehen, mit Wickelrock/Sarong ist man in unseren Breiten nicht ganz passend gekleidet, aber bequem und durch das offene Kleidungsstück kommt auch Luft an den…..äh, die Füße.
Die üblichen Klinkerlitzchen und Verstaubungsmüll freuen sich auf den Sperrmüll.
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Überhaupt gar nicht albern!! Warum ich da nicht auch drauf gekommen bin?!! (achja, Handgepäck, aber so ein Pfannendings ist ja auch nicht groß…) ❤
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