Motorradsaison 2019: Top 3 gute Dinge

Meine persönlichen Tops und Flops der Motorradsaison 2019. Heute: Die Highlights (SIC!) des Jahres.

3. Rok Straps
Ein Packgurt mit einem elastischen Mittelteil, ein Klickverschluss, an jedem Ende eine Schlaufe. Mehr sind Rokstraps nicht, aber damit sind sie endlos praktisch und viel leichter zu handhaben als ein normaler Spanngurt. Statt endloser Rumfuddelei und losen Enden, die im Wind flattern, einfach drumschlingen, zusammenklicken, fertig. Egal ob die Gepäckrolle für die lange Reise gesichert wird oder nur der Einkauf vom Supermarkt auf die Rückbank soll, Rokstraps befestigen alles, schnell und unkompliziert. Durch den elastischen Gummiteil halten sie die Spannung und lösen sich nicht. Und notfalls kann man damit sogar das Mopped auf einer Fähre sichern. Ich habe mittlerweile je einen als zusätzlich Sicherung um Koffer und Topcase.

2. Sena Prism Tube Wifi
Ich bringe gerne Videos von Fahrten mit zurück. Dafür nutzte ich bislang am Liebsten die wasserdichte VIRBE XE. Die ist aber zu klobig um sie seitlich am Helm zu befestigen, und AUF den Helm werde ich sie mir nicht kleben – ich bin doch kein Teletubbie!

Auftritt der Prism Tube Wifi. Eine simple und winzige Kamera. Ist nicht wasserdicht (Hersteller: „Wasserbeständig“, haha!) und kann nichts als Videos aufzeichnen (2K). Das Bild ist besser als die FullHD-Virb XE, aber doch am Ende lediglich gut – Bitrate und Farben sind zwar okay, aber für meinen Geschmack ist alles zu überschärft.

Der Charme der Prism Tube liegt aber woanders, nämlich in der Form, der Bedienung und dem Durchhaltevermögen. Die Kamera ist zylinderförmig und schlank und fällt am Helm nicht auf. Der Akku hält gefühlt endlos, die zwei Stunden, die der Hersteller angibt, sind nicht maßlos übertrieben. Das Tollste: Sie hat nur ein Bedienelement, einen umlaufenden Ring. Wird der nach vorne gezogen, zeichnet sie auf. Alle anderen Einstellungen nimmt man über eine App vor, wobei es da auch kaum Optionen gibt. Aufzeichnen, mehr kann die Prism Tube nicht, aber das macht sie über Stunden und zuverlässig. Vlogger können sich noch Lautsprecher und Mikro in den Helm kleben und damit Tagebuch sprechen.

Ähnlich puristisch ist das Zubehör: Es gibt nur eine Klebehalterung für einen Helm, für andere Anwendungen gibt´s nichts und nicht mal eine zweite Helmhalterung bekommt man einzeln. Schade, aber weil mir das Ding so großen Spaß macht, reicht´s noch für Platz 2.

1. Osram Nightracer 110
Die Nightracer-Serie sind H4/H7-Leuchtmittel, die Hersteller Osram mit einer signifikant höheren Lichtausbeute bewirbt. Die geht allerdings auf Kosten der Lebenszeit. Nachdem ich nun zwei Jahre lang mit Nightracer 50 (50 Prozent mehr Licht, leicht reduzierte Lebensdauer) gefahren bin, folgte im April der Umstieg auf die Nightracer 110 (110 Prozent mehr Licht, signifikant verkürzte Lebensdauer).

Ob die 110 Prozent stimmen, weiß ich nicht. Die Leuchtmittel sind aber tatsächlich wesentlich heller und weißer als die Standard-H4-Lampen in V-Strom und ZZR, gegen das Licht der Nightracer wirken die Standardbirnen wie Funzeln. Man sieht damit definitiv mehr und wird auch besser gesehen. In der Suzuki haben die Lampen selbst die an Erschütterungen nicht armen Fahrten im Sommer gut überstanden. Die verkürzte Lebensdauer ficht mich nicht an. Sollte die Lampe doch mal auf Reisen ausfallen, spielt das keine Rolle. Die V-Strom hat ohnehin zwei Scheinwerfer, eben für den Fall, dass einer ausfällt, und ist so gebaut, dass man die Lampen per Hand und ohne Demontage von Leuchte oder Verkleidung hinbekommt.

Einfaches und effizientes „tuning“ für läppische 12 Euro pro Lampe. Mehr Sicherheit für praktisch kein Geld: Das ist ein verdienter Platz Nummer 1.

Kategorien: Motorrad | 10 Kommentare

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10 Gedanken zu „Motorradsaison 2019: Top 3 gute Dinge

  1. Lupo

    Die Rokstrapes habe ich seit vorletztem Jahr. Der für mich wesentliche Vorteil ist, dass man sie vorspannen und dann bei Spannungsverlust durch Setzen der Rolle sich diese nicht lösen kann. Das passiert gerne bei Spanngurten, die ich viele Jahre genutzt habe und noch nutze. Ich bin ja mal gespannt (Achtung! Wortspiel!), wie lange sie halten….d.h. wann die ersten witterungsbedingten Ausfallerscheinungen auftreten.

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  2. Ali

    Habe bisher noch keinen LUX-Vergleich gelesen zu „alten“ Doppelscheinwerfern vs. dem neuen
    Einzellicht. Davon abgesehen, daß bei der alten Strom die Leuchtmittel doppelt ausgeführt sind
    und bei Ausfall einer Lampe die Verkehrssicherheit erhalten bleibt, kann ich mir schlecht vorstellen,
    daß neuere Modelle in diesen Belangen verbessert wurden.
    Wenn ich tagsüber auf der Straße schaue, gehen Möppfahrer mit Einzellicht regelrecht unter wegen
    Tagfahrlichter der Dosenfahrer.
    Ich setze zusätzlich ein paar recht grelle LED MiniTagfahrlichter ein und hatte schon oft das gute
    Gefühl, frühzeitig gesehen zu werden.
    O.k., hilft nicht immer. Vergangenen Herbst durfte ich erfahren, wie man mit ca. 100 Kmh in die
    Breitseite eines Autos gerät.

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  3. Lupo: Stimmt, die Vorspannung macht das nochmal bequemer.

    Ali: Die neuen haben halt auch LED-Licht, das ist schon echt besser. Das Motorradfahrer in der Wahrnehmung „untergehen“, weil auch Autos Licht anhaben, das habe ich jetzt schon oft gehört – und glaube es nicht. Bis mir nicht jemand eine belastbare Studie zeigt, halte ich den Gewöhnungeffekt für ein Bauchgefühl.

    Einhundert km/h? Echt? War Dein Unfall nicht innerorts?

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  4. @Lupo/all Haltbarkeit: das ältere Paar meiner Rokstraps wird heuer die siebente Saison mein Werkzeug halten – hoffentlich 😉 … ich habe das ‚große‘ Werkzeug immer auf der Enduro mit dem Paketträger montiert; das ist eine Tasche von etwa 25 cm Länge, ca 10 cm Durchmesser. Nicht, daß ich meine, ich brauche es vielleicht bei jeder Ausfahrt. Es ist eine Sache der Ordnung und Verfügbarkeit: damit ich stets alles beisammen hab, was ich zur Komplettwartung brauche, also auch die große Ratsche und Nüsse für die Radmuttern. Somit spannen die Gurte 10 Monate im Jahr permanent die vllt 2 kg an die Maschine. Bisher stelle ich kein Nachlassen der Gummis fest. Sie sind allerdings nicht permanent der Sonne ausgesetzt. Über Kreuz paßt das optimal zur relativ kurzen Distanz von einem Befestigungspunkt zum anderen. Die flache Bauform ist es, die besticht und die Haltekraft günstig verteilt (große Auflagefläche, mehr Reibung). Bei mehr Gelände sichere ich zusätzlich mit einem kurzen Doppelgummistropp, dann bewegt sich die Tasche auch nicht mehr seitlich.
    Das 2. Paar verwende ich nur bei mehrtägigen Ausfahrten, um damit eine Rolle -heuer die 3. Saison- über dem Soziussitz zu befestigen. Die sollte demnach mindestens 100 Jahre halten 😉

    @Silencer: Was kann denn diese runde WLAN-Taschenlampe für den Helm genau, außer NotLicht zu spenden ? Und gibt es diese 110%-Lampen für die Scheinwerfer auch in 6 Volt-Ausführung ? Ich bräuchte nämlich die geringe Spannung, sonst erreichen die vielleicht nur 30% der Leistung der Standardleuchtmittel, fürchte ich – und bliebe lieber bei meinen 35 Watt Bilux. Die Lampe im Helm: Kitschig aber irgendwie auch lustig – verteuert die Produktion sicher um 8 % 😉 … Du hast aber schon irgendwelche Reservelampen mit, oder ? Man kriegt sie zwar an jeder Tankstelle…

    @Ali: Du darfst immer erst NACH Abschluß des Überholvorganges nach rechts abbiegen … 😉
    Im Ernst: was hat sich zugetragen ? Bei 100 frontal in die Seite wird’s hoffentlich nicht gewesen sein, die Flugbahn wäre da ziemlich weit, je nach Winkel – die Rutschweite nach dem Absteigenbei 100 km/h beträgt etwa 70 Meter, je nachdem, ob Haut oder Leder die Unterlage bildet kürzer/weiter, mit Aramid-Jean hab ich das schon ausgetestet.

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  5. Ali

    Hi
    Es sollte die Abschlußfahrt 2018 (Oktober) werden. 30 km vor der Haustüre würde ich abgeschossen durch eine 18-Jährige die mir auf der Landstraße die Vorfahrt nahm.
    Ich prallte im spitzen Winkel gegen das Auto. Lt. Polizeibericht betrug meine Flugbahn.17!! Meter.
    Zum großen Glück meinen besten Textil mit allen Protektoren angehabt.
    Außer Schlüsselbeinbruch und schweren Prellungen, Rippen angeknackst, (blutunterlaufend Stellen noch immer) nichts passiert. Anzug voller Löcher und Risse, den Helm ziemlich abrasiert hat sich doch eine ganze Horde von Schutzengeln Gedanken gemacht, daß es vermutlich besser wäre, eines natürlichen Todes zu sterben.
    Hatte noch aus dem Krankenhaus heraus ohne Probefahrt ein anderes Möpp gekauft.
    Ja, Rockstraps „genieße“ ich dank Silencer auch. Es war noch nie so schnell einfach, die Packrolle (gehe zelten) zu fixieren.

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  6. Olpo: Nee, 6V gibbet nicht. Musst also weiter eine vor der Fahrt eine Kerze anzünden und in die Lampe stellen. Und nö, Reservelampen nehme ich nie mit, wenn es nicht vorgeschrieben ist.

    Falls Du Alis Helm shenen willst: HIer: https://silencer137.com/2018/10/10/kopfsache-albrechts-armee-und-warum-jethelme-verboten-gehoeren/

    Ali: Ach, und ich hatte es so verstanden, das es im Ort war.

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  7. @Ali: Außer …nix passiert. Naja – dazwischen steht ja Einiges… Sollen die letzten blaubraunen Stellen auch verschwinden oder ist das Gewebe dort so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, daß die bleiben werden.Ich hatte auch so eine Stelle über ein Jahr, die war sicher kleiner als Deine sind; jetzt verschwindet sie zusehends doch.
    Der Helm sieht gut aus – Jet außerorts mit der Dicken ist bestimmt auch für Dich ein NoGo; und auf der Schwalbe ? Ich wähle in der Stadt im Sommer mit dem Moped das Risiko…wieso gibt es eigentlich keine Jethelme mit Stange vorm Maul wie die Ami Footballer das haben ? Da wäre ich der Erste der sowas kauft – weil auch bei 30 kmh wäre der rapide Kontakt der Kinnlade mit dem Asphalt nicht angenehm.
    Wie ich an anderer Stelle las, bist Du eher dynamisch unterwegs. Da hat sich jemand zuvor in der Schutzengelriege geirrt und den Irrtum gerade noch halbwegs korrigieren können. So dumme Sachen sind eher für die Trödler vorgesehen, die fahren selten konzentriert 😉 Ein Wunder, daß die Wirbelsäule das aushielt. Auf das Helmgewicht achte ich schon, nach Möglichkeit. Ist es zu groß, kann es bei einem Unfall den Kopf kosten im Wortsinn. Carbon ist nicht mehr unbezahlbar. Die +1,5kg Helme sollen die Chinesen selbst tragen…

    @Silencer: Die Stearinmethode wende ich nur an, wenn auch die Reservelampe zerschüttelt ist – sie ist mir aber noch sehr vertraut, ich habe immer 2 Teelichter im Werkzeug für Notfälle. Kerzen funktionieren ab Albanien ostwärts nicht mehr, die verbiegen durch Hitze und brechen durch Straßen. Aber fahr einmal DU mit den SuperSchonHalbKaputten Sturzhelmlampen nach Osteuropa – Du wirst mit Wechseln und Kaufen nicht nachkommen … 😉 (Aber das tust Du ja nicht ;))… Zum Glück hat Kedo 6V H4 – Birnen mit sensationellen 35/35 Watt – und solche führe ich immer in Reserve mit. Weil die neumodischen Tankstellen haben diese einfachen Verschleißteile nicht mehr im Sortiment, die verkaufen lieber Selbstgehenden Kaffee. Pfui.

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  8. Lupo

    Jo, danke für die Hinweise. Sie sehen auch recht gut, d.h. langlebig aus. Ich habe beim Verspannen einfach ein sicheres Gefühl als bei meinen vorherigen Zurrgurten.

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  9. Olpo: Was tue ich nicht? Nach Osteuropa fahren? Challenge accepted 😉
    Und „dynamisch unterwegs“ für Alis Fahrstil ist mal ein echt toller Euphemismus 😀

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  10. @Osteuropa: jetzt bin ich aber gespannt … hat Dir ebenda jemand lange Zähne auf Endurostraßen aka Changing_My_Bulbs_Daily-Roads gemacht ;-?
    Hätte ich geschrieben „wie eine gesengte Sau“ hättet ihr Piefkes Hochdeutschdeutschen das ja nicht verstanden, oder ?

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