Reisetagebuch Motorradtour (8): Campo Imperatore
Im September 2017 ging es auf Tour, erstmals mit der V-Strom 650. Dies ist das Tagebuch der Reise. Heute: Mopped mit Kängurubenzin und der Tag des Fieseler Storchs.
Mittwoch, 27. September 2017, Agriturismo Cupello, in der Nähe von L´Aquila
Über dem Ort liegt ein Schleier, eine Mischung aus Morgennebel und dem Rauch von Holzheizungen. Es ist kalt, und obwohl im Agriturismo Cupello die Heizungsanlage ordentlich bullert, bin ich doch froh über die leichte Fleecewäsche, die sich auch wunderbar als Schlafanzug tragen lässt.
Um kurz nach Acht trage ich den den ersten Koffer zum Motorrad, das die Nacht vor dem Haus verbracht hat.
Von Signora Patrizia, der Besitzerin des Hofs, ist noch nichts zu sehen. Im Speisesaal herrscht gähnende Leere.
Na gut, dann schlage ich halt die Haustür geräuschvoll zu und klötere lautstark im Treppenhaus rum, dann gehe ich wieder auf mein Zimmer. Als ich Geräusche im Haus höre warte ich noch zehn Minuten und lese in der Zeit Morgennachrichten. Es ist 2017, was bedeutet, dass man jeden Morgen nachgucken muss, ob nicht über Nacht der dritte Weltkrieg ausgebrochen ist oder ein Naziaufstand angefangen hat. Nein, heute scheint noch alles OK zu sein. Beruhigt trage ich die beiden anderen Koffer zur V-Strom, die in der Morgensonne schon abenteuerlustig auf mich wartet.
Im Frühstücksraum flitzt mittlerweile Signora Patricia herum. Sie ordnet sich gerade noch die Haare, hat aber schon den Kamin angeheizt und einen Caffé bereitgestellt. Wir plaudern ein wenig über dies und das während ich frühstücke. Brot, Butter und Konfitüre – alles hat sie selbst gemacht, und alles schmeckt hervorragend. Dann mache ich mich auf die Socken.
Zehn Minuten vom Agriturismo halte ich auf einem Parkplatz am Straßenrand an, nehme die Koffer von der Suzuki ab und sprühe dann sehr sorgfältig die Kette ein.
Durch die ungleichmäßige Längung der Kette ruckelt und schiebt die Maschine mittlerweile während der Fahrt. Das ist mir erst gar nicht groß aufgefallen, aber seit gestern ist es deutlich spürbar. Als hätte die V-Strom Kängurubenzin getankt, wie mein alter Fahrlehrer immer zu sagen pflegte. Das ist zum einen sehr unangenehm, zum anderen beschäftigt mich das praktisch ununterbrochen. Den Großteil der Fahrzeit drehen sich meine Gedanken um Fragen wie: Wird die noch bis nach Hause durchhalten? Werden durch das ständige Geruckel noch andere Dinge kaputtgehen, Ruckdämpfer oder Getriebe?
Ach, es ist ein Elend. Ich gebe echt viel Geld für vorbeugende Instandhaltung aus, und das mir die Fahrt ausgerechnet dadurch vermiest wird, das ein Verschleißteil nicht rechtzeitig gewechselt wurde, das ist schon Ironie. Ich versuche den Gedanken zu verdrängen und stattdessen die Berglandschaft der Abruzzen zu genießen, aber das ist nicht leicht – ständiges Ruckeln erinnert mich daran, dass das Motorrad nicht in Form ist.
Über die Berge hinter L´Aquila kommt man schnell zum Campo Imperatore, der Hochebene mitten im Bergmassiv des Gran Sasso. Zumindest in der Theorie, denn in der Praxis stehe ich nach kurzer Zeit vor einer Straßensperre. Ich fluche laut, denn der Besuch dort oben war eigentlich das Herz dieser Reise.
Und nun? Anna findet keinen anderen Weg zum Campo Imperatore. Mist, muss ich mir das wohl abschminken. Nur einen Kurs um die Berge herum findet das Navi, und so steuere ich die V-Strom mehrere Stunden lang durch tiefe, felsige Täler.
Die Straße ist extrem kurvig, aber mit meiner ruckelnden Kette habe ich da nur wenig Spaß dran. Das hier ist kein flüssiges Fahren, kein Dahingleiten und eins werden mit Motorrad und Straße. Das hier ist unbequem und ätzend. Toll aussehen tut die Landschaft natürlich trotzdem:
Als wir aus den tiefen und dunklen Tälern herauskommen, habe ich eine Idee. Der Campo Imperatore hat vier Zufahrtswege. Die beiden südlichen sind geschlossen, aber nun, da ich schon fast einmal um das Bergmassiv rum bin, warum nicht von der anderen Seite ranfahren?
Anna lotst uns in die Berge, und das auf ziemlich abseitigen Straßen, die nur aus Schlaglöchern und Rissen zu bestehen scheinen. Die Abruzzenstraßen sind ohnehin schlimm, und nicht ohne Grund keimen in mir Erinnerungen an das schlimmste Fahrerlebnis auf, dass ich jemals hatte – die Höllenstraße, auf der ich damals festsaß, ist tatsächlich nur wenige Kilometer von hier entfernt. Zuhause fand ich es witzig, die als Navpunkt anzulegen, nun benutze ich die als Orientierung um die dritte Zufahrt zum Grand Sasso zu finden.
Die Fahrt die Berge hoch und durch Wälder ist etwas abenteuerlich. Die Straße ist zerbrochen, abgerutscht, und an nicht wenigen Stellen voller Schlamm, Äste und Laub – Hinterlassenschaften eines heftigen Unwetters, das hier vor Kurzem gewütet haben muss. Aber genau das hier hatte ich im Kopf, als ich die V-Strom gekauft habe. Das hier, und die Tremola. Sowas kann man mit der Renaissance eigentlich nicht fahren, aber die Barocca ist dafür gemacht. Dennoch leide ich mit, als die Maschine mehrfach durch tiefe Schlaglöcher kracht, denen ich nicht mehr ausweichen kann. Egal was für ein Motorrad man hier einsetzt, die Strecke ist materialmordend.
Mehr als einmal stecke ich in Rinderherden fest, was unheimlich ist. Die Viecher sind friedlich, aber eben auch verdammt große Fluchttiere. Gerät so eine Kuh in Panik oder wird neugierig und will spielen, dann walzen ein paar hundert Kilo Fleischberg auf einen zu.
Ansonsten sehe ich hier oben niemanden, während ich die weiten Serpentinen durch die Wälder nehme. Und dann kommt der Moment: der Wald bleibt zurück, und eine weite Ebene öffnet sich. Grasfläche soweit man sieht, auf der einen Seite beschränkt von Hügeln, auf der anderen von einem imposanten Felsmassiv, dem Gran Sasso.
Ich halte an und mache ein Foto. Ein starker Wind weht hier oben, und mein Atem kondensiert vor dem Helm. Aber noch etwas anderes raubt mir den Atem: Die schiere Größe und Weite und Schönheit dieser Landschaft. Durch die riesigen Ausmaße von Ebene und den angrenzenden Bergen und dem völligen Fehlen von Merkmalen wie Häusern hat das Auge keinerlei Maßstab zur Beurteilung der Größenverhältnisse. In der Folge kommt das Hirn ein wenig ins Schlingern und kann im wahrsten Sinne des Worts nicht fassen, was es da vor sich hat. Außerdem kann ich es kaum glauben, dass ich nochmal hier bin. Schon der erste Besuch hier, vor 5 Jahren, war magisch. obwohl ich dieses Mal wusste, was mich erwartet, hat mich die Landschaft wieder um.
Was. Für. Ein. Ort.
Ich schwinge mich wieder auf´s Motorrad und fahre an, und in diesem Moment schlägt ein italienisches Naturgesetz zu: Wenn Du zwei Sekunden nicht in den Rückspiegel guckst, hängt die ein Fiat Panda am Arsch. Selbst hier oben: Ich fahre an, und aus dem Nichts materialisiert sich ein Fiat und fährt bis auf zwei Zentimeter auf. Wie machen die das bloß?
Ärgerlich winke ich den Penner vorbei, dann genieße ich die Fahrt über die Hochebene. Ganz allein bin ich hier oben nicht, merke ich, als ich an einer Bretterhütte vorbeikomme. “Ristoro Mucciante” steht an der Front, “Almwirtschaft Kuh”. Davor stehen einige Unerschrockene mit ihren Wohnmobilen und versuchen zu grillen.
Ich fahre über die Weite, und sehe Schafsherden mit ihren Schäfern. Hütehunde passen auf, dass immer schöne ein Schaf nach dem anderen über die Straße läuft. Ein paar Kühe gucken mir dullig nach. Greifvögel erheben sich von ihren Aussichtsposten, als ich mich ihnen nähere.
Ich halte an und stelle den Motor ab. Hier oben hört man nur den Wind, wie er die Wolken über das Land treibt. Die Landschaft sieht hier nicht nach Italien aus, sondern eher nach Schottland oder Steppe. Kein Wunder, das hier Szenen für “Der Tag des Falken” oder “Der Name der Rose” gedreht wurden. Auch Bud Spencer & Terrence Hill-Western wurden zum Teil hier aufgenommen.
Ein wirklich einzigartiger Ort. Erst aus der Luft wird deutlich, wie unwirklich dieses 15 Kilometer lange und 5 Kilometer Plateau auf über 2.000 Metern ist.
Ich fahre die Straße nicht bis zum Ende, denn dann käme ich in L´ Aquila wieder raus. Nein, jetzt drehe ich um und fahre die ganze Pracht nochmal! Eigentlich hätte ich hier oben gerne übernachtet, es gibt ein Hotel am Ende des Plateaus. Das hat eine lange Geschichte, wurde doch Mussolini dort gefangen gehalten. Die Deutschen befreiten ihn in einer Nacht & Nebel Aktion, in dem sie mit extrem leichten Flugzeugen vom Typ “Fieseler Storch” auf der Ebene landeten.
Die Befreiung gelang ohne Tote, scheiterte dann aber trotzdem fast – am Ego des ausführenden Offiziers. Der war ein opportunistischer Schreibtischtäter mit einem Lebendgewicht von über 120 Kilo, und war trotz fehlender Erfahrung mitgekommen, um später sagen zu können, er haben den Duce persönlich rausgehauen. Mit dem Fettsack und dem Diktator an Bord kam aber das Flugzeug nicht vom Boden hoch, und der Pilot musste es einen Steilhang runterrollen lassen um genug Tempo für den Start zu bekommen. Das waghalsige Manöver klappte, der Fettsack strich die Orden ein.
Wie auch immer, ich hätte nicht wegen Mussolinis Zimmer im Hotel übernachten wollen, sondern weil ich es hier oben so schön finde. Leider hat es nach dem letzten Winter nicht wieder aufgemacht, was aber Buchungsportale nicht davon abhält, immer noch Zimmer dort zu vermieten. Die zuständige Tourist Information stellt sich auch tot. in Wie überhaupt diese Gegend hier touristisch brach liegt, die Zufahrtsstraßen, um die sich niemand kümmert, sind nur ein Symptom der Vernachlässigung der Region. Andererseits ist das auch gut, durch diese Vernachlässigung kann weder der Skitourismus noch das Sommercamping hier so richtig gedeihen, was die Natur hier schützt. Stattdessen können sich Wissenschaftler ganz in Ruhe ihrer Profession widmen. Am Anfang der Ebene steht, versteckt auf einer Anhöhe, der Kuppelbau eines Weltraumteleskops. Dazu gibt es noch ein botanisches Reservat, in dem selten Pflanzen wie das Edelweiß kultiviert werden.
Zurückfahren bedeutet leider auch, dass ich im Anschluss die ganze schlimme Strecke durch den Wald und die kaputten Straßen wieder zurück muss. Mittlwerweile hängen Wolken in den Wäldern und ziehen über die Straße.
Es war es wert, dass ich heute keine Zeit mehr haben werde in aller Runde die Marken zu erkundigen. Die Marken sind an der Ostküste Italiens gelegen und sowas wie die Toskana auf Steroiden: Die Hügel sind höher, die Felsen schroffer. Aber leider: Keine Zeit dafür.
Anna rechnet einen Kurs an der Adria entlang. Das ist schlimm, denn hier gehen die Orte nahtlos ineinander über, Wohngebiet an Gewerbegebiet an Hotelanlage an Wohngebiet an Gewerbegebiet, eine endlose Abfolge an Beton und Ampeln und Stau. Das einzig gute: Ich entdecke einen LIDL, und dort decke ich mich mit frisch gebackener Pizza und Reissalat ein. Endlich, nach zwei Tagen, wieder herzhaftes Essen! Nur Industriefraß, aber besser als nochmal Müsliriegel.
Dann geht es weiter an der Küste entlang, von Ampel zu Ampel, eingekeilt zwischen Wohnmobilen aus Mönchen-Gladbach. Erleichtert atme ich auf, als Anna mich von der Küste weg und ins Hinterland lotst. Da stört es mich auch nicht das die Straßen, die sie ausgesucht hat, zum Teile kleinste und unbefestigte Feldwege sind. Mehr als einmal hört der Asphalt einfach auf und es geht auf Steinen und Schotter weiter. Ist mir aber total egal, weil hey, V-Strom, wissen schon. Die Kiste zieht einfach ihre Bahn und bleibt perfekt beherrschbar, ich muss nicht mal aus dem Sattel. Am Ende merke ich nicht mal mehr, wenn der Asphalt aufhört und Schotter anfängt.
Ich überspringe aus Zeitgründen die Stadt Macerata, was noch auf der Liste stand, und steuere direkt auf das Bergdörfchen Cingoli zu. Das geht so lange gut, bis ich kurz vor der Stadt bin. Hier macht die Straße plätzlich Korkenzieherkehren. Die sind so eng und haben so eine hohe Steigung, dass ich zwei davon mit dem Motorrad nicht fahren kann. Stattdessen fahre ich geradeaus in den Sackfuss der Kehre, wende halb und fahre dann weiter. Während eines Wendemanövers fährt hinter mir ein Auto durch die Kehre, und plötzlich höre ich ein schrappendes Geräusch. Hat der Wagen gerade aufgesetzt? Wundern täte es mich nicht: Wäre dieser Weg für Fußgänger gemacht, er wäre eine Wendeltreppe.
Cingoli gilt als der Balkon der Marken, denn von hier kann man gut übers Land gucken. Mache ich auch, aber nur kurz. Es ist diesig und nicht schön.
Dann fahre ich weiter, um den Bergrücken herum, an dem Cingoli liegt. Auf dessen Rückseite liegt ein Stausee, und in dessen Mitte eine Halbinsel. Auf der Halbinsel steht nur eine Kirche und acht Häuser, aber das zählt hier schon als Ort. Castreccioni heißt er.
Auf der Halbinsel führen Claudia und ihr Mann ein Restaurant und eine kleine Pension mit vier Zimmern. Als ich ankomme, steigt Claudia gerade aus ihrem Auto. Sie hat ihre Tochter von der Oma abgeholt und ist gerade erst zurückgekommen. Glückes Geschick, perfektes Timing!
Sie zeigt mir alles, von den schönen, großen Zimmern mit den frisch renovierten Bädern über den kleinen Speiseraum, in dem sie mir morgen Frühstück hinterlassen wird, bis hin zum WLAN, das über ein Mesh die ganze Insel versorgt. Nachdem ich mein Gepäck ins Haus gebracht habe, mache ich einen Spaziergang über die Halbinsel, die aber noch kleiner ist als ich erwartet hatte.
Mit schlechter Vorahnung checke eich die Kette der Barocca, und finde sie schon wieder etwas mehr gelängt. Kein Wunder, bei der Fahrt heute.
Ich bin zwar zum umfallen müde, denn die Fahrt durch die Berge hat auch mich verschlissen – viel Konzentration und Kraft waren für die Strecke nötig – aber Ross vor Reiter. Ich suche aus dem Bordwerkzeug die passenden Schlüssel, dann löse ich die Achsmutter und ziehe dann die Kettenspanner auf beiden Seiten um eineinhalb Umdrehungen an. Da ist ein wenig viel, jetzt ist die Kette zu stramm. Also wieder eine halbe Umdrehung zurück. “Und nimm einen halben Klafter zurück zu Ehren des Gottes, dessen Lade dies ist” spielt mein Hirn ein eine Szene aus “Indiana Jones” ein, und ich muss grinsen. So, Kette ist wieder gespannt, so gut das bei dem Verschleiß und auf dem Seitenständer halt geht. Dann stelle ich noch das Federbein der V-Strom etwas härter ein, mal gucken was das bringt.
Dunkelheit senkt sich langsam über die Berge, und im Haus nebenan werden Lichter eingeschaltet und Rolläden hochgezogen. Ich schlendere hinüber und bekomme ein köstliches Abendessen mit Focaccia, Antipasti und Tagliatelle mit Pilzen serviert. Das entschädigt für diese Müsliriegel-und-Leitungswasser-Nummer der vergangenen Tage!
Dann übernachte ich in dem kleinen Steinhaus neben der Kirche, in einem Zimmer mit Seeblick. Wieder bin ich froh die Fleeceklamotten dabei zu haben, denn so schön es hier auch ist: Mittlerweile ist es Arschkalt.
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11 Gedanken zu „Reisetagebuch Motorradtour (8): Campo Imperatore“
Genau für diese Art Wege ist die Strom in ihrem Element, für’s ganz Grobe ist auch eine
GS ungeeignet oder man traut sich, Materialschäden einzukalkulieren.
Das hintere Federbein ist bei mir auf knallhart eingestellt, weil ich oft mit Sozia plus Gepäck fahre.
Wenn!! denn die Kette noch in Ordnung ist, ist gerade die Strom ein Ausbund an Zuverlässigkeit und darauf lege ich zumindest bei meinen Touren am meisten Wert. Das kommt vor Optik.
Wow……was eine Landschaft. Gerade, wenn Dimensionen verschwimmen, komme ich mir
winzig vor.
Ja, auf diesem Schotterkram und in gaaaanz leichtem Gelände macht die Strom einfach tierisch Spaß!
Definition für ganz leicht? Für große Steine zum Überfahren langt die Bodenfreiheit plus Federweg
sicher nicht. Und für Matsch versinken meist auch geeignetere Möpps, mit denen reist man nicht
mit soviel Gerödel. Solange man nicht die Ambition hat, in Steinbrüchen oder quer durch den Wald
und Pampa zu fahren statt Wege zu benutzen, wird die, mit dem großen Vorbau, immer durchkommen.
Herr Wagenhöfer: Bitte um eine Definition, wofür eine GS außerdem geeignet ist, abgesehen davon, daß sie dafür gebaut ist, mit 3 WelterFAHRerkoffern vor dem Eissalon und auf der Autobahn, möglichst glänzend dahinzuwichteln … 😉
Herr Silencer: ich teile Ihren Respekt vor Kühen, auch wenn sie noch so friedvoll tun und gerade keine Kälber mit sich führen – eine Kuh ist allzeit für alle unmöglichen Einfälle gut, nicht nur dann, wenn man selbst auf einer Gummikuh oder einem sonstigen Bock sitzt – die dazugehörenden Straßen auf den Kuhbildern allerdings: da fühle ich mich gleich wohl; ich weiß nicht, wie die italienischen Straßen es schaffen, auf Bildern so ausschließlich italienisch auszusehen, sodaß man sie von griechischen oder albanischen im gleichen Zustand, dennoch eindeutig unterscheiden kann – wahrscheinlich ist es die unterschiedliche Körnung der Asphaltmischung mit größerem Sandanteil, glaubt mann den Stories über die italienische Baumafia … 😉
Zum Rest der Bilder entfuhr meiner Brust lediglich ein erstauntes, mittellanges ‘Haach…’.
Mehr ist dazu von meiner Seite nicht zu sagen.
Und ich denke über ungeistige, im Wortsinn straßenräuberische Plagiation nach, soweit will ich ehrlich sein; aber das tu’ ich sowieso immer bei geschilderten Italienreisen, welche sich jenseits caorlinischer Empfindungen bewegen.
@Olponator – dahinzuwichteln ist mit anzunehmender Sicherheit eines der
herausragenden Merkmalen von GS-Treibern, da man sich schon beim Kauf eines
deutschen Pruduktes, egal welcher Komponentenherkunft, äußerst wichtig fühlte und mit
Bedacht jenen Straßenbelag und Zielort wählt, der es zumindest in Maßen erlaubt, als wichtiger
Wicht von den anderen Wichteln wahrgenommen zu werden. ?
Herr Wagenhöfer: dies ist jene Art von Kommentar, welche mir zumeist bei Repliken auf ähnlich spöttelnde Verulkung chinadeutschen Eigentums in so genannten Motorradforen abgeht … 😉
Zur gelinden Entlastung der eigenen, leicht gespielten Präpotenz gegenüber den nicklosen Gabelstaplern merke ich an, daß man Motorradfahrer von Bikern auch dann unterscheiden kann, wenn solche sich -kurzzeitig oder nicht- geschmacksverwirrt auf dem meistverkannten Zweiradmodell der Gegenwart nach der H und Davidserailerei, bzw einem, weil markentreu, mit Kette versehenem, kleinvolumigeren Ausrutscher einer, historisch betrachtet, ehemals wertigen Marke der jüngeren Reitwagengeschichte, hinfortbewegen.
Möglicherweise gehen wir auch in diesem Detail in etwa konform, das würde mich freuen :-}
In Anbetracht des gegenwärtigem Weihnachtstatus (Geben&Nehmen) und eines
wohlausklingendes restlichen Jahres mit Besitzanteils eines kleinvolumigen kettengetriebenes
Modells mit Wohlfühlcharakter stimme ich konform zu.
Aber dann……..nach den Feiertagen…….
Auf “ehemals wertig”, können wir uns, denke ich, einigen – vorausgesetzt wir sprechen immer noch von BMW, ich habe mich gerade in Olpos Kommentar verlaufen und finde nicht mehr raus 🙁
Au weia – ich seh’ die Verirrung erst jetzt; dabei ist es keine – richtigerweise war BMW in seiner Gesamtheit gemeint. Ich entschuldige mich für meine introvertierte Schreibweise von gestern 😉 …
Zur ersten Hilfe: von Staplern, hoch, tief oder sonstigen war die Rede gewesen und die Gabel der GS nickt durch ihre Konstruktion nicht ein. Die ob ihrer Motorradfahr-Tauglichkeit ‘verkannten’ Marken BMW und HD samt ihrer Gauklerwelten, denen sich vorzugsweise untalentierte, motorradunkundige widerspruchslos ergeben, weil die Abenteuer halt nicht im Kopf sind (weder vor noch nach Gebrauch der vorgeblichen Mittel zum Zweck), bezeichne ich unisono gerne als Karawanserei mit den sommerlich übervölkerten ‘Biker’s Welcome’-Labungsstationen am Wegrand jener, welche nach einer ‘Ausfahrt’ lediglich Asphalt sahen und auch nichts anderes im Kopf zu haben scheinen, wenn sie an Motorradfahren denken.
Die GS wird zum Großteil in China produziert und in Berlin zusammengesetzt – was dann schon als deutsche Wertarbeit durchgeht – inklusive ausgerissener Befestigungsbohrungen für das Hinterrad, weil der verwendete Aluflansch die Bohrungen zu weit am äußeren Rand plaziert bekam; was man nun nicht den Chinesen anlasten kann, denn die stellen nach Vorgabe her.
Und die Kernaussage sollte eine Entschuldigung für die Lästerei an die Adresse jener BMW-Fahrer aus Tradition sein, die auch eine GS (oder eine, wie heuer erlebt, der neuen 700er) im mittelschweren Gelände galant zu bewegen imstande sind.
Uff 😉
Danke für die Erklärung, hatte ich es also schon richtig verstanden. Das Qualität bzw. der Mangel daran bei BMW durchaus ein Problem darstellt, habe ich schon im eigenen Umfeld mitbekommen 🙂