Nicht unerwartet, aber plötzlich
Freitag, später Nachmittag. Ich bin gerade von der Arbeit gekommen und will gleich noch ins Theater, dazwischen brauche ich aber mal eine kurze Pause.
Ich liege gerade auf der Couch und mache die Augen zu, als es an der Tür klingelt. Bestimmt DHL mit einem Päckchen für die Nachbarin. Fluchend stemme ich mich wieder hoch, tappe barfuß und in Jogginhose und T-Shirt an die Tür und betätige den Öffner.
Unten klappt die Haustür, und eine junge Frau mit erstaunlich großen, braunen Augen blickt die Treppe hinauf. Sie trägt eine dunkle Uniform. Also nicht DHL, sondern GLS. “Stellen Sie es gerne einfach auf die Treppe”, nuschele ich und will mich schon wieder umdrehen.
“Darf ich kurz reinkommen?”, fragt die junge Frau und guckt ernst. “Ich bin von der Polizei”. Hä? Hinter ihr kommt noch ein junger Mann in Zivil durch die Tür. Der sieht aus, als wäre er nicht mal 18. Ein Praktikant?
“Dürfen wir reinkommen?”, wiederholt die Polizistin. “Äh, nein?”, sage ich. Mein Hirn rast. Habe ich irgendwas angestellt? Mit dem Auto irgendwo etwas dummes gemacht? Oder im Internet falsch abgebogen? Oder mir bei der Arbeit was zu schulden kommen lassen? Mir fällt nichts ein. Ich mache nichts Illegales, schon allein aus dem Grund, weil ich sofort erwischt würde.
“Wir haben eine sehr persönliche Sache zu besprechen und würden WIRKLICH gerne in ihre Wohnung”, sagt die Polizistin. Also, wenn ich aus den Känguru-Geschichten eines gelernt habe, dann, dass man auf die Frage der Polizei “Dürfen mer reinkomme?” IMMER mit “Nein” antwortet. Die sind wie Vampire, wenn man sie nicht reinbittet, können sie einem nichts, so lange sie keinen Durchsuchungsbeschluss haben.
“Wir können hier im Flur sprechen”, sage ich trotzig.
“Okay”, sagt die Beamtin, dem Stern auf ihrem Hemd nach eine Kommissarin, und zückt einen Block und einen Stift. “Wir gehören zur Tatortgruppe und leisten Amtshilfe für die Tatortgruppe in Einbeck. Zu einer Tatortgruppe gehören Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Die Tatortgruppe Einbeck hat einen Mann tot aufgefunden, von dem wir ausgehen, das es ihr Vater ist”.
Das ist jetzt die Stelle, an der ich irgendeine Reaktion schildern müsste. Bestürzung. Schwindelgefühl. Eine Welle von Traurigkeit. Das ich mich am Geländer des Treppenhauses festhalte vielleicht. Aber Tatsache ist: Außer, das ich vielleicht die Augenbrauen hochziehe, bleibe ich ganz ruhig. Ich bin nicht geschockt. Ich habe mich immer gefragt, wie ich von seinem Tod erfahren würde und hatte befürchtet, ihn irgendwann selbst in seinem Haus zu finden. Dagegen ist die Benachrichtigung durch die Beamtin fast schon angenehm. Ich bin fast erleichtert darüber, das ich es auf diesem Weg erfahre. In die Erleichterung mischt sich eine Spur Besorgnis, immerhin kenne ich seine Fahrkünste -ist er bei einem Unfall umgekommen?
“Wie ist es passiert?”, frage ich. Die Beamtin scheint für einen Augenblick mein Gesicht zu studieren, dann sagt sie “Ein Nachbar hat die Polizei informiert, weil ihr Vater seit Tagen nicht gesehen wurde. Man hat sich Zugang zum Haus verschafft und ihn tot aufgefunden.” Oh Gott sie Dank, immerhin hat er keinen Autounfall verursacht und dabei andere verletzt. Interessant aber, das ihn jemand vermisst hat. Eigentlich hat er sich mit allen Nachbarn zerstritten und zu niemandem mehr Kontakt.
Die Polizistin fährt fort “Die Todesursache ist unklar, weshalb die Staatsanwaltschaft den Leichnam beschlagnahmt hat. Können Sie mir sagen, ob ihr Vater Vorerkrankungen hatte?”
So gebe ich ihr Auskunft, der freundlichen Beamtin mit den warmen, braunen Augen. Ich erzähle ihr, das mein Vater und ich, auf seinen Wunsch hin, lange Jahre keinen wirklichen Kontakt hatten. Nur ungefähr ein Mal alle halbe Jahr haben wir telefoniert, und die Dialoge kippten stets recht schnell ins absurde.
Ich erzähle ihr, wie sich das vor etwas über einem Jahr änderte, als mein Vater einen Autounfall mit Personenschaden gebaut hatte und explizit um meine Hilfe bat. Durch diesen Anlass bekam ich mit, das er mittlerweile Anzeichen von Verwahrlosung zeigte, und auch das Haus schmutzig und vermüllt war. Ab diesem Moment hatten wir wieder öfter Kontakt, und ich versuchte die Rolle einzunehmen, die in einer Betreuungsverfügung fünf Jahre zuvor festgelegt worden war: Beistand in finanziellen und häuslichen Dingen.
Ich versuchte ihm dabei zu helfen, die größeren Hürden des Alltags zu bewältigen – im Frühjahr 2022 war das dann zuerst das Kümmern um die Nachwehen des Unfalls, dann, mit Hilfe meiner weit entfernt lebenden Schwester, einen Überblick über seine Finanzen zu bekommen und seine unkontrollierten Ausgaben einzudämmen. Mein Vater, so stellte sich nämlich heraus, fuhr jeden Tag los um “Besorgungen” zu machen. Katzenfutter. Croissants. Instant-Nudeln. Jeden Tag der gleiche Einkauf, ohne das er wirklich was verbrauchte. Im Haus stapelten sich Nudelbecher und Katzenfutterdosen meterhoch, und dazu all die anderen Dinge, die er jeden Tag kaufte: Terrakotta-Frösche. LED-Solarlampen. Superkleber im Hunderterpack. Holzfeuchtemessgeräte. Halloweenmasken. Akkuschrauber. Kinderschlitten. Lichterketten. Neonfarbene Flokatis. Laser-Wasserwagen. Entaster.
Alle diese Dinge kaufte mein Vater, Tag für Tag. Das war nicht neu – die Affinität zu Killefit hatte er, so lange ich ihn kenne. Immer hat er Dinge gekauft oder gesammelt, denn “daraus kann man später noch was bauen” und “wer weiß, wozu es gut ist” – typisch Nachkriegsgeneration eben.
Neu war aber, dass es ihm genug war, den Kram zu kaufen – weder brauchte er die Dinge, noch tat er etwas damit. Er packte sie nicht mal aus, sie stapelten sich meterhoch in seinem Haus, und oft ließ er diese Einkäufe einfach in seinem Auto liegen, bis sie sich auch darin bis unter das Dach stapelten. Er kaufte und kaufte und kaufte, was ihm gefiel. Jeder dieser Artikel kostete nur wenige Euro, war runtergesetzt oder ein Sonderangebot, aber die schiere Menge des Firlefanzes machte das Problem aus: Für diese “Besorgungen” ging jeden Monat mehr Geld drauf, als die Rente einbrachte, und das schon seit Jahren.
Der Rest war nicht viel besser. Ich sprach mit seiner Diabetesärztin und bekam zu hören, das er sich entweder zu seinen Kontrollterminen nicht blicken ließ oder, wenn er mal vorbeikam, sie lautstark über den korrekten Einsatz von Insulin belehrte, bis sie ihn fast aus der Praxis warf. Einen Haus- oder Zahnarzt gab es nicht, obwohl er über Herzbeschwerden, starke Schmerzen in einem Knie und Reizhusten klagte. Das Bild vom Leben meines Vaters wurde immer immer verstörender – und ich merkte, dass ich das nicht allein in den Griff bekam.
Das lag nicht an mir – ich wäre Willens und fähig gewesen, ihm zu helfen. Nur: Er nahm meine Hilfe nur an, wenn es ihm gerade unmittelbar nützte und bequem war, meist empfand er aber meine Versuche, etwas zu organisieren und die damit verbundenen Anrufe und Besuche als störend. Dann blockte er ab oder ignorierte alles oder er wurde wütend. Besonders wenn es um Geld bzw. dessen Umwandlung in Terrakottafrösche und Heckenscheren ging, wurde fühlte sich schnell bevormundet und wurde dann laut. In diesen wütenden Momenten war er auch geistig voll da, während ich ansonsten den Eindruck hatte, dass er Dinge schnell vergaß und mehr und mehr in der Vergangenheit lebte als in der Gegenwart. Ereignisse und Personen aus seiner Jugend in den 1950ern schienen ihm präsent zu sein, aber in der Gegenwart vergaß er ein Gespräch von jetzt auf gleich oder nannte meine Schwester beim Namen seiner Schwester.
Ich machte mir die Entscheidung nicht leicht, fällte sie aber trotzdem sehr schnell. Binnen weniger Monate war mir klar geworden, das ich die Rolle eines Betreuers nicht ausfüllen konnte. Deshalb stellte ich im Spätherbst einen Antrag beim Amtsgericht auf Bestellung einer gesetzlichen Betreuung. Früher nannte man sowas “Vormundschaft”, aber das trifft es heute nicht mehr. Dennoch darf eine Betreuung, ein Mal eingerichtet, sehr weitreichende Entscheidungen treffen, und deshalb sind die Hürden für eine Bestellung sehr hoch.
Im Januar kam ein Gutachter in das Haus voller Katzenfutter und Flokatis, und mein Vater gab sich agil, aufgeweckt und charmant, war geistig voll da, scherzte ein wenig und beteuerte, vielleicht ein Bißchen Hilfe im Haushalt zu brauchen und “so einen Knopf zum Drücken, wenn ich mal stürze”. Er machte den Eindruck eines schlitzohrigen, älteren Herrn, der gut beieinander ist und lediglich die Ordnung im Haushalt ein wenig vernachlässigt hatte, aber meine Güte, mit 81, da muss man Verständnis für haben. Keine Spur von dem grantigen, ganz in seiner Welt lebenden Mann, mit dem ich es sonst immer zu tun hatte.
Ich kam mir vor wie ein Verräter, als ich den Gutachter nach dem Termin zu einem Wort unter vier Augen bat und ihm vom hohen Schmerzmittelkonsum und der falschen Insulinverwendung erzählte, und über die Autounfälle und Anzeigen berichtete, die mein Vater in den letzten Jahren gesammelt hatte. Vor allem machte ich deutlich, dass er in Kürze im Kalten sitzen würde, denn Geld für Heizöl, das war für blinkende LED-Häschen und Messersets aus dem Sonderangebot draufgegangen. Öl zu sparen sah mein Vater aber auch nicht ein, er heizte das gesamte Haus die ganze Zeit auf 25 Grad, lief in kurzen Hosen durch die Gegend und schaltete Ventilatoren ein, wenn ihm dennoch zu warm war. Den ganzen Winter durch. Der Gutachter nickte und machte sich eine kurze Notiz und dann verschwand er. Ich befürchte Schlimmes und schrieb gedanklich die Betreuung schon fast ab.
Erst zwei Monate später bekam ich mit, dass der Gutachter auch wirklich ein Gutachten verfasst hatte. In dem hatte er exakt aufgeschrieben hatte, was ich ihm erzählt hatte, jeweils mit der Zuschreibung “Der Sohn berichtete” und “Der Sohn sagte”. Also “Der Sohn berichtete vom Schmerzmittelmißbrauch”, usw. Dieses Gutachten war an meinen Vater geschickt worden. Der griff natürlich sofort nach Erhalt zum Telefon und machte mich durch den Hörer zur Schnecke, in einer geistigen Klarheit und einer durch Wut fokussierten rhetorischen Schärfe, dass ich wirklich dachte, ich hätte einen Fehler gemacht.
Ich war jetzt wirklich der Verräter, der ihm in den Dolch in den Rücken gestoßen hatte. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, verlangte mein Vater, dass ich bei der gerichtlichen Anhörung des Gutachtens dabei sein sollte. Weil im Gutachten stand, dass er nicht mehr Autofahren sollte, kam die Richterin zu ihm, in das Haus des Katzenfutters und der Flokatis.
Sie sah nicht aus wie eine Richterin, diese Frau Mitte fünfzig in rosa Leggings und weißen Sneakern und der Daunenjacke, wie sie da so saß, zwischen den Bergen von Dingen im Wohnzimmer meines Vaters. Der erklärte gleich lautstark, dass in dem Gutachten ja nur Lügen stünden, sein Sohn ein Verräter sei und der Gutachter ein Knallkopp. Die Richterin öffnete eine Schreibmappe und notierte das.
Dann sagte sie: “Dafür bin ich ja hier, damit sie das klarstellen können. Was ist denn gelogen?”. Mein Vater schäumte vor Wut und stieß hervor “Na, dass ich Schmerzmittel nehme! Alles erfunden!!”
“Hm-Hm”, machte die Richterin und sah sich in dem Wohnzimmer um. “Schöne Papageienkäfige”, sagte sie dann und deutete auf leere Käfige, in denen halbvollen Näpfe mit Vogelfutter standen. “Wo sind die Papageien?”.
Mein Vater senkte den Blick. “Lorchen ist vor fünf Jahren gestorben”, sagte er. Dieser Papagei war das Lebewesen, das er wirklich geliebt hatte, und die Erinnerung daran ließ seine Gesichtszüge weich werden.
“Und wofür brauchen sie so viele Stifte?”, fragte die Richterin und deutete auf den Hunderterpack Kugelschreiber, die aus der Mitte eines Berges an Dingen auf dem Wohnzimmertisch herausragten. “Um Sachen aufzuschreiben? Wofür nutzen sie denn Stifte!”, sagte mein Vater und kicherte. “Und die Ibus nehmen sie also nicht?”, sagte die Richterin. “Doch natürlich nehme ich Ibuprofen! Sonst halte ich die Schmerzen im Knie ja gar nicht aus, ohne Ibuprofen könnte ich nicht mal schlafen, und schlafen muss man doch!” Die Richterin nickte und notierte sich etwas, dann hielt sie kurz Zwiesprache mit dem Mann, der sie ins Haus begleitet hatte.
Mein Vater versuchte die Gesprächslücke durch das Erzählen eines schmutzigen Witzes und ein Referat interessanter Fakten über Bahnhöfe im Leinetal während des zweiten Weltkriegs zu überbrücken, aber die Richterin wies scharf darauf hin, dass hier eine Verhandlung im Gange sei und auch, wenn er sich in seinem Wohnzimmer wähnte, er in diesem Moment vor Gericht stand, und er in ihrem Gerichtssaal für den Moment zu schweigen habe.
Der Moment dauerte nicht lange, und dann stellte die Richterin den Mann vor: Ein Berufsbetreuer, den sie Kraft ihres Amtes für nahezu alle Lebensbereiche meines Vaters einsetzte. Lediglich über seinen Aufenthaltsort, darüber sollte mein Vater noch selbst bestimmen dürfen. Aber Gesundheitsfürsorge, Rechtsangelegenheiten, Post, Finanzen und Haushaltsfhilfe – das sollte der Betreuer übernehmen. Mir fiel ein Stein vom Herzen! Mein Vater freute sich auch, auch wenn ihm vermutlich nicht wirklich bewusst war, welche einschneidende Entscheidung die Frau in der bunten Hose da gerade getroffen hatte.
In den folgenden Wochen änderte sich für ihn erst einmal nichts, weshalb mein Vater die Betreuung als sehr angenehm empfand. Während der Betreuer auf die Ernennungsurkunde warten musste, lebte mein Vater weiterhin sein Leben zwischen Besorgungen und Schlagerhitparade. Aber dann, Mitte April, legte der Betreuer los und verschaffte sich mit meiner Hilfe einen Überblick über die Situation. Ende April war es soweit, dass er sich mit einem Pflegedienst sich die häusliche Situation besah und konkrete Maßnahmen traf, um meinem Vater ein etwas geordneteres Leben zu ermöglichen. Dazu kam es dann nicht mehr. Ein Infarkt, so vermutet man später, hat ihn erwischt, als er nachts vom Klo kam.
Aber das weiß ich in diesem Moment nicht, als ich im Hausflur stehend der Polizistin die Kurzfassung erzähle, und dabei langsam kalte Füße bekomme. Im wörtlichen Sinne, weil ich halt barfuß auf dem kalten Estrich stehe.
Die Kommissarin macht sich Notizen und lässt sich die Nummer des Betreuers geben, der meine Angaben bestätigt. Mein Vater war über 80, hatte Diabetes, war adipös und hatte es an Herz und Lunge. “Von daher war das nicht unerwartet, aber es kam jetzt plötzlich”, sage ich, und die Polizistin nickt und steckt ihren Notizblock weg, dann gibt sie mir einen Flyer. “Leitfaden für Angehörige” steht darauf. Dann verabschieden sie und der Praktikant sich, und ich kann mir endlich Socken anziehen.
An diesem Abend gehe ich nicht ins Theater. Ich verspüre auch keine Traurigkeit. Wie gesagt, das kam nicht unerwartet, nur jetzt, wo wir auf einem guten Weg waren und seine angehäuften Probleme von seinem Betreuer hätten gelöst werden können, kam das doch plötzlich. Ist aber letztlich konsequent: Er hat immer gelebt, ohne sich um Morgen zu scheren. Hat immer so gelebt wie er es wollte, und am Ende, kurz bevor er Gefahr lief, seine Selbstbestimmung zu verlieren, ist er einfach umgefallen. Kurz und schmerzlos.
Das Haus voller Katzenfutter* und Croissants und Flokatis und originalverpackten Fliesenschneidemaschinen und leerer Papageienkäfige und kaputter Glasscheiben und leerer Meisenknödeleimer, das ist nun nicht mehr sein Problem.
Er war ein sehr eigener Mensch, dieser Vater.
*) Mein Vater besaß keine Katzen**.
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**) Er stellte das Futter für eine Wildkatze, die im Wald vor dem Haus lebt, vor die Tür. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war sie so fett, dass sie kaum laufen konnte.
23 Gedanken zu „Nicht unerwartet, aber plötzlich“
Lieber Silencer,
wer würde nicht mit Ihnen erschrecken und bekümmert sein, wie das Alter und Lebensende Ihres Vaters aus Ihrer Sicht ablief. Ich finde trotzdem: die Geschichte hat ein gutes Ende. Sie haben beide nicht aufgeben müssen, was man Würde nennt. Bleiben Sie tapfer.
Mein herzliches Beileid! Wenn Du Hilfe und Unterstützung brauchst, melde Dich.
Ich drücke dir mein Beileid zum Tod deines Vaters aus. Bitter, wenn diese Elternsache sich so entwickelt.
Lieber Silencer,
trotz aller Querelen, die sicherlich unendlich viel Nerven gekostet haben: Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Vater verloren hast! 🙁
Ich wünsche Dir und Deiner restlichen Familie viel Kraft für die jetzt folgende schwere Zeit.
Hmmm, schwierig, das angemessen zu kommentieren.We
Lieber Silencer,
Ich wünsche dir herzliches Beileid zum Tod deines Vaters. Und ich bewundere die Art und Weise, wie du versucht hast, ihm selber zu helfen und dann aber auch erkannt hast, dass Kindern einfach Grenzen gesetzt sind. Wir sind Kinder, keine Psychologen, Therapeuten, Pfleger etc….
Wünsche dir Kraft für die folgende Zeit!
Danke für die lieben Kommentare.
Oh, das kam jetzt wirklich nicht unerwartet, aber doch plötzlich.
Und irgendwie hat er es tatsächlich gut getroffen, finde ich. Kein Heim, Krankenhaus oder Hospiz sondern bis zum Schluss zuhause.
Trotz allem, was zwischen euch vorgefallen ist, überwiegen letztendlich hoffentlich die guten Erinnerungen.
Für das Haus gibt es Spezialisten. Mein Onkel war Messi, da hat die Familie auch nur ein paar persönliche Dinge und Wertgegenstände rausgesucht, den Rest haben die Profis erledigt…
Ich wünsche dir und deiner Schwester alles Liebe und Gute und viel Kraft bei den anstehenden Terminen und Arbeiten.
Danke, dass Du jetzt und auch vorher immer wieder berichtet hast.
Über diesen sehr eigenen Mensch, Deinen Vater.
Jedes Leben verläuft eben anders.
…..by the way, wollen wir uns endlich mal wieder treffen?
Mein Beileid.
“Und irgendwie hat er es tatsächlich gut getroffen, finde ich. Kein Heim, Krankenhaus oder Hospiz sondern bis zum Schluss zuhause.” @ hirnwirr.
Sind auch meine Gedanken.
Ali: Ja, so wollte er das. Auch wenn es zu Hause schwierig und unhygienisch war, aber es ist erstaunlich, was Menschen mit der Zeit als normal empfinden.
Hirnwirr: Gerne! Aber dafür müssen wir beide mal im Lande und nicht auf Tour sein 🙂
Hmmm… schwierig, das angemessen zu kommentieren.
Weil dein Vater sicherlich ein sehr eigener Mensch war.
Weil ihr offenbar ein spezielles Verhältnis zueinander hattet.
Weil du eine ungewohnte Art hast, damit umzugehen.
Aber irgendwie scheint es dich doch zu berühren.
Sonst hättest du ja nicht da drüber geschrieben.
Ein gewöhnlich dahergesagtes „Herzliches Beileid“ scheint mir nicht die richtige Bemerkung zu sein. Behalte die guten Erinnerungen, und lächle über die unangenehmen.
Herzliche Grüße,
Rainer
Wie erreiche ich Dich, ohne dass die ganze Welt mitlesen kann? 🙂
Hinwirr: ein Brieg an silencer137@posteo.de funktioniert immer
Raini: danke. Ungewohnte Art? Du meinst, weil ich es hier aufschreibe? Ist halt auch ein Tagebuch, dieses Blog 🙂
Lieber Silencer, da weiß ich gar nicht was ich schreiben soll, außer: mein herzliches Beileid. Auch ein erwartetes, aber plötzliches Abschied nehmen ist nicht leicht. Wie andere schon geschrieben haben, klingt es irgendwie schön, dass dein Vater letztlich doch bis zum Schluss recht selbstbestimmt leben konnte. Auch wenn das von außen betrachtet nicht mehr zu seinem eigenen besten war. Wünsche dir viel Kraft – und danke für dein Vertrauen in deine Leserschaft, dass du so einen persönlichen Moment mit uns teilst. Alles Liebe!
Danke, liebe Marilen.
Heute in der TAZ. Ich hoffe, es ist nicht übergriffig, Ihnen sowas zu verlinken.
https://taz.de/Haushaltsaufloesung-nach-dem-Tod/!5932495/
Keineswegs, vielen Dank!
Hallo Silencer,
hab es erst jetzt gelesen.
Auch wenn euer Verhältnis eher schwierig war, tut es mir leid und das möchte ich dir hiermit sagen.
Unabhängig davon ist dein Text aber irgendwie wieder super geschrieben.
Ich habe meinen Vater auch so plötzlich und unerwartet verloren, aber wir hatten ein sehr gutes Verhältnis. Ich hatte mich (zusammen mit meiner Frau) auch um ihn gekümmert und kenne den Weg, den du auch gegangen bist, wobei es bei uns eine Wohnung und kein Haus “abzuwickeln” gab.
Daher kann ich auch in etwa ermessen, um was du dich alles kümmern musstest, die letzte Zeit und sicher auch noch aktuell.
Dafür wünsche ich dir viel Kraft!
Viele Grüße
Falk
Danke, Falk. Ja, ist schon erstaunlich wie viele Personen (auch aus meinem direkten Bekanntenkreis) den Weg zu gehen hatten – und wie wenig darüber gesprochen wird.
Sehr bewegend. Das erinner Mich alles ganz stark an meinen eigenen Vater. Ich habe einen Kloß im Hals.
……ich habe hier nach Deinem Jahresrückblick noch mal gelesen.
und mutmaße mal, dass das dieser Satz Wunschdenken von Dir war.
“nur jetzt, wo wir auf einem guten Weg waren und seine angehäuften Probleme von seinem Betreuer hätten gelöst werden können,”
scheinbar wollte Dein Vater das nicht.
Zumindest eine Haushaltshilfe hätte er akzeptiert, und die Verwaltung seiner Finanzen war ihm zu dem Zeitpunkt entzogen und ein Plan zur finanziellen Sanierung stand. Wunschdenken war das also nicht, es war alles auf´s Gleis gesetzt und er hätte sich nicht großartig wehren können. Die als Stufe 2 angestrebte Hausentrümpelung, das war tatsächlich Wunschdenken (aber nicht von mir, sondern vom Betreuer).