Reisetagebuch (10): Game of Schweiß

Reisetagebuch (10): Game of Schweiß

Mit dem Motorrad auf Sommertour. Heute betrete ich ein neues Land, treffe einen alten Freund und merke, wie meine Zeit sehr schnell abläuft.

Freitag, 29.06.2018, adriatische See
Das tiefe Dröhnen der Schiffsdiesel wirkt sich positiv auf meine Nachtruhe aus. Ich schlafe ausgezeichnet, bis gegen 5:30 Uhr die Morgensonne durch das Bullauge meiner Kabine an Bord der DubrovniK scheint.

Ich dämmere noch ein wenig im Halbschlaf vor mich hin, aber kurz nach 6 stehe ich doch auf, kleide mich an und gehe an Deck. Zu meiner großen Überraschung ist das Schiff schon kurz vor der Küste.

Ist das schon Kroatien? Muss es sein, oder? Aber wir sollten doch erst um 8 Uhr hier sein, das ist doch noch zwei Stunden hin!

Von Bari nach Dubrovnik in einer Nacht.
Bild: Google Earth 2018

Kein Irrtum möglich – die Dubrovnik läuft tatsächlich schon in Dubrovnik ein! Vor einer großen Brücke dreht das Schiff und legt dann Rückwärts am Hafen an.

Bild: Google Earth 2018

Bild: Google Earth 2018

Immer mehr Passagiere finden sich auf dem Deck ein und genießen die Aussicht. Ich gehe zurück in meine Kabine und packe mein restliches Kram zusammen, dann kommt eine Durchsage “Ladies und Gentlemen, wir erreichen unser Ziel in Kürze. Sie können das Schiff aber vor 8 Uhr nicht verlassen”.

Aha. Na dann, noch Zeit, denke ich, als es an der Kabinentür fummelt und eine Putzfrau den Kopf hereinsteckt. “You have to leave”, sagt sie. “OK”, sagte ich.

Dann heißt es warten. Im Rezeptionsdeck stehen alle Passagiere dicht gedrängt und warten auf den Ausstieg. Ich lehne an einer Säule und langweile. Mir ist etwas übel. Da es auf dem Schiff außer in der Bar nichts zu Trinken zu kaufen gab, habe ich im Bad meiner Kabine Wasser aus dem Hahn getrunken. War wahrscheinlich nicht die glorreichste Idee, Wasser aus gammeligen Schiffstanks zu trinken. Aber immer noch besser als verdursten.

Als es endlich losgeht und die Schotten zum Parkdeck geöffnet werden, laufe ich zur V-Strom.

Die Barocca steht unbeschadet und mit bereits gelöster Vertäuung dort, wo ich sie gestern zurückgelassen habe. Vorne und hinten ist sie dicht zugestellt mit anderen Motorrädern, und seitlich steht eine Reihe Autos und Wohnmobile. Die Motorradfahrer setzen ihre Helme auf und klettern auf ihre Maschinen, die Wohmobilfahrer steigen in ihre Führerhäuser.

Die Rampe des Parkdecks senkt sich, die ersten Motoren werden gestartet, und Autos und LKW rollen aus dem Schiff. Nur die Autoreihe direkt neben mir, die bewegt sich keinen Zentimeter. Ganz vorne steht ein Mercedes mit polnischem Kennzeichen, und darin sitzt niemand. War ja klar. Ausgerechnet in meiner Schlange steht ganz vorne ein Volltrottel.

Ich texte in der Zwischenzeit mit Albrecht. Der Mann, den viele hier im Blog als fleißigen Kommentierer kennen, hat mich ja überhaupt erst zur V-Strom gebracht. Mit seiner eigenen Suzuki war er vor zwei Tagen noch an der Grenze zur Ukraine mit unterwegs. Als er gehört hat, dass ich nach Dubrovnik unterwegs bin, hat er sich spontan dazu entschieden sich hier mit mir zu treffen. An nur einem Tag ist er dann hier runtergerauscht und sich gestern schon in einer netten Unterkunft einquartiert. Ukraine-Kroatien an einem Tag, das ist schon ein Bissel verrückt, aber ich freue mich tierisch darauf, Albrecht wieder zu sehen.

In meiner Fantasie sieht das so aus: Das Schiff legt an, die Rampe fährt langsam runter und die V-Strom rollt auf die Anlegestelle, an der Albrecht schon freudestrahlend wartet.

In der Realität bekomme ich die Nachricht: “Den Treffpunkt hat mein Navi nicht gefunden. Ich muss hier sowieso erstmal Kaffee trinken. Wir treffen uns dann am Zisterzienserkloster, das Ding ist markant.” Jetzt bin ich verwirrt. Den Treffpunkt auf einem Parkplatz am Hafen hatte Albrecht selbst festgelegt. Und: Es gibt kein Zisterzienserkloster in Dubrovnik. “Na, soo groß ist die Altstadt nicht. Fahre jetzt los, muss tanken”, textet Albrecht.

Ich seufze und stecke das Telefon weg. Zu meinen geheimen Superkräften gehört es, dass ich mich immer und überall verlaufen kann. Sich einfach so an einem Ort treffen, weil der irgendwie markant ist, klappt mit mir nicht, weil ich mich mit Sicherheit drei Schritte vorher verlaufe.

Als der Fahrer des Mercedes, ein aufgedunsener, junger Mann, endlich auftaucht, ist das Schiff bereits leer. Nur die Autoreihe, die sein Wagen blockiert, und die Motorräder sind noch an Bord.

Unter den hasserfüllten blicken der Motorradfahrer nimmt sich der Pole nun alle Zeit der Welt, um erstmal gemütlich an seinem Kofferraum rumzufummeln, Ikeataschen neu zu ordnen und sich die Schuhe zuzubinden. Da platzt einem deutschen Wohnmobilopa der Arsch. Der kleine Mann springt aus seinem Camper, flitzt auf krummen Beinchen auf den Polen zu, baut sich vor ihm auf und brüllt ihn an “SCHWING DEINEN HINTERN SOFORT IN DEINE SCHEISSKARRE UND MACH DICH VOM ACKER, DU AFFENARSCH! DU HÄLTST HIER DEN GANZEN VERKEHR AUF!”

Der völlig lethargische Pole setzt zu einer Diskussion an, aber der Opa schiebt seine Hornbrille zurecht, dreht sich auf dem Absatz um und lässt ihn stehen. Stattdessen marschiert er zurück zu seinem Camper, steigt ins Führerhaus und beginnt zu hupen. Die Autos hinter ihm tun es ihm gleich. Der Pole guckt, als verstünde er nicht, was alle von ihm wollen, und fummelt noch langsamer auf der Rückbank seines Autos rum. Wie lange wird es noch dauern, bis hier eine Schlägerei ausbricht?

Dann, ENDLICH, rollt auch die letzte Autoschlange aus dem Schiff. Die Motorräder können jetzt eines nach dem anderen wenden und ebenfalls die Rampe hinabfahren. Weit kommen wir aber nicht. Hafenarbeiter weisen alle Zweiräder in eine Spur dicht am Hafenbecken ein. Neben uns stehen PKW und Camper, daneben Busse und LKW. Aus jeder der drei Spuren wird abwechselnd ein Fahrzeug zur Kontrolle gelotst.

Das dauert ewig. Niemand darf das Hafengelände verlassen ohne Ausweis- und Fahrzeugkontrolle. Ich bin genervt, denn das war mal anders in Europa. Das hier ist ein Rückschritt.

Als ich endlich durch bin, um kurz vor 09:00, fädele ich mich in den Stadtverkehr von Dubrovnik und steuere auf die Altstadt zu. Der Verkehr ist schon jetzt sehr dicht, aber ich finde auf Anhieb den Motorradparkplatz an der Stadtmauer, den ich mir vorher über Google Maps ausgeguckt habe. Überhaupt gibt es hier viel Moppedparkplätze, das ist gut.

Ich stelle die Barocca ab, schließe den Helm ein und mache mich dann auf dem Weg in die Stadt. Die Stadtmauer ist gigantisch groß. Dahinter führen schmale Treppen hinab in eine winzige Altstadt.

Wo ist nun der Treffpunkt? Welches Kloster meinte Albrecht wohl? Es gibt zwei, an den entgegengesetzten Enden der Altstadt. Ich ziehe das Handy aus der Tasche. “Bin am Domikanerkloster” textet Albrecht per Whatsapp und schickt zur genaueren Standortbestimmung das Foto eines Blumentopfs, in Großaufnahme. Wo soll das denn bittesehr sein? Etwas präziser wäre schon schön gewesen. Ich will nachzufragen, aber Albrecht ist schon wieder offline.

Treffpunkt… Treffpunkt… Am Dominikanerkloster… ach nein davor. Verdammt, wo denn nur? Hier ist niemand in Motorradklamotten. Ich greife zum Telefon und wähle eine Nummer. In dem Moment geht ein Mann vor mir – der nicht in Motorradkluft gewandet ist – an sein Handy. Wir erkennen uns gleichzeitig und müssen lachen – Albrecht ist tatsächlich hier!

Zusammen strolchen wir über die Stadtmauer und durch die Stadt. Die Idee haben auch alle anderen, die Touristendichte in Dubrovnik ist ähnlich hoch wie in Venedig. Die Stadt war vorher schon gut besucht, aber seitdem sie Wallfahrtsort für “Game of Thrones”-Fans aus der ganzen Welt geworden ist, kriegt man hier kaum noch einen Fuß auf den Boden. Über die Stadtmauer schieben wir uns fast im Gänsemarsch.

Albrecht trägt keine Motorradklamotten, sondern ist luftig in Hemd und Trekkinghose gekleidet. Ich schwitze mich dagegen schon wieder kaputt in der dicken TechAir-Jacke. Der Schweiß rinnt mir unter dem luftdichten Plastekram in Strömen über den Körper. Ab und zu ziehe ich die Jacke aus und versuche sie zu tragen, aber das geht kaum – durch das Gewicht der Airbagweste und den breiten Rückenschild kann ich die nicht locker über die Schulter hängen und muss sie mit beiden Armen vor mir hertragen. Das ist unpraktisch, weil ich dann nicht fotografieren kann.

Notgedrungen friemele ich mich wieder in die mobile Sauna und mache Bilder. Und was für Bilder! Die Aussicht von der Stadtmauer ist fantastisch. Man kann einmal um die ganze Altstadt herumlaufen und alles von oben sehen.

Die Altstadt ist noch kleiner als erwartet. Sie ist wunderhübsch, mit Barockbauten und kleinen Gassen, aber man ist relativ schnell mit allem durch.

Die Innenstadt besteht außerdem zu 90 Prozent aus Gastronomie, jede Gasse und jeder Platz steht voll mit Tischen und Stühlen, und gefühlt alle sind belegt.

Natürlich gibt es auch hier die perversen Süßigkeitenläden, die in den letzten Jahren überall dort aus dem Boden geschossen sind, wo sich Touristen herumtreiben. In großen Fässern wird “garantiert Gluten- und Fettfreies” angeboten. Klar ist das Zeig gluten- und fettfrei, es betseht ja nur aus Zucker und Farbstoff.

Überall werden “Game of Thrones”-Devotionalien verhökert, an jeder Straßenecke wird eine Führung zu den Drehorten der Serie angeboten. Burg, Stadtmauer, Bucht, Rektorenpalast – all das war schon in der Serie zu sehen.

Ich schmelze. Es hat 30 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 93%, und in der dicken Airbagjacke schwitze ich mich tot. Ich bin klitschnass. Der Schweiß rinnt mir in solchen Mengen und so schnell am Körper runter, dass ich merke, wie meine Unterwäsche bei jedem Schritt quatscht. Der Abenteuerhut hängt mir schon wieder traurig am Kopf runter, weil er völlig nass ist – aber diesmal nicht vom Regen. Dann merke ich plötzlich, wie ich zu frieren beginne.

“Albrecht, ich brauche mal eine Pause”, japse ich und merke, wir mir die Beine weich werden. Meinem Magen ging es ja ohnehin nicht so gut, aber das hier ist was anderes. Das plötzliche Frieren ist ein eindeutiges Zeichen: Ich stehe kurz vor einem Hitzekollaps.

Albrecht springt vorneweg und findet in einer Seitengasse des Hafens eine kleine Bar. Ich rumpele hinterher, lasse mich vor der Kneipe mich auf einen Stuhl fallen und sinke gerade in mich zusammen, als Albrecht mit mehreren Flaschen kroatischer Kräuterlimo zurückkommt. Gierig trinke ich die erste aus, dann geht es mir schon etwas besser.

Am Nebentisch sitzt ein älterer Herr mit weißem Bart und guckt uns grimmig an, dann wendet er sich an andere Kneipenbesucher, deutet auf uns, sagt etwas und lacht. Jaja, es lästert sich leicht, wenn die anderen die Sprache nicht verstehen. Dann guckt der Typ wieder zu uns und sagt auf Deutsch “Deutsche, ja? Ich habe in Dortmund gewohnt, wegen der Liiiiiebe”. Albrecht lacht und beginnt einen Smalltalk, während ich mich hingebungsvoll der Limo widme, während mein Körper langsam wieder auf normale Betriebstemperatur runterkühlt. Ah, trinken! Trinken ist eine tolle Sache, die total unterschätzt wird!

Wer rettet den Tag? APART-MAN!
Oh nein, Katzen, denen man die Beine amputiert hat!

Weil wir nicht wissen, was wir sonst noch machen sollen, fahren Albrecht und ich mit der Seilbahn auf die hohe Felswand, die Dubrovnik umgibt. Der Blick ist toll, und hier ist es etwas kühler.

Um kurz vor 14 Uhr verabschiede ich mich von Albrecht, und wir gehen unserer Wege. Ich steige auf das Motorrad und navigiere die Maschine durch den Stadtverkehr bis zu einem Parkhaus oberhalb der Altstadt und ganz in der Nähe meiner heutigen Unterkunft. Dort stelle ich die Maschine ab und spreche einen Mitarbeiter an, wie teuer es wohl sei, wenn ich bis morgen hier stehen bleiben würde.

“Fünfzig”, nuschelt er und zieht an einer krummen Zigarette, die verdächtig nach einem Spliff aussieht. Die Augenlider des Mannes hängen auf Halbmast und bestätigen den Verdacht. Fünfzig kroatische Kuna? Das sind umgerechnet sieben Euro, das geht ja. “Nee, 50 Euro”, nuschelt der Mitarbeiter, “370 Kuna”. WIE BITTE? “Ja, der Chef sagt, mit den Touris kann man´s ja machen”, sagt der Mann, zieht an seinem Joint und schlurft davon.

Ich steige auf´s Motorrad und fahre wieder aus dem Parkhaus raus. Ich bin bereit Geld dafür zu zahlen, dass die Barocca sicher steht, aber keine 50 Euro pro Nacht.

Vor meiner Unterkunft gibt es einen winzigen Bereich, zwischen einer reihe Poller und einer alten und inzwischen geschlossenen Reiseagentur, dort parke ich das Motorrad.

Das ist nicht ideal, weil es eng ist und ich zum Ausparken die schwere Maschine rückwärts den Berg werde hochschieben müssen, aber das ist mir jetzt egal. Ich habe schon wieder weiche Beine und fröstele. Ich bin mit meiner Energie fast am Ende. Wenn die Hitze und die Belastung weiter so anhält, werde ich umkippen. Meine Fantasie visualisiert das sehr schön, als ein Countdown, der vor meinem inneren Auge abläuft. Kommt er bei Null an, ist Game Over. Viel Zeit bleibt bis dahin nicht mehr.

Leider liegt die “Villa Dubrovnik” einige hundert Meter von der Straße entfernt. Der Weg dahin führt über steile Steintreppen, und ich muss die zwei Mal laufen, um alle drei Motorradkoffer da hochzutragen. Der Countdown blinkt rot, lange reicht meine Kraft nicht mehr. Die letzten Meter schwanke ich mit der Geschwindigkeit eines Hundertjährigen und muss immer wieder Pausen machen.

Nahe am Kollaps schließe ich die Zimmertür hinter mir, reiße die nassen Klamotten vom Leib, schleppe mich unter die Dusche, trinke zwei Liter Wasser und falls und danach auf´s Bett. Der Countdown ist kurz vor der Null gestoppt.

Ich schlafe sofort ein und wache erst eineinhalb Stunden später wieder auf, wieder nassgeschwitzt. Ich dusche noch einmal, dann suche ich aus der Bordapotheke ein Beutelchen mit einem Weißen Pulver heraus. Das löse ich in einem halben Liter Wasser auf und trinke die Mischung auf Ex. Das Zeug schmeckt widerlich, gleichzeitig süß und salzig. Es handelt sich um eine konzentrierte Mischung aus Salzen und Elektrolyten. Das nimmt man normalerweise, wenn man ganz schlimm Durchfall hat und dadurch dehydriert. Ich habe das Gefühl, ich brauche das jetzt – in den letzten Tagen habe ich zu wenig getrunken und kaum was gegessen, dafür aber literweise Schweiß verloren.

Dann baue ich die Jacke auseinander und hänge sie separat von der Airbagweste zum Trocknen auf. Das Chassis, in das der Rückenpanzer und der Airbag eingelassen ist, besteht fast vollständig aus Polyester und stinkt wie eine Güllegrube.

Die “Villa Dubrovnik” ist anscheinend unter mehreren Namen bekannt. Lustig, vorhein hat mich ein niederländisches Ehepaar gefragt, ob ich wüsste, wo das Limestone House sei. Wusste ich nicht.

Da die Unterkunft nur 10 Minuten zu Fuß von der Altstadt liegt, mache ich mich noch einmal auf in die Stadt. In Jeans und Hemd ist das angenehmer als in der Motorradpanzerung.

An was erinnert mich das?

Ich gehe ins Museum für Kriegsfotographie. Das ist ein Ort der Begegnung, des Lernens und des Nachdenkens.

Wie könnte es mich nicht nachdenklich machen, an diesem Ort Bilder aus dem Jugoslawienkrieg zu sehen? Viele Aufnahmen sind in Dubrovnik entstanden. Während des Kriegs suchten viele Menschen Schutz hinter den dicken Stadtmauern. Es ist seltsam die Stadt, durch die ich gerade geschlendert bin, auf den Bildern verheert, zusammengeschossen und brennend zu sehen. Alle Rechte der folgenden Bilder liegen bei Ihren Urhebern bzw. den Inhabern der Nutzungsrechte.

Die Bilder gehen mir unter die Haut und nehmen mich wirklich mit.

Ein Kind mit seinem Haustier, einem Huhn.

Tief beeindruckt und berührt verlasse ich das Museum.
Das Leben und die sorglosen Menschen in den Straßen stehen in besonders starkem Kontrast zu dem gerade Gesehenen.

Mir gehen Amis auf den Sack, die überall Picknick machen. Sie imitieren damit ein “mediterranes Feeling”, das es so nicht gibt – außer Amerikanerinnen sitzt NIEMAND auf den Stufen von Kirchen und trinkt Wein oder Bier, krümelt alles mit fett belegten Broten voll und dröhnen die Umgebung mit ihren “Issues” voll oder erzählen “She said – I Said”-Dialoge nach.

Gegen 21:00 Uhr kehre ich zurück in die Villa Dubrovnik Gardens und stelle fest, das mittlerweile wohl Android-Nutzer im Haus sein müssen – der billige Plasterouter ist einer von der Sorte, wie sie die Telekom in Deutschland auch gerne hinstellt, und gewisse Android-Handys bringen die Dinger in Minutenschnelle zum Absturz. So auch jetzt, wenn ich den Router im verlassenen Wohnbereich neu starte, kippt er nach ein paar Minuten wieder um. Na, dann halt kein Internet.

Gediegenes Ambiente.
Tour des Tages: Rot mit Albrecht, blau mit Wiesel.

12 Gedanken zu „Reisetagebuch (10): Game of Schweiß

  1. Kam aus dem Zipfel Rumänien, Grenznähe Moldawien (Darabani). Freut mich, daß dir Dubrovnik gefallen hat. Kenne noch die Grenze zu Titos Zeiten, war ähnlich gesichert wie die der neuen Bundesländer.
    Durch den/das Log sehe ich erstmal, was wir in der kurzen Zeit gelaufen sind. Abgeraten wurde mir
    die Weiterfahrt nach Albanien, weshalb ich am nächsten Tag den Urlaub abbrach und enBloc zurück Nähe Heidelberg fuhr.

  2. Nachtrag:
    Es muß jeder selbst wissen, welches Risiko er eingeht, leicht bekleidet und quasi ohne Schutz auf’s Möpp zu steigen.
    Silencer stellte mit der Schutzkleidung ein Alleinstellungsmerkmal in Dubrovnik auf.
    Und…..bin sehr froh, ihn getroffen zu haben, war ein richtig g….r Tag.

  3. @Zwerch: 😀

    @modnerd1138 Stimmt, Apart-Man vs. Old Domina :.-D

    @hirnwirr Der ist irgendwie abhanden gekommen im neuen Theme… aber ich freu mich über jeden Kommentar.

    @Susy Danke für´s Lesen

    @Ali: Ja, war ein cooler Tag! Also, im übertragenen Sinn 😀

    @ssuchi: Ahwas. Was soll ich denn zwei Tage an einem Ort, an dem ich schon nach einem halben Langeweile hatte 😉

  4. Toller Bericht 🙂 War auch im Sommer in Dubrovnik – mir waren einfach zu viel Menschen da, da haben mir kleinere Orte in Kroatien viel besser gefallen 😉

    @Ali Albanien ist aber schön! Zugegeben, die Leute fahren wie die Irren. Ich bin mehrfach in einspurigen Kreisverkehren jeweils von zwei Autos in die Mitte genommen worden – als Moppedfahrer nicht sooo schön, aber es ist nie was passiert – muss man halt umsichtig fahren. Kosovo kann ich auch absolut empfehlen, genauso wie Montenegro! Superschöne Länder 🙂

  5. @Sabrina…..in diesen Ländern war ich ein Jahr zuvor. Dieses Jahr werde ich wieder dort sein.
    Die Nummer im Kreisverkehr kenne ich auch und hatte schon sehr viel Glück. Danach hatte ich energisch klar gemacht, welche Ausfahrt ich nehme. Die Albaner fahren zwar forsch, nehmen gegebenenfalls aber auch Rücksicht.
    Lt. meinem Zimmervermieter (Hafenkapitän) ist Dubrovnik manchmal so voll, daß man keine Chance hätte, einfach umzufallen.
    Ich stehe auch dem Menschenklump sehr skeptisch gegenüber. Da – wo der Touramor seinen Pfeil in die Gefühlswelt schießt – ist es meist menschenleer.

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