Beruflich unterwegs, an interessanten Orten mit schlecht maskierten Pferden, Anna und dem Charme der 80er.
Berlin:
Anna, die Motorradintelligenz, durfte in einem A4 werkeln. Hat sie auch nicht all zu oft, lief aber gut. Sie hat die fette Kiste besser navigiert als der Bordcomputer des Audi. Für mich war es ungewöhnlich, die Stimme meiner virtuellen CoPilotin nicht direkt im Ohr zu haben, sondern sie aus der Konzertsaalgleichen Audioanlage überall um mich rum zu hören.
Rüdesheim. Da war ich zuletzt als ich fünf war. Und es gibt immer noch die gleichen Plastik-Kuckuksuhren zu kaufen! Die Altstadt um die berühmte Drosselgasse ist dabei ganz auf chinesische Besucher eingestellt.
In Heidelberg gibt es das Mathematikon, ein Kaufhaus mit einem Fetisch für Mathematik. An den Wänden stehen Zitate berühmter Mathematiker, auf den Kassenbändern sind Formeln aufgedruckt, und über die Spiegel der Toiletten laufen Textaufgaben. Wie abgefahren ist das denn? Science Rocks!
In Karlsruhe steht ein völlig irres Hotel. Der Besitzer hat quasi einen Straßenblock zusammengekauft und im Inneren eine völlig absurde Mischung aus Vergnügungspark und Müllhalde angelegt. Hölzerne Zirkuspferdchen stehen vor Felsattrappen, in alten Elekroautos sitzen gruselige Rupfenpuppen, überall ragen Türmchen aus dichten Büschen und an einer Stelle schmücken riesige Gesichter die Hauswand. Hier kann man wahlweise in seltsamen Themenzimmern, normalen Hotelzimmern oder „Bungalows“ übernachten. Abgefahren. Unter dem Gelände ist eine riesige Tiefgarage. So riesig, dass man bei den Bauarbeiten dafür in den Kellern der umliegenden Häuser gelandet ist.
Die Bungalowzimmer glänzen mit modernster Unterhaltungselektrik. Die Lautsprecher dafür sind in den Füßen des Doppelbetts.
Das Bundesverfassungsgericht hatte ich mir pompöser vorgestellt. Es ist nur ein zweigeschossiger 60er Jahre Betonbau.
Aber das Karlsruher Schloß ist hübsch.
Ein paar Kilometer westlich, im Schwabenland, gibt man sich dagegen Mühe wirklich allen Klischees gerecht zu werden.
Immerhin gibt es hier skurrile Mischungen aus den 60er-Jahre-Bunkern und windschiefen Fachwerkhäuschen, die direkt daneben stehen.
Ich mag die Mentalität und Sprache der Schwaben nicht, aber das hier macht sie dann doch sympathisch:
Da isser mal in Berlin und sacht nüscht.
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Schön schön. Solche Dienstreisen liesse ich mir auch gefallen. Wenn ich dienstlich reise, dann meist nur nach Frankfurt, Immerhin gibt’s dann gutes Essen und ein tolles Hotel.
Schöne Bilder. Berlin: wo ist denn der Ausblick über den Schotter? Ich habe eine Idee, war aber noch nicht dort.
Meine Anna heisst Steffie! 🙂
Rüdesheim…..was ich, glaube ich zumindest, einmal in der Jugend. Brauche ich nicht noch mal.
Heidelberg kenne ich auch nur vom Durchfahren, aber das Mathematikon wäre was für meinen rechenaffinen Gatten.
Wobei die Textaufgabe nun Pippi einfach ist!
Karlsruhe, einmal gewesen 1990! aber eigentlich sehenswert.
und wo nun ist der Ort im Schwabenländle?
Ach, ist es schön sich von der Arbeit abzulenken, in dem man Blogkommentare schreibt. *lol*
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Die sollten sich ein weniger um Mathematik kümmern – „Aus wie vielen Kinder muß die Familie mindestens bestehen?“ 😆
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@Max: Nur Durchflug 🙂
Hirnwirr: Da sagste was. Der Schotterort ist ein Blick aus einem Hotelzimmerfenster in die Berlin Mall. Sehr seltsames Konstrukt. Der Ort im Ländle ist Nürtingen. „Pipieinfach“ ist bei den Matheaufgaben wohl genau das Konzept 🙂
Rufus: Hm? Schreibt man das nicht so?
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Also mein Satz war ja auch nicht gerade genial – man sollte einen fertigen Satz eben nicht noch im letzten Moment anpassen – aber ich würde für „…Kindern…“ plädieren.
(beim muß/muss seid Ihr ja auf einer anderen Linie, was ich mich erinnere)
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Achje, jetzt sehe ich es auch! Naja, sind halt Mathematiker, keine Schreibkundler. 🙂
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Wofür du auf Dienstreisen so alles Zeit findest… 😀
Tolle Bilder, wie immer!
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Wie immer gerne gelesen!
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