Erinnert sich noch jemand an die Zeit, als man einfach auf Bahn.de ging, sich eine Verbindung aussuchte, auf „buchen“ klickte und dann die Fahrkarte drucken konnte? Das geht so nicht mehr, zumindest bei Fernverbindungen ins Ausland. Statt eines Preises und einem „buchen“-Button steht da aktuell bei den meisten Verbindungen:
Man muss den Preis anfragen. Aber nicht bei allen Verbindungen, und nicht an allen Tagen. Und was passiert nach einer Anfrage? Vermutlich wird der Preis nach dann im Reisezentrum ausgewürfelt. Aber nicht sofort, denn zunächst muss man sich nach dem Klick auf „Anfragen“ durch 5 SFormularseiten arbeiten, die fast genauso aussehen wie der Buchungsprozess einer Fahrkarte – inkl. Festlegung auf Reservierungen und Zahlungsmittel, und einer der Schritte ist sogar mit „Buchen“ überschrieben.
Das verwirrt nicht nur, das erschreckt auch – ich will doch nicht buchen, ich will doch erstmal nur den Preis wissen! Im kleingedruckten steht dann aber, dass man, April, April, noch nicht wirklich bucht, sondern erstmal per Mail ein Angebot bekommt, von dem man dann entscheiden kann ob man es annehmen will oder nicht. Nur: Diese Angebotserstellung DAUERT. Aktuell warte ich schon satte 4 Tage, und hatte jetzt die Nase voll.
Ich habe einfach eine Verbindung gebucht, die tatsächlich bepreist war UND sich sofort buchen liess. Aber was zeigt mir das System nach dem Bezahlvorgang?
Jetzt wird mir die Fahrkarte allen Ernstes PER POST zugestellt. Echt jetzt? Vor 6 Jahren waren wir da schon mal weiter, da liess sich auch bei Auslandsreisen alles sofort buchen, zahlen und ausdrucken. Aber hey, vielleicht mach die Bahn ja jetzt Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Reisezentrumsmitarbeiter/-innen und Briefträger/-innen?
Schau die doch die Spitzen und Entscheider bei der Bahn an. Für die sind PC und Onlineshop-Systeme doch Teufelszeug.
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Kann es sich um eine Maßnahme zur Reduzierung von Fälschungen handeln? Eventuell wurde ja zuviel Schindluder mit den teuren Auslandstickets gedruckt, und die EVU haben sich auf etwas schwerer zu fälschende Ticketvarianten geeinigt, ähnlich dem Papierticket aus dem Automaten, das ja auch Merkmale trägt, die das Nachmachen erschweren sollen (zumindest war das mal so, als ich noch Fahrkarten auf Papier kaufte).
Wegen Neuland-Bashing: Das trifft in allen deutschen Chefetagen immer die Richtigen, gerade bei den Konzernen! Allerdings möchte ich der Bahn in Sachen App und Social Media durchaus Respekt zollen, da läuft einiges richtig, finde ich.
Gute Reise jederzeit und allerorts!
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@typ3typ: bin ich mir nicht ganz sicher. Gut, ausgerechnet von DOBRINDT zum Jagen getragen worden zu sein ist peinlich, aber eigentlich sind alle Apps und Services in den letzten Jahren immer besser geworden.
@carom: Ich bin hier zugegebenermaßen etwas polemisch. Die DB ist wirklich besser geworden, und die aktuellen Probleme sind sicher auch dem Winterfahrplanumstellungen geschuldet,m die gerade erst passieren – bei der DB und auch bei den Bahnen im Ausland. Das wird die Erklärung für den Anfragezwang und die Wartezeit sein. Diese Zustellung per Post passiert vermutlich deshalb, weil die Deutsche Bahn ihre Auslandsstrecken eingestellt (oder auf BUS umgestellt!) hat und hier tatsächlich Tickets von ausländischen Partnern verkauft. Dennoch: Das ging für den nichts-hinterfragenden-Endkunden schon mal besser…
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