Barkbusters und Co: Im nächsten Jahr ist mein Motorrad ein Panzer

Motorräder lassen sich relativ einfach anpassen, sowohl an persönliche Vorlieben als auch an unterschiedliche Einsatzgebiete oder Anforderungen. Fahreigenschaften, Optik, Sound – das lässt sich alles fast beliebig und mit überschaubarem Aufwand ändern. Hier ein Gepäcksystem nachgerüstet, da andere Reifen drauf, dazu noch ein anderes Windschild – keine Maschine, die einige Jahre auf dem Buckel hat, ist noch so, wie sie einst aus der Fabrik gekommen ist.

Meine Barocca, die Suzuki V-Strom DL 650, ist ein 2010er Modelljahr. Als ich die 2017 gebraucht gekauft habe, war schon die Nachfolgerin draußen. Ich habe mich aber ganz bewusst für das alte Modell entschieden. Zum einen, weil sich Diebe nicht für alte Suzukis interessieren, zum anderen wollte ich die alte, weil dieses Modell von 2004 bis 2010 gebaut und in großen Stückzahlen verkauft wurde. Ersatzteile für die Kiste hat jeder Dorfschmied im Regal liegen.

Die Barocca ist außerdem aus dem letzten Modelljahr ihrer Generation, und das bedeutet: Die Kinderkrankheiten der Modellreihe, wie absaufende Zündkerzen, Kupplungskörbe mit Selbstzerstörung oder Lichtmaschinen, aus denen die Magneten fallen, sind allesamt behoben. Und: Es gibt eine GIGANTISCHE Auswahl an „Aftermarket“-Teilen von Drittanbietern, also Dinge zum Nach-, Auf- und Umrüsten.

Von denen hat die Barocca schon einige verbaut bekommen, vom Gepäckträger über einen verstellbaren Scheibenhalter (von einem Ingenieur aus den USA) mit einer Spezialscheibe (aus einer kleinen Manufaktur in England) bis hin zum Kettenölsystem (von einem schwäbischen Tüftler). Damit ist die V-Strom für mich zur Reisemaschine geworden.

Eine Reisemaschine zunächst für die Einsatzgebiete, wie ich sie mit der Vorgängerin, der Sporttourerin ZZR600, für mich erschlossen hatte. Das heißt: Weite Fahrten, aber ausschließlich auf befestigten Straßen.

Nun hat die V-Strom schon durch ihre Bauform meine Nutzung verändert. Ich fahre mittlerweile nicht mehr nur auf asphaltierten Wegen. In den letzten beiden Jahren ging es über weite Strecken über Schotter, Asphaltbrösel und Waldwege. Nicht richtig Offroad, so mit Schlamm, Sand und Felsen, dafür sind weder die V-Strom noch ich gemacht, aber schon raueres Terrain als echte Straße.

Jetzt, am Ende der Saison, habe ich etwas verwundert die Folgen dieser Ausflüge bemerkt. Der Kühler der Maschine weist zahlreiche Einschußlöcher auf, genau in der Einflugschneise zwischen Kotflügel und oberer Verkleidung. Da müssen Steine von vorausfahrenden Fahrzeugen eingeschlagen sein, stellenweise sind sogar die Lamellen beschädigt und bröseln weg.

Interessant. Und ich dachte immer, dass Schutzgitter für den Kühler Unfug sind, den sich nur GS-Fahrer aufschwatzen lassen, die nach dem Einbau des dritten Paares Zusatzscheinwerfer Langeweile haben.

Kurz überlegt, dann ist mir klar geworden: Bei dem, was 2020 auf dem Programm steht, wird es noch wesentlich rauer werden. Für das kommende Jahr möchte ich daher, dass mein Motorrad ein Panzer wird. Also, nicht wirklich, aber die Maschine sollte schon ein wenig geschützt sein.

Den ersten Schutz hat sie schon bekommen. Normalerweise ist der Motor der V-Strom ungeschützt, besonders der Ölfilter ist exponiert. Im Bezug auf Steinchenflug von Vorne ist das nicht schlimm, zumal eine Kotflügelverlängerung verhindert, dass das Vorderrad Dreck und Steine direkt auf den Motor ballert. Doof ist das aber, wenn man mit der Maschine über Kanten und Steine hoppelt.

FKK: Kühler und Ölfilter baumeln nackig im Wind.

Nachdem nun die Tieferlegung draußen ist, passt wieder ein Motorschutz unter die Maschine. Der wurde in einer tschechischen Schmiede gefertigt. Nicht schön und auch nicht so schlank wie die Version von SW-Motech, dafür passt er aber an die Sturzbügel von Givi und ist wirklich massiv.

Damit sind Ölwanne, Krümmer und Ölfilter geschützt.

Für den Kühler gibt es zahlreiche Angebote für günstige Schutzgitter. Teilweise sehr schöne gemacht, verchromt und lasergeschnitten mit tollen Mustern, Bildern und Schriftzügen. Diese Dinger sind mehr Schmuck als Schutz, und die meisten haben aber eine Gemeinsamkeit: Sie sind untauglich als Kühlerschutz. Entweder sind die gelaserten Muster und Bilder so groß, dass kleine Steinchen da wieder problemlos durchfliegen können. Oder die Teile bestehen aus einem flächigen Blech mit Löchern. Sowas schützt fraglos, aber ich würde ernsthaft in Frage stellen, ob dadurch noch genug Luft an den Kühler kommt.

Ich habe mich deshalb für einen Kühlerschutz der deutschen Firma SW-Motech entschieden. Der ist zwar im Vergleich zu den chinesischen 13,95 Euro-Angeboten auf Ali Express fünf mal so teuer, dafür taugt er aber. Das Schutzgitter ist engmaschig, lässt aber viel Luft durch und liegt nicht direkt auf dem Kühler auf. An der oberen Kante gibt es Schutzpolster, die verhindern, dass der Kühler durchgescheuert wird. Die Passform ist exzellent und nutzt die drei vorhanden Schrauben der Kühlerbefestigung, so dass das Teil in 10 Minuten montiert ist.

Wegen mir hätte es den doofen „DL 650“-Schriftzug jetzt nicht gebraucht. Immerhin weiß ich, was ich fahre, aber nun.

Ein anderer Punkt, der mir im Sommer aufgefallen ist: Die Original-Handprotektoren der V-Strom schützen ganz gut gegen Wind und Wetter und auch bei Ablegern mit geringer Geschwindigkeit.

Allerdings ist die Schutzwirkung eher Glückssache als Garantie, denn die Dinger sind nicht die stabilsten. Das Material, dicker und halbflexibler Kunststoff, ist zwar ok, aber die Befestigung ist ein Witz: Genau eine kleine Schraube hält den Schutz an der Lenkerinnenseite, außen sind die nur zwischen Lenkergewichte und Lenker geklemmt. Besser als nichts, aber trauen tue ich den Dingern nicht.

Maß der Dinge bei Handprotektoren sind die Produkte der Firma Barkbusters. Die australische Manufaktur baut seit Jahrzehnten sowas in Handarbeit, zuerst für Rallyefahrer, mittlerweile für den Massenmarkt. Pavel hat die Firma während seines Australienurlaubs besucht und ein Video darüber gemacht. Das zeigt deutlich: Den Leuten liegt was an dem , was sie machen.

In Deutschland vertreibt SW-Motech motorradspezifische Barkbusters-Kits unter Eigennamen. Die Barkbusters-Protektoren sind wirklich massiv: Alubügel bilden den Unterbau, auf den dann verschiedene Griffschalen aus Kunsstoff aufgesetzt werden können. Je nach Vorlieben können die schlank, sportlich oder klobig sein und mit Extra-Windabweisern oder LED-Blinkern versehen werden.

Ich habe mich für die größten Schalen entschieden, die „Storm“. Die sind zwar eine ästhetische Zumutung im Vergleich zu den stromlinienförmigen Sportversionen, bieten aber den besten Wetterschutz. Die Trennung von Schale und Schutzbau finde ich super, weil nach kleinen Crashs einfach die Schale für einen 10er pro Stück getauscht werden kann. Die massiven Bügel schützen nicht nur die Hände sondern auch die Hebel. Abgrebrochene Kupplungs- und Bremshebel sollten damit der Vergangeneheit angehören.

Zur Montage müssen die alten Lenkergewichte raus. Das kann schon mal schwierig werden, weil tief im Lenker Gummihülsen stecken, die man mit rausziehen muss. Das heisst: Schraube am Lenkerende drei, vier Umdrehungen rausdrehen – NICHT weiter, weil sonst die Mutter im Lenkerinneren abfällt und verschütt geht! – dann am Besten Kriechöl reinsprühen, einwirken lassen, dann das ganze Lenkergewicht rausziehen:

Bei mir brauchte es nicht mal Kriechöl, die Gewichte waren total locker im Lenker und wurden letztlich nur von den Protektoren gehalten, die eigentlich von den Gewichten gehalten werden sollten. Was hält da was?

Die Barkbusters bringen eigene Lenkergewichte und Distanzhülsen mit. An denen wird der Metallbügel verschraubt.

Das andere Ende kommt an eine massive Halterung am Lenker. Ist ein wenig Gewurschtel mit den Zügen und Kabeln, ging aber eigentlich recht gut.

Sind die Bügel montiert, ist die Hauptarbeit getan.

Jetzt fehlen nur noch die Schalen. Die werden mit drei Schrauben auf dem Schutzbügel befestigt.

So sieht dann das Ergebnis aus.

So. Damit ist die V-Strom zwar nicht wirklich ein Panzer (sowas will dann halt doch niemand) aber zumindest ein wenig besser gerüstet für die raueren Passagen im kommenden Jahr.
Wenn das nur nicht noch so lange hin wäre!

Kategorien: Motorrad | 22 Kommentare

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22 Gedanken zu „Barkbusters und Co: Im nächsten Jahr ist mein Motorrad ein Panzer

  1. zwerch

    Soooo schlimm finde ich die Griffschalen gar nicht, tun der „Schönheit“ einer Schrankwand keinen Abbruch 😉 sie sehen auch sehr solide aus.
    Ein Bild der kompletten Front für den Gesamteindruck wäre schön.

    Der Kühlerschutz ist ganz nach meinem Geschmack, schlicht und schnörkellos und sollte seinen Zweck gut erfüllen.

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  2. Hehe, genau – die V-Strom ist nicht schön, da stören die Schalen dann auch nicht mehr. Bild ist eingefügt, das letzte im Beitrag.

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  3. Das Problem der „Barkbusters“ (auf welche der mutmaßlich gesponsorte Videographluenzer nicht hinweist): Fällst du bei niedriger Geschwindigkeit im Gelände dämpfen Dreck und Co, und Steine lassen sich häufig damit wegschieben. Fällst du damit auf der Straße auch nur an der Ampel um -> die Kunststoffteile von Suzuki (wie auch die an meiner BMW) nehmen Energie auf beziehungsweise bauen sie ab. Die Barkbuster werden u.U. zum Lenkerbuster oder Lenkeraufnahmepunktverdreher.

    Die robust wirkende Konstruktion mit dem Metallbügel ist natürlich vertrauenserweckend. Da kann man auch die Eiger Nordwand angeleint mit runterfahren und so. Aber ob das dann alltagstauglich ist? 😉 Jetzt aber bitte nicht im Selbstversuch testen…

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  4. x-Fish: Nette Theorie, aber tatsächlich reicht auch ein Crash mit niedriger Geschwindigkeit mit den flimsigen Orinalprotektoren, um den Lenker zu verbiegen. Das ist passiert, als mich 2017 das Auto von hinten in den Kreisel geschubst hat und die Strom auf der Seite landete. Die Dämpfungswirkung war da nicht hoch genug, Resultat: Originalprotektor kaputt, Lenker in ungutem Winkel.

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  5. Oha… Also schon probiert… Dann ist’s wirklich egal ob mit oder ohne… 😦

    Meist wird nur darauf hingewiesen das man sich die Handgelenke brechen kann wenn man sich verhakt (Lenker nicht loslassen und über den Lenker abfliegen). Aber das wäre wohl auch bei der reinen Plastikvariante der Fall (außer bei der Benelli 502 X da die Teile der 2019er Version so wabbelig sind das sie evtl. schon beim Fahrtwind nachgeben 😀 ).

    Den Hinweis (und Bilder) auf die achso zerstörerische Wirkung der robusten Barkbusters hatte ich in einem englischsprachigen Forum gefunden. Da hatte jemand die Storm (IIRC) an seiner Tiger 800 und ist damit an der Ampel umgefallen. Die Tiger hat aber auch keine zusätzliche Strebe am Lenker… Daher ist der jetzt auch nicht gerade super robust… Der Kupplungszug hatte wohl beim Sturz ebenfalls gelitten – dafür war der Kupplungshebel noch immer fit. 😀

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  6. Bekannter von mir hat an seiner Varadero auch Barkbuster. Als wir 2017 in und um Kroatien unterwegs waren, ist er kurz rüber nach Bosnien. Hatte etwas geregnet, Straße war glitschig, er fuhr langsam und stürzte. Die Plastikschale ist zwar gebrochen, aber der Bügel hielt und der Lenker blieb gerade.
    Vor kurzem hatte er abermals einen Sturz und ist unter einen PKW gerutscht. Wieder Plastikschale kaputt, aber Lenker blieb gerade.

    Am Ende wäre es mir egal, ob der Lenker krumm ist, im Zweifelsfall verkrampft man, lässt nicht los und ist dann froh, wenn der Bügel zumindest die Hand besser vor schweren Verletzungen schützen kann, als eine reine Plastikschale.

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  7. Ich hatte mich vor dem Kauf tatsächlich mit der „verhaken und Hand kaputt“-Theorie beschäftigt. Letztlich bin ich dann der Argumentation von Ryan von F-nine gefolgt, der sinngemäß meinte: 1. Ist das ein Szenario, was so gut wie nie in der Praxis vorkommt und 2. Wenn doch, dann hat man gerade so einen Satz gemacht, dass man noch ganz andere und schlimmere Probleme hat. Ist letztlich Abwägungssache, nachdem ich aber ein Bild von einem Fahrer gesehen habe, der mit dem Lenker die Leitplanke rasiert hat, habe ich mich dann doch für die stabilen Handguards entschieden.

    Lenker verzogen weil unglücklich umgefallen kommt, glaube ich, recht häufig vor. Manchmal läuft´s halt doof, aber da ist es dann echt schon fast egal ob Protektoren dran sind oder nicht.

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  8. Sieht gut aus! Ist zwar nicht wichtig, aber trotzdem 😉
    Die Schutzschalen sind schon recht massiv an der Barocca, aber passt noch – Kühlergitter sieht echt top aus. Ich finde deine Panzerung macht dass alles wertiger aussieht. Dass sie mehr abkann sieht man ihr jetzt direkt an 🙂

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  9. Schmeichlerin 😉

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  10. Ali

    Nachdem ich „meine“ mit den Barkbusters dran im Sommer in die Steine geworfen hatte, klingelte das €-Zeichen im Kopf mit Kosten von über hundert Euro. Ich war erfreut, daß es die Griffschalen zu moderatem Geld als Ersatz gibt.
    Groß? Ja! Schützen aber auch vor Regen, Auskühlung und – wenn man auf Reisen ist – vor Dornengestrüpp.
    Kühlerschutz sieht klasse aus. Rundumpanzerung gibt es eh keine. Vernünftige Sturzbügel, Bügel der Kofferaufnahme fangen viel ab. Bei mir hat vor Jahren das TC beim Überschlag das Möpp davor bewahrt, auch obenrum rasiert zu werden.

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  11. Überschlag? Ali, Du hast echt schon alles mitgemacht!

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  12. „Am Ende wäre es mir egal, ob der Lenker krumm ist“

    Das ist die einzig richtige Einstellung, wenn mann vor hat, ein Moppet (auch) im Gelände zu bewegen. Ich kann 2 Beispiele zum Thema aus meinem eigenen Erfahrungsschatz beisteuern:

    a) Straßen-Enduro, gute 50:50 Reifen, wird auf grenzwertigem Terrain bewegt (zum Teil blanker Fels, vermischt mit grobem Karstschotter, der leicht rutscht). Gefälle streckenweise 20%. Runter geht alles gut. Auf dem Retourweg verreckt der (kleinvolumige) Motor 2mal trotz schleifender Kupplung, als er im unteren Tourenbereich Drehzahl zulegen müßte (Vergaserproblem). Resultat: 2mal Sturz, weil man auf diesem Grund nicht immer dorthin rutscht, wohin mann das antriebslos gewordene Moppet legen will. Beim 2. Mal knickt der Lenker ein wenig ab(Stahl), Kupplungshebel und darunter zum Liegen kommende Finger bleiben ganz. Lenker geradegebogen, Heimfahrt gesichert. Ohne MASSIVE Bügel (nicht die verstärkten Plastik-Alibi-Eissalon-Dingsis) fraglich.
    b) gleiches Moppet. Fahrer kommt in einer Rechtskurve, in der trockener Feinstaub aus einem nahegelegenen Steinbruch liegt, in die Nähe eines Highsiders, quert die Gegenfahrbahn, streift dort einen Baustellenzaun mit großen Segmenten, stürzt aber nicht. Eingehakt mit einem Finger der linken Hand. Trümmerbruch. Die originalen ‚Handguards‘ ohne Bügel (Mückenabweiser/fänger ;-?) bzw seitliche Verschraubung wichen vor der Gewalt zurück, sind daher unbeschädigt. Heimfahrt nicht möglich.

    Fazit: Sich am Kostenfaktor für eine Entscheidung zu Montage oder nicht von Schutzbügeln zu orientieren, kommt mir recht unüberlegt vor – auch für geübte Fahrer, die rechtzeitiges Absteigen gelernt haben sollten, tritt ein Sturz/eine ungewohnte Situation FALLweise derart plötzlich auf, daß auch geölte Reflexe überfordert sind. Ansonsten wären MX-Fahrer -im Gelände- unverwundbar.

    Also gute Entscheidung, wenn vermehrtes Schotterfahren angedacht wird. Reservehebel unter der Sitzbank oder in der Verkleidung vorne (ankleben mit Tape) sind dennoch obligat auf Tour 😉 …

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  13. Tatsächlich ist es ein bißchen auch ein Eigengewichtsproblem. Bei einem Umfaller mit meiner 130kg leichten Enduro bekommt der Lenker eben bedeutend weniger Joule ab, als bei einem 300-Kilo-Panzer. Plus 50 Kilo Koffer 😉

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  14. Danke für die Erfahrungen, das ist wirklich interessant! Ja, die Enduros beneide ich immer ob ihrer Leichtigkeit. Aber so leichtgewichtig wie Svendura werde ich nie unterwegs sein, dazu steckt auch zu wenig echter Endurofahrer in mir.

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  15. Svendura ist ein objektiv schlechtes Beispiel für eine Enduro-Persönlichkeit. Ihre Reisen könnte sie mit jedem x-beliebigen Moppet ebenso machen. Ihre Reiseziele sind meist uninteressant für mich und ihr Stil, bei dem ein Großteil des Erlebnisfokus auf dem täglichen Grill- und Rotweinabenteuer liegt, ist mir zu fade, ihre ‚Erkenntnisse‘ sind hanebüchen wie die jedes x-beliebigen Spießers – ihr zahlreich vorhandenes Applaudierklientel hat sie sich daher redlich verdient 😉 – aber daß es vom Fahrgefühl in beinahe jeder Situation angenehmer ist, weniger als 150 kp -mit Gepäck- unter dem Hintern zu haben – da gehen wir konform. Und warum sollte man den Komfort eines Reisezuges nicht in Anspruch nehmen, wenn eine Anreise über 2000 Kilometer auf eigenen Gummis ins Urlaubsdomizil nur Streß und Arbeit bedeuten würden ? Das machen auch Typen, die mit <1 Liter unterwegs sind… oder fliegen auf eine Insel und nehmen vor Ort einen Leihwagen *kicher* … so what:
    Bei den Reisen, die Du unternimmst, brauchst Du ein autobahnfestes Zweirad, mit dem man auch 150 Dauer fahren kann – die Versys dafür herzunehmen ist ehrlicher und vor Allem klüger als all die Fahrer mit ihren GroßPseuduros, 6 Scheinwerfern und 3,5 Koffern sind. Posergesindel oder werbeverblödet ? Wird in den meisten Fällen eine Mischung sein… Niemand, der maximal 120 schafft, quert Europa mit seinem Zweirad; außer er hat Zeit. Wie eben ich 😉

    Doch auch bei mir gab es eine Entwicklung. Nachdem ich die 1100er mit dem Rotax nicht mehr unbedingt brauchte, mußte es eine 800er sein, das war immerhin bereits eine Enduro. Als das lustvolle Fahren auf Straßen nicht zuletzt deswegen bei mir u. A. auch deswegen stark nachließ, weil jährlich immer mehr überforderter SchickiMicki-'Enduristen' mit GSen die schönsten Strecken unsicher machen, suchte ich eben Alternativen – und fand sie in geländetauglichen Straßenmaschinen, die ich fortan begann, auf möglichst kleinen Sträßchen zu bewegen – so kommt man leicht in Kontakt mit der ländlichen Bevölkerung jeden Landes, die IMMER einen unbefahrenen Weg mehr kennt, als die beste Karte hergibt 😉 …
    Im Moment denke ich, die 350er gegen eine 250er einzutauschen, falls die einen E-Starter hat, den ich bisher immer aus Gewichtsgründen ablehnte (10-15 kp schwerer) – denn nach dem 5. Umfaller+Aufheber mit Gepäck, ist es recht bequem, im Sommer die abgesoffene Gurke per Strom anzuorgeln und täglich dann auch weitere Strecken zurückzulegen, weil man nicht schon um 16 Uhr an die große tägliche Rast denken muß… (Auf die 800er Tenere schiele ich jetzt nur ;))
    Falls Deine Zweirad-Entwicklung bereits abgeschlossen ist: na und ? Ich rede ja auch mit GS-Fahrern, wenn sie vernünftig sind und aus ganz bestimmten Gründen ihre Gummikuh um die Ecken wuzzeln… 😉

    Also Alles Gute von meiner Seite für die erste Saison mit der 'Vorbau' in der Verkleidung als 'Leopard'.
    Ich finde auch einen 'Fennek' nicht häßlich, sondern kraftvoll gedrungen und sprungbereit.

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  16. Oups … peinlich … jetzt habe ich aus der Strom ein Kawa gemacht – meine MoppetBekannte Versya hat eben geschrieben – naja. Ein Panzer hält sowas schon aus. Trotzdem: ‚Tschuldigung !

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  17. Danke für Mut machen und den Aufruf zur Toleranz gegenüber GS-Fahrern. Ich versuche daran zu denken, wenn die mich das nächste mal ärgern 😀

    Was ein Fennek ist musst ich gerade erst einmal nachschlagen – was für ein lustiges Tier!

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  18. Ähh … eigentlich meinte ich dieses Tier https://de.wikipedia.org/wiki/Spähwagen_Fennek
    Da war ich wohl undeutlich.

    Aber der Wüstenfuchs ist mir wirklich auch sehr sympathisch.
    Ein Fuchs ist in der Art sowieso eine Mischung aus Hund und Katze … 😉

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  19. Der nächste Schritt nach der Toleranz der GS-Fahrer ist die Akzeptanz der GS-Fahrer. Lässt sich auch auf andere Motorradtyen und Nutzungsarten übertragen. 😉

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  20. Siehe hierzu auch das Referenzwerk zur standardisierten Typisierung „verchromte Eier“, Wischmeyer et. Al., FSR, 1993

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  21. Günther der Trekkerfahrer? MZ250? 😉

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  22. Luca Schäfer

    Danke für den interessanter Beitrag! Sehr cooler Blog.

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