Reisetagebuch Japan (13): Hiroshima
Reise durch Japan. Heute geht es einen Nachmittag lang durch Hiroshima, und dann gibt es Omnomnommiyaki. Oder so.
Immer noch Dienstag, der 12. November 2019, 16:00 Uhr
Hiroshima
Es ist Nachmittag. Nachdem ich heute morgen, nach der Wanderung über den heiligen Berg in Kyoto, völlig fix und fertig war, bin ich jetzt wieder flotteren Schrittes unterwegs. Aber alles ist noch nicht gut, die Halsentzündung oder vielleicht auch ein grippaler Infekt steckt mir noch in den Knochen. Ich habe Halsschmerzen, muss dauernd Husten und irgendwo in meinem Schädel pochen dumpfe Kopfschmerzen.
Trotzdem beginnen Modnerd und ich sofort, nachdem die Sache mit dem Sekont Brrranckett geklärt ist, mit der Erkundung von Hiroshima.
Was für ein geschichtsträchtiger Name! Hiroshima, klar, kennt man, Atombombe und so. Aber was heißt das eigentlich wirklich?
Das begreife ich, als ich vor dem A-Dome stehe. Das war früher der Sitz der ausländischen Handelskammer und ist so ziemlich das einzige Gebäude, von dem nach Abwurf der Bombe überhaupt noch etwas stand hat. Es wurde in seinem damaligen Zustand konserviert und ist jetzt eine mahnende Ruine am Ufer des Flusses Motoyasu.
Ein Bild vor dem Friedensdenkmal zeigt, wie es unmittelbar nach der Explosion aussah:
Von der Stadt war praktisch nichts mehr übrig. Am Morgen des 6. August 1945 flog der US-Bomber “Enola Gay” über Hiroshima und ließ eine Atombombe fallen, die als “Little Boy” in die Geschichte einging. Die Bombe explodierte 600 Meter über dieser Stelle, an der ich gerade stehe.
Innerhalb von einer Sekunde waren 80 Prozent der Innenstadt zerstört, und die thermische Strahlung setzte noch in 10 Kilometern Entfernung Häuser in Brand. Der Atompilz stieg 13 Kilometer in die Höhe und verteilte radioaktiven Fallout auf die Stadt und in die Umgebung.
Heute ist Hiroshima nicht mehr radioaktiv, die Strahlung ist nicht höher als anderswo. Regen hat den radioaktiven Staub schnell ins Meer gewaschen, Hiroshima liegt direkt an der Küste.
Gegenüber des A-Dome, auf einer Insel in der Mitte des Flusses, befindet sich der Friedenspark. Eine große, grüne Anlage mit Denkmälern, Gedenkstätte und Museum.
Eines der Denkmäler ist das Kinderfriedensdenkmal. In der Nähe ist ein Denkmal mit einem Friedensgong, den Besucher ununterbrochen scheppern lassen.
Ein Kenotaph, ein leerer Sarg, steht für die Toten von Hiroshima.
In seiner Verlängerung brennt eine ewige Flamme. Sie wird erst gelöscht, wenn es keine Kernwaffen mehr auf der Erde gibt.
Am Rand steht das Gedenkmuseum. Das hat nur noch zwei Stunden geöffnet, und Modnerd scheint zunächst nicht wirklich motiviert zu sein es zu besuchen, aber so wie er mich heute morgen auf den Berg geschleift hat, schleife ich ihn nun dort hinein. Und es lohnt sich.
Die Dauerausstellung zeigt, wie Hiroshima vor dem Angriff aussah und wie es überhaupt zu ihrer Vernichtung kam. Die Stadt war nämlich nicht kriegswichtig. Es gab hier keine Fertigungsanlagen oder militärische Einrichtungen. Warum wurde sie dann zerstört?
Ganz einfach: Weil sie militärisch bedeutungslos war, gab es hier auch keine Kriegsgefangenenlager, und genau deshalb wurde die Stadt ausgewählt. Als ich das lese, finde ich es schon ungeheuerlich, dass die USA absichtlich eine Stadt voller Zivilisten ausgewählt haben. Aber es kommt noch besser.
Jeder hat schon einmal davon gehört, das die Atombombenangriffe auf Japan den zweiten Weltkrieg schlagartig beendeten. Dabei schwingt immer mit, das der Krieg ohne die Bomben noch lange weitergegangen wäre. Aber Geschichte wird von den Siegern geschrieben, und wenn man etwas genauer hinguckt, wird es sehr schnell sehr… interessant.
1945 hatte Japan weite Teile Asiens besetzt und war mit den Alliierten im Krieg. Die hatten bereits von den kleinen Pazifikinseln, aus denen Japan zum Großteil besteht, Insel um Insel erobert und planten nun die Invasion der vier Hauptinseln (mehr zur Geografie Japans in diesem Beitrag).
Zur Vorbereitung hatten die USA einen sehr effektiven Luftkrieg geführt. Sechzig Prozent der japanischen Städte lagen bereits in Schutt und Asche, die japanische Luftwaffe war vernichtet, die kaiserliche Flotte ebenso.
In Kürze würde zudem der Nicht-Angriffspakt mit Stalins Sowjetunion auslaufen, und deren Truppen standen schon auf dem Festland bereit, um sich an der Eroberung Japans zu beteiligen. Spätestens mit dem Kriegseintritt der Sowjets war Japan war am Ende, und das wusste es auch. Man sei bereit über eine Kapitulation zu verhandeln, ließ der Kaiser über den russischen Außenminister Molotov (ja, DER Molotov) ausrichten.
Harry S. Truman interessierte das aber nicht. Er war gerade etwas überraschend Präsident der USA geworden, weil sein Vorgänger Eisenhower verstorben war. Innenpolitisch stand Truman unter Druck, schon weil das Atomwaffenprogramm um das Manhattan-Projekt mit zwei Milliarden Dollar für damalige Verhältnisse astronomisch teuer war. Entgegen aller warnenden Stimmen entschied Truman, übrigens mit Zustimmung von Churchill, die Bombe über bewohnten Gebiet abzuwerfen. Ob er das nun als Rechtfertigung der immensen Kosten tat, ob das Rache für Pearl Harbor sein sollte oder ob Truman am Ende sogar ein Rassist war, darüber streiten sich Historiker bis heute.
Fest steht: Japan hatte den Krieg bereits verloren und wollte kapitulieren, als die USA eine Atombombe auf eine Stadt voller Zivilisten warf.
Auf einem großen Relief im Boden des Museums kann man sehen, wie die Stadt vor der Bombe aussah. Dann wird der Abwurf darauf projiziert, und man sieht, wie einfach alle Gebäude hinweggefegt werden.
Die Detonation der Bombe in 600 Metern Höhe erzeugte einen 7.700 Grad heißen Feuerball und tötete innerhalb eines Sekundenbruchteils und in einer Zone von 1,2 Kilometern augenblicklich alle Lebewesen.
Die Hitze war so groß, dass Steine schmolzen oder zumindest ihr Inneres offen gelegt wurde. Dort, wo Menschen vor Mauern oder Wänden standen, ist die kristalline Veränderung der Steine weniger intensiv. Oder anders: Die Hitze hat diese Menschen als Schatten in den Steinen hinterlassen.
Die Ausstellung zeigt, wie groß die Wucht der glühend heißen Druckwelle war, die über die Stadt fegte. Metallträger, verbogen und zerknickt wie Papier. Glasflaschen, zusammengeschmolzen zu Klumpen.
Die Feuerwalze brannte nicht nur Gebäude nieder, sie verbrannte auch auf einen Schlag alle Menschen in der Innenstadt. Zwischen 70.000 und 80.000 Menschenleben, hinweggefegt in einer Sekunde. Außerhalb der Todeszone brannte die immens heiße Druckwelle noch in 3,5 Kilometern Entfernung den Leuten Kleider und Haut vom Körper.
In einer temporären Ausstellung sind Objekte und die Geschichte von solchen Menschen zusammengetragen. Dieser Teil des Museums nimmt mich emotional besonders mit. Die Objekte und die persönlichen Geschichten machen das Ausmaß der Vernichtung erst richtig verständlich. Wir Menschen brauchen halt kleine Geschichten, um die Größe mancher Dinge zu begreifen.
Da ist die Uniform des Schulkinds, das nackt im Graben kauerte, weil ihm die Druckwelle die Kleidung vom Körper gerissen hatte.
Da ist das Kleid der Tochter, die weinend zum Haus ihrer Eltern gelaufen kam, den Rücken bis auf die Knochen geöffnet.
Da ist der Kimono, dessen Muster durch die Hitze in den Körper seiner Trägerin gebrannt wurde.
Da ist die Nickelbrille des deutschen Priesters, der überlebte, den Rücken voller Glassplitter und ein Bein abgerissen, und der danach die Friedenskirche baute.
Da ist das Dreirad eines kleinen Jungen, von dem man nichts mehr gefunden hat.
Nach dem Sekundentod kam das lange Leiden der Überlebenden.
Noch einmal eine fünfstellige Summe an Menschen starb binnen kurzer Zeit, weil sie vor der Hitze in den Fluss geflüchtet oder daraus getrunken hatten. Das Wasser war aber hochgradig kontaminiert, und alle, die damit in Berührung kamen, bekamen rote Flecken am ganzen Körper, dann fielen ihnen die Haare aus und sie verbluteten innerlich.
Hiroshima, das steht für menschenverursachtes Grauen. Nun kann man sich natürlich fragen: Wenn Japan ohnehin den Krieg verloren hatte und Hiroshima quasi sinnlos zur Hölle auf Erden wurde, wie kam es dann drei Tage später auch noch zum Abwurf der “Fat Man”-Bombe auf Nagasaki?
Nun, Hiroshima war so zerstört, das auch alle Kommunikationsmittel ausgefallen waren. Allein die die Nachricht, das überhaupt etwas passiert war, brauchte schon fast zwei Tage um überhaupt bis nach Tokio zu gelangen. Dann war aber immer noch nicht klar, WAS passiert war – eine große Explosion, das konnte ja auch heißen, das eine Fabrik hochgegangen war oder ein konventioneller Luftangriff stattgefunden hatte. Als dann klar wurde, welches Ausmaß die Zerstörung hatte, stritten sich in der Hauptstadt gerade das Kriegskabinett und der Kaiser über Kapitulationsbedingungen.
Die so verlorene Zeit war den Amerikaner zu lang, denen selbst nicht vollständig Bewusst war, welche Verheerung sie angerichtet hatten. So beschloss Truman eine weitere Bombe abzuwerfen. Dieses Mal über Kyoto. Das verhinderte in letzter Sekunde der Außenminister der USA, der die alte Kaiserstadt in der Vergangenheit besucht hatte und daher selbst wusste, wie schön sie war und welche kulturelle Bedeutung sie hatte. So wurde statt Kyoto die eher unbedeutende Stadt Nagasaki ausgewählt und drei Tage nach Hiroshima vernichtet. Dort starben 75.000 Menschen. In Hiroshima waren es insgesamt 166.000.
In langen Vitrinen sind Alltagsgegenstände ausgestellt, dazu gibt es viele Texte. Alle sind sehr nüchtern verfasst, ohne jeglichen Pathos, und dennoch sind sie berührend. Sie erzählen viele kleine Geschichten, die zeigen wie schlimm die Auswirkungen der Bombe waren. Weil wir Menschen uns permanent selbst Geschichten erzählen, können wir uns Geschichten gut merken, und deshalb werde ich die zugehörigen Fotos und Gegenstände vermutlich nie vergessen.
Ich erspare der Leserinnenschaft an dieser Stelle die Bilder von Menschen, deren Haut so verbrannt war, dass man die Organe im Körper sehen konnte. Deren Augen ausgekocht waren oder denen die Druckwelle Gliedmaßen abgerissen hatte. Genauso wie die Bilder von denen, die in den Jahren nach der Explosion an Geschwüren und Wucherungen litten und von denen die meisten letztlich an Krebs starben.
Ein besonderes Bild wird mich garantiert nie wieder loslassen. Ein Soldat hatte seine Hand aus einem offenen Fenster seines LKW gestreckt, worauf ihm die Fingerkuppen und -nägel abbrannten. Er überlebte, aber aus seinen Fingerkuppen wuchsen fortan schwarze Röhren.
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Alle, die Hiroshima überlebten, hatten kein leichtes Leben. Neben dem den posttraumatischen Belastungsstörungen kamen die Schmerzen von Verbrennungen und Amputationen. Viele bekamen Keloide, gutartige Tumore, die aus ihren Körpern wucherten und immer wieder operativ entfernt werden mussten. Dazu die die ständige und berechtigte Angst vor Krebs, der sich noch Jahre später in den Körpern bildete. Und nicht zuletzt war da die gesellschaftliche Ächtung der Hibakusha, wie sie genannt wurden. Sowohl die Überlebenden selbst als auch ihre Kinder wurden fortgesetzt diskriminiert und als ausgestoßene behandelt, weil viele Menschen glaubten, die Strahlenkrankheit sei vererbbar oder sogar ansteckend.
Im letzten Teil der Ausstellung wird alles fühl- und anfassbar. Modell des A-Domes sind genauso ausgestellt wie verkleinerte Nachbildungen der Atombomben.
Außerdem gibt es die Möglichkeit Material zu berühren, dass sich durch die Hitze verändert hat. Ich streiche mit den Fingern über eine Dachziegel aus Keramik, die kleine Pickel bekommen hat, und über eine geschmolzene Flasche. Geschichte wird fühlbar.
Als Modnerd und ich 10 Minuten vor der Schließung des Museums das Gebäude verlassen, ist unsere Stimmung gedämpft. Draußen ist ein schön, ein fast sommerlich warmer Abend. Eine Schulklasse sitzt schnatternd auf dem Vorplatz.
Wir wandern durch die Stadt, die viel freundlicher und schöner wirkt als Kyoto.
Auf einer breiten Promenade sind Skulpturen aus LED-Ketten gebaut, manche Bäume haben Gesichter aus kleinen Lämpchen. Das sieht geradezu kitschig niedlich aus und wirkt, als wollte die Stadt uns aufheitern, nachdem uns ihr Schicksal so mitgenommen hat.
Auf Youtube habe ich etwas ganz Besonderes entdeckt, und das will ich Modnerd nun zeigen. Wir laufen in ein Viertel voller Geschäfte, die von Klamotten bis zu “levitiertem und mit Kohle versetzten Wasser zur Heilung” alles verkauft wird. Also, alles bis auf das frustrierendste Getränk der Welt, das ich Modnerd so gerne spendieren würde, was ich aber seit unserer Ankunft in Japan einfach nirgendwo finde.
Wieder amüsiere ich mich darüber, dass Japaner offensichtlich das Aussehen deutscher Worte mögen. Das hier ist ein Club:
Dann stehen wir dem Okonomimura.
Das Okonomimura ist das Haus von Okonomiyaki, und Okonomiyaki kann man essen. Das ist eine Spezialität von Hiroshima. In diesem Haus sind auf vier Etagen Dutzende von Okonomiyaki-Restaurants dicht an dicht nebeneinander. Wir können uns zuerst nicht für ein Stockwerk entscheiden und halten deshalb in jedem ein Mal an, steigen aus und laufen die Reihe der Restaurants ab. Die sind immer gleich aufgebaut: In einer Nische steht ein großer, L- oder U-Förmiger Tresen, daran Barhocker.
Wir nehmen am Tresen einer alten Frau Platz.
Sie drückt uns laminierte Speisekarten in die Hand, die mit Fettsprenkeln überzogen sind. Kein Wunder. Auch die Luft ist voller Fettröpfchen. Ich habe lange in der Systemgastronomie gearbeitet. Ich rieche sowas und kann bis heute beim betreten eines Schnellrestaurant sagen, wann das letzte Mal das Fett in der Friteuse gewechselt wurde. Über die hygienischen Zustände an diesen Tresenrestaurants möchte ich nicht zu viele Worte verlieren. Von HACCP hat hier noch niemand was gehört, Töpfe mit vor sich hinköchelnden Fleisch…dingen stehen weit offen und der Zapfhahn des Saftspenders hat eine verdächtige Farbe, aber Tresen und Arbeitswerkzeuge der alten Frau sind blitzblank und sauber.
Egal, Modnerd und ich suchen uns jetzt aus der Speisekarte ein Okonomiyaki aus. Zum Glück gibt es Bilder, auf die wir zeigen können.
Die alte Frau nickt und beginnt mir der Arbeit. Zunächst lässt sie einen Klacks Teig auf den Tresen fallen. Es zischt, denn der Tresen, von dem die Gäste nur eine schmaler Holzrand trennt, ist irrsinnig heiß. Der Teig wird dünne und rund ausgestrichen, wie ein Crêpe.
Dann wird Kohl daraufgehäuft…
…und Glasnudeln oben draufgelegt…
…und Frühlingszwiebeln oder Lauch…
…und darauf kommt Bacon…
…und darauf so Zeug.
Die Frau gießt die Frau eine Eimasse aus und legt dicke Buchweizennudeln, die Soba, auf den heißen Tresen. Dann dreht sie mit einer Schnellen Bewegung eines großen Spachtels die Essensberge auf den Kopf. Jetzt ist der Crepe oben, das Gemüse unten und alles gart vor sich hin.
Zwischendurch klopft und schiebt die Frau mit dem Spachtel alles in Form, bis das alles aussieht wie ein dicker, riesiger Burger.
Zack, einmal kurz nicht hingeguckt, hat die Frau wieder alles umgedreht, die Nudeln-mit-Ei auf das gegarte Gemüse gelegt und Sauce darauf verstrichen.
Danach garniert sie die Okonomiyaki mit den Belägen, die wir uns ausgesucht haben. Ich habe Kimchi, das ist eine Art eingelegter Kohl und sehr lecker.
Modnerd hat einen Berg Grünzeug als Topping.
Die Frau legt die Okonomiyaki vor uns auf den Tresen und verbeugt sich leicht, dann geht sie weg. Vor uns liegen kleine Spachtel, mit denen wir die großen Fladen nun zerteilen und auf ein kleines Tellerchen hiefen.
Von dort lässt es sich dann mit Stäbchen essen. Wer mag, kann noch Okonomiyaki-Sauce darauf tun, oder Kecthup, oder sogar Mayo. Mit Okonomiyaki geht alles, und man kann fast alles rein tun, weshalb es auch die “japanische Pizza” genannt wird. Als ich den ersten Bissen nehme, weiß ich: Geschmacklich hat das mit Pizza überhaupt nichts zu tun. Aber es ist schweinelecker!
Gut gesättigt taumeln wir noch ein wenig durch die Nacht und bestaunen die japanische Kunst, auf engstem Raum alles mögliche unterzubringen. Es gibt keinen Platz zum Parken oder wenden? Kein Problem, es wird ein Automatikparkhaus mit Drehscheibe gebaut.
Eine lange, überdachte Einkaufspassage lässt uns staunen. So viele, unterschiedliche Geschäfte.
In einem davon kaufe ich Salz. Das hört sich einfach an, ist es aber nicht. Salz gibt es nämlich meist nur mit Geschmacksstoffen versetzt, oft mit Umami. Einfach nur pures Salz zu bekommen, da muss man schon ein wenig suchen.
Dann beschließen wir, das der Tag lang genug war und gehen zurück zum Hotel.
Der Ausblick aus dem 13. Stock (in Japan ist das keine Unglückszahl) über die nächtlichen Häuser ist beeindruckend.
Vor der Kulisse nehme ich das Salz, mixe einen Teil in ein Glas Wasser und gurgele lange und gründlich damit.
Modnerd tut mir leid, der das Gewürge und Gegrunze mitverfolgen muss, weil das Waschbecken im Schlafzimmer ist. Hilft aber nichts, und meine Hoffnung ist, dass das Salzwasser meinen Hals desinfiziert und die Bakterien abtötet, die da gerade so lustig am Party machen sind. Die nächsten Tage werden zeigen, ob das was hilft.
Tour des Nachmittags: Ein Mal über die Gedenkinsel und durch einen kleinen Teil der Innenstadt von Hiroshima.
3 Gedanken zu „Reisetagebuch Japan (13): Hiroshima“
Faszinierender Bericht! Danke dafür.
Den Wahnsinn von Kriegen werde ich nie begreifen…
Einfach nur traurig – man findet keine Worte für den Irrsinn :-/
Danke für den Artikel und die Bilder!
Danke für den Bericht über das Unfassbare. Und danke dafür, nicht alles zu zeigen.