Corona (4): Kontaktlos

Weltweit: 354.996 Infektionen (+99.681), 15.436 (+4.992) Todesfälle
Deutschland: 27.558 Infektionen (+9.197), 115 (+63) Todesfälle

Woche zwei der Corona-Isolation. Seit dem Wochenende gelten neue Maßnahmen: Der Bundeskanzler Frau Merkel trat am gestrigen Sonntagabend persönlich vor die Kameras und verkündete Kontaktverbote für die nächsten zwei Wochen.

Danach verzog sie sich in häusliche Quarantäne, weil einer ihrer Ärzte positiv getestet wurde. Bundesweit sind damit Gruppen von mehr als zwei Personen, ausgenommen Familie und im Job, verboten. Das ist eine weit weniger rigide Maßnahme als China oder Bayern umgesetzt haben, schränkt dafür aber zumindest die Grundrechte nicht ein. Auch die Handyortung zum Nachvollziehen von Infektionsketten ist wohl erstmal vom Tisch.

Das ist gut, weil: Grundrechte, die man in Krisen bereitwillig aufgibt, bekommt man nicht wieder.

Das wissen auch andere. Ungarn wird gerade zur deFakto-Diktatur, weil dort der Faschist Orban jetzt per Notstandsverordnung Regelungen mit Gesetzeskraft erlassen oder die Justiz außer Kraft setzen kann.

In den USA läuft die Trump´sche Selbstbedienungs-Gang zu neuen Hochformen auf. Die Republikaner haben allen Ernstes aus einem Notgesetzvorschlag Krankenversicherungshilfen rausgestrichen („können wir uns nicht leisten“) und stattdessen vorgeschlagen, dass Finanzminister Mnuchin einfach dreistellige Milliardenbeträge frei Hand verteilen darf und für mindestens sechs Monate niemandem sagen muss, an wen die Kohle gegangen ist. Etliche Republikaner betreiben selbst Unternehmen, und nahezu alle Politiker beider Parteien haben Aktienpakete noch und nöcher. Wollen wir wetten, an welche Unternehmen das Geld gehen wird?

Und sonst so?

Ich habe die Suzuki wieder eingemottet. Schönes Wetter hin oder her, das hat gerade alles keinen Sinn. Moppedfahren ist gefährlich, und jetzt ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt um sich was zu brechen und ins Krankenhaus zu müssen. Zwar sind die Straßen schön leer, aber das verleitet so manche Doofnase dazu, wie bekloppt zu rasen. Lieber kein Risiko eingehen. Gedanklich werde ich mich auch schon mal von der diesjährigen Motorradreise verabschieden. Das ich Ende Mai auf ein Schiff gehe, sehe ich aktuell nicht.

Es sind die kleinen Sachen, die gerade gut sind.

Wie der Facebook-Post unseres Dorfladens, der verkündet, es seien genug Lebensmittel und Klopapier vorhanden.
Oder die Menschengruppe, die mir heute morgen begegnete und ich erst dachte „Ihr habt doch den Schuss nicht gehört“, bis ich merkte, dass das eine Großfamilie auf Spaziergang war.
Oder das Abends Leute von ihren Balkonen auf allen möglichen Instrumenten „Freude schöner Götterfunken“ schrammeln und singen.
Oder das man beim Bäcker ENDLICH mit Karte und kontaktlos zahlen kann.

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Kategorien: Corona-Tagebuch | Schlagwörter: | 4 Kommentare

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4 Gedanken zu „Corona (4): Kontaktlos

  1. Kontaklos beim Bäcker geht nicht. Also bei mir nicht. In der Schweiz ging das schon – vor rund 12 Jahren.

    Ich verliere mal den Kontakt zum Kernthema deines Beitrags. Meine zwei Cent (Stücke, nicht kontaktlos – dafür digital) habe ich ja in meinem Blog geschrieben und mache jetzt um das Thema eher einen Bogen. Abgesehen vom Blutspenden, da kommt heute noch ein Beitrag (da darf ich aber nicht hin – habe erst im Februar gespendet – also auch da kein Kontakt).

    Kontaktlos habe ich im Büro inzwischen fast perfektioniert. Zumindest hat kein Papier mehr Kontakt zum Scanner – ich bekomme nämlich keine Papiere mehr. Gestiegen ist die Kontaktanzahl – alles läuft jetzt per Diensthandy, Festnetztelefon und E-Mail.

    Mein Postfach (512 MB Quota) lief ende letzter Woche schon über. Ich lösche jetzt alles was ich als Bild bekomme nachdem ich es auf der lokalen Platte abgelegt habe.

    Eine E-Mail mit 5 Seiten hat 21 MB. Habe ich jetzt gelernt. Spannend. Die kleinen Kameras in den Schmarrnfons sind einfach gut – nur weiß niemand wie man die Qualität reduziert. Wenn man das bei „insta“ oder „facebook“ hochläd, per „WhatsApp“ oder „Telegram“ verschickt -> stört das niemanden. Aber so langsam verstehe ich wieso Privatpersonen eine 20 GB Flatrate für ihr Schmarrnfon brauchen.

    Der ITler war so nett und hat mir Gimp aufgespielt – jetzt geht’s für mich und ich „komprimiere eben nach“.

    Vor drei Wochen war mein größtes Problem noch „wie kommt die BMW aus dem Winterquartier“. So schnell können sich Prioritäten verschieben. Egal ob mit oder ohne Kontakt…

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  2. Ah, Mist. Kontaktproblem bei den Synapsen. Das in der Schweiz war „bargeldlos“ – nicht „kontaktlos“. Jetzt passt’s dann.

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  3. rudi rüpel

    Hallo Leute,

    hab noch ne Dose Kontaktspray. Leider nutzt die nix gegen den Wackelkontakt in meinem Kopp.
    Darum biete ich die hier zum Tausch an.

    LIEBEn Gruß und haltet durch!
    rudi rüpel

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  4. Draufklopfen hilft manchmal, Rudi 🙂

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