Reisetagebuch (9): La Pineta

Reisetagebuch (9): La Pineta

Verlängerter Sommer auf Sardinien. Heute treffe ich eine bekannte Riderin, schlage Purzelbäume, verliere meine Brille und es gibt – Esel!

Montag, 26. September 2022, Il Canneto, Arborea, Sardinien

Als ich aufwache, ist es ganz still.
Still ist gut- dann regnet es wenigstens nicht, denke ich und lächele im Halbschlaf. Wenige Minuten später rauscht es auf dem Dach meines Hotelzimmers.

Regen.
Viel. Regen.

Ich seufze und stehe langsam auf. Im Gastsaal des Il Canneto ist die Bedienung von gestern Abend schon unterwegs. Gerade schaut sie mißmutig aus einem der großen Fenster. “Wetter ist ein bisschen schlecht, was?”, sage ich.

“Ein Bisschen? Bisschen viel, würde ich sagen”, grollt sie und stellt mir dann ein Cornetto und einen Doppio hin.

Ich lasse mir Zeit beim Packen, dann winde ich mich in die Regenklamotten. Als ich das Motorrad abreisebereit mache, regnet es gerade nicht. Man freut sich ja auch über Kleinigkeiten.

Ich versuche mich in die wasserdichten Handschuhe zu pfriemeln, aber die sind von der gestrigen Regenetappe noch so mit Wasser vollgesogen, das ich sie nicht über die Finger bekomme. Okay, dann ziehe ich eben die leichten Sommerhandschuhe an und schlüpfe mit denen in die “Schweinepfoten”, die dreifingerigen Regenüberhandschuhe. Tatsächlich setzt schon wieder der Regen ein, als ich losfahre.

Anna rechnet einen Kurs, der sehr ähnlich zu dem gestern ist – Nach Nordosten, in die Berge und bis Nuoro, was nördlich von Orgosolo liegt, dann wieder etwas nach Südosten bis nach Bari Sardo.

Ach man. Das heißt: Ich fahre zum guten Teil die selbe Quälstrecke wie gestern, nur mit ein paar langweiligen Abschnitten mehr dazwischen. “Zeig mir mal das Wetterradar”, sage ich mehr zu mir selbst als zu Anna und tippe auf dem Bildschirm des Zumos herum.

Anna kann sich Wetterdaten aus dem Netz holen und die auf die Strecke umrechnen (nach dem Motto: Da, wo Du um 14:00 Uhr sein wirst, wird folgendes Wetter sein) oder eine Projektion der aktuellen Wetterlage auf eine Karte legen.

Wunder der Technik, und zudem noch zuverlässig. Und ach, es gibt zwei Regengebiete. Eines von meinem jetzigen Standpunkt nach Nordwesten bis zum meinem heutigen Ziel, ein zweites von dort bis in den Südosten. Sprich: Genau auf meiner Route. Das macht doch so keinen Spaß!

Die nächste Tankstelle ist südlich vom Il Canneto, und als ich die Straße durch die Felder nach Arborea fahre und in den Rückspiegeln das Regengebiet im Norden sehe, durch das ich später durch muss, denke ich plötzlich: Warum eigentlich?

Warum soll ich mir diesen Mist noch einmal antun? Das macht doch keinen Spaß zu Fahren, und laut Anzeige ist der Regen in den Bergen fast so stark wie gestern.


Nachdem ein alter Benzinhao zum Betanken der Barocca überredet ist (Er wehrt sich zunächst mit den Worten “Nimm die andere Säule, da sparst Du was!”) fahre ich einfach weiter – nach Süden. Auf der Autobahn.

Anna protestiert und fordert mich ein ums andere Mal zum Wenden auf. Recht hat sie, eigentlich müssen wir exakt nach Osten. Ich will aber nicht, und sie nörgelt so lange, bis ich die Navigation ausschalte und ihre Stimme im Helm verstummt.

Immer weiter fahre ich nach Süden, erst auf Landstraßen, dann auf der schnelleren Autobahn. Das ist zwar unspektakulär und nachgerade langweilig, aber immerhin hört es auf zu nieseln. Der Himmel ist stark bedeckt, aber im Süden wird es heller.

Mein Ziel: Ich will bis kurz vor Cagliari, dann die alte SS125 fahren. Kurz bevor es in die Großstadt geht, schalte ich Anna wieder ein. Sie überlegt einen Moment, dann beginnt sie aber nicht wieder zu nörgeln, sondern rechnet anstandslos eine Route über die SS125. “Mein Gott, jetzt hat sie´s”, denke ich, und feiere innerlich diesen “My Fair Lady”-Moment.

Die Alte SS125 ist eine Schau, auch auf diesem südlichen Abschnitt. Manchmal führt sie am Rand grüner Täler vorbei, mal über das ausgetrocknete Flussbett des Rio Pudzu, dann wieder durch eine Art Canyon und danach durch staubige, wüstenartige Abschnitte. Gut zu fahren ist die Straße aber immer.

Und: Die Sonne scheint und es wird warm, rund 25 Grad. Ich traue mich die Regenkombi auszuziehen. Wegen des schnellen Autobahnabschnitts habe nun vieeeel Zeit, und gegen Mittag halte ich am Rand der staubigen Straße und mache eine Pause. Im Schatten eines dürren Baumes setze ich mich an den Straßenrand und esse den Bohnensalat und einen Wrap, die ich seit gestern im Koffer herumfahre. Dabei filmt mich versehentlich das Motorrad.

Dann fahre ich weiter, dödele noch ein wenig weiter die SS125 hinauf und schlage Zeit tot, denn erst gegen 15:00 Uhr öffnet mein Tagesziel.

Das Tagesziel liegt an der Küste, hinter dem Ort Bari Sardo. Hier liegt ein RIESIGER Campingplatz, ein Luxusressort mit Pools und Wasserlandschaft und allem Schisslaweng. L´ultima Spiaggia, der ultimative Strand, heißt die Luxusanlage. Genau da will ich nicht hin.

Kurz vor dem Luxusgelände rollt die V-Strom über einen staubigen Weg, der durch einen Wald aus Schilfrohr führt, dann über eine Brücke.

Dahinter liegt eine Einfahrt im Schatten großer Bäume, und hier liegt eine ganz kleiner Campingplatz. Hier will ich hin. An der Rezeption werde ich auf Deutsch begrüßt, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Wie auch immer, Michaela erklärt mir kurz die Einrichtungen des Platzes, dann zeigt sie mir meine Unterbringung: Einen kleinen Bungalow, ein richtiges Holzhäuschen mit Veranda, das gleich hinter dem Eingang steht.

Davor ist ein gekiester Parkplatz, gekennzeichnet mit der Nummer meines Bungalows. Ich hole die V-Strom dorthin und lade dann das Gepäck ab.

Als ich gerade die Stufen zur Veranda hochsteige, höre ich ein “Hey!”. Ein junger Mann mit Glatze winkt von der Terrasse des Nachbarbungalows herüber. Neben ihm sitzt eine blonde Frau und tippt gelangeweilt auf ihrem Handy rum. “Ich bin der Mark. Mark, mit K. Und das ist Mandy. Wir sind aus Rostock”, ruft der Glatzkopf, “Na, allein mit dem Motorrad unterwegs? Ist aber ungewöhnlich, oder?”

Ich zucke die Schultern und sage “Ich mag halt keine Gesellschaft”. Die blonde Mandy zieht scharf die Luft ein und guckt so erschrocken von ihrem Handy hoch, als hätte ich gerade den Papst beleidigt. Ungeselligkeit (ist das ein Wort?) kennt sie wohl nicht. Okay, Zeit für Appeasement.

“Nein, Spaaaaaaaaaß“, sage ich in meiner besten Känguru-Imitation und mache “Hehe, Ist nur eine ungewöhnliche Urlaubszeit und ich habe niemandem gefunden, der mit mir fährt”.

“Da hinten sind ganz viele deutsche Motorradfahrer”, sagt der Nachbar, “Die fahren aber alle GS”. “Tja, selbst schuld”, sage ich. Die Blonde verschluckt sich und hustet.

Nein Spaaaaaaaß”, sage ich, “danke für den Hinweis, das gucke ich mal hin, unter den GS-Fahrern finde ich bestimmt ganz schnell Freunde und dann muss nicht mehr allein sein”, sage ich und grinse wie ein Honigkuchenpferd. Die Blonde scheint beruhigt.

Im Bungalow entspanne ich meine Gesichtsmuskeln sofort wieder und sehe mich um. Die Eingangstür führt in eine zentrale Küche mit Sitzecke. Links davon geht es in ein Schlafzimmer, in dem ein Doppelbett steht, rechts davon ist ein Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten und ein Bad mit Dusche und WC. Sehr cool, und alles für mich allein!

Nach einem schnellen Einkauf in einem Conad erkunde ich den Platz. Es gibt Dusch-, Wasch- Wirtschaftsgebäude, ein Restaurant und ein kleines Ladengeschäft, an dem auf Deutsch darauf hingewiesen wird, dass man hier Brötchen und sogar Brot vorbestellen kann, ohne das wir Deutschen im Ausland bekanntlich nach wenigen Tagen kaputt gehen.

Hinter der Ecke mit den Bungalows beginnt ein Wald aus Kiefern und Eukalyptusbäumen. Hier sind Stellplätze für kleine Camper, auf denen gerade vor allem deutsche und schweizerische Wohmobile. Einige sind von Familien, aber die meisten gehören älteren Leuten. Vorzelte sind zwischen den Wagen und den Bäumen aufgespannt, und unter fast jedem stehen Motorräder.

Der Platz ist nicht riesig groß, weshalb gigantische Riesenwohnmobile hier keinen Platz finden. Es gibt auch keine Vergnügungseinrichtungen wie ein Freibad oder Wasserrutschenwelten oder sowas. Das ist gut, dann ist es nicht so laut hier. Ich nicke anerkennend. Hat sie wirklich gut ausgesucht, diesen Ort.

Was es aber gibt: Einen sehr langen, weißen Sandstrand, gerade mal 5 Minuten vom Platz entfernt. Schilder weisen die Richtung. Zum Meer führt ein Hohlweg aus Schilf.

Ein Esel blökt im Unterholz. Esel! Ja, hier gefällt es mir.

Der Strand ist wirklich endlos lang, aus feinstem Sand und wenig besucht. Das Wasser fällt nach wenigen Metern ab, so dass man nicht weit waten muss, um schwimmen zu können. Meine Güte, alles hier ist perfekt! Suse hat hier wirklich ein Paradies entdeckt.

“Da hast Du wirklich eine Paradies entdeckt! Das ist ja traumhaft hier”, sage ich am Abend, als wir mit einem Ichnusa im Restaurant von La Pineta anstoßen. Suse lacht und nickt. Ja, sie ist es wirklich – die legendäre Suse, bekannt u.a. durch ihr Blog SusemotoSauseWind. Sie ist tatsächlich die Ursache dafür, das ich jetzt hier bin.

Während ich im vergangenen Jahr eine Rundreise durch Griechenland machte, fielen mir immer wieder Bilder von Suse auf Instagram auf. Offensichtlich blieb sie Wochen an einem Ort, auf Sardinien, und verlängerte so den Sommer. Während ich auf Griechenland durch den Regen fuhr, schien ein Rumlungern an einem Strand bei Sonne und angenehmen Temperaturen von Tag zu Tag verführerischer. Und so fragte ich im Oktober 2021 Suse einfach mal direkt, wo sie da eigentlich war. Stellte sich raus: Ein Campingplatz in der Nähe von Arbatax, an der mittleren Ostküste. Ich merkte mir das mal als potentielles Ziel und legte das erstmal auf die Seite.

Dann kam der Winter, und als ich merkte, dass Großbritannien für eine längere Motorradtour schlicht unbezahlbar ist, zog ich die Idee wieder aus dem Entwurfsordner. Im Sommer nach UK, aber nicht so lange, dafür aber im September den Sommer auf Sardinien verlängern? DAS wollte ich!

Und so bin ich jetzt hier, auf dem Platz von La Pineta, der Abend ist mit 23 Grad sommerlich warm, und Suse stellt sich als genau das heraus, was ich nach ihren Social Media Posts auch vermutet hätte: Als charmante und interessante Persönlichkeit mit ordentlich Motorrad im Blut. Mit ihr den Abend zu verbringen ist ein Vergnügen, und es wird nicht der letzte bleiben.

Tour des Tages: Von Arborea über die Autobahn bis Cagliari, dann die SS125 nach Bari Sardo, rund 270 Kilometer.

Dienstag, 27.09.22
Ich schlafe und träume und dann bin ich um kurz nach 10 Uhr wach. Zuerst die Pflicht, dann das Vergnügen – Wäschewaschen steht auf dem Programm. So gut wie das Ledeum auch gegen die Zanzarelle hilft – nach einiger Zeit fängt das ätherische Öl darin muffig zu riechen, und irgendwann müffeln die Klamotten richtiggehend ranzig. Ich möchte nicht nach Ranz riechen, aber dagegen hilft ja Rei in der Tube.

Dann ein kleines Frühstück mit Brötchen und Wurst und Käse und Marmelade, die ich gestern Abend noch eingekauft habe. So. Dass war das. Und nun? Ich MUSS nichts machen, also, wonach ist mir?

Nach nichts, stelle ich fest. Und dann beschließe ich, dass das auch Okay ist – und sinke wieder ins Bett und halte einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Erst am späten Nachmittag stehe ich wieder auf und wandere an den Strand. Jetzt ist die Zeit zum rumlungern. Ja, ich bin nach Sardinien gekommen ohne viel vorzuhaben – der einzige Plan war: Ich nehme mir nichts vor, damit ich genußvoll rumlungern kann. Nichts anderes mache ich nun.

Mittwoch, 28. September 2022
Ich amüsiere mich ein wenig über meine Nachbarn, das junge Paar aus Rostock. Die beiden fahren jeden Vormittags mal kurz weg, dann sitzen sie den Rest des Tages auf der Veranda. Sie guckt stumm in ihr Handy, er starrt einfach in die Ferne.

Ich kann ihn verstehen, mich überkommt auch die Lust aufs Rumlungern. Nichts tun müssen. Nirgendwo hinmüssen. Nur tun wonach mir ist, und wenn mir nach nichts ist, mache ich nichts. Und wenn ich den ganzen Tag lesen möchte, dann mache ich das.

Heute KÖNNTE ich eine Höhle in der Nähe besuchen, aber mir ist nach rumlungern am Strand. Nach der Nachricht, dass irgendwer die Nordstream-Pipelines in die Luft gejagt hat, fahre ich Einkaufen – der Conad versorgt mich endlich mit den Geschirrhandtüchern, die ich schon mehrfach vergessen habe.

Dann wandere ich durch den Schilfgang zum Strand. Zwei Minuten von der zentralen Ausgangstelle entfernt bin ich praktisch allein, hier sind keine Menschen mehr.

Ich baue meine Strandmupfel auf und lungere rum, bis es am späten Nachmittag anfängt zu regnen. Den Rest des Abend verbringe auch ich auf meiner Veranda, vertieft in das Buch.

Donnerstag oder Freitag oder so, keine Ahnung, 29. September 2022
Will ich heute etwas unternehmen? Ist überhaupt das Wetter danach? Eine Wetterapp behauptet Sonnenschein, eine vermutet Regen. Und nun? Ich beschließe Strand, und das ist auch gut so: Um 13:00 Uhr fängt es an zu regnen, und ich ziehe mich zurück in mein Bett und schlafe wieder ein. Ich merke, wie unendlich müüüüde ich eigentlich bin, als würde sich die Erschöpfung eines ganzen Tages bahn brechen.

Was mir aber auffällt: So, wie ich mit der Motorradkombi eine dicke Schutzschicht ablege, um praktisch nackt am Strand zu liegen und direkt Sonne und Sand und Wellen zu spüren so fällt auch irgendwie eine Schutzschicht um mich selbst herum ab. Ich bin entspannt, träume nicht mehr von der Arbeit und mache das, wonach mir ist. “Überhaupt erstmal in sich reinhören zu können und wieder sich selbst zu spüren und wonach einem ist, das ist ist ja schon was”, sagt Suse abends, bei einer Pizza Olgiastrina. Recht hat sie.

Samstag? 30. September 2022
Ich könnte ja mal gucken, ob die V-Strom noch fährt. Juhuuu, tut sie – und vorhin fahren wir? Zur Höhle! Ach nee, keine Lust. Stattdessen steuere ich die SS125 hoch bis in die Berge. Baunei ist ein hübsches Bergdorf, aber ich kann den Strand rufen hören und drehe um.

Nachmittags zieht es zu und wird windig, schwere Wellen schlagen an den Strand

Wie schon beschrieben fällt das Ufer hinter der Wasserlinie steil ab, und wenn große Wellen an den Strand rollen, dann bilden sie an dieser Uferkante einen Wirbel, der vom Land in Richtung Meer drückt. An der Wasseroberfläche kommen also die Wellen angerauscht, und unter Wasser bildet sich eine starke Strömung in genau die andere Richtung.

In genau diese Falle gerate ich. Eine riesige Welle klatscht über mir zusammen, während die Strömung mit die Beine wegzieht. “Shit, meine Sonnenbrille”, denke ich noch und halte die Sehhilfe fest, aber dann merke ich, wie ich so durchs Wasser gewirbelt werde, dass meine Beine oben aus der Welle ragen, während ich unter Wasser Purzelbäume schlage. Ich brauche beide Arme, und mit denen rudere ich, um mich zu stabilisieren und nicht kopfüber gegen den Strand geschmettert zu werden!

Das funktioniert auch so halbwegs, als mich die Welle ausspuckt, schlage ich lediglich mit der Schulter im Kiesstreifen des Strandes auf. Leichte Abschürfungen, sonst aber alles OK. Nur meine Sonnenbrille, eine nicht ganz günstige optische, die ist nun weg. Und ward nie wieder gesehen.

Mit muffiger Stimmung mache ich mich auf den Weg zurück zum Bungalow, als ich Suse begegne, die gerade Richtung Strand schlendert. Sie bemerkt meine schlechte Laune, und nachdem ich ihr meinen Verlust geklagt habe, schmunzelt sie. “Hast Du eigentlich schon die Esel gesehen?”, fragt sie. “Die da drüben?”, sage ich und deute auf die verwilderter Fläche neben dem Schilfgang, wo irgendwo in den Büschen zwei Esel herumlungern. “Nein, die am Platz. Eine ganze Familie, die werden dir gefallen”, lacht Suse.

Die muss ich natürlich besuchen! Und tatsächlich, direkt am Campingplatz gibt es einen Mini-Zoo mit Enten, Gänsen, Ziegen – und einer Eselfamilie! Sofort habe ich wieder sichtlich bessere Laune.

“Danke für den Tip mit den Eseln, made my day”, sage ich zu Suse, als wir später zu Abend essen. Vor einer Woche war hier noch jeder Tisch belegt, aber mittlerweile sind außer uns abends nur noch wenige Gäste hier und auf dem Platz.

Jeder Sommer geht halt irgendwann zu Ende, und heute Abend heißt es Abschied nehmen – von den Eseln, dem Strand und La Pineta und von Suse. Die fünf Tage hier waren auf jeden Fall fantastisch, und das ist auch und vor allem der netten Begleitung geschuldet.

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8 Gedanken zu „Reisetagebuch (9): La Pineta

  1. Baunei kann ich nur empfehlen. Ich bin nicht so der Strand-Typ. Wir waren fünf Tage dort im Hotel Goloritze und haben von dort Sternfahrten gemacht. Jedenfalls mein Kollege. Bei mir ist ja, wie Du weisst, die Zündung ausgefallen und ich habe den Fehler am Strassenrad mit Bordmitteln nicht gefunden….Den Rest der Geschichte kennst Du…Nun ist eine neue Zündanlage drin, die nach 800 km sporadisch komplett ausgefallen ist. Auf der Fahrt nach Gö insgesamt achtmal, Rückfahrt kurz vor Erreichen des Zieles mehrfach Aussetzer. Habe letztes WE den Fehler gesucht und hoffentlich gefunden: Der 12 V-Anschluss war ab Werk mangelhaft gecrimpt, so dass sich dort Korrosion gebildet und die Stromzufuhr unterbrochen hat. Probefahrt heute war ok. Hoffen wir mal, dass es das war und ich mich nicht geirrt habe. Zündschloss habe ich zur Sicherheit auch getauscht, konnte da aber nichts feststellen.

  2. Na das rührt mich aber zutiefst 😇 dass der berühmte Herr Silencer das Paradies und meine Gesellschaft genießen konnte, freut mich sehr 🤗 und ging mir ja ganz genau so! Und schön war auch, dass du „Haken geschlagen hast und „dein“ Wetter abhängen konntest 😹.
    Das mit der Brille 👀 sieh es mal so: du musst halt nochmal wieder kommen und die kleine Meerjungfrau ganz lieb bitten ob sie sie wieder rausrückt 😎🧜🏻‍♀️

  3. Schon das erste „Nein, Spaaaaaaaaaß“ hätte ich runtergeschluckt um die Fronten zu klären. Ich habe Schlimmes für die nächsten Tage befürchtet, der Krug ging aber offenbar an Dir vorüber 😉
    Danke für den Tipp zu Suses Blog, kannte ich nicht 😊
    Und arbeite nicht so viel, Urlaub reißt es auf Dauer nicht raus 😜

  4. Schöner Bericht. Einfach die Seele baumeln lassen und mehrere Tage am selben Ort mit Nichtstun zu verbringen, ist gar nicht so einfach wie es sich liest. Für mich zumindest.
    @Lupo: korridierter Crimp direkt an der Batterie oder in irgendeinem Anschluss wie Zentralsteuergerät?
    Ich habe mir mit DDR-Zeugs bei Elektrik schon einen Wolf gesucht. Es war immer Korossion im Spiel trotz Versiegelung mit Polfett und Hochleistungskontaktspray.
    Wo es möglich war, habe ich Anschlüsse durch VA ersetzt und seither Ruhe.

    1. @Ali: 12 V-Versorgung des Zündsteuergerätes mit einem sechspoligen Zwischenstecker. Der werkseitig verbaute Stecker war nicht i.O. Die Crimpung des Rundkontaktes für die 12 V war schwach ausgeführt, so dass Korrosion die Verbindung unterwandert hat, was zu sporadischem und nicht reproduzierbarem Totalausfall führte.

      Ich habe auch schon mal auf einer Platine eines Zündsteuergerätes zwei Monate gesucht, weil Fehler ebenfalls sporadisch und nicht reproduzierbar, bis ich eine kalte Lötstelle gefunden habe.

      Zu den Hilfsmittelchen:
      Polfett ist nicht leitend und darf nur auf einem Batteriepol oben aufgetragen werden, damit es nicht zur Spaltkorrosion kommt. Das ist der einzige Zweck, für den es konzipiert ist. Kommt es dazwischen, isoliert es den Kontakt.

      Und von Kontaktsprays ist grundsätzlich ausser in Notsituationen abzuraten: Kontaktsprays lösen Oxidation an, was es soll, spülen Schmutz und Fette raus und verdrängen Feuchtigkeite, aber….wenn es verdunstet, bleibt eine Kruste zurück, die alles noch schlimmer macht, weil sich der Übergangswiderstand drastisch erhöht. Bei Verwendung von Kontaktsprays muss danach immer gründlich gesäubert werden, egal was die Werbung auf der Dose sagt…. Unsere Elektroabteilung rät von dem Zeug ab.

      Bei Kontaktproblemen immer metallisch blank schleifen, feiner Schmirgel oder Glasfaserstift. Wenn möglich, korrodierte Kontakte erneuern, so wie Du schreibst. VA kannst Du nicht überall einsetzen, hängt vom zu leitenden Strom und Übergangswiderstand ab. Dort immer Kupfer oder Messing verwenden, das vernickelt oder verzinkt ist.

      1. Danke @Lupo.
        Ich lerne gerne immer wieder dazu.
        Bisher auf meinen Reisen vom Lurch verschont worden außer Wasser, das den vorderen Zylinder lahmlegte. Zündspulen neu, Kabel, Zündkerzen, Stecker und mehr für (für mich) viel Geld. Wollte schon deshalb das Möpp wechseln wenn es kein Starkregen abkann.
        Ursache war letztendlich verdreckte Wasser-Ablaufbohrung.

  5. Lupo: Wenn die Fahrt so voller Pleiten und Pech war, musst Du da wohl nochmal hin. Vielleicht mit einem anderen Mopped? 😉 auf Jeden fall auch Danke für die Tangente, jetzt habe ich auch was über Kontakte gelernt. Tatsächlich habe ich Kontaktspraygedöns hier stehen, aber nie genutzt – mir schien der Glasfaserstift immer besser geeignet.

    Suse: Okay. Dann muss ich nochmal vorbeikommen und mit der Meerjungfrau verhandeln 🙂

    Marcus: Ach was, ich weiß wann es besser ist keine “Fronten zu klären”, sondern sich geschmeidig und sympathisch zu geben – dann hat man später bessere Chancen, wenn es wirklich was ernsthaftes zu klären gibt. Aber die beiden und ihre Hunde waren dann superfriedlich und leise und haben mich in Ruhe gelassen, ganz tolle Nachbarn.

    Ali: AN! DEINEM! MOPPED! ETWAS VERDRECKT!?!! Wie konnte DAS passieren???

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